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 Die Gruendung der "kommunistischen" Partei in Viet

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csba
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Anmeldungsdatum: 02.06.2012
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BeitragVerfasst am: 09.05.2013, 13:29    Die Gruendung der "kommunistischen" Partei in Viet Antworten mit ZitatNach oben

Infolge der Kolonialisierung im Jahre 1885 kam auch westliches Gedankengut vor allem über die Franzosen nach Vietnam. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts also erlebte die vietnamesische Literatur eine evolutionistische Wende.

Die Intellektuellen und Schriftsteller sahen sich darin motiviert, in ihrer Funktion als politische Aufklärer zu wirken, mit dem ehrgeizigen Ziel, zum einen die alten und eisernen Dogmen des Konfuzianismus abzuschütteln und zum anderen, das Land von der Kolonialherrschaft zu befreien, um eine „neue“ vietnamesische Zivilisation aufzubauen.

Vor allem waren es große Persönlichkeiten aus dem Westen, für deren Werke sowie persönliches Leben und Werdegang sich die Vietnamesen interessiert hatten. In dieser Zeit wurden Schriften von französischen Aufklärern und Philosophen wie Rousseau, Descartes, Voltaire, Montesquieu, Voltaire etc. aber auch solche von großen internationalen Denkern und Reformisten wie K. Marx, F. Engels, Jeanne d´Arc, Garibaldi, Bismarck etc. in die Quoc ngu-Schrift übersetzt.

Darin zeigte sich die positive Haltung des Landes gegenüber dem Westen. Andererseits begann mit dieser Öffnung ein langer Schatten sich über das vietnamesische Volk hinauszudehnen, als der Kaiser Tu Duc 1862 durch seine Nachgiebigkeit den Franzosen gegenüber bereits drei ganze Provinzen abgetreten hatte und später auch die Städte Hanoi und Hai Phong sowie den Roten Fluss für den freien Handel an die Genannten freigab.

Nach dem Tode von Tu Duc im Jahre 1883 herrschte im Hofe des Kaisers Uneinigkeit. Die Franzosen nutzten die Gunst der Stunde, in dem sie all ihre Okkupationspläne zu realisieren begannen. Der kaiserliche Erlaß Dong Quangs erklärte schließlich all jene aufrührerischen Patrioten zu „Verrätern“, die sich gegen das französische Herrschaftsprinzip wandten.

Damit durchbrach er jene lange Tradition, in welcher die vietnamesischen Monarchen über Jahrhunderte hindurch in zahllosen Kämpfen gegen die Fremdherrschaft anderer Aggressoren zu Felde gezogen waren. Durch diesen Akt war der Verrat des kaiserlichen Hauses am vietnamesischen Volk endgültig besiegelt.

In dieser Zeit bildete sich durch die Entwicklung von geringeren kapitalistischen Produktionsverhältnissen eine neue Gesellschaftsform, die sich in die einheimische Bourgeoisie, in eine moderne mittlere Gesellschaftsschicht sowie in die Arbeiterklasse spaltete, wobei ein Großteil der feudalen Institutionen erhalten geblieben waren.

Die Ausbeutung an der vietnamesischen Bevölkerung sowie der Raubbau an den Ressourcen des Landes durch die Kolonialisten begannen sich zu wuchern. In dieser Zeit waren es vor allem die kleinbürgerlichen Intellektuellen, die in den zwanziger Jahren die marxistischen Ideen rezipierten und anschließend in die antikolonialistisch-nationale Bewegung integrierten, was schließlich im Jahre 1930 zur Gründung der kommunistischen Partei führte.


Zitiert aus: "Die Literaturgeschichte Vietnams"; vietnam-kompakt.de.

csba

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