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 Tragischer Todesfall in Familie wegen verschiedenen Religion

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Thomas W




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Anmeldungsdatum: 22.01.2003
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BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 06:26    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ein 26 Jahre alter Sohn eines Onkels meiner Frau ist in einem Fluß ertrunken.
Er und seine Familie sind Buddhisten. Er hatte eine erst 16 Jahre alte Freundin. Das alter der Freundin war allerdings nicht das Problem das zu diesem Todesfall geführt hat. Das Problem war die Tatsache das seine Freundin und deren Familie Katholiken sind. In den Augen meiner Familie war es nicht vorstellbar das er als Buddhist mit einer Katholikin zusammenleben kann. Es gab immer wieder Streit deswegen und schließlich hat er sich von seiner Freundin getrennt. Seine Freundin hat dies nicht verkraftet. Sie ging in den Fluss und wollte sich das Leben nehmen. Der Sohn unseres Onkels kam ihr zu Hilfe und zog sie aus dem Wasser. Doch sie riss sich los und ging erneut in den Fluss. Bei einem weiteren Hilfeversuch ist er dann ertrunken.

Ich habe mich mit meiner Frau noch lange darüber unterhalten und war der Meinung das Buddhisten sehr wohl mit Katholiken zusammenleben können. Als besten Beweis nannte ich ihr unsere eigene Beziehung. Ich bin Katholik und sie ist Buddhistin. Auch das in der Verfassung offiziell Religionsfreiheit garantiert wird habe ich ihr gegenüber erwähnt.

Doch sie schoss scharf zurück.
Ob ich mich noch an die Weihnachtsmesse in der Katholischen Kirche in Hoian erinnere, hat sie mich gefragt. Während der Weihnachtsmesse hatte sie mich damals auf mehrere Polizisten in Zivil hingewiesen die sich umschauten wer in der Kirche war. Zwei der Polizisten hatte ich sogar ohne ihre Hilfe wiedererkannt.
Ob ich mich noch an ihre Freundin vom Grundbuchamt erinnere. Ihr wurde von ihrem Arbeitgeber nahegelegt ihren Freund sausen zu lassen. Er hatte die falsche Religionszugehörigkeit. Sie ist mittlerweile mit ihm verheiratet und hat ihre Beamtenstelle verloren.
Unsere eigene Beziehung könnte ich auch nicht vergleichen. Mit einem Ausländer wäre das etwas anderes. Unter Vietnamesen ginge das nicht. Damit war das Gespräch dann beendet.

Viele Grüße, Thomas

P.s.
Grüße an alle die mich über dieses Forum schon in VN besucht haben.
Ihr kennt ja die örtlichen Gegebenheiten und die Leute auf dem Land draußen. Der tragische Todesfall hat sich genau da zugetragen wo wir die Bootstour begonnen haben.

_________________
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haig
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BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 07:24    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Thomas,

es ist traurig was Du uns hier erzählst. Durch die Nähe der beteiligten Menschen zu Dir empfindest Du es natürlich noch tragischer, als wenn Du derartige Vorfälle in der Nachbarschaft beobachten würdest. Siehe was Deine Frau Deinen Argumenten entgegenhielt, ohne Dich widerlegt zu haben. Diese Geschichte könnte von Shakespare sein. Aber sie ist bestimmt seit Menschengedenken schon millionenfach passiert. Wobei ich weiss, dass diese Worte kein Trost für Dich sein können.

Religion, Herkunft, Geld, Macht, alles Dinge die zu Dünkel und Vorurteile verleiten und verhindern, das menschliche zwischen uns zu beachten. Es gibt aber auch durchaus Hoffnung und andere, positivere Beispiele. So z. Bsp. erregte sich ein strenggläubiger moslemischer Kollege sowohl über die Heuchelei des "christlichen Westens" wie auch über den fundamentalistischen Islamismus und die Lüge vom Dschihad. Es gäbe hierzu noch viel zu erwähnen, aber bin ich sicher, dass nichts davon für Euch tröstlich wäre.

Meine besten Grüsse und Wünsche an Euch
haig




[Editiert durch haig ein Donnerstag, 21. August 2003 @ 08:36]

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HHFux
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Beiträge: 1010
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BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 08:49    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Tja, da zeigt sich mal wieder die geradezu klassiche Intoleranz vieler Vietnamesen in solchen Fragen. Oft genug meinen die Eltern oder auch sonstige Familienmitglieder, den jungen Leuten ihren künftigen Lebenspartner vorschreiben zu können. Die Religion ist dabei nicht selten nur ein Vorwand, kaum etwas eignet sich besser als "Totschläger"-Argument.

Solche Fälle (inkl. Selbstmord) gab es auch schon oft genug unter den Vietnamesen in Deutschland.

Klingt vielleicht voreingenommen, aber wenn man das oft genug selbst miterlebt hat, verliert man mit der Zeit sämtliche Illusionen.

Gruß Hansefux


[Editiert durch HHFux ein Donnerstag, 21. August 2003 @ 09:50]

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pinie






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Beiträge: 28
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BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 08:59    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Kim Yen und Thomas,
es ist tragisch, was ich gerade zu lesen bekam.
Von mir erstmal ein tiefes Beileid an eure Familie.
Ich persoenlich kann diesen Konflikt zwar verstehen, dieses tragisches Ende in heutigem Vietnam unter jungen Vietnamesen aber nicht nachvollziehen.
Mein Mann ist Buddihst, meine Familie seit Generationen katholisch. Unsere Hochzeit vor 20 Jahren in Hanoi war schon keine Seltenheit. Heute in unserem Bekannter- und Freundenkreis und deren Kindern ist die Religionzugehoerigkeit keine entscheidende Frage mehr bei der Wahl von Freunden oder Partnern.
Du hast nicht geschrieben, welche Rolle die Familie des Maedchens dabei spielte.

Ansonst schoene Gruesse nach Hoi an. Was macht dein vietnamesisch ?

P.

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AnhHamburg
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BeitragVerfasst am: 27.08.2003, 09:04    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Thomas,

Ich schliesse mich Pinie an....

Pinie hat Recht, wie war das Verhalten der Familie des Mädchen vor dem Unglück? Denn viele oder die meisten Katholiken zwingen den Partner oder die Partnerin, dass nach der Heirat er/sie in die Kirche beitrete.

Online    
kim
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BeitragVerfasst am: 27.08.2003, 14:19    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

AnhHamburg:
>Pinie hat Recht, wie war das Verhalten der Familie des Mädchen vor dem Unglück? >Denn viele oder die meisten Katholiken zwingen den Partner oder die Partnerin, >dass N A C H der Heirat er/sie in die Kirche beitrete.

Meinen Erfahrungen nach: V O R der Heirat, sonst findet man keinen Priester für die Trauung.
Kim

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HHFux
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BeitragVerfasst am: 27.08.2003, 15:03    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@kim: Das stimmt nur zum Teil. Auch in der katholischen Kirche gibt es entsprechende Zeremonien, die eine kirchliche Heirat zwischen Katholiken und Nicht-Katholiken ermöglichen.

Am Priester scheitert es in der Regel nicht. Eher an "erzkatholischen" Eltern oder sonstigen Verwandten, die eine Konvertierung vor der Heirat erwarten.

Nach meiner Erfahrung wird die Religion aber oft auch nur als Grund für die Ablehnung eines Partners vorgeschoben. Denn jedermann weiß, daß man seinen Glauben nicht so einfach über Bord wirft. Deshalb eignet sich die Ablehnung anderer Religionen auch so vortrefflich, um eine unerwünschte Beziehung zu (zer-)stören.

Gruß Hansefux

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Thomas W




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BeitragVerfasst am: 28.08.2003, 04:12    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo zusammen,
zur Familie des Mädchens kann ich leider nichts sagen. Sie wurde mir nur mal kurz als Freundin vorgestellt.
Da ich nur etwa 1 mal im Monat mit Besuchern aus diesem Forum eine Tour die 65 km aufs Land hinaus zur Familie mache bekomme ich von solchen Problemen und Spannungen nichts mit.
Ich wollte mich bei meiner Frau darüber informieren aber sie wich aus und wollte scheinbar nicht darüber sprechen.

Gruß Thomas

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Humanitaet
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BeitragVerfasst am: 22.02.2020, 03:29    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Gibt es noch dieses Problem in Vietnam, dass Buddhisten und Katholiken getrennten Weg gehen?
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