Peter Scholl-Latour ist im Alter von 90 Jahren gestorben

Geschlecht: Anmeldungsdatum: 21.06.2012 Beiträge: 1002

Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, dann war der Vietnamkrieg und die Gegebenheiten in Kambodscha irgendwie immer gegenwärtig.
In der Tageschau und im Weltspiegel gab es ständig Berichte .
Aber man berichtete auch über die Proteste in den USA und in Berlin .

Was genau in Vietnam abging, war eigentlich damals zu komplex für mich um es wirklich zu verstehen.
Die USA , als Repräsentant der westlichen Werte waren natürlich die Guten .
Zumindest sollten sie es das sein .
Leider gab aber es aber immer wieder unschöne Berichte über die Amis .
Irgendwie schienen sie ihre Probleme auch nicht in Griff zu bekommen.

Der Vietcong mit ihren hinterhältigen Anschlägen waren die Bösen .
Aber war es nicht ihr Land , in denen sich die Amis rum trieben .
Und wo sind die Franzosen geblieben, die diesen Schlamassel angefangen haben .
War das nicht schon verwirrend genug, so verwunderten mich das Verhalten der Kommunisten noch mehr .
Waren das nicht alle Verbündete mit einem Klassenfeind ?
Auf einmal kämpften die Roten Khmer gegen die Vietnamesen und die Chinesen marschierten in Vietnam ein - zumindest versuchten sie es.
Die Vietnamesen maskierten dann in Kambodscha ein
Die Sowjets unterstützen dann wieder die Vietnamesen .
Und die Chinesen klauten den Vietnamesen die Inseln (damals schon !).

Ich hätte sicher absolut den Überblick verloren, hätte es nicht einen Mann gegeben der immer wieder über die Situation in SOA anschaulich berichtet hätte .
Immer wieder wagte er sich, unter gefährlichen Umständen, in die abgelegensten Gegenden um an seien Informationen zu kommen.
Wie ein Jünger hing ich an seinen Lippen , wenn im Fernsehen seine Berichte gesendet wurden .
Es war Peter Roman Scholl-Latour., der gestern am 16. August 2014 starb.

XenoS

„Er bereicherte unsere Sicht auf die Welt“
16.08.2014, 14:44 Uhr, aktualisiert 16.08.2014, 17:09 Uhr

Peter Scholl-Latour ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Der Journalist und Autor war mit Reportagen über ferne Länder bekanntgeworden. Er habe den Menschen die Welt erklärt, betonen nun viele in ihren Nachrufen.

Berlin/RhöndorfDer Journalist und Autor Peter Scholl-Latour ist tot. Der Mann, der den Deutschen das Weltgeschehen seit den 50er Jahren näher gebracht hat, starb am Samstag im Alter von 90 Jahren nach schwerer Krankheit in seinem Wohnort Rhöndorf bei Bonn, wie die Ullstein-Buchverlage in Berlin mitteilten.
Viele seiner mehr als 30 Bücher erzählen von Krisen, Konflikten und Kriegen. Fast alle wurden Bestseller wie etwa „Der Tod im Reisfeld“, das den Vietnamkrieg zum Thema hatte. Mit seinen Schriften und Fernsehberichten prägte er für viele in Deutschland das Bild der arabischen Welt, Asiens und Afrikas.
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