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 Konflikte zwischen Eltern und Kinder

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Haphuong
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Anmeldungsdatum: 16.05.2010
Beiträge: 2


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BeitragVerfasst am: 16.05.2010, 10:39    Konflikte zwischen Eltern und Kinder Antworten mit ZitatNach oben

Meine Freundin Minh ist 28 Jahre alt und muss sich ständig von ihren Eltern Vorwürfe anhören, dass sie einfach nicht so erfolgreich ist wie die anderen Vietnamesen. Ihre Mutter beschimpft sie, dass ihre Tochter noch keine Familie und Kinder hat. Minh studierte Jura und schließt es erfolgreich mit einen 2. Staatsexam ab. Sie fand in eine Kanzlei auch eine Festanstellung, aber durch kulturelle Konflikte mit deutschen Kolleginnen, kam es zu einen Rauswurf nach nur 6 Monate. Der Vater rastete aus und meinte, dass sie einfach für eine Vietnamesin zu lange studiert hatte (9 Jahre) und erfolglos ist. Ich habe zu Minh gesagt, dass es leider vielen so geht. Ich bin selber vietnamesin und hatte auch keinen Abiturabschluss. Habe vor 1 Jahr meine Ausbildung zur Immobilienkauffrau abgeschlossen. Ich musste mir auch viel von anderen Vietnamesen gefallen lassen, dass ich keinen Abitur habe und niemals den Status erreichen werde. Ich denke, dass es in Deutschland schon sehr schwierig für eine Vietnamesin ist in manchen Berufen wie Rechtsanwalt, Arzt usw. Erfolg zu haben. Öfers kann man auch nichts dafür, dass man keinen Erfolg hat, aber man kann immer stolz auf sich sein, dass man es geschafft hat eine Existenz aufzubauen.
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Cetan
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BeitragVerfasst am: 16.05.2010, 12:20    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Haphuong!

Deinem Schreiben entnehme ich, dass deine Freundin und du in Deutschland lebt. Was du hier ansprichst, ist mir immer wieder bei vietnamesischen Familien aufgefallen: Der Erfolgsdruck, den vietnamesische Eltern auf ihre Kinder ausüben, ist sehr hoch, und die Erwartungen sind oft einfach z u hoch! Natürlich ist es schön, wenn man sieht, dass die eigenen Kinder Erfolg in Beruf und Privatleben haben, aber welchen Preis müssen sie oft genug dafür bezahlen! Die Individualität des Einzelnen bleibt dabei oft genug auf der Strecke, und was dann bleibt ist ein Leben nach den Vorstellungen der anderen, aber nicht nach den eigenen Wünschen und Fähigkeiten. Was nützt eine berufliche Tätigkeit mit Karriere, wenn man sich darin nicht wohl fühlt, weil man vielleicht ganz andere Neigungen und Fähigkeiten besitzt, mit denen man im Leben mehr beginnen könnte und vielleicht erfolgreicher und auch glücklicher wäre! Wichtiger als den Vorstellungen anderer zu entsprechen ist, dass man ein anständiger Mensch mit gutem Charakter und dem Herz am rechten Fleck ist und sich selbst treu bleibt; ansonsten nützen einem auch Geld, Karriere und eine Familie nichts! Winken

Cetan

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Peter10
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BeitragVerfasst am: 16.05.2010, 19:46    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich habe bei diesem Beitrag von HPhuong den Eindruchk,daß die Kinder nicht für sich selbst lernen(sollten sie aber),sondern für ihre Eltern.
Das alleine ist schon schlimm genug. Danach wird das Kind auch noch schlechtgemacht,
weil es nicht beides (Karriere und Familie) unter einem Hut bringen wollen.
Für mich ist es wichtig daß sie glücklich in ihrem Tun sind und nicht hineingeschubst werden.
Bei einigen Vietnamesenfamilien ist es dadurch schon recht in die Hose gegangen.
Die Kinder wollten nichts mehr mit dem "Erfolg" zu tun haben und haben sich schon mal weg "gestohlen".
Peter

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Nam Dinh
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Beiträge: 69


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BeitragVerfasst am: 17.05.2010, 06:15    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Eltern sind wohl fast alle gleich,
sie wollen für die Kinder das Beste.Sie wünschen sich dass die Kinder das erreichen was sie selbst,aus welchem Grund auch immer nicht erreichen konnten. Ansehen, Achtung ,Erfolg.
Bildung ist der Schlüssel zum Glück.
Nam Dinh

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Cetan
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BeitragVerfasst am: 17.05.2010, 13:22    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Nam Dinh » hat folgendes geschrieben:
Eltern sind wohl fast alle gleich,
sie wollen für die Kinder das Beste.Sie wünschen sich dass die Kinder das erreichen was sie selbst,aus welchem Grund auch immer nicht erreichen konnten. Ansehen, Achtung ,Erfolg.
Bildung ist der Schlüssel zum Glück....


Das mag alles so scheinen, aber genaugenommen ist es so: Väter würden es am liebsten sehen, wenn die Söhne ihnen in allen Punkten ähneln oder gleichen, und Mütter wünschen sich für die Tochter einen Mann, der genau dem Ideal entspricht, dessen Verkörperung sie gern für sich selbst gehabt hätten. Eine solche Sichtweise macht blind für bestehende Realitäten und lässt ausser acht, dass jeder Mensch ein Individuum für sich ist und eigene Lebensvorstellungen hat! Ob diese eigenen Vorstellungen dann tatsächlich realisierbar sind oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Doch schon der Versuch, sein eigenes Leben nach den eigenen Vorstellungen zu leben, macht das Leben erst wirklich aus. Wie oft scheitern menschliche Existenzen, weil jemand - teils aus Rücksichtnahme auf die Wünsche oder Meinungen anderer und entgegen den eigenen Neigungen oder Fähigkeiten - den falschen Lebensparter geheiratet oder den falschen Beruf ergriffen hat! Eltern neigen dazu, aus falschem Ehrgeiz die geistigen Anlagen ihrer Kinder entweder zu überschätzen oder fehlzudeuten, d.h. oft zu wenig oder auch gar nicht zu fördern. Man sollte aber das Leben seiner Kinder nicht als "Werbeveranstaltung" für das eigene Ego missbrauchen, sondern ihnen lieber Luft zum Atmen zugestehen, auch wenn diese Luft nicht den für sich selbst geltenden Vorstellungen entspricht!

Cetan

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Nam Dinh
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Beiträge: 69


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BeitragVerfasst am: 18.05.2010, 15:28    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

...ist doch genau meine Meinung,
deshalb habe und werde ich meinem Sohn seine Entscheidundsfreihet lassen.
Er muss und wird seinen eigenen Weg gehen.Ich helfe Ihm über Felsbrocken,wenn er meine Hilfe will,ich werde Ihm aber keinen ebenen Weg pflastern.
Heute lebt er in seiner eigenen kleinen Welt zusammen mit seiner Verlobten
und ich muss sagen, ich bin stolz auf Ihn und darauf wie er sich entwickelt
hat.
Nam Dinh
(flieg junger Adler)

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Regentroepfchen
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Beiträge: 275


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BeitragVerfasst am: 05.06.2010, 19:21    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Peter10 » hat folgendes geschrieben:
Ich habe bei diesem Beitrag von HPhuong den Eindruchk,daß die Kinder nicht für sich selbst lernen(sollten sie aber),sondern für ihre Eltern.
Das alleine ist schon schlimm genug. Danach wird das Kind auch noch schlechtgemacht,
weil es nicht beides (Karriere und Familie) unter einem Hut bringen wollen.
Für mich ist es wichtig daß sie glücklich in ihrem Tun sind und nicht hineingeschubst werden.
Bei einigen Vietnamesenfamilien ist es dadurch schon recht in die Hose gegangen.
Die Kinder wollten nichts mehr mit dem "Erfolg" zu tun haben und haben sich schon mal weg "gestohlen".
Peter


Dein Eindruck stimmt !! die vietn. Kinder sollen für die Eltern lernen. Eigentlich sollen sie für sich selbst lernen. Verlegen

In vielen Familien bestimmen die Eltern was die Kinder studieren sollen und nicht was die Kinder gern studieren möchten.
Meisten sind es Studiengänge wie Technik und jura, Medizin, was die Eltern stolz machen "würden" und später viel Geld verdienen können.

Bei uns nennt man "hoc gao". Das heißt lernen, nur um Geld zu verdienen, und nicht aus Leidenschaft oder Wissbegierde.

Deswegen sind selten Vietnamesen in der Spitzenforschung zu finden.

Das heißt aber nicht dass die Kinder unfähig sind oder untertalentiert. Z.B. EIn Mädchen würde gern Sozialwissenchaft studieren weil sie gern mit Menschen arbeitet und die Fähigkeit dazu. Aber die Eltern zwingen das Mädchen dazu, Chemie oder Jura zu studieren. Was sie meinen was mit Sozialwissenschaft nicht viel Geld verdienen kann wie Chemiker und vielleicht Chemiker angesehener als Sozialwissenschaftler.


Bei uns kennt man nur das "bac si, ky su". Das heißt Arzt, Ingenieur. Nur die beiden Berufe kennt man. Alles andere sind "scheiße" Weinen . Auf Gutdeutsch.

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To_ThienHoang
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BeitragVerfasst am: 05.06.2010, 20:53    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo,

das Zweite Staatsexamen in Jura erfolgreich abgeschlossen zu haben, war schon eine beachtliche Leistung. Ab "vollbefriedigend" steht nichts im Weg, eine Karriere in einer Kanzlei zu starten.

Man gehört einer sogenannten "Elite"-Klasse an, hat den "Dress code" einzuhalten, fährt nur bestimmte Automarken, etc.
Aber es gehört noch mehr dazu als nur das Assessorexamen, um im Beruf erfolgreich zu sein. Die ersten 2 Berufsjahre in der Praxis nach dem Abschluss müssen gemeistert werden - es sind die 2 schwersten Berufsjahre und die muss man bewährt haben!

Wenn man wie deine Freundin die erste Niederlage erleben muss, muss man sie analysieren, warum es dazu kommt. Als angehender Anwalt muss man das besonders gut können. Hier ist die Frage erlaubt, wenn man seine Eltern nicht überzeuigen kann, wie kann man die Klienten und den Anwalt/Richter überzeugen?
Bevor man den Eltern irgendetwas vorwirft, soll man den Fehler bei sich suchen. Nicht weil ich jetzt die Vaterrolle spiele, sage ich das. Wenn ich an deiner Stelle wäre, wäre ich meinen Eltern extrem dankbar. 28 Jahre Aufopferung, wie viel Liebe, Zeit, Geld, Enttäuchung, Sorgen und Hoffnungen! Habt ihr zum Beispiel erlebt bzw. noch in Erinerung, wie eure Eltern agierten, wenn ihr krank wart?
Ideal wäre natürlich, wenn die Eltern weiterhin das Beste geben, damit aus dem Kind(schon 28 Jahre) was wird. Aber versetz dich in die Lage deiner Eltern. Nach 28 Jahren darf man von seinem Kind auch etwas erwarten. Eine universitäre Ausbildung mit 2. Staatsexamen hat schon was in sich.
Ich glaube, ihr tut euren Eltern Unrecht, wenn ihr der Meinung seid, dass ihr Pech habet, weil eure Eltern Vietnamesen seien. Ob Deutsche oder Vietnamesen, es gibt immer gute und wenig gute Eltern.

Es sollte in Deutschland keine Trennung zwischen Ost und West und in Vietnam zwischen Nord und Süd geben. Wir sollen die Vereinigung vorantreiben und nicht die Trennung, es nützt keinem! Ob "Bootpeople" oder "Vertragsarbeiter", es sind alle Vietnamesen und es gibt nicht nur gute oder schlechte Vietnamesen.
Es ist nicht schlecht, wenn ihr eure Eltern kritisiert. Aber es ist besser, wenn man unter vier Wänden tut und die Probleme dort klärt.
Dass ihr ungern Vietnamesen seid, liegt mit Sicherheit nicht an euren Eltern oder an Vietnam, vielleicht an euch selbst. Wie ihr oft erwähnt, lebt ihr in der Freiheit, könnt tun und lassen, was ihr wollt. Problem entsteht, weil ihr weder in Deutschland noch in Vietnam ein Zuhause findet. Der Schlüssel ist die Sprache. Dass ihr(2. Generation) die deutsche Sprache beherrscht, ist aus euren Beiträgen nicht ganz ersichtlich.
Ich kenne einige sehr erfolgreiche Vietnamesen und ich habe stets den Eindruck, dass sie ihren Ursprung nicht verstecken müssen.

Ich bin auch sehr gern Vietnamese.
Vier Kinder habe ich, zwei sind per Geburt Deutsche, zwei bleiben bis heute Vietnamesen. Meine Frau und ich sind immer noch die besten Freunde unserer 4 Kinder und sie sind alle gern Vietnamesen, sprechen Vietnamesisch, Deutsch + andere europäische Sprachen.

Beste Grüße
Hoang

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To_ThienHoang
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BeitragVerfasst am: 05.06.2010, 22:52    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Haphuong,

normalerweise wäre man nach 4,5 Jahren/9 Semestern mit dem 1. Staatsexamen fertig. Das 2. Staatsexamen erfordert noch 2 Jahre, also nach 7 Jahren müsste man mit dem Jura-Studium fertig sein.

Bei deiner Freundin kamen sicherlich noch "Freischuss" und "Ministerschwanz" hinzu, daher dauerte es 9 Jahre, vermute ich?

Wie bereits erwähnt, man sollte den Mut nicht verlieren, wenn es anfangs schief ging. Mit mehr Engagement und Selbstvertrauen kann man aus dieser hochwertigen Ausbildung jederzeit was werden. Vielleicht in einer Kanzlei in Hanoi oder Saigon?

Ich wünsche ihr viel Glück!

Hoang

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