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 Kommunismus, Markwirtschaft u.ä.

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 13.10.2009, 10:07    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« PoiZN » hat folgendes geschrieben:
@Cathrin
ich denke, dass was Rainer mit "geistiger Isolation" meint, sollte jetzt hier keinen verletzen
Es hat mich aber doch sehr verletzt, weil das einfach nur eine Beleidigung fuer viele meiner Freunde und Bekannten ist, nicht zuletzt auch fuer die Mitglieder "meiner" vietnamesischen Familie.

« PoiZN » hat folgendes geschrieben:
Persönlich war ich selbst noch nicht dort gewesen.......
Jetzt ist mir auch klar, warum du hier teilweise solchen Unsinn schreibst. Nichts kann die persoenliche Erfahrung vor Ort ersetzen. Und Saetze wie diese:
« PoiZN » hat folgendes geschrieben:
schließlich ist Vietnam nach wie vor noch kommunistisch, dass sämtliche Informationen, die in das Land reinfließt und oder auch raus, filtriert!

Gerade weil auch der Kommunismus extrem hemmend auf wirtschaftliche Entwicklungen auswirkt.

offene und freie Bildung ist in Vietnam nicht vorhanden.

Universitäten in Vietnam dienen zum Größtenteil der KP und der politischen Erziehung

wo der Begriff Rechtsstaat ein Fremdwort ist und ich genauso dieser "geistigen Isolation" unterwefern muss, wie der Rest Vietnams.......
haben mit der Realitaet in Vietnam, wie ich sie tagtaeglich erlebe, nur sehr wenig bis gar nichts zu tun.

Viele Gruesse
Cathrin

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PoiZN
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BeitragVerfasst am: 13.10.2009, 11:13    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

nun wie gesagt stimme ich dir zu dass ich aufjedenfall vor Ort mir noch ein eigenes Bild machen muss. Aber ist die "persönliche Erfahrung" immer das Maß aller Dinge?

Ich meine Informationen kann man sich beschaffen und entsprechend selbst ein Bild davon machen. Dennoch geben mir die Erfahrungen der Menschen einschließlich meiner Verwandten, die größten Teils in Vietnam leben Eindrücke von dem was in Vietnam läuft. Wenn du meinst, dass was ich schreibe Unsinn ist, dann erläutere dass mal genau.

Die Dinge die du hier markiert hast sind Aussagen von Verwandten und Freunde, die deswegen hier her geflüchtet sind, einschließlich meinen Eltern und Großeltern.

Puntk 1.) Da du doch Geschichte studiert hast, glaubst du etwa nicht das der Kommunismus die Wirtschaft hemmt? Wir können uns gerne darüber unterhalten, wie genau diese Zusage zustimmt. Ich meine gehen wir doch alle kommunistischen Länder mal durch, wie weit sind die den Entwickelt im Vergleich zu demokratischen Ländern.

Meine Aussage stützte sich auf die Tatsache, dass die Infrastruktur auf Technologien fusst, die total veraltet ist. Einerseits höre ich von Verwandten in Vietnam wie schnell sich Vietnam entwickelt aber andererseits frage ich mich wo fließt denn das ganze denn hin, wenn die Infraksturktur genauso aussieht wie zur kolonial Zeit?

Punkt 2.)Offene und Freie Bildung in Vietnam. Ich kenne inzwischen drei Vietnamesen, zwei davon vietnamesische Austauschstudenten (elektrotechnik/Informatik) und einer (Mediziner) der nach Deutschland geflüchtet ist. Und alle stimmen zu, dass eine politische Indoktrination stattfindet und man Studienfach "kommunistische Politik" machen muss. Es wird an den Universitäten selektiert und da spielt es durch aus eine Rolle ob dein Vater damals südvietnamesischer Major war oder nicht, oder ob deine Eltern irgendwo politisch auffällig gewesen sind.

Punkt 3.) Rechtstaatlichkeit: Wie sieht es denn deiner Meinung denn mit Rechtsstaatlichkeit aus in Vietnam? Nun einiges zu meiner persönlichen Erfahrung. Das Haus meiner Großeltern konnten nur durch Bestechung der Richter und Beamten vor dem Abriss gerettet weden. Auch am Flughafen musste meine Mutter die Mitarbeiterin am Schalter bestechen, damit sie die Koffer rausrückt. Die Korruption ist in Vietnam ein großes Problem.

Der entscheidende Punkt, ist doch deine Erlebnis des alltäglichen. Natürlich stimme ich dir überein, dass das meist was ich hier schreibe für dich nicht gelten mag. Aber hast du denn vor in Vietnam als Ausländer zu Investieren und Selbstständig zu werden?

Natürlich wird der Vietnamese in Vietnam höchstwahrscheinlich nie mit diesen Problemen konfrontiert werden, solange er sich von der Politik fernhält und schön konform mit den Haltungen der KP geht. Ich mein das kein Vietnamese die große Wahl hat irgendwas zu entscheiden. Sie LEBEN einfach damit!

Ich hätte in Deutschland kein Problem auf die Strasse zu gehen und der Bundeskanzerlin öffentlich zu kritisieren, wenn die anfängt Strom/ und Telefonmasten aufzubauen. Doch sicherlich kann ein Vietnamese nicht so locker die KP bemängeln, wenn der für seinen Laden eine sicherer Energiequelle haben möchte.

Nun für mich bedeutet das mich dieser geistigen Isolation zu unterwerfen, dass ich ebenfalls einfach DAMIT LEBEN muss, wenn ich mir vorstelle in Vietnam selbständig zu werden. Ob ich aber dann in diesem Rahmen und mit diesen wirtschaftlichen Einschränkungen erfolgreich sein kann, bezweifele ich.

Und was die Filterung von Informationen anbetrifft: habe ich selbst erlebt wie ich in einem vietnamesischen Chat mich mit Leuten unterhalten habe über die Wirtschaft und Politik, bis mich der Admin darauf hingewiesen hat ich solle damit aufhören ansonsten würde der mich sperren.

Deine Realität und deine alltägliche Erfahrungen mögen von den anderen hier durchaus variieren. Aber frag mal einen Arzt und einen Hartz 4 Empfänger nach den Eindrücken in Deutschland, meinst du nicht auch das ihre alltäglichen Erfahrungen sich erheblich unterscheiden obwohl beide in Deutschland leben?

Du musst aber diese Postings auch in den richtigen Kontext sehen. Ich bin kein Tourist der mal nach Vietnam fliegt und einfach mal paar Frühlingsrollen essen möchte, wenn es mir alles nicht passt flieg ich wieder Heim. Ich ziehe es in Erwägung in Vietnam eine Zukunft aufzubauen und da liegt ein hohes Risiko. Ich möchte das Riskio soweit wie möglich abschätzen können, bevor ich in Vietnam ein Unternehmen aufgebaut habt und pro Tag paar stunden im Dunkeln sitze weil der Strom wieder ausgegangen ist.

Mein eigener Vater der regelmäßig nach Vietnam fliegt, hat mir selbst angeraten bevor ich nach Vietnam fliege irendetwas zu machen. Mich nochmals mit ihm auszutauschen, der kennt jemanden da braucht man für die Papiere nur einen zu bestechen. Bestenfalls sollte ich nix über Politik äußern und schauen dass ich unter dem Radar bin. Wenn ich aber wirklich gut Geld verdiene muss ich aufjedenfall örtliche Politiker kennen ansonsten laufe ich jederzeit Gefahr, dass die meinen Laden dichtmachen, wenn ich nicht bereit bin diese zu bezahlen.

Nach Vietnam fliegen werde ich aufjedenfall alleine nur um meine Verwandte mal zu sehen, aber ich bin skeptisch ob mein persönlich eigener Eindruck wirklich den Erfahrungen einiger Mitglieder, die ja seit Jahren in Vietnam selbstständig sind übersteigt. Schließlich werde ich dort nur als Tourist erstmal nach Vietnam und nicht als Unternehmer unterwegs sein.

Und derartige Erlebnisse scheinen nicht die Seltenheit zu sein, da es hier einige Postings dazu gibt. Und ich bin nicht so naiv und glaube, dass es bei mir groß anders laufen wird.
Zum Abschluss würde ich dich gerne fragen, wie sinnvoll ist es denn in Vietnam in HighTech zu investieren? Welche punkte sprechen dafür und welche dagegen? Womit müsste ich mich denn als Unternehmer genau auseinandersetzen insbesondere welche Gefahren?

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Florian




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BeitragVerfasst am: 13.10.2009, 11:32    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo PoiZN,

"Kommunismus" gibts in Vietnam tatsächlich nicht mehr, das was es gibt ist sehr viel kommunistische Folklore. An den Unis muss tatächlich jeder Marxismus, Leninismus, die Geschichte der Partei etc. lernen, aber das hat wenig mit Indoktrination zu tun, eher mit altem Balast, den sich noch niemand getraut hat, abzuwerfen. Niemand nimmt das ernst oder wichtig.
Vietnam ist heute faktisch wesentlich Kapitalistischer als z.B. Deutschland...

Der kaum vorhandene Rechtsstaat ist eine andere Sache, da hast du recht, das ist in der Tat ein grosses Entwicklungshemmnis.

Was dein Erstaunen angesichts der maroden Infrastruktur angeht, du darfst nicht vergessen dass Vietnam vor wenigen Jahren ein bitterarmes Land war. Alles ändert sich sehr schnell und die Wachstumsraten sind tatsächlich enorm, aber trotz allem ist Vietnam nach wie vor ein Entwicklungsland.

Auf jeden Fall würde ich dir auch raten, bevor du dich mit ernsthaften Plänen bzgl einer Zukunft in Vietnam befasst, wirklich mal längere Zeit nach Vietnam zu kommen, um die heutige Realität dort kennenzulernen.

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PoiZN
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BeitragVerfasst am: 13.10.2009, 12:41    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hi Florian,

deine Feststellung, dass der Kommunismus in Vietnam nicht existiert, habe ich in ähnlicherweise schon einmal gehört nur etwas detaillierte in einer Reportage. Im groben hiess es, dass die Bevölkerung und die Führung/Regierung des Landes wie in einer Co Existenz leben, in der das eine mit dem anderen kaum Schnittpunkte aufweisen. Allerdings ist die Macht der KP immernoch vorhanden und da sollte man aufpassen, dass man sich mit denen nicht anlegt. Wenn man sich diese unsichtbare Regel zu Herzen legt, ist das ganze kein Problem.

Ich als ausländischer Unternehmer, der vor hat in Vietnam soviel Geld wie möglich verdienen, kann leicht in die Aufmerksamkeit der KP gelangen. Ob ich dann in dieser Situation auch noch sagen kann das der Kommunismus nicht mehr existiert, weiß ich nicht. Aber rechnen muss ich wohl damit, dass der Kommunismus dann realer ist als ich es gerne hätte.

Kapitalistischer zu sein als Deutschland ist glaube ich wohl nicht sehr schwer, schließlich ist Deutschland eine Soziale Marktwirtschaft. Aber welche Aussage willst du eigentlich genau damit machen? das je kapitalistischer ein Land ist umso besser sind die Bedingungen für ein Unternehmen? Ich denke nicht dass der Begriff "kapitalistisch" ein Ausdruck dafür ist wie gut eine Wirtschaft läuft, geschweige denn wie gut die Bedingungen sind um ein Unternehmen zu gründen -> Amerika/Wirtschaftskrise.

Ich verstehe durchaus die Situation in Vietnam und ich mache ja der vietnamesische Bevölkerung keinen Vorwurf, doch ich denke die Skepsis der Führung des Landes ist doch berechtigt, warum nicht in die Infrakstruktur investiert wird. Zumindest hat man keine Ahnung wie lange der Zustand noch andauert...... (leider).

Wie bereits erwähnt rührte mein Erstaunen daher, weil ich von so hohen Wachstumsraten höhre und wie schnell Vietnam sich modernisiert, aber strukturelle Probleme wie Strommaste vorhanden sind, das ist dann etwas paradox. Das ist in etwa wie, als würde ich sagen, Deutschland sei hochmodern aber wir reiten mit Pferden noch zur Arbeit. Und die Energie- und Telekommunikationsversorgung, Eisenbahn- Straßenverkehr sind fundamentale Infrastrukturen, die ein Land als ersters modernisiert.

Nun deinen Ratschlag für längere Zeit nach Vietnam zu gehen, würde ich gerne machen, aber es ist eine Finanzielle Frage, ob ich einfach 1 Jahr Urlaub machen kann, wo ich in der Zwischenzeit als Angestellter einer Firma ein Jahreseinkommen von 40.000-45.000 Euro hätte. Eine alternative wäre über eine Firma in Vietnam zu arbeiten, aber die ersten Anfragen waren äußerst reserviert. Es hiesse zu hohes Risiko und zu geringe Anreize aber vielleicht später, wenn Vietnam politsch stabiler und eindeutigere Gesetze vorhanden wären. Die Firma wollte lieber in Indien investieren Traurig!

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 13.10.2009, 12:43    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« PoiZN » hat folgendes geschrieben:
dass eine politische Indoktrination stattfindet und man Studienfach "kommunistische Politik" machen muss.
Es gibt kein Studienfach "kommunistische Politik". Wir hatten im ersten Semester Marxistisch-Leninistische Philisophie (sehr interessant), im zweiten Politische Oekonomie (langweilig) und im sechsten Wissenschaftlicher Sozialismus (leider nur rein theoretisch). Dabei handelte es sich in der Regel um eine (!) Vorlesung pro Woche. Die angebliche Indoktrination ging dann sogar soweit, dass diese Faecher am Ende des Semesters nicht einmal Pruefungsfaecher waren.

« PoiZN » hat folgendes geschrieben:
Es wird an den Universitäten selektiert und da spielt es durch aus eine Rolle ob dein Vater damals südvietnamesischer Major war oder nicht
Das ist wieder mal kompletter Unsinn. Selektiert wird an den Unis durch die schwachsinnigen Aufnahmepruefungen, die endlich einmal abgeschafft gehoeren.

Ich lese hier immer wieder von "Kommunismus". Es gibt keinen Kommunismus in Vietnam und hat ihn auch nie gegeben. Genauso wenig wie anderswo auf dieser von einem asozialen Kapitalismus beherrschten Welt.

Solange du immer wieder den Ausdruck "geistige Isolation" gebrauchst, sehe ich eigentlich ueberhaupt keine Grundlage fuer eine vernuenftige und sachliche Diskussion. Nimm bitte endlich zur Kenntnis, dass ich hier in keiner geistigen Isolation lebe und dass sich in Vietnam niemand einer solchen unterziehen muss. Dagegen scheint mir bei dir in Bezug auf Vietnam durchaus eine Art geistiger Isolation vorhanden.

Viele Gruesse
Cathrin

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Florian




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BeitragVerfasst am: 13.10.2009, 13:41    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Cathrin » hat folgendes geschrieben:
Es gibt keinen Kommunismus in Vietnam und hat ihn auch nie gegeben. Genauso wenig wie anderswo auf dieser von einem asozialen Kapitalismus beherrschten Welt.


Naja, Cathrin, da lebst du aber auch sehr in deiner eigenen Welt, mit solchen Aussagen... Da mag auch nicht jeder eine "Grundlage fuer eine vernuenftige und sachliche Diskussion" sehen...

« PoiZN » hat folgendes geschrieben:
Wie bereits erwähnt rührte mein Erstaunen daher, weil ich von so hohen Wachstumsraten höhre und wie schnell Vietnam sich modernisiert, aber strukturelle Probleme wie Strommaste vorhanden sind, das ist dann etwas paradox. Das ist in etwa wie, als würde ich sagen, Deutschland sei hochmodern aber wir reiten mit Pferden noch zur Arbeit.


Vietnam modernisiert sich rasend schnell, die Geschwindigkeit der Veränderungen kann man sich, wenn man Europa gewohnt ist, kaum vorstellen. Aber wie schon gesagt, Vietnam ist immer noch ein sehr armes Land. Zahlen zum BIP/Einwohner aus Wikipedia: Vietnam 1.040 $/Jahr, Deutschland 44.660 $ Jahr. Da kannst du dir sehr leicht ausrechnen, dass es auch bei Wachstumsraten von 5-10 % eine Weile dauert, bis annährend ähnliche Verhältnisse wie in Europa erreicht sind.

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Florian




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BeitragVerfasst am: 13.10.2009, 13:43    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

was mach ich denn immer mit den zitaten falsch??
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garfield2008
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BeitragVerfasst am: 13.10.2009, 13:54    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

H(a)i,
« Florian » hat folgendes geschrieben:
was mach ich denn immer mit den zitaten falsch??

Schalt mal in deinem Profil BBCode um.

mfg
Thomas Böttcher

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Florian




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BeitragVerfasst am: 13.10.2009, 13:59    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

super, danke!!!
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PoiZN
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BeitragVerfasst am: 13.10.2009, 14:05    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

nun meinetwegen gehen wir mal von den Begriff geistige Isolation weg. Ich habe nur versucht zu erklären aus welchem Kontext dieser Begriff genommen wurde und nicht als eine art "intoleranz" zu verstehen war.

Aber im Vergleich: Ich habe elektrotechnik studiert und nur Fächer die auch damit zu tun hatten, wenn ich Politik studieren will kann ich es selbst bestimmen. Bei dir lässt sich sowas schwer einkategorieren, schließlich studierst du ja Geschichte, ob das zu dem Studieninhalten prinzipiell gehört weiss ich nicht.
Aber ich glaube nicht, dass sich einer getraut hätte aufzustehen und zu sagen, so was will ich nicht machen hat mit elektrotechnik nix zu tun.

Vietnamesen in Vietnam müssen diese Fächer belegen egal, was sie studieren. Einem meiner besten Freunde wurde das Studium seiner ganzen Familie in Vietnam verwehrt weil sein Vater damals ranghoher Offizier (Major) der südvietnamesischen Armee angehört hatte.
Der Vater selbst durfte in Vietnam nicht mehr als Mediziner praktizieren.
Mein Freund hatte ebenfalls diese Aufnahmeprüfung gemacht und als zweit bester bestanden durfte aber Trotzdem nicht studieren und das galt auch für seinen älteren bruder und seine ältere Schwester. Das war mit unter ein Anlass gewesen, dass die komplette Familie nach Deutschland geflohen ist. Inzwischen hat er Zahnmedizin studiert, seine Schwester Allgemeinmedizin und sein älterer Bruder ist in Amerika auch Mediziner. Und das waren nicht die einzigen Familien die mit derartigen Repressalien zu rechnen hatte.

Aber wieviele Leute kennst du denn die sich gegen die KP gestellt haben? ich kenne hier genügend und alle erzählen das gleiche. Inzwischen gebe ich dir wohl recht, dass wohl die meisten längst ausgewandert, gestorben oder einfach ruhiggestellt wurden. Daher werden sich die Zahlen wohl minimiert haben, aber das heisst nicht das die KP diese Macht nicht mehr besitzt und nutzen würde. Geh mal auf die Strasse mit einer gelben Fahne und drei roten Strichen, wie lange du dann wohl noch an der Uni studieren darfst? Äußere dich mal kritisch gegenüber der KP, mach eine Studentenversammlung und sprich mal öffentlich über politischen Änderungen oder Demokratie?

Und dann hat doch die KP, das erreicht, was sie wollten. Nämlich dass jeder den Mund hält und bloss nichts sagen.

Aber ich denke du verstehst die Gefahr einer Indoktrination ist. Dieser Prozess ist schleichend und die Menschen die davon betroffen sind, werden es wohl am wenigsten merken. Sie glauben es wäre Überzeugung, dann hat die Indoktrination doch voll und ganz durchgegriffen. Wie gesagt ist es ein schlechtes Zeichen, wenn man bei freien "Meinungsäußerungen" mit Repressalien des Staates rechnen muss und da kann man schon garnicht mehr sagen, ob es Überzeugung ist oder Angst.

Fakt ist für mich dass die Bildung/Ausbildung bei weitem nicht die Freiheit bietet wie in Deutschland, und darüber habe ich wirklich ausgiebig mit Vietnamesen unterhalten die als Austauschstudenten hier waren und auch mit denen habe ich damals über Selbstständigkeit gesprochen, und ihre Warnungen waren eindeutig.

Aber wie kommst du denn darauf das Vietnam kein kommunistisches Land ist? ich meine dafür dass du geschichte studierst finde ich diese Aussage schon heftig! Was meinst du was wohl welche Staatsform wohl in Vietnam zutrifft?

Leider bist du auf keinen meiner Frage wirklich eingegangen auch deine Thesen die du aufstellst kommt weder eine Begründung, Beispiel oder Beweis.

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PoiZN
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BeitragVerfasst am: 13.10.2009, 14:13    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@ Florian

da has du vollkommen Recht, dass es nicht zu vergleichen ist mit Europa. Dennoch lässt sich zumindest im Bereich Elektrotechnik schwer in Vietnam was umsetzen Traurig.
Ich hoffe dass sich dies jedoch in den nächsten Jahren vielleicht ändert.

Ich meine die Infrastruktur muss ja nicht gleich flächendeckend in ganz Vietnam gewährleistet werden, sondern in ausgewiesensn Industriegebieten zuerst würde doch vollkommen ausreichen. Bis dahin könnte ihr natürlich, alles was damit zu tun hat. Insbesondere eure Erfahrungen und Eindrücke mitteilen Smilie

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Florian




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BeitragVerfasst am: 13.10.2009, 15:07    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo PoiZN,
mit den Eletro- und Telefonkabelwirrwarr ist es wie mit so vielem in Vietnam. Wirkt auf den Neuling erst mal extrem chaotisch, ist tatsächlich auch extrem chaotisch, funktioniert aber trotzdem erstaunlich gut.
Du musst ja nicht gleich ein Jahr lang nach Vietnam kommen, ich denke auch ein Urlaub oder Besuch bei den Verwandten wird dein Vietnambild schon mal etwas zurecht rücken.
Grüße

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 13.10.2009, 15:08    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Florian » hat folgendes geschrieben:
« Cathrin » hat folgendes geschrieben:
Es gibt keinen Kommunismus in Vietnam und hat ihn auch nie gegeben. Genauso wenig wie anderswo auf dieser von einem asozialen Kapitalismus beherrschten Welt.

Naja, Cathrin, da lebst du aber auch sehr in deiner eigenen Welt, mit solchen Aussagen..

« PoiZN » hat folgendes geschrieben:
Aber wie kommst du denn darauf das Vietnam kein kommunistisches Land ist?


Wie ich merke, braucht ihr beide ein bischen Nachhilfe bei diesem Thema. Es gab den Kommunismus noch nie und er wird wohl auch auf ewig eine Utopie bleiben. Kommunismus ist politisches Zieleiner klassenlosen Gesellschaft, von dem die ehemaligen sozialistischen Staaten noch sehr sehr weit entfernt waren. Ergo gab es keinen Kommunismus, sondern den realen Sozialismus oder wie immer man dieses gescheiterte Experiment auch nennen mag, vermischt mit dem Stalinismus und speziell in China dem Maoismus. Es ist also falsch, von Vietnam als einem kommunistischen Land zu sprechen. Die Ideologie steht eh nur noch auf dem Papier. Inzwischen herrscht in dem Land der pure Kapitalismus.
http://cathrinka.blog.de/2009/02/26/60-prozent-demokratie-5654591/

« PoiZN » hat folgendes geschrieben:
Einem meiner besten Freunde wurde das Studium seiner ganzen Familie in Vietnam verwehrt weil sein Vater damals ranghoher Offizier (Major) der südvietnamesischen Armee angehört hatte.
Ich weiss, dass es frueher so etwas gegeben hat. Aber diese Zeiten sind doch zum Glueck vorbei. Die falsche Politik der Nachkriegsjahre wurde laengst korrigiert.

« PoiZN » hat folgendes geschrieben:
Geh mal auf die Strasse mit einer gelben Fahne und drei roten Strichen, wie lange du dann wohl noch an der Uni studieren darfst?
Warum sollte ich mit der Fahne eines verbrecherischen Regimes, die mit unendlich viel Blut befleckt ist, auf die Strasse gehen?

« PoiZN » hat folgendes geschrieben:
Fakt ist für mich dass die Bildung/Ausbildung bei weitem nicht die Freiheit bietet wie in Deutschland
Das ist einer der wenigen Punkte, wo ich dir zustimme. Aber es kommt doch auch immer darauf an, was man selber daraus macht.

« PoiZN » hat folgendes geschrieben:
Ich als ausländischer Unternehmer, der vor hat in Vietnam soviel Geld wie möglich verdienen
Fuer mich als sehr sozial eingestelltem Menschen eruebrigt sich damit jede weitere Diskussion mit dir. Solche Typen gibt es hier schon genug. Da brauchen wir nicht noch mehr davon.
Ich habe das grosse Glueck, finanziell unabhaengig zu sein und mir nie in meinem Leben Gedanken ueber Geld machen zu muessen. Aber ich habe als Kind schon gelernt, zu teilen und anderen Menschen, die im Leben nicht so viel Glueck hatten wie ich von meinem Ueberfluss abzugeben.

Viele Gruesse
Cathrin

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Florian




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BeitragVerfasst am: 13.10.2009, 15:26    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Cathrin » hat folgendes geschrieben:
Wie ich merke, braucht ihr beide ein bischen Nachhilfe bei diesem Thema. Es gab den Kommunismus noch nie und er wird wohl auch auf ewig eine Utopie bleiben.


Danke für die Nachhilfe. Da du aber ja genau weisst, dass die meisten Menschen unter Kommunismus eben nicht deine Utopie verstehen, sondern den real ausprobierten und gescheiterten Kommunismus, solltest du nicht diese überheblich behandeln nur weil sie nicht deine Definition verwenden, falls du halbwegs an einem Gespäch interessiert sein solltest.

« Cathrin » hat folgendes geschrieben:
Ich weiss, dass es frueher so etwas gegeben hat. Aber diese Zeiten sind doch zum Glueck vorbei. Die falsche Politik der Nachkriegsjahre wurde laengst korrigiert.


Das stimmt so nicht. Das ist nicht mehr so extrem, aber im Prinzip gibts das immer noch. Ich kenn selber genug Beispiele, wo Leute bei ihren Karrieren in den Behörden nicht weiter kommen, z.B. weil sie Verwandte haben die nach Amerika geflüchtet waren, oder weil sie Katholisch sind. solche Fälle trifft man allerdings vor allem in Südvietnam an.

« Cathrin » hat folgendes geschrieben:
Solche Typen gibt es hier schon genug. Da brauchen wir nicht noch mehr davon. Ich habe das grosse Glueck, finanziell unabhaengig zu sein und mir nie in meinem Leben Gedanken ueber Geld machen zu muessen. Aber ich habe als Kind schon gelernt, zu teilen und anderen Menschen, die im Leben nicht so viel Glueck hatten wie ich von meinem Ueberfluss abzugeben.


Das ist natürlich schön für dich und die Leute die was von deinem Glück abbekommen. Aber es gibt dir nicht das Recht, Leute wie PoiZN zu verachten. Dass es Vietnam immer besser geht, liegt daran dass es hier jede Menge solcher Leute gibt, die mit ihrem Unternehmensgeist etwas aufbauen. Genau davon braucht es in der Tat noch mehr.

Grüße!

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 13.10.2009, 15:39    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Florian » hat folgendes geschrieben:
nur weil sie nicht deine Definition verwenden


Das ist nicht meine Definition, sondern genau die Definition, die in allen Lexika und Lehrbuechern steht.

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