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 Zurück in die Heimat nach 50 Jahren??

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Courti
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Anmeldungsdatum: 11.06.2007
Beiträge: 4421
Wohnort: Bayern


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BeitragVerfasst am: 05.02.2012, 22:02    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« sg2night » hat folgendes geschrieben:
Ich bin mir sicher, dass der Mann auch wissen müsste, auf was er sich später dann einlässt.

Das ist eben die Frage und ich glaube nicht, dass man dem einfach so zustimmen kann.

Aus 2 Gründen:
Die Beiden waren vor 10 Jahren zuletzt in Vietnam!
Seit dem hat sich einiges getan - auch in Punkto Sicherheit.
Freunde bei denen ich neulich essen war,
erzählten mit, dass einer Bekannten der Finger abgekackt wurde,
um an den Ring zu gelangen - mal Kurz beim vorbeigehen bzw. fahren.
Im Hanoier Strassenverkehr.
Ich wage zu behaupten, dass es sowas vor 10 Jahren nicht gab.
Auch die Reisewarnungen der Auswärtigen Amtes
(die zwar nur für Reisende gelten, aber egal)
wurden irgendwann in den letzten Jahren geändert.
Als ich das erste mal nach Vietnam fuhr, stand da fast nichts.
Jetzt ist da ne ganze Menge aufgelistet.
Zu guter Letzt noch eine Erfahrung,
die ein Bekannter machte, als er vor Jahrzehnten überfallen wurde:
Die Räuber gaben ihm seinen Regenschirm, seine Hausschlüssel, sogar etwas Geld wieder
und entschuldigten sich, bzw. baten um Verständnis.
Heute undenkbar!
All das - also sowohl die Erfahrungen, als auch die Warnungen zeigen doch,
dass sich die Verhältnisse ändern
und dass das nicht ohne weiteres als bekannt vorausgesetzt werden kann.

Aber nicht nur die veränderte Lage, ist es, die die beiden evtl nicht kennen.
Es ist auch die neue Rolle als jemand, der zurückkehrt.
Da gibt es Erfahrungen, mit denen man evtl nicht zurechtkommen würde.
In meinem Heimatdorf wohnt ein Vietnamese,
der nach langer Zeit mal wieder seine Familie besucht hat.
Der Urlaub hat ihn etwa 80 000€ gekostet, weil jeder was vom Kuchen wollte
und er nicht nein sagen konnte - sozusagen mit seiner Rolle total überfordert gewesen ist.
Sein Fazit: Nie wieder Vietnam - auch nicht zu Besuch!

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Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)

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Lavie
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Anmeldungsdatum: 29.07.2011
Beiträge: 32


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BeitragVerfasst am: 05.02.2012, 23:29    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo!

Vorerst muss ich euch schon recht geben, dass seitdem ich das letzte Mal in VN war einiges sich verändert hatte.
Wenn es überhaupt dazu kommt, dass ich mit meinem Mann nach VN zurückkehren werde, dann haben wir schon 55 Jahre in DE verbracht.

Sorgen um unsere Sicherheit ... wir werden als ganz normale Leute zurückkehren ohne dicken Rolex oder Diamantenring.

Sorge um unsere Gesundheit....wenn man nicht mehr jung ist, dann kommen altersbedingte Krankheiten zum Vorschein.So ist das Leben. Wenn ich ab 70 Krebs bekommen sollte oder andere schwere Erkrankungen, dann soll es so sein.

Sorge um geldgierige Verwandtschaft...brauchen wir nicht zu haben. Ich habe kaum noch Verwandte da und in 20 J. wird von denen keiner mehr da sein.
Bei meinem Mann sieht es auch ähnlich aus. Wir haben in DE unsere komplette Familie.

Mein Mann ist nicht naiv...höchsten ein Idealist. Er möchte die letzen Jahre seines Lebens in dem Land leben, das er als Kind nicht ganz freiwillig verlassen hatte. Und dort seine Ruhe finde.
'Back to the roots.'
Obwohl ich mein Vaterland nicht allzu lange kenne, spüre ich eine gewisse Liebe für dieses Land. Hier in DE zu leben und zu wissen, dass es dort manchen Kindern nicht gut geht, ist schon nicht schön. Aber wenn man vor Ort die Armut der Schwächsten(Kinder u. Alte) der Gesellschaft sieht, dann kann man (ich) nicht unberührt mein Leben geniessen.

@su-tu : Natürlich kann man in VN durch Wohltat sein Mitgefühl zeigen und etwas Gutes tun. Aber ich weiss nicht, ob du verstehen kannst,wenn ich sage, dass das Gefühl tiefer geht, da es vietn. Kinder sind. Mein Mann und ich sind schon seit mehr als 15 Jahren ehrenamtlich tätig und wissen daher, dass dort durchaus noch Armut herrscht.

@sg2night: Ist mein Mann doch kein Einzelfall?
Was glaubst du in VN zu finden?? Sind das immaterielle Dinge, die DE dir nicht geben kann?

PS: Ich lese nicht nach was ich schreibe...deshalb kann es sein, dass manchmal ein Wort zuviel oder zu wenig da ist. Sorry.

Lavie

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Courti
Moderator



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Anmeldungsdatum: 11.06.2007
Beiträge: 4421
Wohnort: Bayern


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BeitragVerfasst am: 05.02.2012, 23:56    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Niemand unterstellt deinem Mann Naivität, aber die Frage ist doch:
Will er in das Vietnam der 60er Jahre zurück
oder will er nach Vietnam dann sein wird, wenn es soweit ist.

Und die weitere Frage: Kannst du auch damit umgehen?

Das alles kann dir hier aber keiner beantworten - das müsst ihr beide mit euch ausmachen.


Einzelfall? Nein, sicher nicht. su-tu beschrieb ja glaube ich schon,
dass sich das viele vornehmen und dann meist aber nicht realisieren
und auch hier im Forum gibt es den einen oder anderen in eurer Situation.
Auch der Onkel meiner Frau hat sich Grundstücke in Vietnam wieder gekauft,
um in ein paar Jahren dorthin "nach 50 Jahren" vielleicht zurückzukehren.
Eines ist aber sicher: Der Wunsch zurück zu gehen, ist vorhanden.

p.s. Heute zeigte mir meine Frau Fotos von Mui Ne vor 20 Jahren.
Der Wunsch dorthin sowohl lokal als auch temporal zurückzukehren, war nicht zu übersehen.

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sharks
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Anmeldungsdatum: 03.10.2013
Beiträge: 26


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BeitragVerfasst am: 03.10.2013, 14:26    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« honro2009 » hat folgendes geschrieben:


Meine Frau liebt auch Da Lat. Sie hat in den letzten Kriegsmonaten bei ihrer Oma in Da Lat gewohnt. Sie hat gute Erinnerungen an diese Zeit. Leider bereitet ihr jetzt die Anreise nach DALAT ueber die kurvigen Strasse grosse Probleme. Ihr wird jedes Mal kotzuebel und die Fahrt wird zur Tortur. Sie vertraegt das Autofahren nicht. Deshalb bleiben wir lieber in Nha Trang.

Gruesse von hier
Es gibt jetzt einen Airport in Da Lat, also hoffe ich das sie die Oma jetzt mehr besuchen kann ohne das es ihr auf den kurvigen Strassen schlecht wird.

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sharks
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Anmeldungsdatum: 03.10.2013
Beiträge: 26


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BeitragVerfasst am: 03.10.2013, 16:56    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Florian » hat folgendes geschrieben:
« Catinat » hat folgendes geschrieben:
Klimatisch und von einem diffusen Lebensgefuehl getragen bevorzugt meine Familie eindeutig DaLat.


Habt ihr schon mal eine Regenzeit in Dalat verbracht? Falls nicht solltet ihr mal einen kompletten Oktober dort verbringen, bevor ich euch für Dalat als Altersruhesitz entscheidet.

Keine Frage, Dalat ist super. Aber man sollte auch die Schattenseiten kennen Winken
Na gut wegen dem einen Monat bisschen Regen, sonst ist es aber ganz angenehm. Jedenfalls besser als die Hitze die sonst in Vietnam herscht. Winken

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Reiser
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Anmeldungsdatum: 27.09.2013
Beiträge: 7


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BeitragVerfasst am: 09.10.2013, 16:04    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Courti » hat folgendes geschrieben:

p.s. Heute zeigte mir meine Frau Fotos von Mui Ne vor 20 Jahren.
Der Wunsch dorthin sowohl lokal als auch temporal zurückzukehren, war nicht zu übersehen.


Ich glaube, dass alle Ausgewanderten den Wunsch haben, früher oder später in das Land zurück zu kehren, das sie damals verlassen haben/mussten. Das ist die Sehnsucht nach Heimat, die fast jeder kennt. Den meisten wird wahrscheinlich auch bewusst sein, dass sich das Land und die Menschen verändert haben. Doch trotzdem hilft es schon, wenn man nur Kleinigkeiten im Alltag wieder erkennt oder bestimmt Gegenstände sieht, die einen an etwas Vergangenes erinnern. Und schon fühlt man sich in der "Fremde" genauso heimisch wie in Deutschland nach 50 Jahren.

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Wohin auch immer wir reisen, wir suchen, wovon wir träumten, und finden doch stets nur uns selbst. (Günter Kunert)

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
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BeitragVerfasst am: 09.10.2013, 18:14    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Solche Leute sind "Menschen zwischen den Welten".

Bei einer tatsächlichen Rückkehr werden sie sich wiederum nach der 2. Heimat sehnen.
Eine Lösung wären 2 Wohnsitze, d.h. regelmäßig für einige Monate in Vietnam zu leben.

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Reiser
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Anmeldungsdatum: 27.09.2013
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BeitragVerfasst am: 11.10.2013, 15:41    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Das wäre wirklich eine gute Option, aber leider scheitert es da wahrscheinlich immer an der Zeit, die man wirklich dort verbringen kann. Für den Ruhestand aber auf jeden Fall denkbar.
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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
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BeitragVerfasst am: 11.10.2013, 22:42    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Reiser » hat folgendes geschrieben:
Für den Ruhestand aber auf jeden Fall denkbar.


Ja, es geht um "nach 50 Jahren"

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sharks
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Anmeldungsdatum: 03.10.2013
Beiträge: 26


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BeitragVerfasst am: 14.10.2013, 19:58    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
« Reiser » hat folgendes geschrieben:
Für den Ruhestand aber auf jeden Fall denkbar.


Ja, es geht um "nach 50 Jahren"
Heimweh ist ein Grund, bei vielen ist es so das sie dann in Vietnam ein viel besseres Leben führen können.

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Toni B.
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BeitragVerfasst am: 03.11.2013, 11:50    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Solche Leute sind "Menschen zwischen den Welten".
Bei einer tatsächlichen Rückkehr werden sie sich wiederum nach der 2. Heimat sehnen.
Eine Lösung wären 2 Wohnsitze, d.h. regelmäßig für einige Monate in Vietnam zu leben.


ich kann nur Micha L zustimmen, da ich in dieser Situation betroffen bin, nur wie lange kann man sich diese Streßsituation Hin und Herfliegen vertragen? Besonders wenn man über 60 ist.
In VN hat man kaum Verwandschaften oder Bekannten, die gern den/die verloren Bruder/Schwester aufnehmen, man fühlt sich fremd und einsam. Ich meine, das Wetter spielt hier weniger Rolle, auf jedenfalls etwas feuchter aber wärmer.
Meine Frau und ich werden solchen Streß weitermachen müssen, so lange es noch möglich ist!
VG Toni B.

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coco3
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Anmeldungsdatum: 12.05.2011
Beiträge: 9


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BeitragVerfasst am: 17.07.2014, 10:02    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hi,
ich stelle ein Paar Vorteile/Nachteile für die Lebensumstände als Stickwörte dar:

Vorteile:
1) billiges Leben. Also man kann mit wenig Rente schon gut leben, wenn man ein Eigenheim besitzt.
2) heimisches Esssen ist an jeder Ecke zu bekommen.
3) Nah am Verwandten.
4) muss Deutsch nicht sprechen.
5) muss den Winter in Deuschland nicht ertragen.
6) Das Meer, Urlaub- bzw Paradiesgefühl.
7) ....

Nachteile:
1) Krankenversicherung und Krankheitsfälle werden nicht richtig behandelt. Es könnte bei schweren krankheit auch ein Vermögen kosten.
2) Die Hitze. Keine schöne deutsche Frühlingswetter
3) Die Sauberkeit Luft/Wasser/Umwelt. Gift im Essen/Gemüse/Fleisch
4) Unrecht, was die Kommunisten machen muss man ertragen, keine Widerrede sonst landet man Hintergitter, Menschenrechtverletzungen.
5) Immobilienblase also wiederum teure Bleibe.
6) Verkehrschaos. Kein Auto mit 200 Sachen fahren.
7) Idealenkonflickt im Sinne von Freiheit und Gerechtigkeit
8) Korruption ist Gang und Gebe
9) Keine Korrektheit bei allen Lebensumstände, Krankenhaus/Behörde/Schulen
10) Deutsches Essen ist rar. Bratwürst, Sauerbraten, Bier, keine Loveparade.
11) ....

Es gibt mit Sicherheit noch mehr Gründe.
Wer für sich die Vorteile gegenüber Nachteile wiegen lassen kann, kann dort ein glückliches Leben führen.

coco3



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