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 Menschenrechtslage in Vietnam/Resolution des Europaparl.

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AndyNguyen




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BeitragVerfasst am: 11.12.2009, 11:53    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

ich halte die Aussage von Micha keinesfalls für eine Träumerei. Wengleich innerhalb der Polzei noch ein unerfreulicher Korpsgeist herrscht, und in Einzelfällen es auch zur Vertuschung von Fehlverhalten kommt, so ist die Justiz in Deutschland doch erfreulich unabhängig, und das unterscheidet Deutschland von Vietnam, aber auch vermeintlichen Demokratien wie Thailand
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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 11.12.2009, 13:42    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« linhchi » hat folgendes geschrieben:
Warum werfen Rigo B. und Yunus K. am 1. Mai im Kreuzberg einen Molotowcocktail auf Polizisten ?.

Wie kommst du darauf? Sie haben es doch gar nicht getan.
http://annalist.noblogs.org/post/2009/12/11/sieben-monate-einzelhaft-f-r-zwei-berliner-jugendliche#h16
Dort gibt es einen interessanten Radiomitschnitt. Da du mit dem Verstehen gelesener Texte so deine Probleme zu haben scheinst, solltest du dir den mal anhoeren.

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 11.12.2009, 14:02    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« AndyNguyen » hat folgendes geschrieben:
und in Einzelfällen es auch zur Vertuschung von Fehlverhalten kommt,


Ich kenne so einige der angeblichen Einzelfaelle. Hast du dir schon mal Gedanken darueber gemacht, dass hinter jedem dieser Faelle auch ein Mensch steht, dessen Leben im schlimmsten Fall total zerstoert wird? Was soll also diese Verharmlosung?

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linhchi
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Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 1010


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BeitragVerfasst am: 11.12.2009, 20:19    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Cathrin » hat folgendes geschrieben:
« linhchi » hat folgendes geschrieben:
Warum werfen Rigo B. und Yunus K. am 1. Mai im Kreuzberg einen Molotowcocktail auf Polizisten ?.

Wie kommst du darauf? Sie haben es doch gar nicht getan.
http://annalist.noblogs.org/post/2009/12/11/sieben-monate-einzelhaft-f-r-zwei-berliner-jugendliche#h16
Dort gibt es einen interessanten Radiomitschnitt. Da du mit dem Verstehen gelesener Texte so deine Probleme zu haben scheinst, solltest du dir den mal anhoeren.


Zitat:
@Cathrin
Aus meinen ganz persoenlichen Erfahrungen heraus habe ich uebrigens Deutschland als viel schlimmeren Polizeistaat in Erinnerung als Vietnam.



Warst du am 1. Mai in Kreuzberg, hast du was gesehen . Wer hat Molotowcocktail geworfen ?. Wer hat die Wahrheit gesagt ?. Die Polizei oder die beide Jungen? .

Das Urteil ist noch nicht verkündet und wenn es verkündet wäre , kann man noch in Revision gehen.


Weil die beide Rigo B. und Yunus K. in fasche Zeit an faschen Ort waren, ist Deutschland ein Polizeitstaat. Sehr glücklich

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VFU999






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BeitragVerfasst am: 12.12.2009, 11:29    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
gegen DDR-Normalbürger, die nicht oppositionell engagiert waren, lediglich äußerlich nicht dem "sozialistischen Menschenbild" entsprachen


Nur noch mal zur gegenseitigen Abstimmung: Wir reden von diesem "Personenkreis" !

Zitat:
Lange Haare, Parka, Jeans und Jesuslatschen, so sahen sie aus, die Hippies der DDR. Man konnte sie trampenderweise am Straßenrand sehen, oder ihre für Außenstehende archaisch wirkenden Trinkgelage auf Volksfesten oder in Dorfsälen beobachten.....Die Tramperbewegung erreichte in der zweiten Hälfte der 70er Jahre ihren Höhepunkt. Die Hippies
waren überall. Zu Ostern in Prag, im Sommer am Schwarzen Meer oder am Balaton und im Herbst
in Krakau.


Das diese Gruppe aktuell zu "Helden" aufgewertet werden soll bzw. wird , hatte ich ja bereits festgestellt.
Zitat:
...Fassade der Ablehnung der gesellschaftlichen Konventionen der DDR...


Wir sind beide alt geworden. Nur werfe ich Dir vor, daß Du trotz Deiner Lebenserfahrung die Toleranz verloren hast, im aktuellen Erscheinungsbild von jugendlichen Gruppen genau die gleiche Ablehnung gesellschaftlicher Prozesse/Erscheinungen/Zustände zu erkennen. Entsprechend sind Deine Bewertungen: "Bambule" zu machen, Adrenalin-Kik ...
"Die heutige Jugend" - Das haben unsere Großeltern in den 70zigern zu uns gestöhnt, und wir ...
Schade (für Dich) !

Demo-Tourismus gab es damals nicht ? Es gab ihn, nur den Begriff gab es noch nicht.

Quelle aller nicht benannten Zitate: Stiftung Aufarbeitung/Wittstock statt Woodstock - Hippies in der DDR

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Micha L






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BeitragVerfasst am: 12.12.2009, 13:16    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Dieser Personenkreis, den Du auf Grund Deiner Berufstätigkeit nicht persönlich kennengelernt hast, hat keine Bambule gemacht, war mindestens so friedlich wie die heutigen Wave und Gothics und ebenso unpolitisch, d.h. nicht oppositionell. Die Leute haben keine Demos veranstaltet und dabei sonstwas geworfen, sondern sind von Konzert zu Konzert gezogen. Dem Staat waren sie trotzdem ein Dorn im Auge, weil sie nicht dem probagierten Menschenbild entsprachen. Deshalb wurde z. T. massiv gegen sie vorgegangen. Sie wurden einfach nicht in Ruhe gelassen, waren stets in der Defensive.

Vor 1989, das müßtest Du wissen gab es (fast) keine Demos außer den offiziellen der SED. Folglich auch keine derartigen Demo-Touristen.

Die sind Fakt, unabhängig von meiner Einstellung. Aber Deinen Worten ist zu entnehmen, daß Du Randale als Freizeitbeschäftigung gut findest. Die meisten Jugendlichen haben für Derartiges nichts übrig, ohne altmodisch oder staatsnah zu sein. Wer ist das heute überhaupt, außer in den zahlenmäßig geringen Nachwuchsorganisationen gewisser Parteien (selbst die sind aufmüpfig und eher partei- als staatshörig, was heute ja nicht dasselbe ist)

Was Cathrin betrifft, so muß sie sich schon extrem aufgeführt oder sich zwischen die Fronten begeben haben (bei ihrer politischen Einstellung nicht anzunehmen), um das zu erleben, worüber sie berichtet. Leider nur über die Folgen und nicht was sie (oder ihre unmittelbare Umgebung) dazu beigetragen hat, daß es soweit kommen konnte.
Heute kann man auf breiter Basis unbehelligt anders sein.
Selbst unbequeme Bürger wie aktuell Studenten, die Unis besetzten, bekommen nicht den Knüppel zu spüren.
Es gibt eine kommunistische Partei alten Formats, es gibt nicht nur das ND, sondern sogar die Rote Fahne - alles legal. Nur will sich kaum einer damit abgeben.

Gruß

Micha


Zuletzt bearbeitet von Micha L am 12.12.2009, 13:40, insgesamt einmal bearbeitet

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Micha L






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BeitragVerfasst am: 12.12.2009, 13:36    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« VFU999 » hat folgendes geschrieben:

Das diese Gruppe aktuell zu "Helden" aufgewertet werden soll bzw. wird , hatte ich ja bereits festgestellt.


Es kommt darauf an, was sie damals waren und eventuell ob sie sich heute als solche verstehen, nämlich nichts dergleichen.
Abgesehen davon ging es nicht um sie, sondern um den Umgang der damaligen Polizei mit ihnen.

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Micha L






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BeitragVerfasst am: 12.12.2009, 14:08    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hier ein anschaulicher Bericht über einen wirklichen Polizeistaat:

"Straßenmusiker organisieren Festival in der Innenstadt
In Budapest, Leningrad, Prag gehörte es schon damals zum Alltag: Musiker packten ihre Instrumente aus, um für die Menschen zu spielen. Nicht so in der DDR. Dort mussten Straßenmusiker immer damit rechnen, dass die Volkspolizei anrückt und sie des Platzes verweist. Für den 10. Juni 1989 versuchten Musiker dennoch, ein Festival in Leipzig zu organisieren. Einer der Hauptakteure war der damalige Theologiestudent Jochen Läßig.

Bereits am 17. Mai 1989 sprach er in der Abteilung Kultur des Rates der Stadt vor, um eine Genehmigung für ein Festival zu erhalten. Dabei ließ er keinen Zweifel daran – wie auch aus Aktenvermerken und Protokollen hervorgeht –, dass diverse Gruppen aus der ganzen Republik bereits eingeladen worden waren. Dabei kalkulierten die Organisatoren die mögliche Konfrontation ein: „Die Frage der Genehmigung ist bisher nicht geklärt, wir wollen uns allerdings davon auch nicht abhängig machen“, heißt es im Aufruf. Die Straßenmusikanten wollten ein Zeichen setzen gegen die Perversion eines Systems, das Lebendigkeit und spontane Lebensfreude unterdrückt. So formulierte es Läßig einmal.

Die Veranstaltung wurde erwartungsgemäß verboten. Als Begründung musste das Pressefest der damaligen SED-Bezirkszeitung LVZ herhalten. Trotzdem trafen etwa 15 Musik- und Theatergruppen in Leipzig ein. Ab 10 Uhr spielten sie zur Freude der Passanten auf der Wiese an der Thomaskirche sowie in der Petersstraße zwischen Restaurant „Stadt Kiew“ und Filmtheater „Capitol“ ihre Lieder. Doch gegen 13.30 Uhr fuhr die Volkspolizei vor und lud etliche Leute aus dem Publikum sowie Musiker samt ihren Instrumenten brutal auf Lastkraftwagen. Einige kletterten auch freiwillig auf die Laster, um zu protestieren und um Verhaftungen zu unterbinden. Die Festnahmen dauerten bis zum Nachmittag an. Weil viele Zuhörer das Vorgehen der Polizei nicht verstanden, kam es zu spontanen Solidarisierungen.

Etwa 150 Menschen versammelten sich vor dem VP-Revier in der Ritterstraße. Nach polizeilicher Aufforderung zog die Gruppe zum Markt – getrieben von Polizeiketten. Während die Polizei versuchte, den Markt abzuriegeln, wurde dort gesungen und sogar Laurentia getanzt. Später ging die Gruppe zur Thomaskirche – aber auch dort riegelten Einsatzkräfte das Areal ab. Kurz vor Beginn der Motette des Thomanerchores wurden weitere Musiker am Bachdenkmal eingekesselt und abgeführt.

Polizei und Stasi machten eine regelrechte Jagd auf Straßenmusiker. Ob sie wirklich welche waren, spielte dabei keine Rolle. Jeder, der ein Instrument in der Hand hatte, wurde festgenommen. Auch einen Gewandhausmusiker erwischte es. „Der Staat hat sich mit dieser absurden Aktion bei weiteren Leipzigern die Unterstützung verspielt“, so Tobias Hollitzer, der ebenfalls verhört wurde und dagegen Beschwerde einlegte.

Insgesamt gab es an diesem Junitag 84 Festnahmen – darunter 53 Auswärtige. Viele Menschen waren mehr als 24 Stunden in Haft. Auf dem VP-Revier gab es nachts keine Möglichkeiten zum Schlafen. Zum Essen wurde zum Teil erst nach zwölf Stunden eine kalte Bockwurst mit Brötchen gereicht. Die Behörden leiteten 28 Ordnungswidrigkeisverfahren ein – die Beteiligten sollten insgesamt 8450 Mark zahlen."
Mathias Orbeck, LVZ vom 10. Juni 2009

Richtig. Auch heute bekommen Straßenmusiker die Staatsmacht zu spüren. Aber wie, mit welcher Verhältnismäßigkeit?
Heute würde lediglich übrig bleiben "...Die Behörden leiteten x Ordnungswidrigkeisverfahren ein – die Beteiligten sollen insgesamt y Euro zahlen". Aber sicherlich nicht mal das. Denn die Veranstaltung wurde ja angemeldet und wäre sicherlich genehmigt worden, wie ganz andere Sachen leider heute...

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VFU999






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BeitragVerfasst am: 12.12.2009, 14:16    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Dieser Personenkreis, den Du auf Grund Deiner Berufstätigkeit nicht persönlich kennengelernt hast, ....


Du weisst viel, aber Du weisst nicht alles um derartige SF abzuleiten. Ich bin nicht als 12-jähriger Kadett zur Armee gegangen .... Für eine derartige untere Schublade habe ich eine Antwort: Manch Möchtegern-AltHippie hat eben für eine Heldenkarriere das Manko, daß er zwar auf angeblich erlebte Polizeischikanen, aber nicht auf Verweigerungen EOS-, Hochschulbesuch (das ganze Programm ...) verweisen kann.

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Aber Deinen Worten ist zu entnehmen, daß Du Randale als Freizeitbeschäftigung gut findest.


Kein Kommentar, nur ärgerlich, enttäuschend ...

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Auch heute bekommen Straßenmusiker die Staatsmacht zu spüren. Aber wie, mit welcher Verhältnismäßigkeit?
Heute würde sicherlich übrig bleiben "...Die Behörden leiteten x Ordnungswidrigkeisverfahren ein – die Beteiligten sollen insgesamt y Euro zahlen". aber sicherlich nicht mal das. Denn die Veranstaltung wurde ja angemeldet und wäre sicherlich genehmigt worden, wie ganz andere Sachen leider heute...


Für manche Behauptung sollte man seinen Fernsehsessel verlassen und falls Du es nicht gemerkt hast, Du zitierst einen bericht aus 1889, ich war immer in "unserer zeit", den siebzigern ... Nicht als Beteiligter, aber Augenzeuge kann ich berichten wie die Chemnitzer Zentralhaltestelle mit harmlosen, bischen ausgeflippten Jugendlichen "gesäubert" wurde.

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
...ob sie sich heute als solche verstehen, nämlich nichts dergleichen. ...

Möglich, daß der Einzelne seine Rolle ggf. anders sieht, aber ich beziehe mich darauf, wie diese Gruppen heute eingeordnet werden, z.B. von Eppelmann und Co !
Und Tschüss ...

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- Wo hatte Honecker nur die ganzen Idioten versteckt -

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Micha L






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BeitragVerfasst am: 12.12.2009, 14:54    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« VFU999 » hat folgendes geschrieben:
« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Aber Deinen Worten ist zu entnehmen, daß Du Randale als Freizeitbeschäftigung gut findest.


Kein Kommentar, nur ärgerlich, enttäuschend ...


Enttäuscht war ich zuerst. Wie soll man Deine vorige Bemerkung anders interpretieren als Toleranz gegenüber "Bambule" und Vorwurf der Unverständnisses der heutigen Jugend, wenn derartige Gewaltexzesse kritisiert werden?:

« VFU999 » hat folgendes geschrieben:

Nur werfe ich Dir vor, daß Du trotz Deiner Lebenserfahrung die Toleranz verloren hast, im aktuellen Erscheinungsbild von jugendlichen Gruppen genau die gleiche Ablehnung gesellschaftlicher Prozesse/Erscheinungen/Zustände zu erkennen. Entsprechend sind Deine Bewertungen: "Bambule" zu machen, Adrenalin-Kik ...
"Die heutige Jugend" - Das haben unsere Großeltern in den 70zigern zu uns gestöhnt, und wir ...


Damals gab es keine Straßenschlachten ala 1. Mai Chaostage und auch Fußball mit brennenden Autos und eingeschlagenen Scheiben.
Dafür haben uns so manche Großeltern ob der Haare ins Arbeitslager gewünscht. Aber nicht alle. D.h. kleine Ursache, große Aufregung. Umgekehrt heute. Da wird randaliert und dann vom Polizeistaat gefaselt, ohne zu wissen, was das ist. Manchen davon geht es zu gut, sind vom Elternhaus her nicht schlecht gestellt, leben materiell abgesichert...

Wie kommst Du überhaupt auf eine Begrenzung auf die 70er? Die o. g. Jugendkultur ging weiter. Eine Begrenzung wischt das 89er Ereignis nicht fort, sondern wäre Augenwischerei.
Dagegen ist Deine Haltestellengeschichte nicht der Rede wert, sicherlich eine Schlägerei wirklicher Rowdys, wie sie in allen Gesellschaften vorkommen.
Eine Gegenüberstellung mit Musik- und Theatergruppen ist absurd.

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robert.vienna
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BeitragVerfasst am: 17.02.2010, 13:58    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Pho_Bo » hat folgendes geschrieben:
Wie sieht es denn hier in Europa aus? Sind wir etwa besser dran mit der zunehmenden Einschränkung der Menschenrechte?



Ja wir sind weit weit weit besser dran:

http://www.amnesty.org/en/region/viet-nam

In Vietnam werden Menschenrechtsaktivisten und Regimekritiker mit der Todesstrafe bedroht.

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Pho_Bo
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BeitragVerfasst am: 17.02.2010, 20:48    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« robert.vienna » hat folgendes geschrieben:
In Vietnam werden Menschenrechtsaktivisten und Regimekritiker mit der Todesstrafe bedroht.


Was willst du mir damit sagen? Ich bin der Meinung,das ich Vietnam sehr gut kenne und mir dieses Gerede um die Menschenrechte dort ein wenig einseitig ist. Meine persönlichen Erkenntnisse decken sich unter anderem mit diesem Text:

http://cathrinka.blog.de/2010/02/08/weltsichten-mitarbeiter-gtz-berichtet-vietnam-7970194/

Warum investieren europäische und amerikanische Unternehmen in Vietnam,wenn es dort ein kommunistisches Regime gibt? Die Regierungen Europas sind genauso scheinheilig wenn es um Profite geht. Meine Frau ist eine Vietnamesin und sie hält von diesen Dissidenten nicht sehr viel. Wer nur auf Konfrontation geht,wird niemals einen Erfolg haben.

MfG Bo

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 18.02.2010, 00:21    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Wer irgendwo draußen in der Welt die Verwirklichung von Menschenrechten vermisst, muss sich als Deutscher (oder Österreicher) erst einmal an die eigene Nase fassen. Amnesty International hat da echte Bauchschmerzen. Und 14 % der Bevölkerung in D sind unterhalb der Armutsgrenze von weniger als 60% des Durchschnittseinkommens. Und Deutschland ist drittgrößter Exporteur von Waffen. Und Fachkräfte verlassen immer mehr das Land. Und die Vermögensschere zwischen reichsten Steuerflüchtlingen und normalen Lohnsteuerzahlern klafft immer mehr auseinander. Alles Indizien für eine nicht sehr gesunde Entwicklung eines angeblich „freien“ Systems. Bei solchen Beispielen und deren Ursachen fühle ich auch „Rechte“ von mir verletzt, die bei fortschreitender Tendenz auch „Menschenrechte“ aushöhlen.
Vietnams Ausgangsposition war 1975 äußerst ungünstig. Ich denke, die Regierung hat mit ihrer Form und mit ihren Maßnahmen in beeindruckender Weise Schritt für Schritt die Lage der Bürger auch im südlichen Landesteil in allen möglichen Bereichen verbessert.
Das System hatte für die Bürger den Vorteil, dass seine Maßnahmen verstanden wurden. Die Überführung in eine staatlich gelenkte Marktwirtschaft war doch ein großer, gelungener Schritt. Es sind ganz entscheidende „Rechte“ auf ein menschenwürdiges Dasein für die meisten aus einer sehr ungünstigen Ausgangsposition heraus verwirklicht worden.
Eine sachlich fundierte Analyse des Zustandes des Landes gibt das hier schon im Forenthema empfohlene Interview mit Herrn Dr. Horst Sommer : http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/weltsichten/201002/136829.html .
Auch meine vietnamesische Frau aus dem Süden ist von der Entwicklung in ihrem Lande in den letzten Jahren weitgehend überzeugt. Auslandsvietnamesische Kreise besonders in den USA machen in der Militanz Angst. Ihr macht im eigenen Land zu schaffen, dass die Kriminalität – noch lange nicht auf dem zweifelhaften Niveau in Deutschland – in Vietnam steigt.
Den zur Zeit einzigen menschenrechtlich wirklich kritischen Punkt nehme ich persönlich mit der Todesstrafe wahr. Aber das betrifft ja auch Staaten der USA, Japan und viele andere. Das ist –leider – nichts Vietnam-Typisches. Und nur langsam lösen sich die Amerikaner vom Menschenunrecht und Foltersystem in Guantanamo, das wir ja auch mehr oder weniger „geduldet“ haben.

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AndyNguyen




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BeitragVerfasst am: 18.02.2010, 07:29    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Pho_Bo » hat folgendes geschrieben:
Warum investieren europäische und amerikanische Unternehmen in Vietnam,wenn es dort ein kommunistisches Regime gibt?


Wirtschaftliche Investitionen und Menschenrechte hatte ja wohl noch nie etwas miteinander zu tun. Siehe u.a. China. Manchmal beschleicht mich eher das Gefühl, wirtschaftliche Interessen stehen den Menschenrechten entgegen. Die Menschenrechtslage in Vietnam ist alles andere als optimal. Vietnam zeigt das typische Krankheitsbild, wie man es aus kommunistischen Einparteiensystemen kennt. Das wird auch dann nicht erträglicher, wenn man zu Recht darauf hinweist, dass es in machen westlichen Ländern auch nicht besser ist.

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robert.vienna
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BeitragVerfasst am: 18.02.2010, 10:29    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ihr seid ja Schönredner wie man sie eigentlich nur in Nordkorea erwartet. Nur weil es in Europa und USA auch Probleme gibt, entschuldigt das noch lange nicht die Unterdrückung, die in Vietnam passiert.

Hallo, aufwachen! Glaubt mir, Amnesty ist eine verlässlichere Quelle als subjektive Meinungen von KathrinKa und Hr. Sommer.

Hier mal ein bißchen Info vom Nobelpreisträger für Frieden:


Donnerstag, 21. Jänner 2010

Nur einen Tag dauerte der Prozess in Ho-Tschi-Minh-Stadt (Saigon), bei dem vier Dissidenten wegen vorgeblicher Umsturzpläne zu Haftstrafen von fünf bis 16 Jahren verurteilt wurden. Die Geschäftsleute Huynh Duy Thuc (43) und Le Thang Long (42), der Blogger Nguyen Tien Trung (26) sowie der Menschenrechtsanwalt Le Cong Dinh (41) „hätten niemals festgenommen und schon gar nicht angeklagt und verurteilt werden dürfen“, betonte Brittis Edman, Vietnam-Experte von Amnesty International: „Der Prozess gestattete keine sinnvolle Verteidigung und zeigte deutlich die mangelnde Meinungsäußerungsfreiheit und die fehlende Unabhängigkeit des Gerichts.“

Die ursprüngliche Anklage hatte auf „Propaganda“ gelautet und wurde erst im vergangenen Monat unter dem Straftatbestand „umstürzlerische Aktivität“ (Art. 79) verschärft. Vor Verkündung des Urteils am Dienstag berieten die Richter gerade einmal 15 Minuten und verlasen danach 45 Minuten lang ein klar vorbereitetes Urteil.

„Fundamentale Menschenrechte wie die Unschuldsvermutung und das Recht auf Verteidigung wurden ignoriert“, erklärte Heinz Patzelt, Generalsekretär von Amnesty Österreich. Deutlich wurde auch die Notwendigkeit einer Reform des Strafgesetzbuches von 1999, das durch vage Begrifflichkeiten friedlichen Dissens kriminalisiert und den internationalen Verpflichtungen Vietnams entgegensteht.
Artikel 79 darin sieht vor, dass Initiatoren, Organisatoren und aktive Teilnehmer an Aktivitäten mit dem Ziel eines Umsturzes der Volksherrschaft mit lebenslanger Haft oder der Todesstrafe bestraft werden können. Komplizen drohen fünf bis 15 Jahre Haft.

Hintergrund
Die jüngsten Urteile wurden vor dem Hintergrund zunehmender Repression in dem kommunistischen Land gefällt. Eine neue Verhaftungswelle traf ab Mai 2009 unabhängige Juristen, Blogger und Aktivisten, die für mehr Demokratie eintreten. Mehr als 30 politische Gefangene sitzen nach unfairen Prozessen in Haft. Le Cong Dinh hatte selbst zahlreiche Dissidenten vor Gericht verteidigt.

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