Einige Unverschämte Vietnamesen.

Verfasst am: 01.04.2015, 15:49 (Kein Titel)

hab noch einen...
Komme soeben aus "meinem" Tempel zurueck, war bei meinem Freund, dem Meister zum Gedankenaustausch.
Es war ein sehr schoener Nachmittag und wir konnten einige Angelegenheiten bezueglich anstehender Bauvorhaben zur Unterbringung unserer Waisen abschliessend besprechen.

Wir assen und trafen uns im Abschluss mit einem anderen Moench im Garten zum Tee.
Mir fiel wiederholt ein junges Maedchen auf, das am Eingang der Pagode kauerte und irgendwie sehr verloren drein schaute. Bei der ersten Wahrnehmung gab ich nichts darauf, Kinder sind mal traurig, das Leben nicht immer so toll.
Nun sass die Kleine aber ueber 4 Stunden dort und ruehrte sich nicht.
Ihre Kleidung ist runter gekommen, verschlissen, lumpig und derart schmutzig das ich sagen kann, das auch bei den aermsten sowas selten zu sehen ist.
Ich gehe zu ihr und frage sie nach ihrem Namen und ob sie Hilfe braucht.
Als sie mich sieht wird sie scheu, schaemt sich und faengt an zu weinen und ich bekomme keine Informationen von ihr.
Zwischenzeitlich kam ein zwoelfjaehriger Klosterschueler mir nach, er ist immer irgendwie da wo ich bin und arbeite oder sonst was anstelle. Mit ihm ging es besser, er wollte sie mitnehmen doch sie blieb sitzen. Dann haben wir den Meister gebeten sich ihr anzunehmen.

Wenige Augenblicke spaeter kamen Meister samt Maedchen an unseren Teetisch im Garten.
Die Kleine wurde aufgefordert in unserer Runde Platz zu nehmen und dann von den beiden Moenchen befragt.
Das war soo traurig und schlimm was ich da hoerte, das ich es kaum fassen konnte.

Aschenputtel fiel mir spontan dazu ein, nur hier ganz real, ganz bitter, ganz traurig und alles andere als ein Maerchen.

Ihre Mutter ist vor 2 Jahren an Krebs gestorben, ihr Vater hat eine andere zur Frau genommen. Die Frau mag das Kind nicht und quaelt es wann immer sie eine Moeglichkeit hat. Der Vater steht zwischen den Stuehlen, sieht vieles anscheinend nicht, oder will nicht hinsehen...

Nun hat der Vater, ein Fischer, vor zwei Wochen das Haus verlassen und ist fuer etwa 3 Monate auf See Richtung Australien unterwegs zum Korallen stehlen. Die Stiefmutter nahm das nun zum Anlass sich des Kindes zu entledigen, sie gab ihr kein Essen mehr und liess sie nicht zur Schule gehen. Das Schulgeld hat sie sich wohl eingestrichen das der Vater fuer das Kind zur Verfuegung stellte. (Vermutung nach Telefonat des Meisters mit der Lehrerin, die auch regelmaessig die Pagode besucht)

In ihrer Not ist sie dann 18km bis zur Pagode gelaufen, weil sie keine Verwandten in Binh Son hat. Die Familie des Vaters stammt aus Ha Tinh, die der verstorbenen Mutter aus Sa Huynh. Ein Telefon hat sie nicht und auch keine Nummern, keine Anschrift der Verwandten, was ihr ohnehin wenig nutzt, wie sollte sie auch dahin kommen.
Nun wurde sie erst mal eingekleidet, gespeist und hat ein kleines Zimmer bekommen. Fuer die naechsten Wochen wird sie in der Pagode bleiben, solange bis von der Familie ein Statement kommt und man weis, wie weiter zu verfahren ist.

Was wird aus ihr, wenn es keinen Weg zum Vater mehr gibt oder ihre Verwandten sie nicht aufnehmen koennen?

Ich frage mich, was sich solche Individuen denken.
Wie heruntergekommen, krank und asozial muss man sein, um einem Kind jegliche Unterstuetzung und Nahrung zu versagen und es wie Dreck auf die Strasse zu werfen?

Fassungslos... wieder einmal und sicher nicht zum letzten Mal.

Es gibt verdammt viel Pack, der eben beschriebene Fall ist keine Ausnahme, auch das ist, neben der allfaelligen Pruegel, bedauerlicher Alltag