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 Abtreibungen

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Courti
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Anmeldungsdatum: 11.06.2007
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BeitragVerfasst am: 11.01.2015, 00:41    Abtreibungen Antworten mit ZitatNach oben

Bereits im Juni 2014 berichtete der_tomtomtom hier, als wir über die Qualität von Kondomen in Vietnam diskutierten
« der_tomtomtom » hat folgendes geschrieben:
Allein in Ho Chi Minh Stadt gibt es übrigens so viele offizielle Abtreibungen (2006: 114.000) wie in ganz Deutschland (2010: 114.000)! Die Rate ist also extrem hoch - und das nicht wegen den "Sex-Touristen". Und das sind nur die offiziellen Zahlen - die Dunkelziffer ist weit höher.


Einen kleinen Einblick auf die Situation in Ha Noi gibt ein im November erschienener Artikel der von mir sehr gern gelesenen Cat Barton:
Abortions sky-rocket in Vietnam as family planning excludes youth

Sie weist darin auf das Engagement einer katholischen Initiative hin, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, abgetriebene Föten von Kliniken zu sammeln und zu begraben - bis zu 30 pro Tag alleine in Ha Noi - um den Ungeborenen so zu wenigstens etwas mehr Bedeutung als blossen Wegwerfprodukten zu verhelfen.

Sie schildert aber auch die Leichtfertigkeit, mit der einige die Entscheidung zur Abtreibung treffen, etwa wenn Hoa eine 20-Jährige erzählt, dass sie vor dem ersten Eingriff noch Angst hatte - jetzt, nach inzwischen 3 Abtreibungen, sei sie aber daran gewöhnt.

Laut Aussage von Ärzten werden etwa 40% aller Schwangerschaften abgetriefen. Offizielle Zahlen (20%) zählen nur die, Schwangerschaftsabbrüche, die an staatlichen Kliniken vollzogen werden. Abgetrieben werden darf in Vietnam bis zur 22. Woche; um geschlechtsspezifische Abtreibungen zu vermeiden (Stichwort 2-Kind-Politik), so Barton, sei auch verboten, das Geschlecht des Ungeborenen vor der Geburt zu bestimmen. In einem anderen Artikel wird von Strafen bis zu 20Mio VND, bei einem Verstoß gegen dieses Verbot, berichtet.

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der_tomtomtom




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Beiträge: 1429
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BeitragVerfasst am: 11.01.2015, 10:22    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Mich würde interessieren, ob es in Vietnam Initiativen gibt, die zum offenen Dialog über Sex beitragen.
Die Abtreibungen sind ja eigentlich nur ein Resultat von Unwissenheit oder Unachtsamkeit - Ich hab auch gehört, dass man Kondome sogar kostenlos bekommen kann und ansonsten auch an jeder Ecke kaufen kann (Das mit der Qualität sei jetzt mal dahingestellt). Allerdings trauen sich wohl die wenigsten das auch zu kaufen, da es irgendwie stigmatisierend ist.

Was echt fehlt ist ein offener Umgang und Gespräche über Sex - und das nicht nur bei Männerrunden, sondern halt zwischen Mann und Frau.

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swr
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Anmeldungsdatum: 19.12.2014
Beiträge: 374
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BeitragVerfasst am: 11.01.2015, 11:15    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ist mir schon öfter aufgefallen.
ANTV.
Der Polizeikanal.
Wenn da der Inhalt der Hosentaschen von irgendwelchen Strolchen präsentiert wird, verharrt die Kamera besonders lange auf gelegentlich vorhandenen Kondomen.
Stigmatisiert natürlich überhaupt nicht.

Abtreibungen generell.
Die Aufschlüsselung nach Alter ist mir nicht genug.
Region, Bildung, Einkommen, ledig oder verheiratet.
Wanderarbeiter oder nicht. Wovon wieder abhängt, ob der Nachwuchs Kindergarten und Schule besuchen darf.
http://tuoitrenews.vn/features/25006/in-photos-migrant-workers-faraway-homebound-dream
http://tuoitrenews.vn/features/24239/in-photos-the-wretched-lives-of-migrant-construction-workers-in-ho-chi-minh-city
Außerdem ist ein Sohn immer noch Pflicht.
Hängt am Ahnenkult.
Und hat ein Mann keinen Sohn, ist er evtl. auch beim Erbe im Nachteil.

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Courti
Moderator



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Anmeldungsdatum: 11.06.2007
Beiträge: 4421
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BeitragVerfasst am: 14.01.2015, 01:02    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« der_tomtomtom » hat folgendes geschrieben:
Mich würde interessieren, ob es in Vietnam Initiativen gibt, die zum offenen Dialog über Sex beitragen.

Initiativen, die aufklären gibt es mit Sicherheit - es ist nur die Frage, ob ein "offener Dialog über Sex" das Ziel ist oder realistisch ist. Du kennst sicher auch die schönen Plakate mit Kondomen drauf oder einer lachenden Familie oder was auch immer. Das ist ein Anfang.
Daneben gibt es auch Internationale NGOs, die beispielsweise bei der Qualifizierung von Klinikpersonal helfen oder in Schulen Aufklärung leisten. Hier etwa.

Negativbeispiele gibt es aber auch:
Sex education from church and state sends mixed messages in Vietnam
Ich erspare mir einen Kommentar dazu.

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swr
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BeitragVerfasst am: 14.01.2015, 10:35    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@courti
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