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 Vietnamesisches Gefühl in Deutschland

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Globi
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Anmeldungsdatum: 04.05.2009
Beiträge: 8


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BeitragVerfasst am: 20.07.2009, 14:13    Seelenverwandtschaft Deutsche und Vietnamesen Antworten mit ZitatNach oben

LIEBE LEUTE, ICJH VERSTEHE DIE WELT NICHT MEHR...BIN GERADE AUF EINER 4 WOECHIGEN REISE DURCH VIETNAM UND NACH VIELEN REISEN IN DEN LETZTEN JAHREN HABE ICH NUN ALLE SUEDOSTASIATISCHEN LAENDER, ABER AUCH CHINA, BHUTAN U.A. BEREIST UND ICH MUSS FESTSTELLEN, ABGESEHEN DAVON, DASS DIE ALLE MENSCHEN DER WELT GLEICH GUT SIND UND ALLE DIE GLEICHEN VOR- UND NACHTEILE HABEN, VA. SIND NICHT ALLE DEUTSCHEN TUGENDEN WIRKLICH GUT, DASS DIE VIETNAMESEN DEN DEUTSCHEN WAHNSINNIG AEHNLICH SIND. ARBEITEN, ARBEITEN, ARBEITEN, BILDUNG, BILDUNG, BILDUNG, ABER AUCH DAS SONSTIGE VERHALTEN, ICH HABE IN EINEM RESTAURANT (NICHT AUF DEM LAND) EINE GEBURTSTAGSFEIER BEOBACHTET, SAUBERKEIT ETC., DAS ENTSPRICHT DOCH VOLL ALLEN DEUTSCHEN KLISCHEES (WIE GESAGT AUCH FUER DIE DEUTSCHEN GILT, WENIGER ARBEITEN UND DAFUER MEHR DAS LEBEN GENIESSEN WAERE ANGEBRACHT), AUSSERDEM HABE ICH IN MEINEM BERUF MIT OBERSTUFENSCHUELERN ZU TUN, DA SIND DIE VIETNAMERSISCHEN SCHUELER SOGAR UEBERFLEISSIG (BISCHEN MEHR FREIZEIT WAERE SICHER AUCH GUT FUER DIE JUGENDLICHE PSYCHE !!!), ALSO DEUTSCHE STREBSAMKEIT...ALSO IST ES FUER DEN TYPISCHEN FREMDEMFEINDLICHEN DEUTSCHEN (DEN MOECHTE ICH UEBRIGENS NICHT IN DER NACHBARSCHAFT HABEN, WOHNE SELBST IN EINE MULTIKULTISTADTTEIL UND BIN DEUTSCHER) VOELLIG IDIOTISCH ETWAS GEGEN LEUTE ZU HABEN, DIE VOELLIG DIE GLEICHEN WERTE TEILEN....ABER DIE WELT IST DUMM, DIE VIETNAMESEN HABEN ETWAS GEGEN DIE KAMBODSCHANER ("ZU FAUL"), DIE KAMBODSCHANER ETWAS GEGEN DIE VIETNAMESEN("KOENNEN NICHT DAS LEBEN GENIESSEN, ARBEITEN NUR"), DA HILFT NUR: BEREIST DIE WELT, LERNT LEUTE AUS ALLEN NATIONEN KENNEN, ENGAGIERT EUCH IN FREUNDSCHAFTSVEREINEN, ABER VERLEUGNET AUCH NICHT EURE KULTUR, WIE DIE VIETNAMESICHEN SCHUELER, DIE KEIN VIETNAMESISCH MEHR LERNEN WOLLTEN, WEIL SIE JA JETZT DEUTSCHE SEIEN....DIE WELT IST EINE GEMEINSAME INSEL UND WIR SIND DOCH EINFACH NUR MENSCHEN.....
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caroline
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Anmeldungsdatum: 29.06.2009
Beiträge: 17


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BeitragVerfasst am: 20.07.2009, 14:13    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@Pho_Bo
@michaelburger

Danke für eure anständige Meinungen! Das hilft mir sehr, einige Verhalten der Mitmenschen zu verstehen. Das regt jeden zum Nachdenken an, der frei und friedlich das Leben gestalten möchte.

@CitizenKane: es tut mir leid dass deine Lösung für mein Problem nicht richtig ist. Vielleicht ist es an der Zeit, dass du akzeptierst, was hier Hauptthema ist. Ich habe das Gefühl, das du einen zwingst, deine Sichtsweise für gut zu finden, was leider bei mir nicht gelingt. Mal überlegen wie du in Zukunft besser damit umgehen sollst?

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caroline
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Anmeldungsdatum: 29.06.2009
Beiträge: 17


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BeitragVerfasst am: 20.07.2009, 14:36    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« caroline » hat folgendes geschrieben:
Es ist besser, wenn es z.B. vietnamesische Hochschule in Deutschland gibt, die zwar in allen Fächer in deutsch unterrichtet werden von vietnamesichen Dozenten und deutschen Dozenten, zusätzlich aber auch das Fach Vietnamesich, damit mehr vietnamesische Jugendlichche die Zusammengehörigkeit und Selbstbewusstsein und Chance haben, den gleichwertigen Abschlüsse mit gleicher Qualifikation zu gelangen.


« Verunsichert1 » hat folgendes geschrieben:
Soll das für vietnamesische Austauschstudenten sein oder für Deutsche mit vietnamesischen Wurzeln?


klar für alle, die das Interesse an diese Hochschule haben, d.h. mit den gleichen Auswahlsverfahren wie in jeder Universität in Deutschland.

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Pho_Bo
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Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 745
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BeitragVerfasst am: 20.07.2009, 17:50    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Es ist eben oftmals so das Migranten gegenüber Deutschen nicht sehr respektvoll sind. Aus diesem Grunde sind einige Deutsche gegenüber Migranten auch abweisend.

Wenn ich in ein Land einwandere,welches mir wesentlich bessere Bedingungen für Ausbildung,leben und arbeiten bietet,dann muss ich als Migrant auch meinen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Der Beitrag zur Gesellschaft heißt nicht Steuerzahler zu sein. Ich meine vielmehr die Möglichkeiten,Deutschen oder Europäern Einblicke in fremde Kulturen gewähren zu lassen.

Wenn ich jetzt mal einen direkten Vergleich ziehen würde,so schätze ich hier in meiner Region die Gastfreundschaft von Muslimen höher ein als die von Vietnamesen. Im Dong-Xuan-Center ohne vietnamesische Begleitung einzukaufen wird schon mal ungläubigen Blicken registriert (ja die glotzen mich dann auch an als wäre ich von der Polizei Mr. Green ) Bei soviel Angst der Vietnamesen stelle ich mir insgeheim auch so meine Fragen ne Winken

Wie du bemerkt hast gibt es also auch genug Deutsche,die sich durchaus Gedanken um Bürger unseres Landes machen und auch darüber nachdenken,wie es besser sein könnte. Mit diesem staatlichen Integrationsdruck erreichen wir nichts,denn das Miteinander muss freiwillig kommen. Das wiederum geht nur,wenn beide wollen.

Gruß Bo

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caroline
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Anmeldungsdatum: 29.06.2009
Beiträge: 17


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BeitragVerfasst am: 20.07.2009, 20:32    Re: Vietnamesisches Gefühl in Deutschland Antworten mit ZitatNach oben

« VFU999 » hat folgendes geschrieben:
WOW ! Ziemlich aggressiv, finde ich irgendwie blöd von jemanden, der hier um Tipps, Rat und Hilfe nachfragt


Wie man(n) in den Wald ruft, so schallt es wieder raus Überrascht

@andy: jede/r, die/der sich fähig fühlt eine Antwort zu geben, und hast du auch eine, die mir gefällt ? Winken Winken Winken

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andy
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Anmeldungsdatum: 19.02.2008
Beiträge: 227


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BeitragVerfasst am: 20.07.2009, 22:57    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo carolin,

das wuerde mich sehr freuen, wenn ich eine Antwort haette, die Dir gefaellt.

Mich bestuerzt schon etwas die Erfahrungen, die Du mit den Deutschen (oder allgemein Europaeern) gemacht hast. Ich bin selbst Deutscher, meine Frau Vietnamesin und unser Sohn dementsprechend ein Mischling wie Du. Mich wuerde noch interessieren, wo Du diese Reaktionen erlebt hast. Wir wohnen in einem sehr laendlichen Gebiet und meine Frau hat ueberhaupt nicht das Gefuehl anders behandelt oder "angestarrt" zu werden.

Da dieser Thread mittlerweile etwas abgedriftet ist - abgesehen von den Bemerkungen und den Beitraegen mit offensichtlich defekter Tastatur (da gehen anscheinend nur noch die grossen Buchstaben) - beschraenke ich mich einmal auf Deinen Beitrag zum Themenstart.

Ohne Dich angreifen zu wollen, aber kann es sein dass Du vielleicht manchmal ein bisschen ueberempfindlich reagierst, wenn Dich jemand ansieht? Viele Maenner schauen halt gerne hin, wenn eine gut aussehende Frau vorbeilaeuft. Ohne boese Hintergedanken. Natuerlich gibt es auch schwarze Schafe darunter, das moechte ich gar nicht bestreiten. Aber es ist nicht die Regel.

Wenn Du oder Deine Freundinnen angepoebelt werdet dann geht das auf jeden Fall zu weit. Da habe ich absolut kein Verstaendnis. Passiert Dir das einfach so auf der Strasse?

Abgesehen davon finde ich es nicht gut, wenn sich Minderheiten - gleich welcher Art - nur untereinander treffen. Natuerlich mit solchen Erfahrungen wie Du sie erlebt hast, strebt man nicht unbedingt den dauernden Kontakt mit den Deutschen an, vielleicht hast Du aber auch zufaelligerweise unguenstige Orte gewaehlt?

Ich werde auch mal verfolgen, wie sich dieser Thread weiterentwickelt. Vielleicht kann ich ja noch etwas konstruktives dazu schreiben.

Auf jeden Fall wuensche ich Dir von ganzem Herzen, dass sich das Bild welches Du von den Deutschen hast, grundlegend aendert und Du Dich hier auch wohl fuehlen kannst. Nicht als "Eingedeutschte" sondern Deinen Wurzeln getreu als sowohl Deutsche als auch Vietnamesin.

Andy

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michaelburger
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Anmeldungsdatum: 10.07.2009
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BeitragVerfasst am: 20.07.2009, 23:29    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Vielleicht bin ich ja etwas überempfindlich, aber können wir vielleicht das Wort "Mischling" im Zusammenhang mit Menschen deutsch-vietnamesischer Herkunft streichen? Mit den Augen rollen
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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 20.07.2009, 23:32    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Pho_Bo » hat folgendes geschrieben:
Das viele Vorurteile bestehen ist aber auch zu einem großen Teil von den Vietnamesen selbst verschuldet worden. Sie wollen ja meist mit der ansässigen Bevölkerung nichts zu tun haben ...Es ist nicht so, das die Menschen allen Ausländern feindlich gegenüber stehen. Ausländer müssen sich ebenfalls bemühen,der ansässigen Bevölkerung die Kultur und Lebensweisen nahe zu bringen. Für die Integration bedarf es der Mitarbeit beider Seiten...der Deutschen und der Ausländer....

Es ist eben oftmals so das Migranten gegenüber Deutschen nicht sehr respektvoll sind. Aus diesem Grunde sind einige Deutsche gegenüber Migranten auch abweisend.

Wenn ich in ein Land einwandere,welches mir wesentlich bessere Bedingungen für Ausbildung,leben und arbeiten bietet,dann muss ich als Migrant auch meinen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Der Beitrag zur Gesellschaft heißt nicht Steuerzahler zu sein. Ich meine vielmehr die Möglichkeiten,Deutschen oder Europäern Einblicke in fremde Kulturen gewähren zu lassen.


Diese Worte moechte ich ganz dick unterstreichen. Als ich noch in Deutschland lebte, habe ich ganz aehnliche Erfahrungen gemacht. Vor gut einem Jahr schrieb ich einen langen Blogeintrag zu diesem Thema, der eine angeregte Diskussion ausloeste. Auch auf die Gefahr hin, mich hier bei einigen unbeliebt zu machen, moechte ich einige Passagen daraus zitieren.
Zitat:
Wie schon geschrieben, betreute meine Mutti ueber mehrere Jahre hinweg vietnamesische Vertragsarbeiter. Das war im Prinzip der Anfang unserer Beziehungen zu Vietnam. Obwohl der Betrieb schon lange nicht mehr existiert, sind die Kontakte nicht abgerissen. Viele ihrer ehemaligen "Schuetzlinge" haben sich selbststaendig gemacht, betreiben heute eigene Geschaefte (Blumen- oder Gemueselaeden) oder verkaufen billigen Ramsch auf Wochenmaerkten. Nachdem wir im August 2001 aus Hanoi zurueckkamen, wurden diese Kontakte wieder aufgefrischt und es gab viele gegenseitige Einladungen. Dabei lernte ich dann so nach und nach immer mehr Vietnamesen kennen. In den folgenden Jahren war ich regelmaessig in Berlin und oft die einzigste Deutsche auf irgendwelchen Feiern, Kindergeburtstagen und aehnlichen Sachen.

Ich musste leider feststellen, dass man an naeheren Kontakten zu anderen Deutschen ueberhaupt nicht interessiert war. Die Vietnamesen blieben lieber unter sich. Was sicherlich weder der Integration in die deutsche Gesellschaft, noch den deutschen Sprachkenntnissen foerderlich war. Ich moechte hier ausdruecklich betonen, dass dies nicht auf alle meiner Bekannten zutraf, aber doch auf die Mehrheit. Es ging sogar noch einen Schritt weiter. Einige gaben bei den sich dem Essen anschliessenden abendlichen Trinkgelagen offen ihrer Verachtung ueber die deutsche Kultur und Lebensweise Ausdruck. Auch wenn ich nicht mit am Tisch sass und mich im Nebenzimmer mit den Kindern beschaeftigte, waren die Worte Đức Lợn, die ich jetzt nicht unbedingt uebersetzen moechte, in ihrer Haeufigkeit nicht zu ueberhoeren. Kurz gesagt, die Herren hielten sich fuer etwas besseres. Was dazu fuehrte, dass ich den Kontakt zu einigen Familien wieder abbrach und dort eben nicht mehr hinging. Eine Diskussion haette sicher nichts gebracht, denn ein 15- oder 16jaehriges Maedchen, was ich damals war, ist fuer einen erwachsenen Vietnamesen nun mal kein gleichberechtigter Gespraechspartner.

Das klingt jetzt alles sehr negativ. Trotzdem habe ich natuerlich auch viele schoene Stunden bei vietnamesischen Freunden verbracht. Im Gegensatz zu ihren Eltern sind die vietnamesischen Kinder, die durch Familiennachzug nach Deutschland kamen oder in Deutschland geboren sind, viel besser integriert. Sie gehoeren meist zu den besten Schuelern, gehen aufs Gymnasium oder studieren schon und haben auch ueberwiegend deutsche Freunde, was sie aber oft in Konflikt mit ihren Familien bringt. Vietnamesische (ich glaube suedostasiatische ueberhaupt) Kinder und Jugendliche geniessen lange nicht so viele Freiheiten wie deutsche. Aber das ist wieder ein ganz eigenes Thema.

Darum wieder zurueck zum eigentlichen. Und schon wieder muss ich negative Sachen schreiben. Die typisch vietnamesische Eigenschaft des Angebens, Protzens und Prahlens hat naemlich bei einigen in Deutschland lebenden eine neue Qualitaet erreicht. Hier in Hanoi ist es manchmal schon schlimm....

Ist so etwas fuer mich schon unverstaendlich, setzt das, was ich manchmal bei Vietnamesen in Deutschland erlebte, dem Ganzen noch die Krone auf. Hier sind mal ein paar Beispiele. Normale Kindergeburtstage mutierten zu einem "gesellschaftlichen Ereignis" mit 40-50 geladenen Gaesten. Oder fuer eine Einschulung in Leipzig wurde ein komplettes Restaurant fuer etwa 250 Leute gemietet. Ein paar Wochen spaeter habe ich dann erfahren, dass die Familie sich dafuer total verschuldet hat. Ist denn so etwas nun wirklich noetig? Alles aus reiner Angeberei. Man muss ja seinen neuen "Reichtum" zur Schau stellen, auch wenn der eigentlich gar nicht vorhanden ist. Irre, oder?

Durch solche Verhaltensweisen entsteht natuerlich in Vietnam ein vollkommen verzerrtes Bild ueber das Leben in Deutschland. Wer in Europa lebt, gilt in Vietnam, sicher nicht zu Unrecht, als reich. Und wer es dort zu nichts bringt, wird als Versager abgestempelt. Und um nicht als ein solcher zu gelten, werden die in Vietnam lebenden Verwandten immer grosszuegig finanziell unterstuetzt, auch wenn man es sich eigentlich gar nicht leisten kann. Ich habe frueher manchmal Geld von Bekannten fuer ihre Familien nach Hanoi mitgenommen und weiss daher, um welche teilweise irren Summen es sich dabei handelt

Ich kenne eine Familie aus Berlin, die in sehr aermlichen Verhaeltnissen lebt, das aber durchaus nicht muesste. Es wird jeder Cent gespart, auch beim Essen. Das geht bis zum Geiz. Hat sich dann genuegend Geld angesammelt, fliegt man jedes zweite oder dritte Jahr fuer ein paar Wochen nach Vietnam. Dort wird dann das so muehselig Zusammengesparte mit vollen Haenden ausgegeben, sprich, aus dem Fenster geschmissen. Schliesslich muss man ja vor den Verwandten damit angeben, wie reich man doch ist. Zurueck zu Hause, geht dann das Spiel wieder von vorne los.

Ich bin in Vietnam schon mit den absurdesten Meinungen ueber das Leben in Deutschland konfrontiert worden. Die ueberwiegende ist, in Deutschland laege das Geld auf der Strasse und jeder koenne ganz schnell reich werden. Es ist fast unmoeglich, dagegen zu argumentieren. Meine Einwaende, dass ich mir frueher als Schuelerin mein Reisegeld verdient habe, indem ich in den Winter- oder Osterferien im Kaufland Regale eingeraeumt habe, werden einfach nicht zur Kenntnis genommen. Daran haben mit Sicherheit die nicht immer wahrheitsgetreuen Berichte der Auslandsvietnamesen den groessten Anteil. Es wird naemlich nicht erzaehlt, dass man als Gemuesehaendler oder Blumenverkaeufer eine 70- oder 80-Stundenwoche hat und man fuer sein Geld sehr hart arbeiten muss. Und auch die illegalen Zigarettenverkaeufer, die unter falschen Versprechungen und unter dem Eindruck der Erzaehlungen ueber das "Paradies" nach Deutschland gelockt werden, berichten nicht nach Hause, dass sie etwas Verbotenes tun, sondern sie schreiben, dass sie Arbeit haben und dass es ihnen gut geht. Genau wie die Verwandten in Vietnam es erwarten.

Zum Schluss noch einmal der Hinweis, dass es sich dabei um meine ganz persoenlichen Erfahrungen und Eindruecke handelt, die man tunlichst nicht verallgemeinern sollte. Jeder, der mit Vietnamesen Kontakt hat, kann aehnliche, aber auch ganz andere und entgegengesetzte Erfahrungen gemacht haben. Nichts liegt mir ferner, als alle in Deutschland lebenden Vietnamesen ueber einen Kamm zu scheren.


Den Originalartikel samt Diskussion findet ihr hier:
http://cathrinka.blog.de/2008/04/25/vietnamesen-in-ost-berlin-4093985/

Viele Gruesse
Cathrin

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andy
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BeitragVerfasst am: 21.07.2009, 07:48    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« michaelburger » hat folgendes geschrieben:
Vielleicht bin ich ja etwas überempfindlich, aber können wir vielleicht das Wort "Mischling" im Zusammenhang mit Menschen deutsch-vietnamesischer Herkunft streichen? Mit den Augen rollen


Hallo michaelburger,

das soll ja nicht abwertend gemeint sein. Ich habe das aus dem Startbeitrag von caroline uebernommen, da sie sich selbst so bezeichnet. Wuerdest Du eher die etwas ungelenke Bezeichnung "Deutsch-Vietnamese/in" oder etwas in der Richtung vorziehen?
Ich weiss, dass "Mischling" einen etwas negativen Beigeschmack haben kann.

Andy

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michaelburger
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BeitragVerfasst am: 21.07.2009, 08:54    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Andy,

ich würde eher von einem "ethnisch gemischten Elternhaus" oder von Menschen mit "deutsch-vietnamesischer Abstammung" sprechen, denn Caroline ist ja vermutlich ausschließlich deutsche Staatsbürgerin. Mir ist schon klar, dass Du das Wort "Mischling" nicht im negativen Sinne verwenden möchtest, und mir ist auch klar, dass ich hier einen auf "Political Correctness" mache. Mit den Augen rollen

Man möge es mir dennoch verzeihen, einfach unter dem Aspekt, dass der Mischlingsbegriff in pseudowissenschaftlichen Rassentheorien verwendet wird, die sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus humanistischer Sicht als extrem bedenklich einzustufen sind. In Anbetracht der deutschen Historie versuche ich daher einen Bogen um solche Begrifflichkeiten zu machen.

Einen ganz guten Überblick über den Rassentheorie-Bullshit gibt es bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Rassentheorie


Viele Grüße, Micha


P.S.: Ja, ich weiß, dass ich kleinlich bin Lachen

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Micha L






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BeitragVerfasst am: 21.07.2009, 09:16    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Verunsichert1 » hat folgendes geschrieben:
« Pho_Bo » hat folgendes geschrieben:
Mich sprachen mal Studenten an,warum vietnamesische Studenten Einladungen zu gemeinschaftlichen Aktivitäten meist ablehnen? Warum sie im Wohnheim lieber Einzelzimmer wollen statt WG?


Vielleicht, weil zu viele soziale Kontakte das Studium gefährden.
Wenn sich Studenten treffen, ist fast immer Alkohol im Spiel.


Damit hat das sicherlich nichts zu tun. Soziale Kontakte sind für ausländische Studenten vor allem förderlich.
Meine Frau hat in der DDR mit deutschen Mädchen in einer Studentenbude gewohnt und profitiert bis heute durch den intensiven sozialen Kontakt.

Wenn hier behauptet wird, daß deutsche Studenten vor allem trinken, da könnte ich gleichfalls zum Klischee greifen und die bei Vietnamesen verbreitete Spielsucht heranziehen.
Mit Landsleuten die Nacht durch spielen oder auch im Karaoke-Club hocken, ist dem Studium ebenso abträglich.

Gruß

Micha

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andy
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BeitragVerfasst am: 21.07.2009, 11:09    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@michaelburger: manchmal ist es auch nicht so schlimm, wenn man kleinlich ist.

@Micha L: ich finde auch, dass es eher positive Auswirkungen hat, sich nicht so abzukapseln. Das fuehrt ja manchmal gerade dazu, dass diese Gruppen von anderen als "seltsam fremd" angesehen werden.

Andy

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caroline
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Anmeldungsdatum: 29.06.2009
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BeitragVerfasst am: 21.07.2009, 21:01    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Cathrin » hat folgendes geschrieben:

Diese Worte moechte ich ganz dick unterstreichen. Als ich noch in Deutschland lebte, habe ich ganz aehnliche Erfahrungen gemacht. Vor gut einem Jahr schrieb ich einen langen Blogeintrag zu diesem Thema, der eine angeregte Diskussion ausloeste. Auch auf die Gefahr hin, mich hier bei einigen unbeliebt zu machen, moechte ich einige Passagen daraus zitieren.


nein, im Gegenteil, herzlich Willkommen Sehr glücklich
ich bin in BRD geboren, meine beide Freundinnen sind ebenfalls in BRD aufgewachsen, trotzdem haben sie und ich auch nicht leicht.

Ich habe keinen Schimmer, wie das Leben in Berlin genau abläuft, aber ab und an durch Medien habe ich etwas mitbekommen und in einer (grossen)Hauptstadt zu leben ist bestimmt toll. Jetzt durch deine persönliche Erfahrung weiss ich ein bisschen mehr. Danke für deinen Kommentar.

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caroline
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Anmeldungsdatum: 29.06.2009
Beiträge: 17


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BeitragVerfasst am: 02.11.2009, 18:08    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Etablierte Musterschüler
Etwa 85.000 Vietnamesen leben derzeit legal in Deutschland, die Zahl der Illegalen ist unbekannt. Anders als die Ankömmlinge der jüngsten Flüchtlingswelle haben es viele Vietnamesen in den 70er und 80er Jahren geschafft, sich in Deutschland zu etablieren. Sie kamen als "Boat-People" nach Westdeutschland oder als Vertragsarbeiter in die DDR. Die Kinder dieser vietnamesischen Einwanderer gelten heute in Deutschland - ebenso wie beispielsweise in den USA - als besonders strebsam. Über die Hälfte der vietnamesischen Schüler schaffen den Sprung ans Gymnasium, weitaus mehr als bei anderen Einwanderergruppen und sogar mehr als bei ihren deutschen Altersgenossen.
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Quelle: Einwanderung | 05.06.2009
Vietnamesische Zweiklassengesellschaft in Deutschland /DW-WORLD.DE

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caroline
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Anmeldungsdatum: 29.06.2009
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BeitragVerfasst am: 03.11.2009, 19:27    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@andy: danke schön für die sehr aufmunternde Antwort am 20.07.2009, besonders die letzten Zeilen. Smilie

schön zu wissen auch dass es nicht mir und meinen Freundinnen allein so geht. Vielleicht helfen anderen "Betroffenen" auch dieser etwas älterer Artikel :

SPIEGEL special 4/1998

Wenn Großmutter pfeift

Viva-Moderatorin Minh-Khai über ihr deutsch-vietnamesisches Lebensgefühl
Minh-Khai Phan-Thi, 24, lebt in München.

Fühlst du dich eigentlich mehr als Deutsche oder als Vietnamesin?" Diese Frage wird mir häufig gestellt, und die Antwort ist nicht so einfach.

Meine Eltern stammen aus Mittelsüdvietnam. Sie kamen 1969 als Studenten in die Bundesrepublik. Ich wurde vor 24 Jahren in Darmstadt geboren und die erste Zeit von einer deutschen Tagesmutter betreut, die ich zärtlich "Mama Ross" nannte. Erst mit acht Jahren, bei meinem zweiten Besuch in Vietnam, habe ich richtig Vietnamesisch gelernt.

Schon die Sprachen sind grundverschieden. Im Vietnamesischen gibt es kaum Grammatik, dafür haben die Wörter je nach Betonung ganz unterschiedliche Bedeutungen (daher auch dieser Singsang). Die deutsche Aussprache ist hart, die Grammatik kompliziert, und zweistellige Zahlen werden verkehrt herum gesprochen.

Im Unterschied zu anderen Asiaten können wir ein "r" sprechen, zumal unser Alphabet keine vietnamesischen Schriftzeichen, dafür aber lateinische Buchstaben kennt. Allerdings ist es weitaus komplizierter (drei "a", zwei "u") als das deutsche.

Deutsch ist eher rational, Vietnamesisch blumenreich. Wenn ich diskutiere, denke ich auf deutsch; muß ich hingegen etwas beschreiben, denke ich auf vietnamesisch. Allein für das Wort "salzig" fallen mir spontan zehn verschiedene Begriffe ein. Deswegen kann ich zum Beispiel das vietnamesische Essen sehr schlecht auf deutsch erklären.

Am kompliziertesten sind die Anreden. Du und ich existieren quasi nicht. Nur unter Freunden darf man du und ich sagen. Sonst ist das respektlos.

Respekt ist in Vietnam besonders wichtig. Oft entsetzt mich der unhöfliche Umgangston der Deutschen. Gerade alte Menschen haben bei uns die meisten Rechte.

Ich erinnere mich noch an meinen ersten Besuch in Vietnam mit vier Jahren. Meine Großeltern waren bestürzt und begeistert zugleich, weil ich mich beim Essen ganz selbstverständlich an den Tisch setzte. Das dürfen nur die ältesten Familienmitglieder. Der Rest muß warten, in der Küche sitzen oder auf der Treppe.

Während Deutsche beim Essen eher still sind, schmatzen und schlürfen Vietnamesen ungeniert; selbst das Rülpsen ist normal. Die Beilagen werden in der Tischmitte aufgetragen, und jeder füllt damit seine kleine Reisschüssel. Undenkbar, ein ganzes Steak allein zu verdrücken.

Weil drei bis vier Generationen unter einem Dach leben, ist ein eigenes Zimmer ein unmöglicher Luxus. Das hat den Nachteil, daß sich jeder in die Angelegenheiten der anderen einmischt, gerade in der Erziehung. Der Vorteil ist, daß gerade die Älteren nicht vereinsamen.

Auch die deutschen und vietnamesischen Schönheitsideale sind sehr verschieden. Während die Deutschen gern stundenlang in der prallen Sonne liegen, sitzen Vietnamesinnen mit langärmeligen Hemden, langen Hosen, Handschuhen (selbst bei 35 Grad im Schatten), Mütze und am besten noch mit Sonnenschirm auf dem Moped. Braun sein bedeutet bei uns arm sein; nur arme Menschen arbeiten draußen auf dem Feld.

Die Rollenverteilung ist in Vietnam noch sehr klassisch. Der Mann arbeitet, und die Frau kümmert sich um die Kinder und den Haushalt, doch oft ist auch sie gezwungen, nebenher Geld zu verdienen. Ihm würde es trotzdem kaum einfallen, im Haushalt mitzuhelfen. Wer jetzt aber glaubt, nur der Mann habe das Sagen, täuscht sich. Wenn meine Großmutter väterlicherseits pfeift, dann springen alle, inklusive meines Großvaters.

Vietnamesen sind sehr familienbewußt. Die schönste Zeremonie ist für mich das alljährliche Gedenken an die toten Verwandten. Mit dem Thema Tod wird in Vietnam meiner Meinung nach besser umgegangen. Man trauert ja eigentlich nicht, sondern soll sich freuen, daß der Tote in ein besseres Leben eingetreten ist.

Am Todestag wird geschlemmt und getrunken, und alle Verwandten erscheinen zur Feier. Auf dem Altar stehen das Bild des Toten, seine Lieblingsspeise, sein Lieblingsgetränk, sein Lieblingsobst, die Buddha-Figur, die Räucherstäbchen. Einer streut Reis in alle vier Himmelsrichtungen, schneidet Hosen und Hemd aus Papier, verbrennt dies, damit der Tote etwas zum Anziehen hat, und zu guter Letzt wird noch Papiergeld verbrannt, damit der Tote sich was kaufen kann.

Zu Hause fühle ich mich eigentlich in beiden Ländern. In Vietnam genieße ich die Ruhe, Freundlichkeit und Bescheidenheit. Ich kann dort besser abschalten und lerne wieder, mich an den einfachen Dingen zu erfreuen. Oft ist es jedoch schwierig, hinter die Fassaden der Menschen zu blicken. Es wird einfach nur gelächelt und nicht wirklich gesagt, was man denkt und fühlt.

In Deutschland kann jeder sagen, was ihm nicht paßt. Du bist hier mehr auf dich gestellt und damit auch selbstbewußter und egoistischer.

Die vietnamesische und die deutsche Lebenseinstellung sind so unterschiedlich, daß ich oft in Konflikt mit mir selbst gerate. Meine Eltern haben mich nicht nur vietnamesisch, sondern auch deutsch er zogen. Mir war von Anfang an bewußt, daß ich immer in zwei verschiedenen Welten leben werde. Ich will mich auch nicht entscheiden - ich gehöre einfach in beide.
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Quelle: SPIEGEL special 4/1998

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