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 Deutsche in Vietnam in Zeiten von Corona

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HangNgay
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Anmeldungsdatum: 25.12.2019
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BeitragVerfasst am: 05.04.2020, 18:26    Reportage Saigon am Abend Antworten mit ZitatNach oben

Lieber ThichLamWen : Wir halten durch. Bitte. Es kann noch schlimmer kommen, es kann aber auch etwas Entspannung geben. Zumindest bekraeftigen wir erst mal hier auf der Forumsbuehne unsere Solidaritaet.

Mein Report : Wie lebt sich’s in Saigon zur Coronazeit ?

Alles Grundsaetzliche zum “Ueberleben” hat meine Frau am Morgen eingekauft. Leider so viel, dass ein Teil davon die Halbwertzeit nicht ueberleben wird. Unser Kampf : meiner Ansicht nach gehoeren Tomaten in den Kuehlschrank, meine Frau hortet sie in der Schale im Zimmer. Mit entsprechenden Ergebnissen. Angebissen , Fliegen.

Hành tây - Zwiebel , brauche ich und bekomme ich auch noch : erst mal mag ich's. Dann : ausser Guaven das beste Zahnschmerz stillende Mittel.
Meine bevorzugten “Einschlafmittel”hole ich mir jetzt beim Rundgang durch die Gassen selber. Der abendliche kleine Schluck Whisky “fuer die Mundhygiene”. Im Saigon Central Market bekomme ich den “King-W.” nicht, weil der Coop dort geschlossen hat. Dann bleibt mir noch der kleine, versteckte Laden af 2x5m Raum , in dem man unter den gestapelten Kostbarkeiten in den Wandregalen auch den “Wallstreet”-Whisky bei angestrengtem Suchen finden kann. Erst nehme ich zwei Spritzer Desinfektionsloesung aus der Flasche bei der Kasse und verreibe sie in den Haenden unter Wohlwollensbekundungen der beiden Angestellten .
Der “Wallstreet-Whisky” heisst zwar so, schmeckt aber – na, der Whisky-Kenner wuerde ihn nicht mal zur Mundspuelung nehmen sondern unmittelbar ausspucken. Ich bin kein Kenner. Und das ist gut so. Ein “Whisky fuer 135.000 Dong , 6 Euro-vierzig etwa ? (So wie der “King” bei Coop auch) .Mehr kann man nicht erwarten, ich fuelle ihn in meine grosse Wasserflasche um, vertraue die schwere Originalflasche der naechsten Muellablage draussen an, und werde die leichte Flasche zuhause im Koffer auf dem Schrank verbergen. Inhalt : Schmeckt mir Anspruchslosem gut. Und ist echt billig.
Mein Vorteil : Man kennt mich hier. “Heimspiel” sozusagen.

So, nun geht es fuer mich um 17.30 Uhr noch zur letzten “geheimen” Sitz-, Verweil- und Lesemoeglichkeit bei der Familie, deren kleines Bistro mir seit Jahren Lese- und Trink- und Beobachtungsmoeglichkeit gewaehrt.

Tatsaechlich : eigentlich duerften sie nicht – aber sie lassen mich wie im Kreise ihrer Familie dabeisitzen. Wenn jemand Offizielles vorbeikommt, dann warte ich offiziell auf ein gerade geordertes Getraenk zum angeblichen To Go. Ich verweile 2 Stunden hier. Bis 19:30 Uhr. Ich will den guten Willen meiner Freunde nicht ueberstrapazieren. Aber eine lieb gewordene Tradition doch in etwa fortsetzen. Und ueberhaupt : um diese fruehe Abendzeit – der Druck auf die Blase und das Fehlen einer Toilette machen sich bemerkbar. Es sind die “eigentlichen” Bilder vom Saigoner Leben.

Zu langem Umherschweifen fehlt mir am Ende eine Toilette - und fuer die "wilde" in der Gasse fuer jedermann ist es noch zu frueh, zu viele Leute.

Glueck Auf, HangNgay

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TimW
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Anmeldungsdatum: 04.09.2008
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BeitragVerfasst am: 14.04.2020, 05:35    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hat jemand amtliche Informationen, ob der Lockdown über den 15.4. verlängert wird?
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ThichLamWen
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Anmeldungsdatum: 30.10.2018
Beiträge: 253
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BeitragVerfasst am: 14.04.2020, 07:08    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Das wird erst am 15.4. entschieden.
Man kann derzeit nur die Glaskugel befragen. Die Regierung möchte an sich verlängern. Aber man wartet noch Berichte, Protokolle, Befragungen usw ab.

Das deutet auf interne Unstimmigkeiten hin.

Es wurde bislang nur beschlossen, dass Schulen am 15.6. wieder öffnen, falls bis dahin die Epidemie unter Kontrolle sein sollte.

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HangNgay
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Anmeldungsdatum: 25.12.2019
Beiträge: 515


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BeitragVerfasst am: 14.04.2020, 18:13    Postversand Antworten mit ZitatNach oben

Report aus Saigon : Post von Vietnam nach Deutschland , 14.4.2020

Ich kombiniere das Ziel der Posteinreichung bei der Hauptpost , Bưu Điện , beim Pariser Platz mit meinen alltaeglichen Koerperertuechtigungsmassnahmen. Nicht viermal um den kleinen See im Park herum, sondern :

auf zur Post von zuhause aus auf (althochdeutsch) Schusters Rappen , immer (mittelhochdeutsch) das Pflaster treten. Zur Zeit regnet es seit etwa 2 Wochen oft nachmittags mal kurz. So um drei Uhr herum. Im Internet war ausgewiesen : Postoeffnung von 7 Uhr bis 19 Uhr. Ich marschier um 16 Uhr mit zwei Paeckchen voller persoenlicher Dokumente zuhause los. Faellt mir gar nicht so leicht. Verschwitzt komme ich “puenktlich wie immer” um 17:02 bei der Post an . 4 Kilometer. Ich , mit Mund-/Nasenschutz nehme die Kappe ab und zeige dem vor einem Gitter am Eingang postierten Waechter schuldbewusst meine Paeckchen. Der schiebt mich ins fast leere Innere und sagt : “5 minutes!” Danach schliesst er das Gitter ganz. Aha, die Angabe im Internet war falsch. 17:05 schon. Aber ich habe Glueck gehabt. Auch die eine von den noch drei Schalterdamen war sehr freundlich und nahm sich meiner Sache an.

Das eine Paeckchen war fuer eine Versicherung, das andere fuer eine andere Institution. Das Versicherungspaeckchen hatte ich an die richtige deutsche Adresse , das andere an meine eigene deutsche adressiert. Die Nachbarin kennt das und leitet es innerhalb Deutschlands zum angegebenen Sitz der Institution. So kontrolliere ich , ob beides gleich”zeitig” behandelt wurde , und gehe davon aus, dass die Versicherung mein Anliegen gleichzeitig erhalten hat. Wenn nicht , …..

Jedes der Paeckchen wog um 230 Gramm. Eine Moeglichkeit waere “Express-Befoerderung”, zu je etwas ueber eine Million Dong. Ich verzichtete darauf und gab sie als normale Flugpost auf zu je 178.000 Dong. Letzteres wird zur Zeit wohl 4 – 6 Wochen dauern.

Die 4 Dong Restgeld schob ich zur netten Beamtin zurueck und tat das, wozu ich eigentlich hergekommen war . Naemlich auf den Platz zu weisen und zu fragen : Was ist mit dem alten Hern, dem letzten Briefschreiber Ostasiens , geht es ihm gut, kommt er noch her ? Ich habe ihn schon haeufiger hier getroffen und mit ihm gesprochen. 88 Jahre muesste er jetzt sein.

Ja, es ginge ihm gut. Und ja, er passe auf sich auf. Er komme nicht mehr so viel hierher.

Mir fielen Steine vom Herzen. Das liebenswuerdige “Urgestein” , der “letzte seiner Art” ist heil davongekommen, er lebt noch. Macht mich gluecklich.
Mit schweren Beinen, aber leichten Herzens machte ich mich auf den Rueckweg. Wieder zu Fuss, insgesamt heute also 8 Kilometer. Und kehrte noch ein bei meiner seit 2 Jahren fast taeglichen/abendlichen “Gastfamilie” zu Kaffee, Tee, Wasser ud Limonade, die Familie, die mich heimlich hier ein paar Stunden draussen bei sich sitzen laesst , mir ein paar Koestlichkeiten zuschiebt … Hardware ? Nein, eben Software , menschliche.

Gruesse, HangNgay

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HangNgay
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Anmeldungsdatum: 25.12.2019
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BeitragVerfasst am: 15.04.2020, 18:01    Report Saigon Fortsetzung 15./16.4.2020 Antworten mit ZitatNach oben

Report Saigon, 15./16.4.2020

Corona- klein,klein und persoenlich - hàng ngày also .

1. Ich habe mich gefreut : wie ich schon schrieb im vorigen Report : der alte Herr, der letzte Briefeschreiber in Ostasien, lebt . Info aus der Hauptpost Saigon.

2. Wir darben nicht – es gibt alles, was wir brauchen.

3. Die Mobilitaet ist eingeschraenkt . Aber das koennen wir ausgleichen.Ich vermisse Leute hier kaum. Merke, dabei, dass ich ohnehin sehr viel alleine unternehme. Aber jetzt im kleineren Radius.
Das meiner Frau urspruenglich gegebene bzw. besser : erworbene, Misstrauen gegenueber Menschen ist ein bisschen auf mich abgefaerbt. Hat auch was mit Erfahrungen zu tun. (Siehe Punkt 6).

4. Nachbarn und Bekannte warnen vor Einbruechen in Wohnungen. Wir erlebten einen Versuch. Ausser guten Schloessern hat meine Frau noch eine eiserne Kette fuer den oberen Haustuergitterrand. Wir lassen die Tuer nicht mehr so offen wie davor. Wir sind nur zu zweit zum Aufpassen.
Auch die Familie hier strapaziere ich nicht ueber.
Aber zugegeben : es tut gut, einige Leute aus der Familie dabei hinter sich zu wissen.

5. Der alltaegliche Lebensrhythmus hat sich leicht veraendert. Hat auch persoenlich positive Seiten.

6. Der Spagat , v.a. zur Kontenkontrolle und zu Ueberweisungen online ist unerlaesslich. Die Bruecken zur Existenz auch in Deutschland sind nicht eingebrochen. Eher intensiver.
Ob meine Post aus Vietnam in Deutschland ankommt , und ob, das wird sich zeigen; Bericht von gestern hier vor diesem.

7. Man muss aufpassen.
In den letzten vier Tagen stiess ich auf nur zwei Europaeer , die mit mir reden wollten. Machten einen leicht verstoerten Eindruck. Am Schluss der Konversation baten sie um Geld.

Die Convenience-Stores wie Mini-Stop und 24 K :
Wenn man in den Auslagen sieht : Sale , sale , dann deutet das darauf hin, dass es uebermorgen geschlossen wird
.
8. Was ich noch vermisse :

Ich bin Sammler von Graffiti, die ich seit 20 Jahren als Zeugen gesellschaftlicher Entwicklungen und Trends in Saigon fotografiere.
Bis gestern : ich war 8 km in der Stadt unterwegs und fand wenigstens eins, das eine Neuigkeit markiert, die auf den “Corona-Menschen” hinweist : grossformatige Gesichter in unnatuerlicher Silberweisser Farbe. Ein Hinweis – eine Deutung ? Ansonsten vermisse ich neue Graffiti. Noch ?

Gruesse, HangNgay

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ThichLamWen
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Beiträge: 253
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BeitragVerfasst am: 16.04.2020, 05:04    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Tag 1 nach der Verlängerung.
Verkehr ist enorm. Cafes sind gefüllt. Geschäfte offen und die ganze Straße wuselt vor Menschen. Ich bin ein wenig verwirrt. Wurde der Semi-Lockdown nicht verlängert? Tatsächlich wurde Can Tho zur Kategorie 2 gezählt, also zu den "gefährdeten" Städten. Hier sollen die Direktiven 15 und 16 unvermindert weiter gelten, d.h. Geschäfte mit nichtessenziellen Angeboten sollen schließen, Kontaktverbot, Maskenpflicht, nicht mehr als 20 Leute zusammen in Innenräumen, 10 draußen - irgendwie krebst auch dieses 2-Leute-Gebot noch herum, widerspricht sich aber mit dem 10-Leute-Gebot. Trotzdem, alle Leute, die ich treffe,sind der Meinung, der Lockdown ist vorbei. Verstehe ich nicht. Ich schaue nochmals in die offizielle Verlautbarung der Stadt (gibt es als pdf zum Download von der Seite der Stadtverwaltung). Da steht nix anderes als das, was ich oben gesagt habe. Ich frage die Vietnamesen...nein, alles ist nun Friede, Freude, Eierkuchen...Verwirrung pur.

Mein Lieblings-Tee-Laden hat wieder aufgemacht. Mal schauen.
Irgendwann muss die Polizei doch kommen und das beenden??? Mein Bekannter giftet mich schon an: Und du behauptest, Vietnamesisch studiert zu haben? Naja, die Vietnamesen werden es wohl doch besser wissen. Schau, die tragen nicht einmal mehr Masken da drüben.... Mein Ruf ist wohl ruiniert. Lese das Pdf nochmals durch, ändert sich nix für mich. Da steht schwarz auf weiß, die Direktiven 15 und 16 sind weiterhin maßgebend bis einschließlich 22.4.

Immerhin: wir haben ja bislang keine Fälle von Corona hier in CT. Insofern dürfte sich der Schaden dieser Nichtbeachtung in Grenzen halten.

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reinermuc
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BeitragVerfasst am: 16.04.2020, 09:38    chan tho Antworten mit ZitatNach oben

hi

wie hat sich denn dieses corona Virus auf die Immobilienpreise ausgewirkt.
ich habe gehört das die Preise für Häuser sehr gefallen sind.
ist denn das richtig hast du da Erfahrung?

lg reiner

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HangNgay
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BeitragVerfasst am: 16.04.2020, 12:21    Immobilienpreise mit oder ohne Corona Antworten mit ZitatNach oben

Richtig.

Unser Altstadthaus , “schmales Handtuch” , auf drei Stockwerken mit Toilette auf jedem , 12 x 4 m jedes Stockwerk , wird von Interessenten auf 80.000 geschaetzt. In normalen , virusfreien Zeiten.

Nachher , bei echtem Kaufinteresse mit Makler/Anwalt dazwischen in der aktuellen Coronazeit kommt raus : Dollar, nicht Euro. Und nach etlichen “Abzuegen” bleiben zwischen 50.000 – 60.000 USD in der Hand. Und nicht in meiner – ich bin ja Auslaender. (Das ist auch der Hintergrund meines wichtigsten Punktes bei Beratung zu Umsiedlungen : Die vietn. Ehefrau sollte ihre Staatsbuergerschaft mit der gueltigen Identitaetskarte nicht aufgeben. )

Der Kaeufer zahlt natuerlich angeblich mehr, so an die 70 – 80.000 , verbleibend in einer Grauzone, die ich nicht voll einsehe und nicht mitkriege , irgendein Gekungel zwischen dem Makler und dem vietn. Kaeufer.

Verwandte meiner Frau , in mittlerem Alter, haben dagegen vor Corona eine Eigentumswohnung in einer der Trabantenstaedte mit Hochhaeusern gekauft. Wohnen im 17.Stock von 20. Angeblich wurden die geraeumigen Wohnungen je fuer 110.000 USD angeboten. Meine Frau bemuehte sich und erfuhr aus “einschlaegiger Quelle” , dass solche Wohnungen zur Zeit fuer 30.000 USD zu haben sind.

Es gibt natuerlich Gesetze und Bestimmungen fuers Immobilienwesen. Und es gibt eine gute deutsch-vieltnamesische Anwaltskanzlei in Saigon. Die Stunde Beratung so ab 100 Euro, die Seite Uebersetzung etwas mehr , und dazu …

Ich habe nach 4 Hauserkaeufen und drei –verkaeufen Landsleute “beraten” . Es geht dabei nicht nur um Feststehendes nach Angebot und Nachfrage. Es geht ums Auftreten und Verhandeln und … . Newcomer hier pfiffen nach dem sechsten Beratungspunkt von igs. 52 auf weitere Beratung. Mein Preis waren zwei Bier. Schon bei “Computer hier oder dort …” merke ich , ob sich fuer mich Beratung gelohnt haette. Meistens nein. Deutsches und Vietnamesisches wird gleichgesetzt und ist meistens grundverschieden. Ich habe schon vor Jahren mit informellem “Beraten” aufgehoert. Sollen die, die es besser zu wissen glauben, ihre eigenen Erfahrungen machen. Meine beiden Biere bezahle ich seitdem ruhiger selbst.

Das Leben heute in Saigon : mal kein Regen. Der Park innen abgeriegelt. Kleine Geschaefte : entweder zu oder unter Renovierung. Starbucks in der De Tham wohl ganz weg. Fuer Arme , die hungern : "Reis-ATM" , kostenlos , hab aber beim Rundgang keins gesehen. Steht rotes Schild dabei : Bảo vệ tay - Haende schuetzen.

Glueckauf , HangNgay

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HangNgay
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BeitragVerfasst am: 17.04.2020, 20:53    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ein Repoertchen aus Saigon , 17./18.2020
vor dem Nachtkuesschen noch.

Im Grunde : alles wie gehabt. Schoen leer im Dorf Saigon.
Vermissen tu ich so gut wie nichts.
Waere ich ein Rudelmensch , wuerde ich mich einsam fuehlen.
Unter den Europaeern, die jetzt noch hier sind, wirken manche doch arg komisch. Ein Einbruchsversuch bei uns (Oesterreicher, der von seiner vietn. Frau rausgeschmissen wurde) , ein Versuch, Geld zu schnorren, (Schwede mit Narben und etwas Blut im Gesisht) ich berichtete schon.

Ich mache um alles, was nicht vietnamesisch aussieht, einen Bogen – dafuer ist ja auch viel Platz auf der Strasse. Das Musikgewummere , das sonst die ganze Nacht bis zu uns haemmert , ist verstummt.

Ach, Corona , wie so lieblich schaust Du mich an … . So , leise und unbeschwert traellernd , bewege ich mich mitten auf der Fahrbahn der Bui Vien. An der Polizeidienststelle will ich vorbei. Nur da ist echt was los, davor. Da sind so 40 Motobikes und etliche Jungs, die diskutieren.
Das wollte ich wissen. Ich schlender 2mal dran vorbei, mehr nicht, sonst falle ich auf. Auch meinen Gesang stelle ich ein. Der Polizei-Verbrecher-Einsammel- Pickup steht mit rotblau Lichterglanz dabei. Nun faehrt er los. Langsam. Heute abend ist Kontrolle angesagt. Ich langsam hinterher , nah an den Laeden, Lokalen , weil das liegt fast voll im Dunkeln.

Ich verzichtete nicht auf meinen Abendtrunk bei meiner netten Gastfamilie. Nur : wir waren etwas viel Personen zusammen – “Rudelbildung” wie im Sport. Und ebenso verboten hier im Dorf. Nach eineinhalb Stunden trinken, lesen (Assaf Gavron. Alles Paletti. Auch im Bookworm bei mir) , loeste sich die Gruppe auf und gab mir einen Wink : die Polizeikontrolle war 100 Meter weiter um die Ecke aufgetaucht und hatte schon ein Grueppchen am Wickel. Ich hatte schon gehoert : wenn jemand beim Lesen erwischt wird, dann wird das nicht seiner Grundexistenzerhaltung zugerechnet. Und kann dann ein teures Buch werden. Wie soll ich klar machgen, dass ich auf Lesen angewiesen bin , und ohne eingehen , verdorren kann ?

Also sprang auch ich nach Bezahlung , immer 40.000 Dong fuer 4 Getraenke, auf und ging gemaechlich dem polizeidienstlich dominierten Diskussionskreis an der Strassenecke entgegen. Ich hab nun raus, was ich zu meiner Entschaerfung als Leser zukuenftig tue. Ich aktiviere ,widerwillig zwar, mein Tolino-Ebook-Lesegeraet . Dieses vor mir wird keinen Argwohn erregen, da es doch aeusserlich und mit dem Licht von keinem Handy zu unterscheiden ist, das nun jeder in jeder Position hier unbefangen vor der Nase haelt.

Dabei schien der Tag anfangs nicht gut zu verlaufen. Ich hatte es befuerchtet : die Fluggesellschaft, bei der ich meine “Urlaubsreise nach Deitschland” in ein paar Wochen gebucht hatte : hat ihr Office in Saigon aufgegeben. Nach vielen Jahren. Ich muss nun langsam an andere Moeglichkeiten denken, wie ich den bezahlten, aber wohl nicht stattfindenden Flug ausgleiche. Mir wird schon was einfallen.

Anschliessend vergewisserte ich mich zuhause bei meiner Bankkauffrau in Deutschland, dass die Strippe zu mir hier und zur Bank in Vietnam nicht so ohne weiteres abreissen wird. Das wirkte wieder beruhigend. Nettes , flottes Gespraech ohne Warteschleife direkt , zu 30.000 Dong. Kann man nicht meckern.

Entspannt Euch, liebe Forumsmitglieder . “In CanTho und anderswo”, und liebe Gruesse von Eurem Hochrisiko-Member

HangNgay (“…alles wird gut … )

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HangNgay
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BeitragVerfasst am: 18.04.2020, 18:45    Wie es weiter geht ? Antworten mit ZitatNach oben

Ich richte mich darauf ein, dass es am 22.4. nicht zu grossen Oeffnungen bei den Restriktionen kommt. Dass alles mehr oder weniger auch noch bis Ende April so bleibt - mit ganz kleinen Erleichterungen fuer die Wirtschaft vielleicht.

Trotzdem : alles Gute, HangNgay

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BeitragVerfasst am: 29.04.2020, 11:25    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Die meisten Sportfacilities in Saigon scheinen nach den Feiertagen ab 02.05. wieder zu oeffnen.

Einige Gyms wie z.B. Cali sind scheinbar schon wieder offen.

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