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 Kann man Straßenkindern überhaupt helfen?

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Claudia






Anmeldungsdatum: 15.05.2003
Beiträge: 5
Wohnort: Hamburg, Germany



BeitragVerfasst am: 21.05.2003, 15:08    Kann man Straßenkindern überhaupt helfen? Antworten mit ZitatNach oben

Hallo!

Vielen Dank erstmal für Eure Antworten.

Bei der Mail von Dieter bin ich ein wenig zusammen gesunken und meine bisherigen Hoffnungen werden immer kleiner, dass wir Sang eine vernünftige Schulausbildung ermöglichen können.
Da unsere zweite Adoption wegen des neuen Adoptionsgesetzes in Vietnam auf Eis gelegt ist, kann ich im Moment auch nicht persönlich nach Saigon fliegen um mir, wie Dieter, ein eigenes Bild der neusten Entwicklungen zu machen. (Letzter Aufenthalt 10/01)

Trotzdem möchte ich Euch bitten, bei evtl. neuen Erkenntnissen an unsere Familie zu denken und mir ein paar Zeile über die Schulen in Saigon zu schreiben.

Danke Dieter, Deine und unsere Erfahrungen mit den Familien und der "Kinderarbeit" decken sich absolut. Ein "Straßenkind" (ca.5-7Jahre alt) hat mich vor der Gartenstadt gefragt, ob ich ihn nicht auch mit in das Flugzeug nehmen könnte. Verrückt! Auch Deine Ausführung zur Polizei konnte ich gut nachvollziehen........

Gruß
Claudia mit Thu Tuyen

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dbressem






Anmeldungsdatum: 07.05.2003
Beiträge: 16
Wohnort: Aachen



BeitragVerfasst am: 21.05.2003, 17:46    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Claudia,

es ist manchmal wirklich frustrierend, aber man muss eine unendliche Geduld aufbringen, wie oft wollte ich schon das Handtuch werfen. Da ich das Kind wie eine eigene Tochter liebe, werde ich sie nie im Stich lassen.
Das Wichtigste ist unbedingt verlässliche Leute vor Ort zu haben !.
Leider (das ist meine Erfahrung), gibt es null Solidarität unter den Vietnamesen, jeder kämpft für sich.Mit Dutzenden von Leuten habe ich die Emailadressen ausgetauscht und die wenigsten haben sich gemeldet.
Das hat mir auch der französische (Ex-Manager) vom VICTORIA- Hotel in CANT THO bestätigt. Der sagte: "Wenn ich einem Vietnamesen was zeige, mit der Bitte die anderen zu unterrichten, behält der alles für sich, um selbst gut dazustehen - das sind alles Schlangen". (soweit würde ich natürlich nicht gehen, da ich das Land und die Leute liebe).
Ich starte jetzt einen neuen Versuch. Ich kenne eine Familie, die vor Jahren mal Kontakt zu einem Deutschen hatte. Dieser Kontakt ist aber abgebrochen und mir ist es gelungen ihn nach jahrelanger Suche wieder herzustellen. Aus Dankbarkeit helfen sie mir jetzt. Wenn alles gut läuft, geht das Kind ab 04.06 wieder in die Schule. Die kostet nichts, lediglich Bücher und andere Mittel. Werde ich natürlich übernehmen.
Natürlich ist das keine "Superschule", aber mit knapp 14 Jahren fängt sie jetzt (hoffentlich) wieder von vorne an. Da sie ca. 10 km von der Schule weg wohnt, kann sie bei der Familie übernachten und dann mit deren Tochter in die gleiche Schule gehen.Die wohnt in der Nähe der Strasse, wo fast alle Kinder verkaufen (PHAM NGU LAO). so dass sie vielleicht ein paar Stunden schlafen kann.
Schule ist täglich von 6:30 Uhr bis 15 Uhr.
Mal abwarten.
Falls es Dich interessiert: Fast die ganze Story steht auf meiner Webseite WWW.BRESSEM.DE
Ist zwar verdammt einfach, komme aus Zeitgründen aber nicht dazu, sie endlich neuzugestalten. Dort sind ein Haufen Berichte in Tagebuchform vorhanden, allerdings sehr ausführlich, natürlich auch mit Fotos.
Bin mit einigen Berichten noch in Rückstand.
Habe täglich Kontakt per Mail zu der Familie und werde auf dem Laufenden gehalten.
Der Wunsch von den meisten ist von dort wegzukommen. Leider sind die alle etwas naiv, was die Einreisemodalitäten/Adoption etc. nach Deutschland angeht, glauben das geht ohne Probleme und Ruckzuck.

Einfach mal lesen, stehen auch Preise, nützliche Tips etc. drin.

Dieter

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haig
Gast










BeitragVerfasst am: 22.05.2003, 06:50    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Dieter,

ich bin noch nicht dazu gekommen Deine Homepage zu lesen. Das werde ich aber nachholen, sobald ich etwas Ruhe dazu habe. Das Schicksal dieses Kindes geht Dir augenscheinlich sehr nahe und deshalb will ich ein paar Worte dazu verlieren. Bitte entschuldige wenn ich dazu allzu direkt und brutal erscheine.

Zum Thema Hilfsorganisationen, egal welchen Coleurs oder Herkunft. Ich hatte mich in der Vergangenheit ebenfalls oft darüber geärgert wie abgehoben und unnahbar viele der Mitarbeiter dieser Hilfsorganisationen sind. So wie auf einer moralischen Wolke der Erhabenheit schwebend. Doch musste ich meine Einschätzung um einiges revidieren. Denn diese Leute ahlen sich an keinem Sonnenstrand und schlemmen was das Zeug hält. Nein, sie bewegen sich im Dunkelsten einer Gesellschaft und sind mit den furchtbarsten Seiten der Armut und des Elends von Menschen befasst. Da bleibt nach einer Weile kein Platz mehr für Sentimentalitäten. Ausserdem müssen sich die Mitarbeiter früher oder später mental und psychisch gegen den täglichen Horror einer gewissen Ausprägung menschlichen Daseins wappnen, sonst nehmen sie psychisch selbst Schaden. Hinzu kommt, dass sie unter abertausenden Menschen in Elend nur diesem oder jenem Individuum helfen können. In diesem Wissen dürfen sie jedoch in ihrem Tun nicht verzweifeln. Ich habe furchtbare Dinge in Vietnam gesehen und Vietnam ist da durchaus kein Einzelfall. Deshalb kann ich das sehr gut nachvollziehen. Und die Wut die oft aus Deinen Postings zu spüren ist entspringt wohl auch eher dem Gefühl einer gewissen Ohnmacht nicht helfen zu können.

Was die Sache mit dem Mädchen betrifft. Wenn Du wirklich väterliche Gefühle für sie empfindest und sie Dein Herz berührt hat, dass Du Dich jetzt mitverantwortlich für ihr Schicksal empfindest, dann musst Du wissen, dass Du ihr auch mit Deinem Geld nicht helfen wirst. Das Problem sind die Eltern. Hätte sie Eltern die trotz der Armut an einer besseren Zukunft ihres Kindes interessiert sind, dann würden sie das Geld niemals zweckentfremden. Ich will über die Eltern kein Urteil abgeben, denn das steht mir in keinster Weise zu. Aber ich will diesen Sachverhalt nur einmal feststellen.

Das Mädchen wird auch in Zukunft auf der Strasse leben, ob mit Deinem Geld oder ohne Dein Geld, weil Dein Geld niemals zum Guten des Kindes verwendet werden wird. Auf die Dauer wird eine Hilfsorganisation auch nicht helfen können. Denn wenn selbst eine Hilfsorganisation einmal das Kind unter seine Fittiche nimmt, werden die Eltern sie von dieser Hilfsorganisation wegholen, wenn sie merken dass kein Geld mehr bei ihnen selbst ankommt. Und die Hilfsorganisation kann kein Kind entführen. Vielleicht sind die Eltern des Kindes doch nicht so schlimm und ich täusche mich in ihnen. Ich habe ja immerhin nur Deine Berichte. Allerdings gibt es solche Fälle zu abertausenden.

das Kind wird also seine Zukunft auch weiterhin auf der Strasse verbringen um geld ranzuschaffen und wenn sie ein bißchen Glück hat wird sie nie an die Prostitution verkauft. Sollte das doch der Fall sein so gehört sie der Mafia mit Leib und Seele und sie wird eine lebende Tote, eine Sklavin sein. Wer glaubt es gibt in der heutigen Zeit keine Sklaverei mehr irrt.

Solltest Du hiesige Adoptionsbedingungen erfüllen, dann empfehle ich Dir unter einem grossen Vorbehalt das Kind von den Eltern zu kaufen. Wenn ich mich wirklich nicht irre werden sie es Dir verkaufen. Es ist nur eine Frage des Preises. Das Problem sehe ich diesbezüglich aber in der Adoptionsfreigabe der vietnamesischen Behörden. Die wollen bestimmt eher die Kinder aus den Waisenhäuser freigeben, als ein Kind welches ein Elternhaus hat. Sollte es gelingen beginnt Deine Verantwortung für das Kind aber erst hier in Deutschland. Du bist dann ihre ganze Familie, Vater und Mutter und Du bist für ihr weiteres Schicksal allein verantwortlich.

Claudia kann Dir bezüglich Adoption bestimmt gute Tips geben und schaue mal unter ]http://www.kinderhilfe-vietnam.org/ im Forum nach. Dort ist jemand der sich mit der Adoptionsfrage sehr gut auskennt.

Ich weiss, dass ich aufgrund meiner etwas direkten und teilweise schonungslosen Sprache harte Kritik ernten werde. Aber ich will bei solchen Dingen nicht um den "heissen Brei" reden. Die Realitäten sind leider wie sie sind.

Grüsse
haig

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haig
Gast










BeitragVerfasst am: 22.05.2003, 09:10    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

NACHTRAG:

Ich möchte noch etwas nachschieben, weil ich weiss, dass ich u. Umständen hinsichtlich des von mir benutzten Wortes "kaufen" einen Aufschrei der Entrüstung hervorrufen könnte.

"Kaufen" klingt so barbarisch und unmenschlich. Ich habe es mit diesem Begriff bewusst auf "die Spitze treiben wollen". Was ich damit meinte ist, dass man sich mit den Eltern des Kindes unterhält und ihnen bezeugt, dass man dem Kind durch eine Adoption eine glückliche Zukunft ermöglichen will. Wenn die Eltern dagegen nichts einzuwenden haben weil sie für das Kind nicht im erforderlichen Masse sorgen können, dann ist es meistens der Fall, dass man den Eltern eine bestimmte Geldsumme aushändigt wenn es zur Adoption kommt. Ob das letztendlich auf das selbe herauskommt, darüber kann man philosophieren und hängt davon ab woran die Eltern mehr interessiert sind, an dem Glück des Kindes oder an dem Geld. So sind leider die Realitäten. Aber ich habe schon von einigen Deutschen gehört, dass sie vietnamesische Kinder mit Genehmigung der deutschen Behörden und Botschaft adoptiert haben, welche Eltern hatten und aus sehr armen Verhältnissen stammen.

Gruss
haig


[Editiert durch haig ein Donnerstag, 22. Mai 2003 @ 10:24]

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dbressem






Anmeldungsdatum: 07.05.2003
Beiträge: 16
Wohnort: Aachen



BeitragVerfasst am: 22.05.2003, 18:04    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Haig,
nichts für ungut. Ähnliche Ausführungen habe ich mir schon x-mal anhören müssen, auch von einem ehemaligen vietnamesischen Arbeitskollegen ("lass es sein, das ist alles Schicksal und vorherbestimmt").
Diesen Fatalismus, der mir schon bei vielen Buddhisten aufgefallen ist, werde ich nie hinnehmen.
Dennoch bin ich trotz vielfacher Rückschläge immer ein Stück weitergekommen. Ich habe den Anfang miterlebt und ziehe es durch bis zum (vermutlich) bitteren Ende.
Natürlich hast Du recht: das Wichtigste sind die Eltern, die das Kind sofort abgeben würden, wie etliche andere auch.
Das Hauptproblem ist die Mutter, die dick und faul ist, den ganzen Tag nur isst und rumquatscht. Der Mann hat nichts zu sagen, hatte mir sein Wort gegeben, dass sie zur Schule geht und sogar selbst Schulbücher besorgt und mich zur Lehrerin gefahren. Er hatte auch allen Leuten erzählt "Diesem Mann habe ich alles zu verdanken, als ich aus dem Knast rauskam hatte ich keine Chance mehr")
Aus Scham ist er mir das letzte Mal nicht mehr unter die Augen getreten. Hatte ihm ein eigenes Moped gekauft, nach dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe". Damit fährt er nach eigener Aussage 100.000 Dong am Tag ein, vorher musste er davon noch 50.000 Dong Leihgebühr zahlen an richtige "Haie", die dann auf einmal mit Forderungen kamen "Du schuldest mir noch 50 $". Nach dem Motto "Der reiche Deutsche wird schon für Dich zahlen"
Ganz umsonst war mein Einsatz nicht: Sie leben jetzt in einem recht komfortablen Haus, vorher in einer armseligen Holzhütte, wo ein Deutscher noch nicht mal sein Kaminholz drin stapeln würde, direkt neben einem riesigen Friedhof gelegen in einem der ärmsten Viertel Saigons (District 7). Selbst Vietnamesen hatten mich gewarnt dorthin zu fahren, da man wegen 10 $ angeblich umgebracht würde.War natürlich völlig übertrieben, auch wenn man dort kein einziges Taxi findet und auf Mopedfahrer angewiesen ist,die einen zurückfahren, kostet 10.000 Dong die ca. 15 km bis zum Zentrum.
Auch etwas unheimlich, wenn man über den Friedhof geht, wo schon haufenweise Särge "auf Vorrat" gestapelt sind und man von Totengräbern sehr aggressiv auf Geld angesprochen wird.

Ich bin allerdings (noch) nicht verheiratet und bin sicher, dass ich damit schon keine Chance für eine Adoption habe.
Der Geldhahn für die Familie ist zugedreht und offenbar kehrt jetzt Einsicht ein.
Hatte ihnen ein eigenes Haus zugesagt, ein recht gutes kostet derzeit 5.000 $ in Saigon, wenn das Kind 4 Jahre in der Schule durchhält.
Das interessiert aber nicht, da die Leute nur von heute bis morgen denken, ebensogut hätte ich 1 Mio. $ versprechen können.
Erschreckend ist für mich die vielverbreitete Ansicht, dass man nur im Ausland sein Glück finden kann.
Kenne auch andere (seltene) Fälle, wo ein Mädchen studiert hat, nebenbei als Kellnerin gearbeitet hat und auf mein Anraten ein Job im Computerbereich fand, (da in Vietnam noch ziemlich unterentwickelt).
Für die dortigen Verhältnisse verdient sie jetzt sehr gut, aber auch bei ihr heisst das "Traumland" USA.
Mal sehen, wie sich das weiterentwickelt, meine Erwartungen sind natürlich gering.Habe mir aber geschworen alle Hebel in Bewegung zu setzen, auch wenn es mich meinen letzten Pfennig kostet.
Habe schon mit korrupten Polizisten verhandelt, mit den Typen der Mafia persönlich usw., so schnell schreckt mich nichts mehr.

Dieter

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HHFux
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BeitragVerfasst am: 22.05.2003, 18:53    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Dieter,

scheinbar weißt Du ja, worauf Du Dich einläßt. Sorgen macht mir nur der letzt Absatz ("... auch wenn es meinen letzten Pfennig kostet.").Winken

Trotzdem muß ich haig zustimmen. Wenn man sich zu sehr persönlich mit dem Schicksal vermeintlich hilfsbedürftiger Menschen identifiziert, verliert man gelegentlich den Blick für's Wesentliche.

Das ist mir vor nicht allzu langer Zeit selbst passiert: Bei einer Nichte aus Thailand, die unter recht komplizierten Umständen nach Deutschland gekommen war und von der wir zuvor gar nichts wußten(!). Unsere Nichte war immerhin schon 21, hatte eine gute Schulbildung und war durchaus lernfähig. Ihr Stiefvater hatte ihr aber in Deutschland übel mitgespielt und es sind Dinge passiert, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt.

Meine Frau und ich haben alles daran gesetzt, ihr zu helfen, sogar gegen die eigene Familie - zum Schluß sogar mit Kriminalpolizei, Gericht usw. Als wir sie endlich 'rausgeboxt hatten, habe ich ihr unter größten Mühen und Kosten ein Studienvisum für Deutschland besorgen können. Wir wollten ihr ein Studium in Deutschland ermöglichen, damit sie einen guten Start ins Leben hat.

Und was tut die dumme Nuß? Kaum ist sie mit dem heiß ersehnten Visum wieder in Deutschland, sagt sie uns rotzfrech ins Gesicht, daß sie gar nicht studieren will und macht sich aus dem Staub...

Im Nachhinein gab es viele Dinge, die uns hätten stutzig machen müssen. Aber man hat ja ein großes Herz und viel Verständnis für kleinere Verfehlungen - gerade bei dem Hintergrund.

Heute sage ich mir: Hilf nur noch Menschen, die bereit sind, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen! Und da ziehe ich jetzt den Bogen zu "Deinem" Fall: Offenbar weiß diese Familie Deine Hilfe nicht zu schätzen bzw. ist trotzdem nicht in der Lage, Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen. Schade für das Mädel, aber bei der Kombination aus unverantwortlichen Eltern und den allgemeinen Umständen in Vietnam wirst Du ihr kaum dauerhaft helfen können - schon gar nicht aus dem Ausland. Und selbst wenn Du Dir dieses großherzige Engagement finanziell vielleicht leisten kannst: Bedenke, was es dich emotional und mental kostet!

Die einzige Möglichkeit, dem Mädchen zu helfen, wäre in der Tat eine Adoption. (Selbst das wäre keine Garantie dafür, daß das Mädchen im Leben noch Tritt faßt.) Läßt sich die Adoption nicht realisieren, ist m.E. fast jede sonstige Hilfe vergebens. Leider kann man nicht die ganze Welt retten.

Gruß Hansefux

[Editiert durch HHFux ein Freitag, 23. Mai 2003 @ 22:39]

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dbressem






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BeitragVerfasst am: 23.05.2003, 19:30    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Hansefux,

Im Grossen und Ganzen gebe ich Dir recht. Habe früher immer gelacht, wenn in der Zeitung was von einem Freier stand, der sich in eine Nutte verliebt hatte und dann nach Belieben "aus Liebe" ausgenommen wurde. Komme mir manchmal selbst so vor und verstehe jetzt den Spruch "Liebe macht blind".
Bin zwar kein Millionär, aber durchaus bereit etwas an Bedürftige abzugeben, da es meiner persönlichen Meinung nach, den meisten Deutschen immer noch verdammt gut geht.
Am meisten regt mich die Undankbarkeit auf, habe mir wirklich den Arsch aufgerissen, das "investierte" Geld ist mir noch egal, tut mir nicht weh. Aber dass das Kind auf eine Schule gehen soll, von mir noch finanziert, ist doch sicher nicht zuviel verlangt , zumal ich sämtliche Schulden bei der Mafia beglichen habe, Geld für eine menschwürdige neue Wohnung gegeben habe, (gefälschte) Geburtspapiere für das Kind besorgt hatte, Lebensmittel, als der Vater im Knast sass, ein eigenes Moped, ein Fahrrad für das Kind, welches nach meiner Abreise direkt verkauft wurde. Bin hart im Nehmen, daraufhin habe ich ein neues Fahrrad für die Mutter gekauft, welches sie heute sogar noch besitzt und noch manches mehr.
Bewundere selbst meine Ausdauer, da ich ansonsten absolut kein Kämpfertyp bin.
Bitte um Verzeihung, will hier keinen mit meinem Frust nerven.
Der neueste Stand: Habe über BIGVIET.COM 100 € an die Familie geschickt, bei denen sie übernachten kann.Das Geld ist heute angekommen,wie mir die Tochter schrieb, sind sie heute erstmal zum Markt gegangen und haben "Schulequipment" gekauft, egal wenn noch ein paar $ für sie hängenbleiben. Diese Familie stufe ich als seriös ein, obwohl die Mutter ohne Mann ist, 3 Kinder am Hals hat und von der Kirche unterstützt wird, unklar in welcher Form.
Ein deutscher Schriftsteller, mit dem ich in Kontakt stehe, will nach Vietnam ziehen und sich um die 2 jüngsten Kinder kümmern, die er vor Jahren im wahrsten Sinne des Wortes "in der Gosse" gefunden hat, während ich mich auch noch um die älteste Tochter kümmern werde, die mit ihren 13 Jahren jetzt immerhin in die 4. oder 5. Klasse kommt (weiss sie selbst nicht so genau).
Am 07.06. geht es also wieder von vorne los. Mal sehen, ob diesmal länger als 4 Monate durchgehalten wird, danach kann ich wirklich nichts mehr tun (das habe ich allerdings schon etliche Male gesagt und irgendwas hat sich dann doch wieder getan.
P.S. Insgeheim will ich es auch allen zeigen, die mir immer gesagt haben: "Lass es sein", "Es ist zwecklos", "Die Kinder sind schon in den Köpfe versaut" usw.

Gruss
Dieter

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haig
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BeitragVerfasst am: 23.05.2003, 21:34    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Dieter,

[Insgeheim will ich es auch allen zeigen, die mir immer gesagt haben: "Lass es sein", "Es ist zwecklos", "Die Kinder sind schon in den Köpfe versaut" usw.]

Ich weiss nicht wie diejenigen es mit dieser Aussage wirklich gemeint haben. Aber es ist einfach unmöglich zu sagen die Kinder wären schuld. Die Kinder werden durch ihre Umwelt und Erfahrungen geprägt, aber sie tragen keine Schuld. Versaut? Manche Menschen rechnen gar nicht mehr mit der Möglichkeit, dass ein anderer Mensch ihnen uneigennützig etwas Gutes tun kann. Vielleicht auch ein Kind in einer bestimmten Situation.

Grüsse
haig

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HHFux
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BeitragVerfasst am: 23.05.2003, 21:49    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Aber dass das Kind auf eine Schule gehen soll, von mir noch finanziert, ist doch sicher nicht zuviel verlangt , zumal ich sämtliche Schulden bei der Mafia beglichen habe, Geld für eine menschwürdige neue Wohnung gegeben habe, (gefälschte) Geburtspapiere für das Kind besorgt hatte, Lebensmittel, als der Vater im Knast sass, ein eigenes Moped, ein Fahrrad für das Kind, welches nach meiner Abreise direkt verkauft wurde.


Da triffst Du den Nagel auf den Kopf! Es ist eben nicht zuviel verlangt, daß Eltern ihre Kinder zur Schule schicken - zumindest dann, wenn die wirtschaftlichen Minimal-Voraussetzungen gegeben sind (und das sind sie ja).

Zitat:

P.S. Insgeheim will ich es auch allen zeigen, die mir immer gesagt haben: "Lass es sein", "Es ist zwecklos", "Die Kinder sind schon in den Köpfe versaut" usw.


Solche Aussagen finde ich ganz schlimm und Deine Motivation ist mir natürlich nicht fremd. Dennoch sollte man nicht völlig ausblenden, daß diese Leute u.U. recht haben könnten. Ein hervorragender Indikator ist, ob die hilfsbedürftigen Menschen bereit sind, für ihr Leben Verantwortung zu übernehmen. Und das scheint mir in dem von Dir geschilderten Fall nicht so zu sein.

Deshalb erneut mein Rat: Hilf lieber Menschen, die das auch zu schätzen wissen und mit der gewährten Hilfe verantwortungsvoll umgehen. (Alles andere ist ohnehin nur ein Durchlauferhitzer und erzeugt zudem schlechte Gefühle bei Dir.)

Gruß Hansefux


[Editiert durch HHFux ein Freitag, 23. Mai 2003 @ 22:52]

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