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 Christen in Vietnam beklagen staatliche antikirchliche Kampa

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Florian




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Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 1920


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BeitragVerfasst am: 27.09.2013, 08:57    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
die vn Behörden ferngelenkte Organisationen aus geschichtlicher Erfahrung nicht mögen.


Naja, ferngelenkt, vom Vatikan gesteuert.... Das ist nun auch wieder in erster Linie diffamierend.

Ist es nicht viel eher dass die Katholiken einfach einen Zusammenhalt, eine Gemeinde, einen Grund zum Versammeln haben, der eben nicht von den Behörden gelenkt und direkt beinflussbar ist, und dass es das ist was sie nicht mögen.

Nochmals Beispiel DDR, da waren die Kirchen auch vor allem Rückzugsort und Raum, wo sich Opposition zum Regime bilden konnte, mit Fernsteuerung hatte das nichts zu tun (ok sie waren auch evangelisch, nicht katholisch).

Wie auch immer. Dass ein Papst auch Oberhaupt der Kirche in Vietnam ist, darf wohl kaum als berechtigte Begründung herhalten, dass Katholiken nach wie vor in Vietnam diskriminiert werden.

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
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BeitragVerfasst am: 27.09.2013, 09:15    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich versuche mich lediglich in die vn Denkweise hineinzuversetzen.

Autoritär-zentralistisch ist die katholische Kirche ja tatsächlich und antikommunistisch.
Da muß man sich nicht wundern, wenn der vn Staat deren Vertreter als "5. Kolonne" betrachtet.

Wie ich bereits bemerkte, hätten die vn Gemeinden ohne diesen von Rom ausgehenden Zentralismus sicherlich nicht derartige Probleme. Weder Buddhisten noch Moslems oder Juden haben einen "Papst".
M. E. ist das kein Glaubensproblem.

Übrigens hat schon Heinrich der VIII. seine staatliche Souveränität bedroht gesehen und "seine" Kirche geschaffen, nämlich die anglikanische. Heute herrschen andere Verhältnisse. Aber die Beweggründe waren dieselben.

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Courti
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BeitragVerfasst am: 27.09.2013, 09:32    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Weder Buddhisten noch Moslems oder Juden haben einen "Papst".

Auch die Unabhängigen Organisationen der anderen Glaubensrichtungen haben Probleme mit der Authorität. Siehe z. B. hier.

Im übrigen teile ich die Einschätzung, Vietnamesen seien aufgrund ihrer Geschichte mißtrauisch gegenüber fremden Einflüssen, nicht. Da zeigt mir das moderne Vietnam, in dem jeder etwas westliches (z. B. ein Iphone) besitzen will, ein anderes Bild. Selbst der Kommunismus ist letzlich aus Europa importiert.

Zurück zu den Katholiken. Man mag zum Vatikan stehen wie man will, man mag das Durchgreiffen des Staates irgendwie begründen können. Was aber nicht sein darf ist, dass einzelne Menschen diskriminiert werden und ihnen fundamentale Rechte abgesprochen werden. Insofern schliesse ich mich dem Artikel von Be-Wu an.

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Regentroepfchen
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BeitragVerfasst am: 27.09.2013, 16:29    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Es ist der Kommunistischen Partei Vietnam ziemlich egal ob es um Katholiken oder sonstigen gläubigen.
Die KP fürchtet sich vor die gut organisiert und starke Gemeinschaft der vietn. Katholiken.
Die KP geht auch mit voller Härte und Brutaliät gegen die Glaubengemeinschaft HOA HAO oder budhistverbände. Die Polizei verhaftet und versprügelt die Buhdhisten und Hoa hoa gläubigen genau so die Katholiken.

Aus eigener Erfahrung weiß die KP ziemlich genau welche Kraft in einer gut organisierten Gemeinschaft steckt . Schließlich wurde de KP vor der Machtergreifung auch verfolgt.

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
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BeitragVerfasst am: 28.09.2013, 09:42    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Courti » hat folgendes geschrieben:

Im übrigen teile ich die Einschätzung, Vietnamesen seien aufgrund ihrer Geschichte mißtrauisch gegenüber fremden Einflüssen, nicht. Da zeigt mir das moderne Vietnam, in dem jeder etwas westliches (z. B. ein Iphone) besitzen will, ein anderes Bild. Selbst der Kommunismus ist letzlich aus Europa importiert.


Ich dachte, es wäre klar, was mit fremden Einflüssen gemeint ist. Ganz sicher nicht das Iphone und andere Technik (Sicherlich kommt niemand auf die Idee die Einführung der Eisenbahn in der Vergangenheit zu kritisiren, weil sie keine vietnamesische Erfindung ist).
Daß der Kommunismus in Asien ganz eigene Wege ging, ist auch bekannt.

Natürlich meinte ich den direkten Einfluß fremder Mächte (China, Frankreich, USA) in der Vergangenheit als Ursache für diese Haltung.
Das ging mit Einschränkungen und Verlust der nationalen Souveränität einher.
Deswegen ist man heute (über)empfindlich (zudem schreckt noch der grundsätzlichen Antikommunismus die Machthaber ab. Wer sich insbesondere mit Johannes Paul II. auskennt, der weiß, was ich meine).
In China wurden die Katholiken staatlich separiert, d.h. die Anbindung an die vatikanischen Strukturen unterbunden, aus nationalistischen, nicht aus religiösen Gründen.

Man muß diese Haltung nicht teilen, man sie sich aber erklären.

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Courti
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BeitragVerfasst am: 28.09.2013, 10:29    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Natürlich meinte ich den direkten Einfluß fremder Mächte (China, Frankreich, USA) in der Vergangenheit als Ursache für diese Haltung.

Ich erkenne die Ablehnende Haltung immer noch nicht. Von einigen wird die Nähe der Regierung zu China massiv angeprangert. Eine Ablehnende Haltung? Die, die dies Anprangern fordern mehr Nähe zu Amerika. Ablehnende Haltung?
Generell ist Vietnam mittlerweile international vernetzt durch verschiedene Abkommen, die es in die Weltgemeinschaft integriert. Mit Amerika verhandelt man über ein Freihandelsabkommen (TPP). Mit Europa ebenfalls. Es ist doch naiv zu glauben, dass dadurch kein Einfluss auf den Partner ausgeübt wird. Und wenn man diese Naivität mal nicht unterstellt, dann ist das doch keine ablehnende Haltung.
Und die Bevölkerung? Wenn ich in Vietnam in der Kirche bin, dann stehen da zig Schaulustige, die neugierig zuhören. Das sind nicht alles Christen (oder Aufpasser in zivil). Eine Freundin aus Hue, zeigte mir voller Stolz (und vor allem ohne, dass ich dies zum Gesprächsthema gemacht hätte) "ihre" Kirche. Sie ist aber Buddhistin und wird dies auch bleiben. Trotzdem war sie Stolz und interessiert.

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
In China wurden die Katholiken staatlich separiert, d.h. die Anbindung an die vatikanischen Strukturen unterbunden, aus nationalistischen, nicht aus religiösen Gründen.

Wie gesagt geht es anderen organisierten Glaubensrichtungen ähnlich. Nicht selten werden religionsübergreiffend Statements verfasst, die Menschenrechtsverletzungen anprangern und eine ehrliche Religionsfreiheit in Vietnam ohne Repressalien fordert. Es geht also nicht nur um Anbindung an den Vatikan, der ja meines Wissens (ich mag mich irren) auch in Vietnam ebenfalls noch keine Rolle spielt.

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Micha L






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BeitragVerfasst am: 28.09.2013, 10:37    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Courti » hat folgendes geschrieben:
« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Natürlich meinte ich den direkten Einfluß fremder Mächte (China, Frankreich, USA) in der Vergangenheit als Ursache für diese Haltung.

Ich erkenne die Ablehnende Haltung immer noch nicht. Von einigen wird die Nähe der Regierung zu China massiv angeprangert. Eine Ablehnende Haltung? Die, die dies Anprangern fordern mehr Nähe zu Amerika. Ablehnende Haltung?


Es geht um die KP, nicht um die Haltung der Opposition.
(wobei diese Opposition und frühere südliche Führung auch lieber alleine zurechtgekommen wäre)

Natürlich kann auch die KP das Land nicht abkapseln. Aber sie will die maximale Kontrolle über alles Ausländische behalten. Deswegen ist die neue Weltoffenheit alles andere als grenzenlos.

Daß ein Volk bzw. seine Regierung, das lange und verschiedene Fremdherrschaften erlebte, gegenüber schwer zu kontrollierenden ausländischen Einflüssen aller Art empfindlich ist, das ist doch selbstverständlich.

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Courti
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BeitragVerfasst am: 28.09.2013, 13:24    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Na ich hätte es auch so formulieren können: "Von einigen wirde die Nähe der Regierung zu Amerika massiv angeprangert. Eine ablehnende Haltung? Die, die dies anprangern fordern mehr Nähe zu China. Ablehnende Haltung?"
Insofern geht es mir nicht um KP oder "Opposition". Generell befinden wir uns auf einem Nebenschauplatz. Ich empfinde in Vietnam weder von Regierung, noch von der Bevölkerung eine ablehnende Haltung und begründe dies u. a. mit der Bündnispolitik bzw. eigenen Erfahrungen. Du interpretierst das offensichtlich anders. Ist ok, oder?

Nach wie vor stellt die katholische Kirche nicht die einzige Glaubensrichtung dar, die sich über Repressalien beschwert. Das ist der eigentliche Punkt, der die Bedeutung des Vatikans relativiert.

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Micha L






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BeitragVerfasst am: 29.09.2013, 17:58    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Courti » hat folgendes geschrieben:
Ich empfinde in Vietnam weder von Regierung, noch von der Bevölkerung eine ablehnende Haltung


Woher auch. Wir sind Privatpersonen.
(Ich nehme das mal als Ironie Smilie )

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