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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig
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Verfasst am:
03.02.2017, 18:02 (Kein Titel) |
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Hi Florian,
Tatsache ist, daß hier lebende Vietnamesen und deren Kindern gern die dt Staatsbürgerschaft annehmen. Und die Kinder sind in der Regel gern mal zu Besuch in Vietnam - mehr nicht.
Der Kontakt zu Verwandten ist von Seiten Vietnams unproblematisch und die Verwandten interessiert die Staatsbürgerschaft nicht. Familie ist Familie. Nur das zählt.
Ich behaupte, das Problem, welches Du siehst, das existiert nicht.
Viel wichtiger ist die Zweisprachigkeit. Aber wahrscheinlich sorgt ihr dafür.
Eine vn Freundin meiner Frau hat das verabsäumt. Die Kinder kennen kein Wort Vietnamesisch und das Land ist ihnen ziemlich fremd und egal.
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Florian
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Beiträge: 1920
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Verfasst am:
03.02.2017, 18:16 (Kein Titel) |
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« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Ich behaupte, das Problem, welches Du siehst, das existiert nicht.
Ja, aber ich weiss gar nicht welches Problem du meinst ich sehe?
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
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Verfasst am:
04.02.2017, 10:05 (Kein Titel) |
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Ich habe exakt auf Deine Bemerkung reagiert und wollte Dir diese Sorge nehmen.
« Florian » hat folgendes geschrieben:
............dann würden sie wohl ziemlich sauer auf uns Eltern sein, hätten wir damals entschieden dass das nicht wichtig sei oder wären wir zu faul gewesen, um uns um die Papiere zu kümmern.
Wenn die Kinder erwachsen sind, daß ist der zweite Paß eher lästig, wenn er regelmäßig verlängert/erneuert werden muß. Das kostet Zeit und Geld für ein Dokument, das man in der Praxis nicht benötigt.
..... Wie gesagt nicht mal für die (sekundäre) Heimatverbundenheit.
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Florian
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 1920
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Verfasst am:
04.02.2017, 10:54 (Kein Titel) |
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Ich meinte das, wie gesagt, für den Fall dass die Kinder mal in Vietnam leben möchten. Du scheinst diese Möglichkeit ausschliessen zu können, wir können das nicht, und wollen das auch nicht.
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
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Verfasst am:
04.02.2017, 18:11 (Kein Titel) |
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Verstehe.
Die reale Erfahrung mit allen Jugendlichen in meiner Umgebung, selbst bei ganz Vietnamesen, ist ohne diese Option (Ausnahmen würden die Regel bestätigen).
Wenn doch: Auch als Ausländer kann man in Vietnam leben.
Die Frage (egal ob Ausländer oder nicht) ist doch wie und wovon.
Aber vielleicht gibt es in 20 Jahren mehr Grund als heute, Deutschland zu verlassen und Vietnam könnte sich prächtig entwickeln.
Zuletzt bearbeitet von Micha L am 04.02.2017, 18:11, insgesamt einmal bearbeitet
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Florian
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 1920
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Verfasst am:
04.02.2017, 22:02 (Kein Titel) |
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Zitat:
Wenn doch: Auch als Ausländer kann man in Vietnam leben.
Die Frage (egal ob Ausländer oder nicht) ist doch wie und wovon.
Ja, auch als Ausländer kann man in Vietnam leben. Aber warum sollen sie als Ausländer dort sein, und die damit verbundenen Nachteile haben, wenn sie ja Vietnamesen sind, und es uns jetzt nur einen Behördengang kostet, das auch auf dem Papier zu haben...
Und ja, dein letztgenannter Gedanke spielt schon auch irgendwie eine Rolle. Wer weiss schon was kommt...
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
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Verfasst am:
05.02.2017, 17:34 (Kein Titel) |
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Hi Florian,
nichts für ungut. Ich möchte das nur erörtern.
Im Alltag wird man unsere Kinder immer als Auswärtige ansehen. Als Ausländer haben sie da eher Vorteile.
Vietnamesische Bürger in Vietnam müssen sich eventuell mit der Frage der Wehrpflicht beschäftigen.
Und wie bereits gesagt, bleibt es nicht bei einem Behördengang. Schon anfangs nicht. Und aller 10 Jahre muß der Paß erneuert werden. Bei Kindern vielleicht öfter.
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Florian
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 1920
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Verfasst am:
06.02.2017, 09:00 (Kein Titel) |
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Zitat:
nichts für ungut. Ich möchte das nur erörtern.
Jaja, kein Problem
Zitat:
Im Alltag wird man unsere Kinder immer als Auswärtige ansehen. Als Ausländer haben sie da eher Vorteile.
Ja, unsere auch, schon aufgrund ihres Aussehens. Aber das hat ja mit dem Pass nichts zu tun.
Ein vietnamesischer Pass kann dann trotzdem Vorteile haben, z.B keine Arbeitserlaubnis oder Aufenthaltserlaubnis nötig.
Zitat:
Vietnamesische Bürger in Vietnam müssen sich eventuell mit der Frage der Wehrpflicht beschäftigen.
Ja, das ist eigentlich der einzige potentielle Nachteil, der mir einfällt. Da muss ich mich noch informieren.
Zitat:
Und wie bereits gesagt, bleibt es nicht bei einem Behördengang. Schon anfangs nicht. Und aller 10 Jahre muß der Paß erneuert werden. Bei Kindern vielleicht öfter.
Naja, wenn man den Pass dann doch nicht braucht, muss man ihn ja auch nicht regelmässig verlängern, die Staatsangehörigkeit verfällt dann ja nicht. Aber wenn wir uns jetzt nicht drum kümmern (bevor die Kinder 16 sind, wie ich das aus Garfields Antwort verstanden hab), dann kann man das später nicht mehr so einfach nachholen.
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
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Verfasst am:
06.02.2017, 17:31 (Kein Titel) |
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Ja, stimmt. Man muß den Paß nicht verlängern.
Auch wenn ihr gewiß dafür sorgt, möchte ich nochmals auf die Bedeutung der Sprache hinweisen.
Meine Erfahrung dazu:
- Nach der mütterlichen Vermittlung erfahren die Sprachkenntnisse mit jedem Familienbesuch in Vietnam einen Quantensprung. Noch im Kindesalter wird so eine ausreichende Grundlage geschaffen.
- Danach muß man mit einer Phase des Desinteresses rechnen.
- Wenn das Interesse im Jungerwachsenenalter zurückkehrt, lernen die Kinder ihre Sprachkenntnisse zu schätzen. Mein Ältester hat Vietnam bisher zwei mal allein bereist. Die Sprachkenntnisse verschafften ihm auch außerhalb der Familie einen Zugang, den der "gewöhnliche" Individualtourist nicht hat.
Aber jedesmal war das Land nur eine Station der Reise.
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Florian
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 1920
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Verfasst am:
06.02.2017, 18:41 (Kein Titel) |
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« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Auch wenn ihr gewiß dafür sorgt, möchte ich nochmals auf die Bedeutung der Sprache hinweisen.
Meine Erfahrung dazu:
- Nach der mütterlichen Vermittlung erfahren die Sprachkenntnisse mit jedem Familienbesuch in Vietnam einen Quantensprung. Noch im Kindesalter wird so eine ausreichende Grundlage geschaffen.
Ja, ich bin mit dir völlig einverstanden dass die Sprache das Wichtigste ist, viel wichtiger als der Pass. Mein Ältester ist erst 11, d.h. die Phase des Desinteresses ist noch nicht ganz erreicht Bisher klappt das ganz gut (wie du sagst, die Familienbesuche machen immer sehr viel aus). Wir haben auch vor, noch etwas mehr fürs Schriftliche zu tun, aber das geht dann nicht mehr nebenbei und automatisch, d.h. das wird nicht einfach und klappt vielleicht auch nicht.
Bei unserem letzten Urlaub hatte ich eine lustige Szene mit meinem Sohn am Busbahnhof (My Dinh). Ich bin nicht ganz schlau geworden, was die vielen Jungs am Bus da auf mich eingeredet haben, und er hat mir ein paar Brocken erklärt. Dann haben ganz schnell alle nur noch mit ihm diskutiert, nicht mehr mit mir. Da war er (heimlich) ziemlich stolz... Wir sind dann auch im richtigen und schnellsten Bus gelandet.
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig
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Verfasst am:
06.02.2017, 19:03 (Kein Titel) |
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Ja, sowas kenne ich . Nützlich war z. B. die "saftige" Diskussion meines älteren Sohnes mit einem Taxifahrer, der zunächst meinte "normale" Touristen vor sich zu haben (meine Frau war nicht dabei) und zu tricksen versuchte.
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Florian
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 1920
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Verfasst am:
16.02.2017, 11:20 (Kein Titel) |
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Die deutsche Botschaft in Bern bestätigt das was Garfield gesagt hat: Unter unseren Umständen können wir die vietnamesische Staatsangehörigkeit für die minderjährigen Kinder geltend machen, ohne dass sie die deutsche Staatsangehörigkeit verlieren.
Mal schaun wie es dann mit der vietnamesischen Botschaft klappt, ich sag Bescheid.
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andy
Gast
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 19.02.2008
Beiträge: 227
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Verfasst am:
16.02.2017, 12:39 (Kein Titel) |
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Als wir das einmal für unsere beiden Söhne überlegt hatten, wurde uns davon abgeraten. Als einer der Gründe wurde genannt, dass sie in Vietnam dann als Vietnamesen gelten (logisch) und in einem Rechtsstreit keinerlei Hilfe von deutscher Seite (Botschaft) erhalten könnten. Ich kann das nicht belegen, klingt aber plausibel und vielleicht kann das jemand bestätigen.
Natürlich ist so etwas auch nur ein hypothetischer Fall, aber man sollte ihn zumindest berücksichtigen. Man weiss ja eben nie, was kommt.
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garfield2008
Moderator
Geschlecht:
Alter: 56
Anmeldungsdatum: 03.02.2003
Beiträge: 3210
Wohnort: Dresden, manchmal Ha Long und Uong Bi
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Verfasst am:
16.02.2017, 13:06 (Kein Titel) |
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« andy » hat folgendes geschrieben:
dass sie in Vietnam dann als Vietnamesen gelten (logisch) und in einem Rechtsstreit keinerlei Hilfe von deutscher Seite (Botschaft) erhalten könnten.
Das ist immer so, das man im Heimatland nur Inländer ist. Egal ob D, VN oder sonstwo auf dieser Welt. Mehr als einen Pass ausstellen kann die Botschaft nicht.
_________________ Die Tragik des 20. Jahrhunderts liegt darin, daß es nicht möglich war, die Theorien von Karl Marx zuerst an Mäusen auszuprobieren.(Stanislaw Lem)
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig
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Verfasst am:
16.02.2017, 17:00 (Kein Titel) |
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Aber er hätte ja dann beide.
Aber bei den fraglichen Verhältnissen des vn Rechtsstaates ist es sicherlich besser als Deutscher dort einzureisen, daß man im Falle eines Falles wieder ausreisen kann.
Dann kann man aber gleich auf einen vn Paß verzichten.
Früher wurden die minderjährigen Kinder im Paß eines Elternteils eingetragen zum Zwecke der Ein- und Ausreise.
Meine Frau, die immer noch vn Staatsbürgerin ist, war sich nicht nur einig mit mir, sondern hat darauf gedrungen, daß die Kinder in meinem Paß eingetragen werden für die Reise nach VN.
Sie wird wissen warum.....
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