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 Krankenkasse - Werden arme Menschen behandelt?

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AndyNguyen




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BeitragVerfasst am: 14.10.2011, 20:20    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@ Daniel

Starlifters Kommentar zur (Über-) forderung der Regierung (gemeint war vermutlich die in VN) ist gerechtfertigt. Selbst in Deutschland, wo es um Lichtjahre besser ist als in VN, tun wir uns mit Leistungen für Behinderte schwer. Da sind manche Benelux-Länder und Skandinavien deutlich weiter.

Und selbstvertständlich ist der Umgang mit behinderten Menschen eine Last. Warum sollen wir das nicht endlich mal zugeben? Die Frage ist doch nur, stellen wir uns der Aufgabe und schultern wir die Last, oder eben nicht. Ich vermag nicht nachzuvollziehen warum Du als Antwort au Starlifters Beitrag "Mein Kampf" in die Runde wirfst.

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 14.10.2011, 20:56    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« AndyNguyen » hat folgendes geschrieben:


Und selbstvertständlich ist der Umgang mit behinderten Menschen eine Last. Warum sollen wir das nicht endlich mal zugeben?

Um das mal gleich klar zu stellen : ich bin alles andere als ein Gutmensch. Ich war als Jugendlicher zeitweise auf einer Sonderschule fuer Schwererziehbare - und habe mir daraus, was in Deutschland dem "Behindertenschulbereich" zugeordnet war, noch manches bewahrt.

Ich antworte auf die Frage von Andreas : Nein !

In Deutschland und der ganzen westlichen Welt hat sich ein traditioneller Umgang mit Behinderten in Richtung SPEZIELLE AUSLESE / SELEKTION (z.B. Sonderschulen, in D gibt es ca. 14 verschiedene So.- Schultypen mit homogener Schuelerschaft) entwickelt. Im Koerperbehindertenbereich gab es immer mal Ueberlegungen, ob man Elektrorollstuhlfahrer und Handrollstuhlfahrer ueberhaupt zusammen in einer Klasse beschulen soll oder in homogenen. Es gibt einen jahrzehntelangen “Glaubenskrieg” unter den westlichen “Gelehrten”, ob Schwerhoerige zu den Nichthoerenden passen oder nicht.

In den mehr familienbezogenen Gesellschaften wie Vietnam hat man traditionell eher gesamtheitlich INTEGRATIVE “Modelle”.

In beiden Gesellschaftsformen gibt es Bestrebungen , sich etwas in die jeweilige Gegenrichtung zu bewegen.

Das geschieht unter dem Fachbegriff INKLUSION. In der westlichen Schule : eine gemeinsame Beschulung von vornherein.

Es klingt (noch) utopisch : der Abiturient kann in einer modernen Unterrichtsform wie dem PROJEKTUNTERRICHT etwa zu dem Beispielthema “Umwelt” genauso beitragen wie der Geistigbehinderte auch. Mehr noch : der Abiturient lernt beizeiten (und nicht, wenn er als erwachsener Politiker den Bezug zu anderen Gruppen der Gesellschaft laengst verloren hat) , wie der andere denkt und reagiert. Und muss seinen Intellekt zum Verstehen dafuer einsetzen.

Perspektivwechsel, zum Nachdenken (tut manchmal gut) : bin ich als “Nichtbehinderter” nicht eine Last fuer den Behinderten ? ?
Behinderte sind nie eine Last fuer die Gesellschaft. Sie sind eine ungeheure Bereicherung.

Ich hatte es vorher schon geschrieben : sie fuehren an die Grenzen des Nachdenkens und Besinnens auf Wesentliches
.
Freundliche Gruesse, Catinat

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AndyNguyen




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BeitragVerfasst am: 14.10.2011, 22:33    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@ Catinat

Ich kann Deine Stellungnahme nur bedingt nachvollziehen. Vielleicht war mein Beitrag aber auch nur mßverständlich. Ich meinte nicht die Last = lästig, sondern eher die Last = Herausforderung oder auch Mühe.

Und mir fällt der Umgang mit Behinderten schwer, da ich keinerlei Erfahrung oder Schulung in dieser Richtung habe/hatte. Die bloße Begegnung mit körperlich oder gesitiger Behinderung macht mir nichts aus, nur das ist ja nicht einmal ein Fragment des Weges den man gehen müßte. Das Arbeiten mit Behinderten, die Zuwendung, die notwendig wäre....dazu fehlt es mir an Geduld....und ja, vielleicht habe ich da meine Defizite in Form von Berührungsängsten.

Und ich habe auch kein Problem mit dem Konzept, dass Behinderte die Nichtbehinderten als Last empfinden könnten. Und wenn wir uns endlich von dem Dogma lösen, dass wir unseren Wert an materieller Produktivität messen müssen, dann ist selbstverständlich alles und jeder, der nicht in unsere Schublade paßt auch eine Bereicherung. Aber da ich weder in der Familie noch beruflich mit Behinderten zu tun habe/hatte bewege ich mich eh auf sehr dünnem Eis.

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 15.10.2011, 02:42    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@ AndyNguyen

Damit verstehe ich Dich besser. Den meisten Menschen in westlichen Gesellschaften fehlt der Umgang mit Behinderung , die rechtzeitige Vorbereitung auf eigene oder fremde Behinderung. Obwohl wir ja alle auf die eigene beim Aelterwerden unweigerlich zusteuern.

Ich muss ja auch Verstaendnis haben fuer manche Ehen, die bei der Sorge um ein behindertes Kind dann doch zerbrechen. Solche Faelle habe ich auch erlebt.

Meine Frau erzaehlt oft schmunzelnd von ihrer behinderten Schwester , die dann sehr frueh gestorben ist. In der vietnamesischen Familie sind viele Anekdoten darueber in liebevoller Form im Schwange. Aber : das Maedchen bzw. die junge Frau wurde auch von 10 weiteren Geschwistern in Vietnam "getragen". In anderen Threads haben Vietnamesinnen ueber ihre Erfahrungen mit behinderten Familienangehoerigen schon berichtet.

Es gab Zeiten, in denen eine Sonderstellung eines Behinderten in Vietnam nicht so noetig war. Auch da hat sich etwas in Vietnam veraendert. Die verlassene , ledige Mutter in der Stadt kann ihr Kind, wenn es behindert ist, nicht mehr "tragen". Es werden viele ausgesetzt.

Und bei Agent Orange - Betroffenen kommt dann die Notwendigkeit eines finanziellen Ausgleichs des schuldig gewordenen Westens ins Spiel. Dann geht es doch auch wieder um Geld. Da versagt dann der Westen vollkommen und laesst die rund 4 Millionen Betroffenen und ihre Angehoerigen im Stich.

Freundliche Gruesse, Catinat

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Sau Rieng
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BeitragVerfasst am: 15.10.2011, 17:25    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« AndyNguyen » hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist doch nur, stellen wir uns der Aufgabe und schultern wir die Last, oder eben nicht. Ich vermag nicht nachzuvollziehen warum Du als Antwort au Starlifters Beitrag "Mein Kampf" in die Runde wirfst.


Hi Andy.

Was ist wenn wir die "Last" eben nicht schultern (wollen)? Dazu gabs in der deutschen Geschichte ja eine parade Lösung.
Deshalb reagiere ich (als Deutscher(speziell?)) bei solchen Äußerungen extrem empfindlich. Nix persönliches gegen dich, wenn ein Politiker aber in DE sowas schreiben würde, wäre er "weg vom Fenster"

Viele Grüsse aus Mui Ne

Daniel


Zuletzt bearbeitet von Sau Rieng am 15.10.2011, 17:46, insgesamt 2-mal bearbeitet

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Sau Rieng
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BeitragVerfasst am: 15.10.2011, 17:44    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@ Catinat

Natürlich kann ich NIEMANDEM der in vn lebt den Vorwurf der mangelnden Hilfsbereitschaft unterstellen! Ich weiss nur zu gut, wie gross die "Familienbande" in vn sind, und irgendwo hat jeder "Expat" eine oder mehrere "Srons" im engeren Verwandtenkreis.

Gruss

Daniel

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