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 Investitionswarnung fuer Vietnam

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offenreden
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Anmeldungsdatum: 02.03.2011
Beiträge: 2


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BeitragVerfasst am: 03.03.2011, 04:41    Investitionswarnung fuer Vietnam Antworten mit ZitatNach oben

Hallo,
diese Nachricht richtet sich an alle die in Vietnam eine Firma, Fertigung, Niederlassung usw. gruenden wollen.

Es kommt seit 1. Maerz zu sehr haeufigen Stromabschaltungen in Vietnam. Auch der grossen auslaendischen Industrie / Industriegebieten wird der Saft abgedreht.
Montag und Dienstag dieser Woche wurde von der EVN (Stromversorger) eingeladen. Lange Rede kurzer Sinn: Jeden zweiten Tag soll es die naechsten Monate (mindestens 4 Monate) keinen Strom geben.
Mit den Investoren wollte man neue Vertraege unterschreiben, in denen auf die Zusicherung der "konstanten" Energieversorgung verzichtet wird. Sie sollen mit 70% Ihres Bedarfs versorgt werden.

Vergesst die Prospekte der Industriegebiete und die Luegen der Investitionsaemter. Augenwischerei....nicht das Papier wert.

Hinter vorgehaltener Hand kam auch eine der Ursachen fuer den "Energiemangel" an den Tag: VN hat seine Reserven an Devisen unkontrolliert ausgegeben und es entsteht ein "Loch". China und andere pot. Stromlieferanten wollen in USD bezahlt werden......den Rest muss man nicht erklaeren.

Auch ein Grund: Strom ist in VN zu billig und das sagen auch die auslaendischen Firmen. 90% der Investoren wuerden mehr pro kW/h bezahlen, wenn die Versorgung klappen wuerde.

Am heutigen Tage habe ich bei einigen Firmen gesehen, dass die Werbungstafeln fuer die Suche nach neuen Arbeistkraeften abgehaengt wurden.
Dieses deckt sich mit den Aussagen von 3 CEOs mit denen ich gerstern gesprochen habe: Sie stoppen den Ausbau / Investition und suchen fuer 2012 nach Alternativen. Dieses sind sehr grosse Firmen und beschaeftigen jeweils 8.000 Mitarbeiter. 2 wollen zurueck in die Heimat und Ende 2011 die Werke in VN abbauen.

"Vietnam ist fuer uns kein sicherer Standort" waren die Aussagen.
Die Herren waren echt sauer und besonders das Vorgehen der EVN heizte die Stimmung an...
Mal sehen was das wird. So einfach werden sich die Leute das hoffentlich nicht gefallen lassen.

Ein Hinweis fuer den Sommer: Wenn es Euch so richtig heiss ist, Ihr keinen Strom habt.... dann gibt es eine tolle Loesung: Besucht die Regierung / Aemter. Dort rennen in allen Raeume Klimaanlagen bei offenen Fenstern. Das macht es auch ausserhalb der Bueros etwas kuehler.

Beste Gruesse

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AndyNguyen




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BeitragVerfasst am: 03.03.2011, 08:39    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Selten so gelacht, obwohl der Inhalt des Beitrages eher traurig stimmt. Noch trauriger stimmt mich allerdings die Tatsache, dass auch Thailand und Indonesien weit davon entfernt sind das zu liefern, was die Hochglanzbroschüren den Investoren versprechen.

Was nun den deutschen Mittelstand als möglichen Investor in VN betrifft. Geht zu den Veranstaltungen des Deutsch-Asiatischen Wirtschaftskreises (DAW-Frankfurt/M.) oder wendet Euch an die Veranstalter er Asien-Pazifik Wochen (Berlin). Von Investitionen in VN wird derzeit abgeraten.

Was die Kompetenz der Wirtschaftsministerien in VN und Thailand betrifft...vielleicht hilft es, die leitenden Posten nicht mit Familienmitgliedern bzw. altgedienten Parteibonzen zu besetzen und mal auf Leute zurückzugreifen, die etwas von den Dingen verstehen, über die sie zu entscheiden haben. Lachen

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anki40
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Beiträge: 59
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BeitragVerfasst am: 03.03.2011, 08:58    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo AndyNguyen,
leider haben keine Familienmitglieder oder.... keine großen Beziehungen.

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Alfi
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Beiträge: 73
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BeitragVerfasst am: 05.03.2011, 05:40    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hi,

ja das mit dem Strom ist wirklich ein Problem. Obwohl das im Moment stark schwankt.

Letzte Woche 2 Tage, diese Woche einen halben Tag kein Strom. Nächste Woche die ganze Woche Strom! Sehr eigentartig ist das.

Aber diese Probleme gibt es in anderen Ländern auch. Wenn ich Bangladesh sehe. Dort geht ohne Generator garnichts und die Ölpreise explodieren im Moment. Also dort auch wohl keine guten Aussichten.

Denke auch nicht das jetzt sofort Reihenweise Firmen hier weggehen. Liegt halt immer an dem Bereich in dem die Firma tätig ist.

Die ganze Welt ist im Moment extrem im Umbruch. Weiss ja auch keiner wie sich das im Nahen Osten entwickelt.....

Grüße,

Alfi

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Tu-ba
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Anmeldungsdatum: 21.11.2010
Beiträge: 44


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BeitragVerfasst am: 06.03.2011, 11:26    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« offenreden » hat folgendes geschrieben:


Dieses deckt sich mit den Aussagen von 3 CEOs mit denen ich gerstern gesprochen habe: Sie stoppen den Ausbau / Investition und suchen fuer 2012 nach Alternativen. Dieses sind sehr grosse Firmen und beschaeftigen jeweils 8.000 Mitarbeiter. 2 wollen zurueck in die Heimat und Ende 2011 die Werke in VN abbauen.



Abbauen? Wie süß.

Die wissen noch nicht, was auf sie zukommt. Das endet in der Regel mit einer sukzessiven Enteignung. In zehn Jahren hatte ich hier zwei Firmen im Management. Für die Ausfuhr von einem paar Kubikmeter eigener, hier bezahlter Sachen, sollten wir bei Zoll 2.000$ „Kaution“ hinterlegen. Für die Ausfuhr der Personal Effects brauchte es eine Spezialgenehmigung aus Hanoi, die es nie gab. Alles weg.

Nach meiner 10 jährigen Erfahrung hier: Ersetze das Wort Investment mit Spende.
Hauptschuld gebe ich aber den Handelskammern und der Presse. Blühendes Land. Starke Wirtschaft, aufstrebend. Das wurde alles reihum abgeschrieben. Dieses Kartenhaus fällt dieses Jahr zusammen, und nach meinem Gefühl: Es wird gefährlich für Ausländer. Die werden bald nach allem greifen, was sie noch zum Abschluss kriegen können.

Größere Investoren haben ein Problem. Bei kleineren Investitionen empfehle ich niemals den Abgang anzukündigen. Stückchenweise raus schaffen und dann einfach weg sein (aber bitte keine offenen Rechnungen hinterlassen).

Übrigens: Offen reden = Vorsicht. Ich kenne einen Ausländer (Bleichgesicht), der fürs offen reden im Internet unbequeme Nächte mit Verhören erlebt hatte.

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AndyNguyen




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Beiträge: 2475
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BeitragVerfasst am: 06.03.2011, 11:54    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Der interessierte Mittelständler, der nur das Kapital für einen einzigen Schuss hat, und vom Erfolg dieses einen Schusses abhängig ist, hat in der Tat momentan ein eher pansasaitisches Problem. All die mir bekannten Investoren, die sich zwischen 2006 und 2009 auf Kambodscha stürzten sind inzwischen zurück und versuchen ihre Verluste abzuschreiben.

In VN finden noch immer die Kämpfe zwischen unerträglicher Bürokratie, zu hohen Erwartungen der Vietnamesen und der allgewärtigen Korruption statt. Ein Investor, der beide Länder kennt, meinte mal zynisch was die Korruption in Thailand und Vietnam betrifft. "In Thailand bekommst Du am Ende wenigstens das, wofür Du bezahlt hast". Lachen

Wegen der ständig steigen Benzinpreise leidet in Thailand seit Jahren besonders das Transportwesen, was bereits in einigen Landesteilen Unterversorgung und Strukturproblemen führt. Wie ist die Lage in Vietnam? Wer in Thailand auf längere Transportwege von/zu Flughäfen oder Häfen angewiesen ist, ägert sich über ständig neue Kalkulationen wegen steigender Trasportkosten.

Zum Thema Strom: Kleinere Firmen, die im herstellenden Gewerbe tätig sind, haben schon seit Jahren Kosten für eigene Generatoren und/oder Solaranlagen in die Investition einkalkuliert. Was Thailand angeht weisen Consulting Firmen schon seit der Wirtschaftskrise 1994/1996 auf diese Vorsichtsmaßnahmen hin.

Der Blick von Thailand auf Vietnam ist irgendwie wie eine Zeitreise. Die Schilderungen aus VN erinnern mich an die thailändischen Zustände von 1988 bis 1992 (Ende der Choonhavan Regierung). Erst wenn auch die größeren Investoren das Land angewidert verlassen, wird man lernen und die Zustände deutlich verbessern. Mit den Augen rollen

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Tu-ba
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Anmeldungsdatum: 21.11.2010
Beiträge: 44


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BeitragVerfasst am: 06.03.2011, 12:47    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Andy, was die Stromprobleme anbelangt, so ist mir aus vertrauten Kreisen bekannt, dass man den Strom nach Kambodscha weiter vertickert hat.
Vung Tau möchte das neue Klong Toy werden und dreht seinen Bewohnern jetzt wieder jeden Wochentag den Saft ab.

Am besten versorgt ist wohl Lam Dong. Da gab es bisher nur über ein paar Sommermonate Samstag keinen Strom. Damit kann man leben.

Und sorry, aber wenn ein Industriegebiet vollmundig verspricht dort ständig Strom zu liefern und ich mir dann doch mein eigenes Kraftwerk bauen muss, dann fühle ich mich ver...

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