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 Probleme mit dem Verhalten der Eltern bzw. eines Elternteils

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
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Wohnort: Leipzig


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BeitragVerfasst am: 01.12.2017, 16:44    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Du mußt Dich einfach "abnabeln".

Mein Sohn ist deswegen von Leipzig nach Berlin gezogen, obwohl wir ein gutes Verhältnis haben.
Diese völlige Selbständigkeit hat ihm gut getan.

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TaniNg87
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Anmeldungsdatum: 12.07.2017
Beiträge: 15
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BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 18:47    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

NEWS:

Ein weiteres Beispiel zum Thema "Dankbarkeit", ganz frisch passiert!!!
Mein ach so toller Herr Vater (Ironie) fliegt bald nach Vietnam. Ich sollte auf der Bitte meiner Mutter hin die Flugtickets für ihn buchen, obwohl ich ja Papas Meinung nach zu dumm bin! Ich kam der Bitte meiner Ma nach, weil sie nichts für die Dummheit meines Vaters kann und kümmerte mich um die Flugtickets. Anschließend bat sie mich darum doch auch bitte Zugtickets zu buchen. Kein Thema! Habe ich auch gemacht. Wie ihr alle wisst, sitze ich ja nicht bei der Deutschen Bahn und bestimme darüber, welche Verbindung wann wo umsteigen muss, um von A nach B zu kommen. Winken Ich möchte hier noch kurz erwähnen, dass ich auch noch einen Vollzeitjob mit viel Verantwortung habe, wo ich ca. 50 Stunden die Woche mit beschäftigt bin... des Weiteren habe ich auch noch zeitintensive Hobbies sowie ein Privatleben und Freunde!!! (Wie jeder normaler Mensch eben auch!) Wie gesagt: ich kümmerte mich um alles, worum meine Ma mich gebeten hat.
Vor ca. 30 Minuten klingelte mein Handy - mein Dad versuchte mich über Messenger anzurufen. Ganz ehrlich? Ich bin nicht dran gegangen, weil ich schon im Vorfeld wusste, dass es wieder was dummes war. Also rief ich meine Ma an und fragte, was sein Problem war.

Jetzt zitiere ich im O-Ton:
"Dein Papa wollte sich bei dir beschweren, warum er auf der Hinfahrt in XY umsteigen muss. Das gefällt ihm nicht."


WTF? What's wrong with him? Zu nichts in der Lage und völlig unselbstständig und dann auch noch Ansprüche stellen??? Seriously???

Meine Antwort darauf im O-Ton:
"Weißt du was Mama? Ich habe gar keine Lust darauf, darüber zu diskutieren. Ich schreibe nicht die Fahrpläne bei der Deutschen Bahn! Wenn's ihm nicht passt und er was zum Rumkacken hat, dann kann er sich in Zukunft bitte selbst um seine Sche*ße kümmern anstatt mich damit zu belästigen. Er ist doch so intelligent und alle anderen sind doch nur dumme Hunde!"


Ob meine Ma den Hörer auf Lautsprecher hatte? Keine Ahnung! Interessiert mich auch nicht weiter. Gleichzeitig habe ich ihr mitgeteilt, dass ich auch nicht mehr vorbei komme, wenn mein ach so intelligenter Vater anwesend ist.

Bin ich nun ein herzloses, kaltes, egoistisches und undankbares Kind, wie meine komplette Verwandschaft in Vietnam mich betitelt haben? Meiner Meinung nach nicht. Schließlich verlange ich nur ein bisschen Respekt und ein bisschen Dankbarkeit. Aber selbst ein "Danke" ist schon zu viel verlangt. Da brauchen wir nicht weiter über Respekt reden. Winken


@Wellbeing: Ja, meine Eltern sind "Nordvietnamesen". Allerdings frage ich mich, was es damit zu tun hat? Ich finde diese Differenzierung so lange Zeit nach dem Ende des Krieges sehr fragwürdig. Vietnamesen sind Vietnamesen, egal ob sie aus dem Norden oder Süden kommen. Überall gibt es so welche und so welche. Ich wurde in meinem letzten Urlaub dort vor ein paar Wochen sowohl im Norden als auch im Süden teilweise sehr freundlich und herzlich begrüßt, aber auch teilweise sehr kalt, distanziert und fast fremdenfeindlich begrüßt. Im Süden wurde uns (bzw. viel mehr meinem Partner) an den Kopf geworfen, dass die Europäer alle nach Vietnam kämen, um den vietnamesischen Männer dort die vietnamesischen Frauen wegzunehmen!!! WTF?!? Ich bin fast aus allen Wolken gefallen!

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TaniNg87
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Anmeldungsdatum: 12.07.2017
Beiträge: 15
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BeitragVerfasst am: 16.12.2017, 19:00    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Du mußt Dich einfach "abnabeln".

Mein Sohn ist deswegen von Leipzig nach Berlin gezogen, obwohl wir ein gutes Verhältnis haben.
Diese völlige Selbständigkeit hat ihm gut getan.


Zum Thema "Abnabeln":
Ich habe mich bereits "abgenabelt". Ich führe seit 10 Jahren ein selbstständiges Leben in 150km Entfernung, daher verstehe ich gerade nicht, was du mir damit sagen willst, dass die Selbstständigkeit deinem Sohn gut getan hat. Ich bin nicht diejenige, die unselbstständig ist, sondern mein Vater ist hier (von Anfang an) aufgrund seiner großen Klappe das Problem. Daher erschließt sich mir nicht, inwiefern meine eigene Selbstständigkeit hier etwas beizutragen hat. Viel mehr ecke ich mit meiner eigenen Selbstständigkeit in der vietnamesischen Gesellschaft scheinbar an.
"Wie sie wohnt 150km von den Eltern entfernt?" - Selbst das ist sogar noch eine viel zu geringe Entfernung!
"Wie... sie besucht die Eltern maximal 1x im Monat?" - Teilweise besuche ich sie auch einfach über mehrere Monate nicht, weil keine Zeit, keine Lust, keine Nerven für (wie aktuell halt der Fall ist aufgrund des Verhaltens meines Vaters).
"Wie... sie ruft nicht jeden Tag bei ihren Eltern an?" - Wozu auch? Ich bin doch nicht weggezogen, um mich tagtäglich irgendwo melden zu müssen um mich für sonst was rechtfertigen zu müssen?!?!
"Wie... sie beugt sich dem Willen ihrer Eltern nicht?" - Das ist ja ein scheinbar großes Problem für die meisten (alteingesessenen) Vietnanesen. Dass ich es wage, eigene Wünsche und Träume zu besitzen und meinen eigenen Willen durchsetze anstatt meine eigenen Bedürfnisse nach hinten zu stellen und mich zu beugen und zu "gehorchen".
etc.

Und nur weil ich nicht mehr Zuhause wohne und mein selbstständiges Leben führe, lasse ich meine Mutter nicht wegen der Dummheit und Unfähigkeit meines Vaters hängen, denn mit ihr habe ich ja kein Problem.

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
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BeitragVerfasst am: 17.12.2017, 19:01    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

O. k.
Aber wohl doch nicht ganz abgenabelt, trotz der räumlichen Trennung.

Wenn sich Dein Vater unmöglich benommen hat, wieso ergreiftst Du dann die Initiative?
Ich fände eine spürbache Distanz (nicht räumlich) Deinerseits richtiger, bis er kommt und fragt, was los ist. Sonst merkt er nicht, daß er das Problem ist.
D. h. die Einsicht wird nicht kommen, wenn Du ihm hinterherrennst.
Du könntest ihn weitgehend ignorieren, Deine Mutter aber nicht.

Das Spannungsverhältnis zwischen Emanzipation und traditioneller Elternverehrung in Vietnam führt zu Problemen. Elternverehrung ist grundsätzliches was Gutes. Aber sie hat auch Grenzen.

Und was macht Dein Mann? Der ist ja höchstselbst betroffen und sollte deshalb nicht passiv bleiben.
Oder hältst Du die Lösung vietnamesischer Familienprobleme fern von ihm?
Sowas ist bei binationalen Ehen nicht selten.


(Sorry wegen der schonungslosen Offenheit. Ich gehe aber davon aus, daß die von Dir gewünscht ist.)

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TaniNg87
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BeitragVerfasst am: 17.12.2017, 19:32    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zunächst einmal stelle ich mir die Frage, was dich zu der Annahme führt, dass mein Partner und ich verheiratet sind, sodass er sich in MEINE Familienangelegenheiten einmischen muss. Wir sind weder verheiratet, noch verlobt, also obliegt es allein mir, wie ich meine familiären Probleme löse. Er kann gern seine Meinung und Ansicht zu Momenten äußern, die er unmittelbar mitbekommt. Was ich letztendlich anspreche und kläre oder nicht, obliegt allein mir. Denn es ist nicht SEINE Familie. Darüber hinaus muss ich mir auch keine Beziehungstipps geben lassen, da meine Beziehung hier ja wohl kaum das Problem ist. XD

Weiterhin ist mir nicht ersichtlich, wo ich deiner Meinung nach meinem Vater "hinterher" laufe. Wie bereits desöfteren erwähnt, bittet mich meine Mutter um XY. Und da ich mit meiner Mutter, wie auch bereits öfter erwähnt, kein Problem habe und sie nicht aufgrund der Dummheit und Ignoranz eines anderen Menschen leiden muss, lasse ich sie nicht im Stich. Wenn du also sämtliche Texte gelesen hast, müsste dir ersichtlich sein, dass ich lediglich mit meiner Mutter, welche (genau so wenig wie meine Beziehung) nicht das Problem dieses "Familienproblems" ist, ab und an in Kontakt stehe und rede. Dem Tipp meinen Vater zu ignorieren, folge ich also bereits über einen längeren Zeitraum. ;)

Auch habe ich das Gefühl, dass wir hier so ziemlich aneinander vorbei reden, weswegen unser Austausch sich gerade irgendwie im Kreis dreht. Von daher ist es auch egal. Winken Es gibt nunmal kein Rezept für Familienfrieden in einer Familie, wo ein Teil zu westlich lebt und nicht davor scheut Probleme direkt anzusprechen, und der andere Teil eben voller Ignoranz ist. Wobei ich hier auch nicht auf der Suche nach einer Lösung des Problems bin. Winken Ich wollte lediglich wissen, ob das (in meinen Augen) unmögliche Problem meines Vaters "normal" ist (in Bezug auf die vietnamesische Gesellschaft), da ich mich nunmal nicht in vietnamesischen Kreisen bewege. ;)

Ich wünsche dir und allen anderen einen schönen 3. Advent, schöne Weihnachtsfeiertage, sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr. Smilie

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Salzzz
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Anmeldungsdatum: 18.12.2017
Beiträge: 1


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BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 01:41    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich würde es konsequent durchziehen, deine Eltern komplett ignorieren auch deine Mutter (auch wenn die einzige ist, wo angeblich keine Probleme gibt), von mir aus kann man sich ab und zu treffen. falls du es machen solltest und der vater soll nicht wissen von der mutter, weil eben so ist.

dann sollte die Mutter es locker schaffen eine normale antwort zu geben, was geht dich das an? es geht hier um Vertrauen und Respekt, weil aus deiner seite kommt, wenn ich jemandem sage kannst bitte nicht zu den anderen sagen. dann sollte man es machen.
Wenn deine Mutter es nicht einhalten kann. Dann wars das erstmal.

Irgendwann werden beide es verstehen und mit dir zusammen reden. bis dahin sind viele jahre vergangen haben deine stimme usw.. schon lange nicht mehr gehört und das treffen kann total anders wirken.

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Düsentrieb
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Anmeldungsdatum: 30.10.2017
Beiträge: 40


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BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 12:59    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Man kann die Eltern nicht ignorieren. Das würde einem nur Schmerzen bereiten. Und dafür ist es nunmal die Familie. Freunde kann man sich aussuchen, Familie nicht. Und ältere Menschen lassen sich auch schwer ändern. Sie wird damit leben müssen mit der Hoffnung auf Besserung.
Und davon mal abgesehen ist sie ein wirklich positives Beispiel für eine vietnamesische Frau, die frei indirekte Kritik an der vietnamesischen Gesellschaft äußert. Und das zu recht.
Ich bin sicher, dass ihr Vater sich irgendwann mal ändern wird. So war es bei meinem Vater auch.
Also: Chapeau für die Offenheit und Ehrlichkeit.^^

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
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BeitragVerfasst am: 18.12.2017, 20:26    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Die Diskussion schaffte Klarheit. Das ist ja gut.

Ohne groß philosophisch zu werden zu wollen: Die Ursache liegt sicherlich in der konfuzianischen Tradition. Die beeinflußt noch immer das Verhalten von vn Familienoberhäuptern. Das ist das Gegenteil von unserem "Antiautoritär".

In dem Spannungsverhältnis zwischen Emanzipation und Autoritätsanspruch leben wohl alle vn Kinder in Deutschland. Und die Kinder müssen nicht jung sein.
In meiner Bekanntschaft gibt es einen über 40-Jährigen Vietnamesen, der hierzulande Chefarzt (!) ist, aber sehr unter einem autoritären Vater in Vietnam (!) leidet. Er kann aus seiner "Haut" nicht heraus und unterwirft sich gehorsam, aber widerwillig dessen Launen.

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