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Florian
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Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 1920
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Verfasst am:
07.11.2013, 20:40 Massentourismus auf dem Fansipan |
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In Sapa wurde offenbar mit dem Bau einer Seilbahn auf den Fansipan begonnen. Geplante Kapazität 2000 Personen pro Stunde.
Ein weiterer einzigartiger Ort wird dem Kommerz geopfert. Durch die Höhenlage ist das Ökosystem auf dem Gipfel einzigartig in Vietnam. Aber das ist dann wohl bald Vergangenheit. Nebenbei, die ganze Region um den Fansipan ist eigentlich Nationalpark, aber das ist ja in Vietnam ohnehin nur ein Ettiket ohne viel Wert.
Auch die unter Vietnamesen in den letzten Jahren recht populär gewordenen Herausforderung der Gipfelbesteigung wird wohl ihren Reiz verlieren, wenn dort oben dann statt einem erhabenen Gipfelgefühl Menschen- und Müllmassen anzutreffen sind.
So sieht der höchste Punkt Vietnams noch aus.
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csba
Moderator
Anmeldungsdatum: 02.06.2012
Beiträge: 983
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Verfasst am:
07.11.2013, 22:13 (Kein Titel) |
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Das ist wirklich jammerschade! Vietnam soll seinen Blick nach Oesterreich oder in die Schweiz schwenken. Von diesen beiden Laendern koennte es abschauen, dass die vielen schoenen Naturlandschaften Oesterreichs und der Schweiz auch viele andere Arten von Touristen jaehrlich anlocken, die ihr Geld auf dieser Art von Ferienurlaub zuruecklassen.
Edit: Tolles Foto! Florian!
csba
_________________ γνῶθι σεαυτόν - Erkenne Dich selbst!
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Florian
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 1920
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Verfasst am:
07.11.2013, 22:40 (Kein Titel) |
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Naja, in der Schweiz und Österreich gibt es kaum mehr einen Gipfel ohne Bahn, das würde ich nicht gerade als gutes Beispiel nennen. Vor alle für den Skitourismus wurde und wird immer noch extrem viel kaputt gemacht.
Gerade im Anbetracht solcher Entwicklungen finde ich es umso trauriger, wenn einzigartige und noch völlig uberührte Bergmassive wie der Fansipan jetzt auch unter die Räder des Massentourismus kommen. Vietnam verpasst da mal wieder eine Riesenchance, etwas Einzigartiges zu bewahren und langfristig daraus Nutzen zu ziehen.
Aber noch ist es schön da. Weil dir das Photo so gut gefallen hat, noch eins
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hoian1985
Gast
Geschlecht:
Alter: 38
Anmeldungsdatum: 21.05.2011
Beiträge: 367
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Verfasst am:
08.11.2013, 07:18 (Kein Titel) |
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Ich sehe das ganze weniger kritisch als meine Vorredner. Der Fansipan ist in Vietnam sehr gut für eine touristische Vermarktung und ich habe schon damals bei meinem Besuch gedacht da könnte Vietnam mehr machen.
Daher erstmal sehr gut das weiter im Tourismus investiert wird. Ich glaube ebenfalls nicht dass es in Müllbergen enden wird, da ich glaub das Vietnam dafür Personal vorhalten wird. M.E. wird durch die Erschließung des Fansipans hoffentlich die Attraktivität des Nordens bei den Touristen weiter ausgebaut und die Tourismusbranche wirtschaftlich noch attraktiver in Vietnam.
Daher erstmal Daumen hoch für die Investionen!
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wildgoose
Gast
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 24.07.2007
Beiträge: 1020
Wohnort: Wien - Ho Chi Minh City
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Verfasst am:
08.11.2013, 09:49 (Kein Titel) |
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« hoian1985 » hat folgendes geschrieben:
Ich glaube ebenfalls nicht dass es in Müllbergen enden wird, da ich glaub das Vietnam dafür Personal vorhalten wird.
Da muss ich leider widersprechen. Ich war schon in einigen "bergigen" Touristengebieten, und es war die reinste Müllkippe - immer. Habe auch mit einigen lokalen Zeitungsreportern gesprochen, die versuchen durch Aufklärung dem Müllprobem Herr zu werden. Sie arbeiten gegen Windmühlen. Das wird in den nächsten 20 Jahren nicht in die Köpfe der Vietnamesen gehen, dass man nicht mehr benötigte Dinge einfach fallen lässt.
lg, Paul
_________________ Vietnam Landmaps for GARMIN
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onscho
Moderator
Anmeldungsdatum: 27.12.2009
Beiträge: 368
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Verfasst am:
08.11.2013, 10:36 (Kein Titel) |
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Ich glaube das ist ziemlich in den Köpfen vieler Vietnamesen, benötigte Dinge einfach fallen zu lassen
Aber ist es in Vietnam jeh passiert, dass eine bekannte Sehenswürdigkeit behutsam erschlossen wurde? Mich würde es eher wundern, wenn beim Fansipan etwas anderes als Berg-Disneyland entstände. Den dazugehören Tempel gibts auch bestimmt bald.
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Niko
Gast
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Verfasst am:
08.11.2013, 16:06 (Kein Titel) |
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« wildgoose » hat folgendes geschrieben:
Das wird in den nächsten 20 Jahren nicht in die Köpfe der Vietnamesen gehen, dass man nicht mehr benötigte Dinge einfach fallen lässt.
lg, Paul
FALSCH! Es wird meier Meinung nach mindesten zwei bis drei Generationen lang dauern, bis die Vietnamesen so etwas aehnliches wie Umweltbewusstsein entwickeln werden.
Ich kenne die Situation bei der (Berg?) Bahn in Da Lat sehr gut. Dort sind unter der Bahn fast nur Gemuesefaelder, die von den Bauern taeglich vom Muell gesaeubert werden. An den Stellen, wo die Bahn ueber Wald geht, sieht es katastrophal aus.
Ich hoffe nur, dass die Bahn auf den Fansipan keine Fenster zum oeffnen haben wird, so dass die Unmengen an Muell, die die Vietnamesen mitbringen sich auf den Gipfel konzentrieren, wo er dann auch entsorgt werden kann. Dies wird aber auch nur in Deponien geschehen aber immer noch besser als in der herrlichen Natur dort.
Niko
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csba
Moderator
Anmeldungsdatum: 02.06.2012
Beiträge: 983
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Verfasst am:
08.11.2013, 19:19 (Kein Titel) |
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« Florian » hat folgendes geschrieben:
Naja, in der Schweiz und Österreich gibt es kaum mehr einen Gipfel ohne Bahn, das würde ich nicht gerade als gutes Beispiel nennen. Vor alle für den Skitourismus wurde und wird immer noch extrem viel kaputt gemacht.
Das ist nicht ganz richtig. Ich habe in Oesterreich viel Berggipfel erklommen, sei es die Hohen Tauern, oder die Saualpe, die Koralpe, die Zugspitze, die Wildspitze, den Grossglockner etc. etc.. Vieles von diesen Gebieten wird noch sehr "naturbelassen" erhalten. Natuerlich gibt es in den Bundeslaendern (Vorarlberg, Tirol, Salzburg) Schigebiete, die von Massentouristen bestroemt werden.
In Kaernten zum Beispiel wird jedoch der "Sanfte Tourismus" im Lesachtal sehr stark gefoerdert. Die Naturlandschaften sind einzigartig. Dorthin stroemen im Sommer viele Familien, die Natur und Ruhe suchen. Soetwas findet man auch in Teilen Tirols, Salzburg und Vorarlberg vor.
Ich wuenschte Vietnam koennte seine "natureigenen Schoenheiten" retten, was noch zu retten ist. "Fast alle" Landflaechen entlang der Kueste sind dem "Massentourismus" anheimgefallen. Wo soll man sich da noch zurueckziehen, wenn man etwas Ruhe haben moechte?
csba
_________________ γνῶθι σεαυτόν - Erkenne Dich selbst!
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
08.11.2013, 19:36 (Kein Titel) |
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@ Wildgoose & @ Niko :
“Umweltbewusstsein “ : Drei Generationen, denke ich.
Mein eigenes deutsches Umweltbewusstsein ist leicht unterentwickelt. Obwohl ich Vorbild sein sollte. Ich halte mich gerade mal notduerftig an die „Regeln“ , z.B. der Muelltrennung.
Das Umweltbewusstsein meiner Kinder erscheint mir fast uebertrieben. Aber das ist wohl die Reaktion auf mich und mein Verhalten.
Das Umweltbewusstsein der Enkel erscheint mir endlich normal.
Gruesse, Catinat
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Florian
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 1920
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Verfasst am:
08.11.2013, 20:24 (Kein Titel) |
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Ok csab, einverstanden. Das ist auch was ich meine. Nichts gegen Massentourismus, wenn andereorts wertvolles bewahrt und behutsam erschlossen wird. Das gibt es in Vietnam aber nicht, entweder gar nichts oder gleich Massentourismus und Disneylandstil, wie Onscho richtig sagt.
Nationalparks sind ja eigentlich gerade dafür da, wertvolle einzigartige Natur und Landschaften zu bewahren und zu schützen und für einen behutsamen Tourismus zugänglich zu machen. Nicht in Vietnam. In Bach Ma wird die Strasse auf den Berg massiv ausgebaut und ein Riesentempel auf den Gipfel gestellt, damit die Touristen auch was anzuschauen haben, Natur alleine ist ja zu langweilig, damit lockt man keine Massen in den Park. Tam Dao genau das gleiche, Tempel mitten im Wald, mit Seilbahn erschlossen. Und jetzt auch noch Fansipan.
In Cat Tien wird immer noch am Staudamm geplant, nicht Tourismus, aber auch da geht das schnelle Geschäft vor Naturschutz und langfristigem Denken.
Bis da in Vietnam ein Umdenken einsetzt, wird kaum mehr was von den Naturschätzen übrig sein.
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csba
Moderator
Anmeldungsdatum: 02.06.2012
Beiträge: 983
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Verfasst am:
08.11.2013, 20:42 (Kein Titel) |
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« Florian » hat folgendes geschrieben:
Das ist auch was ich meine. Nichts gegen Massentourismus, wenn andereorts wertvolles bewahrt und behutsam erschlossen wird. Das gibt es in Vietnam aber nicht, entweder gar nichts oder gleich Massentourismus und Disneylandstil, wie Onscho richtig sagt.
Nationalparks sind ja eigentlich gerade dafür da, wertvolle einzigartige Natur und Landschaften zu bewahren und zu schützen und für einen behutsamen Tourismus zugänglich zu machen. Nicht in Vietnam.
Hier bin ich voll und ganz Deiner Meinung!
« Florian » hat folgendes geschrieben:
In Bach Ma wird die Strasse auf den Berg massiv ausgebaut und ein Riesentempel auf den Gipfel gestellt, damit die Touristen auch was anzuschauen haben, Natur alleine ist ja zu langweilig, damit lockt man keine Massen in den Park. Tam Dao genau das gleiche, Tempel mitten im Wald, mit Seilbahn erschlossen. Und jetzt auch noch Fansipan.
Das ist wirklich jammerjammerschade! Wann wird die Fuehrung Vietnams endlich begreifen, das "Rein-Naturbelassenes" auf lange Sicht eine wirkliche Schatztruhe ist? Auch fuer den Tourismus!? Aber was nutzt das alles fuer mich "als Fuehrenden" im "jetzigen" Moment? Hauptsache "Hinter mir die Sintflut"!
csba
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ReinerH
Gast
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 02.09.2008
Beiträge: 482
Wohnort: Vung Tàu, Berlin
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Verfasst am:
09.11.2013, 15:04 (Kein Titel) |
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Hallo Florian, ganz tolle Bilder! Noch eines, bitte.
Noch was, wo ich gerade an der Tastatur bin. Es liegt mir gewöhnlicherweise sehr, sehr fern, die vn. Regierung zu loben und ich rege mich auch täglich auf über die ungebremste hirnlose Vermüllung dieses schönen Landes. Aber heute will ich mal ein Lob anbringen, damit nicht alles so negativ ist hier.
Betrifft Phú Quôc Nationalpark. Es zeugte von Weitsicht der Verantwortlichen, frühzeitig genug einfach einen Großteil der Insel zum Nationalpark zu erklären. Keine Siedlungen, keine Rodungen, keine Wege, keine Pfefferplantagen, keine Resorts, keine Seilbahnen, keine Touristen. Nur die paar Straßen, die hindurchgeschlagen wurden (und deren Ränder vermüllen). Hoffentlich gibt es auch in Zukunft keine Aufweichungen der Bestimmungen.
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Niko
Gast
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Verfasst am:
09.11.2013, 15:44 (Kein Titel) |
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@ReinerH,
Na ja, ich frage mich schon, ob die Autobahn durch den Nationalpark wirklich sein musste.
Es gibt mittlerweile auch gefuehrte Touren durch den Park. Im April hab ich so eine aus Neugierde mal mitgemacht und auch an diesen Wegraendern findet man immer mehr Muell. Der kommt allerdings hauptsaechlich von den Auslaendern. Vietnamesen haben in der Regel an solch Landschaftlichen highlights kein Interesse.
Auch ein Resort soll mitten im Nationalpark gebaut werden.
Niko
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Florian
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 1920
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Verfasst am:
09.11.2013, 20:27 (Kein Titel) |
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ReinerH
Gast
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 02.09.2008
Beiträge: 482
Wohnort: Vung Tàu, Berlin
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Verfasst am:
10.11.2013, 03:21 (Kein Titel) |
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Klasse! Schöne Grüße an Deinen Freund.
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