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 Bücher von Menschen vietnamesischer Abstammung

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Catinat
Gast










BeitragVerfasst am: 31.10.2013, 19:52    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Danke,PhucN , so ganz sang- und klanglos geht Deine Postings nicht unter.

Danke. Nur : im Augenblick komme ich von hier aus nicht dran an die Literatur. Ich bemueh mich . Was anderes :

Ich habe ein Problem.

Wer, in Vietnam, hat die unbaendige Kraft und die Faehigkeit, mir, uns zu erzaehlen von sich, von seinem Herzen, seinen Tiefen, seinen Abgruenden, seiner Unruhe, seinem Hoffen ueber den Zeitraum mehrerer Generationen in Vietnam bis heute ?

Erzaehlen davon, wie Grossmutter , bevor ihre Augen erloschen, den Seidenschal weiterreichte, schon stumm aber vielsagend , an ihre Schwiegertochter.

Die meine Mutter war. Aber so genau weiss ich das nicht. War ich dazu gekommen ? Was weiss ich ueber mich ?

Wer in Vietnam hat die Kraft, nicht nur in ehrenwerten Geschichten mir, uns zu erzaehlen von den Generationen auf dem Lande, in der Stadt, und ihrem jeweiligen Glauben, wenn sie nachts die Sterne wahrnehmen ?

Wer in Vietnam hat die Kraft und den langen Atem und die Faehigkeit, die Geschichte eines grossen Volkes aus den Menschen – nicht : ueber die Menschen ! – einer jeden Generation heraus, nein : aus sich selbst heraus zu schreiben ? Die Geschichte und die Geschichten der Hilflosigkeit, dem Ausgeliefert-Sein, dem Stolz, von der Kraft ihrer Seelen, vom einfachen Ueberleben, von der Groesse im Sieg aber auch in der Niederlage, vom Versagen und vom Gelingen, vom Geborenwerden und vom Sterben und von den verschiedenen Leben dazwischen.

Wo bleibt der grosse, bindende („fesselnde“?), kraftvolle Roman dieses einmaligen Volkes. Ueber die lobenswerten Ansaetze verschiedener Geschichten hinaus ?

Ich warte drauf.

In Chile hat es Isabel Allende einigermassen geschafft, verschiedenen Charakteren ihres Volkes eine Stimme zu geben. Dabei die Geschichte ihres Landes an sich selbst intensiv begreiflich werden zu lassen.

In Suedafrika hat Annelie Botes in „Berg der verlorenen Traeume“ Aehnliches vollbracht.
Ich vermute fast , dass heute nur Frauen zu solchen literarischen Leistungen faehig sind. Weil sie noch die Magie im Geschichtlichen erspueren ?

In Deutschland ? Guenter Grass , mein Landsmann, hat es versucht.Boell, Walser ? Ich kann es nicht gut beurteilen, bin zu nahe dran.

Wo bleibt der grosse Roman Vietnams ?
Vielleicht erlebe ich und erlese ich es noch.
Tut mir leid, wenn ich ungeduldig erscheine.

Gruesse, Catinat

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PhucN
Gast





Anmeldungsdatum: 15.08.2011
Beiträge: 8


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BeitragVerfasst am: 04.11.2013, 11:48    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Danke, Catinat.
Mit meinen Postings möchte die Leute unterstützen, da Bücher von (Deutsch-)Vietnamesen (noch) unbekannt sind.

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Wunderschöner Wandkalender (für 2014):

Huyen Tran Chau (Food-Artist):

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Catinat
Gast










BeitragVerfasst am: 04.11.2013, 17:42    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Liebe PhucN . Ich finde Deinen Thread grossartig. Und mutig.

Ein bisschen ist hier im Forum mal vorgearbeitet worden :

http://www.forum-vietnam.de/go/viewtopic.php?p=43490&highlight=nielsen#top

Ich moechte noch einmal auf ein literarisches Schaetzchen hinweisen :
von der netten Autorin , Frau Nielsen Saad-Moor, Edith und Mui Vong Sop : Erinnerungen an Vietnam: Die Geschichte meiner Familie (Taschenbuch) , Auflage: 1., Aufl. (15. März 2010) ,Deutsch , 279 Seiten , ISBN-10: 3033022677,ISBN-13: 978-3033022676 habe ich mir aus der Schweiz die Lebensgeschichte der behinderten Mui Vong Sop schicken lassen.
Und : „Darin erzählt die schwer behinderte und oft so strahlend heitere Vietnamesin mit einfachen, klaren Worten der Autorin ihr Leben, die das dann aufgeschrieben hat. Ich habe den beiden Frauen die Geschichte meiner eigenen Frau aufgeschrieben und zukommen lassen und bekam ihr Buch mit einer persönlichen Widmung von ihr zugeschickt.“ (aus :

http://www.forum-vietnam.de/go/viewtopic.php?p=41675&highlight=nielsen#top

Was mich an den Erinnerungen von Mui Vong Sop beeindruckt ist der unglaublich starke Zusammenhalt der Familie sowie der dörflichen Gemeinschaft. Vor allem die Familie spielt die zentrale Rolle. Onkel 18 , Onkel 12 und Onkel 6, die Großeltern sind immer wieder gegenseitig für einander da. Die Geschwister übernehmen schon im ganz jungen Kinderalter wichtige Aufgaben in der Versorgung der Familie egal ob im Haus, auf dem Feld oder auch im Verkauf von Waren. Ohne diesen engen Zusammenhalt, hätte es in den schlimmen Jahren des Kriegs und der Armut offensichtlich für die Familie kein Überleben gegeben. Auch die gegenseitige Hilfe der Nachbarn und die Gastfreundschaft gegenüber Fremden sind immer wieder Gegenstand ihrer Berichte.

Mui Vong Sop berichtet ohne Zeitangaben über das Leben der Familie. Lediglich an ganz wenigen Stellen (z. B. der Tet-Offensive) kann man erkennen, zu welchem Zeitpunkt (1968) die Ereignisse spielen. Wie die Biographin von Mui Vong Sop Edith Nielsen in einem Briefwechsel erklärte, sind viele genaue Jahreszahlen aus der Geschichte der Familie nicht nachvollziehbar, da keinerlei Dokumente und schriftliche Aufzeichnungen existierten. Mui Vong Sop beurteilt die Begebenheiten, die auf sie bzw. ihre Familienmitglieder zukamen, nicht nach dem Ursache-Wirkungs-Prinzip, sondern als völlig autarke Ereignisse. Jedes Ereignis zwangen sie zu Aktionen im Kampf ums Überleben. Liegt in solcher einer Denkweise und Handlungsweise vielleicht sogar die Stärke des ganzen vietnamesischen Volkes?

Lesenswert ist das Buch auch wegen seiner Berichte über die Familienbräuche (auch wenn sie archaisch erscheinen), den Geisterglauben und die schwarze Magie … und last but not least wegen Muis Beobachtungen der Natur.

Aufgeschrieben und im Selbstverlag publiziert wurde die Lebensgeschichte der Familie von Mui Vong Sop von eine Schweizer Bürgerin. Ende der sechziger Jahre hatte sie und ihre Familie das schwer verletzte Mädchen aus Vietnam aufgenommen. Mui Vong Sop war von Terre des Hommes 1970 zur Rehabilitation in die Schweiz gebracht worden.. Nach ca. drei Jahren musste sie gemäß der Abkommen von Terres des Hommes mit der Regierung Südvietnams wieder nach Vietnam zu ihren Eltern zurückkehren. 1989 konnte sie dann auf Betreiben ihrer Pflegeeltern wieder in die Schweiz übersiedeln.

Gruesse, Catinat

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PhucN
Gast





Anmeldungsdatum: 15.08.2011
Beiträge: 8


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BeitragVerfasst am: 20.07.2014, 17:02    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Tolles Gedichtband.

V Marcel Nguyen
    Ein Mal und für immer: Liebesgedichte (2007)
    ISBN: 3837014657

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Courti
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Beiträge: 4421
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BeitragVerfasst am: 01.08.2014, 14:43    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Bao Ninh - Die Leiden des Krieges
(vietnamesischer Titel: Nỗi buồn chiến tranh)

Übersetzt von Günter Giesenfeld, Marianne Ngo und Nguyen Ngoc Tan
Mitteldeutscher Verlag
ISBN 978-3-95462-339-6
24,95€

_________________
Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)

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May
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Anmeldungsdatum: 11.07.2014
Beiträge: 8


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BeitragVerfasst am: 04.08.2014, 07:58    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Danke, für den Tipp, das sieht spannend aus
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PhucN
Gast





Anmeldungsdatum: 15.08.2011
Beiträge: 8


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BeitragVerfasst am: 23.08.2014, 14:52    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

"Mai, eine junge Vietnamesin, wird von ihrer Mutter auf eines der vielen überfüllten Flüchtlingsboote geschickt, in der Hoffnung auf eine Chance im Westen. Mitten im südchinesischen Meer versucht Mai, einem kranken kleinen Jungen das Leben zu retten - und scheitert, während nach tagelanger Irrfahrt endlich das ersehnte Land in Sicht kommt. Eduardo und Luis, zwei Freunde aus den Slums von Bogotá, wollen dem Teufelskreis der Kriminalität entkommen und träumen von einem Ort des Friedens am Wasser - bis einer von ihnen erschossen wird. Eine junge Amerikanerin fliegt auf der Suche nach neuem Lebenssinn zu ihrer Freundin nach Teheran und verschwindet dort während einer Demonstration. Die sieben exzellent geschriebenen Erzählungen stellen auf poetisch verstörende Weise Fragen nach der menschlichen Existenz in unserer globalisierten Welt. Sie handeln vom Ausgeliefertsein, von der Hoffnung auf Leben und der zerstörerischen Macht des Todes. Gefühle wie Angst, Sehnsucht, Verzweiflung, aber auch die Ruhe im Sterben werden so intensiv geschildert, dass einem das Schicksal der Figuren noch lange nachgeht."

Nam Le
    Im Boot (2008)
    ISBN: 9783546004428

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