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 Vietnam zum Unabhängigkeitstag

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csba
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BeitragVerfasst am: 31.08.2015, 21:12    Vietnam zum Unabhängigkeitstag Antworten mit ZitatNach oben

"Vietnam lässt zum Unabhängigkeitstag tausende Gefangene frei "

« derstandard.at » hat folgendes geschrieben:
Ho-Chi-Minh-Stadt – Gut 18.500 Häftlinge in Vietnam haben besonderen Grund, am 70. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung zu jubeln: Die Regierung lässt sie vorzeitig aus der Haft. Der kommunistische Staat feiert am Mittwoch (2. September) mit großer Militärparade den Tag, an dem der Partisanenführer Ho Chi Minh 1945 die Unabhängigkeit von Frankreich erklärt hatte.


Hier ist der Artikel nachzulesen!

csba

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Micha L






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BeitragVerfasst am: 01.09.2015, 08:26    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Selbstverständlich ist solch ein Gnadenakt zweischneidig: Denn kaum Jemand wird deswegen sein Leben ändern.
Wenn davon politische Gefangene ausgenommen sein sollten, ist das Ganze noch fragwürdiger.

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csba
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BeitragVerfasst am: 01.09.2015, 19:21    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich habe ehrlich gesagt etwas Probleme mit dem Begriff "Barmherzigkeit", die von einer Regierung ausgeuebt wird. Verhaelt es sich in den westlichen Laendern in aehnlicher Weise, dass an Nationalfeiertagen Gefangene freigelassen werden oder ist es nur in manchen totalitaeren Systemen so der Fall? Ich kann auf jeden Fall nicht erinnern, dass ein Land mit demokratischen Strukturen solche Handlungen zu Tage legt.

Und nehmen wir an darunter gaebe es auch "Kinderschaender" und "andere Verbrecher", die der Gesellschaft sofortigen Schaden zufuegen koennten, sobald sie freigelassen werden, welche Konsequenzen gaebe es dann fuer diejeweilige Gesellschaft?

csba

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Courti
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BeitragVerfasst am: 01.09.2015, 23:07    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Auch in westlichen Ländern gibt es "Barmherzigkeit", beispielsweise durch Haftverkürzungen, Begnadigungen, ... jedoch ist dies meist an Kriterien geknüpft, die stark auf die Resozialisierung ausgerichtet ist. Zu Feiertagen seine Barmherzigkeit zu zeigen, ist für mich relativ unverständlich - es sei denn, es kommt unter dem Jahr zu keinen Freilassungen. Dann könnte das sinnvoll sein, um dem Feiertag zusätzliches Gewicht zu verleihen.

« csba » hat folgendes geschrieben:
Und nehmen wir an darunter gaebe es auch "Kinderschaender" und "andere Verbrecher", die der Gesellschaft sofortigen Schaden zufuegen koennten, sobald sie freigelassen werden, welche Konsequenzen gaebe es dann fuer diejeweilige Gesellschaft?

Ich finde diese Art der Fragestellung sehr gefährlich, da sie nahelegt, es gäbe Täter, die zum Verbrechen geboren sind, von denen per se und immerzu eine Gefahr ausgeht und denen man nur durch "Wegsperren" Einhalt gebieten könne.

Von einer Gesellschaft, die ihre Individuen jedoch so einschätzt geht meiner Meinung nach eine wesentlich größere Gefahr aus, nämlich die, unmenschlich zu werden.

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csba
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BeitragVerfasst am: 01.09.2015, 23:55    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Courti » hat folgendes geschrieben:


« csba » hat folgendes geschrieben:
Und nehmen wir an darunter gaebe es auch "Kinderschaender" und "andere Verbrecher", die der Gesellschaft sofortigen Schaden zufuegen koennten, sobald sie freigelassen werden, welche Konsequenzen gaebe es dann fuer diejeweilige Gesellschaft?

Ich finde diese Art der Fragestellung sehr gefährlich, da sie nahelegt, es gäbe Täter, die zum Verbrechen geboren sind, von denen per se und immerzu eine Gefahr ausgeht und denen man nur durch "Wegsperren" Einhalt gebieten könne.

Von einer Gesellschaft, die ihre Individuen jedoch so einschätzt geht meiner Meinung nach eine wesentlich größere Gefahr aus, nämlich die, unmenschlich zu werden.


Nun ja, gefaehrlicher meiner Meinung nach ist, wenn eine Gesellschaft von solchen Problemen wegsieht oder sie gar verdraengt.

Ausserdem kenne ich nur vereinzelte Faelle im Westen, wo einzelne Haeftlinge wegen beispielshaft guter Fuehrung im Gefaengnis etwas fruehzeitig entlassen wurden und keine 18.000 gleichzeitig. Selbst dann unterstehen solche einzelne Menschen einem "Resozialisierungsprozess".

In der Tat denke ich ebenfalls an den Begriff "Resozialisierungprozess" in westlichen Systemen, was in Vietnam stark mangeln koennte. In unserem spezifischen Falle waere zum Beispiel "Kinderschaendung" eine "Krankheit" und die Ausuebung dieser Tat ein uebliches "Verbrechen". Die Eigenschaft, "Taschendieb" zu sein und die Asuuebung dieser Tat waere ein viel minderes Uebel als Erstgenanntes.

csba

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Courti
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BeitragVerfasst am: 02.09.2015, 09:24    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Nicht wegsehen, lieber csba, sondern die Fragestellung überdenken und Kriterien erwarbeiten, die für solche Freilassungen relevant sein könnten. Eben um genau nicht den Eindruck zu erwecken und damit die Angst vorm "schwarzen Mann" zu schüren.

Das setzt dann aber auch voraus, dass es Aufgabe des Staates ist, einen Täter während seiner Haftzeit auf sein Leben danach vorzubereiten und mit ihm intensiv daran zu arbeiten. Auf diese Art können die oben genannten Kriterien auch überprüft werden.

Die Delikte ansich halte ich dabei jedoch für sekundär. Anhand dieser bemisst sich ja bereits das Strafmaß. Doch auch hier: Wenn ein Straftäter das Gefängnis verlässt, dann sehe ich zunächst mal keinen Anlass, in Panik zu verfallen und mich zu fürchten. Wünschenswerter - und einfacher für alle Beteiligten - wäre es, wenn er von einer offenen Gesellschaft empfangen wird und dadurch Perspektiven erhält, sein Leben im Einklang mit den gesellschaftlichen Normen zu führen.

Sollten jedoch Fehler passieren und ein Täter nach seiner Haft erneut straffällig werden, so bedeutet dies nicht gleich den Untergang der Gesellschaft (Auch wenn sich das für ein Opfer natürlich ganz anders darstellt). Gleiches gilt auch, wenn sich ein Täter nicht ermitteln lässt. Dies ist also keinesfalls ein Grund um an den eigenen Grundwerten zu zweifeln.


Zu den 18.000 Freigelassenen kann ich mich leider schlecht äußern, da mir da viel zu viel Detailwissen über den vietnamesischen Strafvollzug fehlt.

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csba
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BeitragVerfasst am: 02.09.2015, 11:27    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Courti » hat folgendes geschrieben:
Nicht wegsehen, lieber csba, sondern die Fragestellung überdenken und Kriterien erwarbeiten, die für solche Freilassungen relevant sein könnten.


Dann sind wir uns mal einig mit der obigen Aussage. Mit der anfaenglich gestellte Fragestellung habe ich eigentlich nicht mehr und minder darauf hinausgezielt:

« Courti » hat folgendes geschrieben:


« csba » hat folgendes geschrieben:
Und nehmen wir an darunter gaebe es auch "Kinderschaender" und "andere Verbrecher", die der Gesellschaft sofortigen Schaden zufuegen koennten, sobald sie freigelassen werden, welche Konsequenzen gaebe es dann fuer diejeweilige Gesellschaft?

Ich finde diese Art der Fragestellung sehr gefährlich, da sie nahelegt, es gäbe Täter, die zum Verbrechen geboren sind, von denen per se und immerzu eine Gefahr ausgeht und denen man nur durch "Wegsperren" Einhalt gebieten könne.

Von einer Gesellschaft, die ihre Individuen jedoch so einschätzt geht meiner Meinung nach eine wesentlich größere Gefahr aus, nämlich die, unmenschlich zu werden.


Und eben deshalb koennen wir keine Einblicke schaffen, aus welchen Gruenden diese 18.000 Haeftlinge entlassen wurden.

« Courti » hat folgendes geschrieben:
Zu den 18.000 Freigelassenen kann ich mich leider schlecht äußern, da mir da viel zu viel Detailwissen über den vietnamesischen Strafvollzug fehlt.


Waeren das nur "kleine" Taschendiebe, dann haette ich eventuell kein Problem mit der Freilassung. Waeren das aber schwerverbrecher, die nicht einmal die Haelfte ihrer Zeit abgessen haetten und welche anschliessend nicht einmal einem "Resozialisierungspross" unterzogen worden waeren, dann haette ich sehr wohl ein großes Problem mit der Aktzeptanz fuer diesen Gnadenakt der vn. Regierung.


csba

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Micha L






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BeitragVerfasst am: 02.09.2015, 13:29    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Auch geringere Folgen müssen nicht sein. Jeder vorzeitig entlassene Straftäter ist einer zu viel. VN hat sich in der Vergangenheit um freigelassene Politische weiter "gekümmert". Auch um gewöhnliche Kriminelle?

Die Frage nach dem Sinn einer solchen Maßnahme sollte gestellt werden.
Solche Amnestien gibt es vorrangig in Diktaturen, die damit versuchen "Dampf aus dem Kessel zu lassen" oder (was in VN gegenwärtig wohl nicht zutrifft) im Gegenteil, Chaos zu schüren., um dann wieder "Ordnung" herzustellen.

Ein anderer Anlaß ist ein Politikwechsel und die damit verbundene Freilassung Politischer. Aber ein Wechsel gibt es in VN nicht.

Gruß
Micha

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BeitragVerfasst am: 02.09.2015, 16:14    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

In Diktaturen heiß Amnestie , in Demokratie heiß vorzeitige Entlassung aus JVA.
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BeitragVerfasst am: 02.09.2015, 17:16    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Es ging um Massenentlassungen, nicht um Einzelfälle.
Das ist der Unterschied, nicht wie man es nennt.

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BeitragVerfasst am: 02.09.2015, 18:37    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Es ging um Massenentlassungen, nicht um Einzelfälle.
Das ist der Unterschied, nicht wie man es nennt.


Willst du Vietnam mit Deutschland vergleichen? . Das Land ist arm , deswegen die Kriminalität ist höher als in D.

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Micha L






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BeitragVerfasst am: 02.09.2015, 19:22    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich hab nichts verglichen, sondern Du hast die JVA ins Spiel gebracht.
Aber darum ging es überhaupt nicht.

Was soll das Verwirrspiel?

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BeitragVerfasst am: 02.09.2015, 20:25    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Ich hab nichts verglichen, sondern Du hast die JVA ins Spiel gebracht.
Aber darum ging es überhaupt nicht.

Was soll das Verwirrspiel?


da hast du nicht richtig verstanden . Du schreibst : " Es ging um Massenentlassungen, nicht um Einzelfälle. "

Massen heiß MEHRERE . Vietnam hat mehr Häftlingen als D, weil das Land arm ist .

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Micha L






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BeitragVerfasst am: 02.09.2015, 21:23    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Deshalb muß Vietnan die aber nicht zugleich entlassen.
Selbst bei vielleicht weniger Gefangenen, gibt es hier keine generellen Amnestien. Um die geht es.

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csba
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BeitragVerfasst am: 02.09.2015, 22:00    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« csba » hat folgendes geschrieben:
« Courti » hat folgendes geschrieben:
Nicht wegsehen, lieber csba, sondern die Fragestellung überdenken und Kriterien erwarbeiten, die für solche Freilassungen relevant sein könnten.


Dann sind wir uns mal einig mit der obigen Aussage. Mit der anfaenglich gestellte Fragestellung habe ich eigentlich nicht mehr und minder darauf hinausgezielt:



Sorry! Die obige Fragestellung bezog sich auf mich, die ich im Anfangsthread urspruenglich gestellt habe und da muss ich mich selbst berichtigen, weil ich Courtis obige Aussage missverstanden habe.

Ich stehe immer noch zu meiner urspruenglichen Fragestellung, wie ein Staat solche Massenentlassungen bewirken kann, im Namen "des Staates Barmherzigkeit" und ich habe prinzipiell ein grosses Problem damit. Dass aber ein Staat einzelne Gefangene aufgrund ihres Beispielshaften Verhalten fruehzeitig aus dem Gefaengnis entlaesst, damit habe ich keine Problem.

« Micha L » hat folgendes geschrieben:

Die Frage nach dem Sinn einer solchen Maßnahme sollte gestellt werden.
Solche Amnestien gibt es vorrangig in Diktaturen, die damit versuchen "Dampf aus dem Kessel zu lassen" oder (was in VN gegenwärtig wohl nicht zutrifft) im Gegenteil, Chaos zu schüren., um dann wieder "Ordnung" herzustellen.


Ich schließe mich Michas obiger Aussage an. Ich sehe darin ebenfalls die grosse Gefahr, dass eine ganz Gesellschaft dadurch ihre Stabilitaet verliert.

csba

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