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 Zuhause knausern und in Vietnam angeben

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pinie






Anmeldungsdatum: 15.05.2003
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BeitragVerfasst am: 12.06.2003, 16:46    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo VN-Freunde,
die im Ausland lebenden Vietnammesen sind z.T.dafür verantwortlich, daß viele in VN denken, in Europa oder in Amerika das Geld auf der Strassen läge.
Soweit ich schätzen kann , ich bin noch nicht sehr lange hier, arbeiten die Vietnamesen in und bei Berlin sehr hart für ihr Geld und meistens in nicht sehr qualifizierten Tätigkeiten. Sie sparen das ganze Jahr um für 3 Wochen mit dem Geld in VN "angeben" zu können, d.h. zum Teil als Geldgeschenk für die Familie aber auch für unnötige Ausgabe. Um die Eltern nicht zu beunruhigen erzählen sie gar nichtwie ärmlich im Vergleich sie zu der deutschen Bevölkerung leben. Stattdessen wird erzählt, daß die Kinder praktisch durch das staatliche Kindergeld versorgt wären und die Eltern dann keine Kosten mehr hätten.
Ich habe in Berlin einige vietnamesische Kinder angesprochen. Sie gehen alle zur Schule und sind gute bis sehr gute Schüler, erzählen aber auch daß sie und ihre Familie sich kaum Urlaub oder Aufwendungen für Kultur etwa Konzert oder Theater gönnen, alles wird gespart für " zu Hause". Die Verwandten in VN aber sind alle hoch interlektuelle Menschen mit mehreren Diploms , und pflegen ein für vietnames. Verhältnis ein angemessenes gutes Leben.

Das zum Nachdenken. Ich werde jetzt das schöne Wetter genießen und baden gehen.

P

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HHFux
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BeitragVerfasst am: 14.06.2003, 09:16    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Pinie!

Deine Einschätzung deckt sich 1:1 mit unseren Erfahrungen. Auch wir kennen reichlich Fälle, wo in Deutschland lebende Vietnamesen jahrelang jeden Pfennig umgedreht haben um für eine Vietnam-Reise zu sparen. In einem Fall wurden dann sogar noch die Tischtennisschläger für Tochter eingespart.Verrückt (Wir haben ihr dann welche zum Geburtstag geschenkt.)

Dafür wurde dann in Vietnam innerhalb weniger Wochen so richtig "die Sau rausgelassen", d.h. es wurde mit Geld und hochwertigen Geschenken geradezu um sich geworfen. Nach unserer Erfahrung verhalten sich gerade die Vietnamesen so, die in Deutschland nur schlecht bezahlte Jobs haben oder sogar arbeitslos sind. Überrascht So können sie sich wenigstens für ein paar Wochen im Jahr reich fühlen und bekommen von den (ahnungslosen) Verwandten und Bekannten etwas Anerkennung. Besonders letzteres sollte man als Motivation nicht unterschätzen.

Interessanterweise benehmen sich die Vietnamesen, die es auch in Deutschland zu einem gewissen Vermögen und Einkommen gebracht haben, oft total gegensätzlich. Da wird der Verwandtschaft in Vietnam gern suggeriert, man käme in Deutschland gerade so über die Runden und in Vietnam wäre ja zum Glück alles etwas günstiger.Winken

Gruß Hansefux


[Editiert durch HHFux ein Samstag, 14. Juni 2003 @ 10:30]

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pinie






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BeitragVerfasst am: 14.06.2003, 18:03    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo, HHFUX,
mit meiner Meinung versuchte ich lediglich zu erklären, wie es zu dem Abzockenverhalten meiner Landleute ihren im Ausland lebenden Verwandten gegenüber gekommen ist. Dieses Verhalten ist zwar -leider- ziemlich verbreitet, dennoch m.M nach nicht typisch vietnamesisch.
Ich hoffe sehr, daß die Mehrheit der in der BRD lebenden Vietnamesen einen goldenen Mittelweg finden, ein angemessenes gutes Leben hier führen und gleichzeitig notwendige Hilfe für die Familie in VN leisten zu können.
Letzendlich steht jedem frei , wie er mit seinem Geld umgeht. Dieses um so mehr, wenn er dieses Geld nicht nur selbst sondern auch schwer verdient hat.
Ich mach mir nur Gedanken über die 2. Generation. Die meisten Kinder leben inz. hier länger als in VN. Ich schätze, die meisten werden auch in Europa leben, wenn sie erwachsen sind. Insofern ist es sehr wichtig, daß sie die europäische Kultur und Geschichte gut kennen . Ich möchte nicht "tantehaft" oder "oberlehrerhaft" sein, aber ich befürchte, daß viele Kinder nirgendwo zu Hause fühlen, weil sie sich weder in der vietnamesischer noch in der europäischer Kultur auskennen.
Ich hoffe nur sehr, daß ich die Situation nicht zu "schwarz" sehe und die meisten Vietnamesen leben anders als ich es in den 4 Monaten beobachten kann.
In Frankreich z.B. ist dieses Problem ( daß die Vietnamesen so sehr anders leben als die restliche Bevölkerung) nicht so ausgeprägt, aber dort leben meistens schon 2-3 Generationen einer Familie schon im Land und die meistens haben gute Ausbildung und Arbeit.

P.

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HHFux
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BeitragVerfasst am: 14.06.2003, 18:46    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@pinie: Natürlich kann jeder mit seinem Geld tun, was er will. Aber einerseits (der durchaus talentierten) Tochter keine Tischtennis-Schläger für 15 Euro kaufen, andererseits den Verwandten in Vietnam einen nagelneuen Computer schenken - da hört das Verständnis bei mir auf.

Und solche Angeberei führte bei den - durchaus keine Not leidenden Verwandten in Vietnam - natürlich zu weiteren Begehrlichkeiten. Warum auch nicht? Wenn es den Verwandten in Deutschland sooo gut geht, kann man ja mal fragen, ob sie nicht hier oder da ein bißchen helfen können.

Der Angeber ist dann natürlich in einer prekären Situation: Entweder er outet sich (quasi unmöglich = Gesichtsverlust) oder er arbeitet ein bißchen schwarz und kassiert weiter Arbeitslosengeld, um auch noch etwas Geld nach Vietnam schicken zu können (und natürlich weiter den reichen Onkel aus Deutschland zu spielen:p).

Ist sicher nicht die Regel, aber ein Einzelfall ist es auch nicht.

Gruß Hansefux

[Editiert durch HHFux ein Samstag, 14. Juni 2003 @ 19:52]

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HHFux
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BeitragVerfasst am: 14.06.2003, 19:08    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@pinie zu den Kindern der zweiten Generation: Es kommt sehr stark darauf an, wie gut die Eltern selbst in Europa integriert sind. Man sollte nicht übersehen, daß insbesondere Literatur- und Geschichtskenntnisse zum überwiegenden Teil in der Schule vermittelt werden.

Problematisch ist es nur, wenn die Eltern sehr isoliert leben und selbst kaum die deutsche Sprache beherrschen. Dann beherrschen oft auch die Kinder die deutsche Sprache nicht richtig und es ist für sie viel schwieriger, in der Schule mitzukommen.

Das ist übrigens kein spezielles Problem der Vietnamesen. In Deutschland ist in den vergangenen Jahrzehnten Integration weder verlangt noch gefördert worden. Sinnvoll wäre es sicher, von den Einwanderern die Erlernung von Sprachkenntnissen und Allgemeinwissen zu verlangen. Aber dann müßte man ja auch zugeben, daß Deutschland ein Einwanderungsland ist, und das scheuen zumindest die Volksparteien wie der Teufel das Weihwasser.Winken

Gruß Hansefux

[Editiert durch HHFux ein Samstag, 14. Juni 2003 @ 20:13]

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pinie






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BeitragVerfasst am: 15.06.2003, 19:38    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Diana, hallo HHFux,
die Diskussion hat sich sehr von deinem Anliegen entwickelt, Diana. Wie ich aber sehen konnte, hast du schon viele Tips erhalten. Eigentlich kann man jetzt in Hanoi und in Saigon fast alles kaufen, was in Europa gibt. Nur Kosmetikartikeln und Markenunterwäsche sind wesentlich teuer als hier.

Ich nehme an daß ihr hier geheiratet habt und dieser Besuch dein erster Auftritt in der Familie deines Mannes ist würde ich folgendes vorschlagen:

Wenn die Familie in der Stadt wohnt, ladet alle Geschwister nebst Anhang zu den Schwiegereltern zum Essen ein. Keine Sorge, sämtliche Schwägerinnen werden aktiv sein, meistens gibt es in jeder ( Groß)familie eine Frau, die die Regie für solchen Anlaß führt.Dein Mann möchte dein Anliegen dieser Person übersetzen. Es ist viel schöner, dieses Fest zu Hause zu feiern, auch wenn die Räumlichkeit nicht immer der europäischen Vorstellung entspricht. Beim einem vietname. Festessen ( co ) gilt eine ganz andere Sitzordnung, sodaß eine lange Tafel meistens nicht notwendig ist.
Ihr sollt schon die Kosten dafür übernehmen. Mit Kosten etwa 5 US$ pro Person zaubert die vietnamesische Hausfrau schon ein gutes Menü mit Getränke für alle Gäste . Selbst, wenn 30 Leute zusammen kommen sind die Kosten nicht sehr hoch. Bei diesem Essen und dessen Vorbereitung hast du die Möglichkeiten die Verwandten etwas zeitversetzt kennenzulernen. Wenn man in ein Restaurant einlädt, kommen oft 10 Leute auf ein Mal und es ist dann sehr schwer, die Gesichter zu merken.
Nach dem Essen unterhält man sich noch bei einer Tasse Tee oder Kaffe oder Bier...und verabschiedet sich.
Nun hast du schon etwas Vorstellung von den neuuen Verwandten, und kannst gedanklich die mitgebrachten Geschenke zu den Personnen zuordnen. In den danach folgenden Tagen besuchst du und dein Mann die Reihe nach die Verwandten und übegibst dann die Geschenke.Man kann auch vor Ort ( in Supermarket) noch europäische Produkte kaufen,falls sich heraustellt, daß noch mehr gebraucht wird.
Geldgeschenk ist ein Thema für sich. Wenn ihr nicht sehr wohlhabend seid, halte ich es nicht für notwendig , alle Verwanten Geld zu schenken. In solchen Fällen ist es am besten, den Geldbetrag( etwa 1-3.000 €) den man der Familie schenken möchte, den Eltern zu geben mit den Worten :" ...etwas Geld für Euch für Medikamente und für die Nichten und Neffen oder für die Geschwester..". Die Eltern verstehen das schon daß es für die Familie als Ganzes vorgesehen ist und wird schon dem geben, der es am meistens nötig hat.
Ansonst hat keiner so recht Nutzen , wenn jeder 100 -200 € bekommt.

Wenn ich demnächst nach Hause fliege, werde ich in Bankok die Zigaretten Marke "555" kaufen, da meine rauchende Verwandten meinen, diese schmecken besser als die, welche man in Hanoi kaufen kann. Ob das stimmt weiß ich nicht, da ich selbst nicht rauche. Für die etwas ältere Frauen und Nichtraucher der Familie sind weiße Schokolade und Rafaello sehr beliebt. Für die Kinder und Jugendliche pro Haushalt ein Glas " Nutella".Für jeden PC eine schnurlose Maus nebst Tastatur.

Liebe Diana, das schönste Geschenk ist aber , daß ihr da seid.

Viel Spaß in que chong ( in der Heimat deines Mannes).

Pinie

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dpflanze






Anmeldungsdatum: 25.05.2003
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BeitragVerfasst am: 15.06.2003, 20:12    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich danke euch für eure zahlreichen Vorschläge.
Es waren ein paar interessante Dinge dabei. Mein Mann wollte sowieso Schokolade in Massen mitnehmen, und durch Gespräche mit anderen Vietnamesen wurde mir bestätigt, daß dies mit das beliebteste Mitbringsel ist. Geldgeschenke waren sowieso angedacht, auch wenn ich nicht viél geben kann. Heute habe ich zusätzlich noch erfahren, daß meine Schwägerin während unseres Urlaubs heiraten wird und darauf bin ich sehr gespannt.
Das viele in Europa lebende Vietnamesen in Vietnam groß angeben, kann ich mir gut vorstellen, in meinem Bekanntenkreis kommt so etwas zum Glück nicht vor. Viele bitten uns darum für die Familien Geschenke unfd Geld mitzunehmen, weil sie selber nicht nach Hause fahren können. Ich kenne aber auch welche die ohne ihre Frau zur Familie fliegen und ihre deutsche Frau zu Hause lassen, in Vietnam aber mit dem Geld nur so um sich schmeißen (5000-10.000 €), das dürfte mein Mann nicht mit mir veranstalten.
Ich sage immer zu meinem Mann, daß ich seine Familie gerne unterstütze, aber wir müssen auch an uns denken und er versteht diese Einstellung.
Vielen Dank nochmal für die Vorschläge und in 5 Wochen werde ich ja sehen, wie gut die Geschenke ankommen.

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haig
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BeitragVerfasst am: 16.06.2003, 09:43    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo,

es gibt tatsächlich Vietnamesen, welche heimkehren und sich wie ein "Kaiser" verhalten um anzugeben. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die meisten Vietnamesen sich ihren Eltern und Familie sehr verpflichtet fühlen und ihnen deswegen viel Geld schenken. Es ist klar, dass das oft von diesen oder jenen Verwandten ausgenutzt wird, weil sie gierig geworden sind. Dann arbeiten die Kinder im Ausland sehr hart und diejenigen Verwandten geben sich als erfolgreiche und wohlhabende Leute. Aber nach meinen Erfahrungen ist das nicht die Regel.

Viele Grüsse
haig

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Thomas W




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Anmeldungsdatum: 22.01.2003
Beiträge: 967
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BeitragVerfasst am: 29.06.2003, 10:04    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich kenne nur ein einziges Vietnamesisches Pärchen die in der gleichen Stadt leben wo auch ich gelebt hatte.
Sie leben in sehr sehr bescheidenen Verhältnissen von ihrer Sozialhilfe. Die einzige Freude die sie haben ist das Karaoke singen in ihrem eigenen Wohnzimmer. Ansonsten besteht ihre Freizeit aus spazierengehen. Für mehr reicht das Geld nicht. Es reicht aber nur deshalb nicht weil sie von der Sozialhilfe ständig Geld nach Vietnam zu ihrer Familie schicken. Dazu schicken sie noch Briefe in denen sie schreiben wie schön es hier ist und wie gut es ihnen geht.

Ich lebe jetzt fast ein Jahr mit meiner Vietnamesischen Frau in VN. Meine Frau war einmal 3 Monate und einmal 6 Monate in Deutschland. Sie hat mich in dieser Zeit kaum gesehen weil ich ständig arbeiten war. Sie hat mitbekommen das es in D nicht so ist wie es in VN alle glauben. Dennoch erzählt sie ihren Freunden und Bekannten wie viel Geld wir alle haben und wie leicht wir es verdienen. Sie lügt ihnen auch vor wie viel Geld die Vietnamesen verdienen die sie in Deutschland kennen gelernt hatte. Das ist das Pärchen das von Sozialhilfe lebt.
Da sie solche Geschichten erzählt ist auch klar das meine Frau immer bezahlen muß wenn wir mit ihren Freunden irgendwo hingehen. Da wir aber nicht so Reich sind wie sie immer erzählt, tut das meiner Frau in der Haushaltskasse richtig weh. Wir leisten es uns nur sehr selten mal mit ihren Freunden auszugehen. Ich wollte ihren Freunden schon von der Wirklichkeit in Deutschland berichten. Das läßt meine Frau aber nicht zu und lenkt schnell auf ein anderes Thema. Meine Frau hat mir erklärt das jeder Vietnamese hier weiß wie Reich die Deutschen alle sind. Meine Frau würde bei ihren Freunden das Gesicht verlieren. Sie sagt, sie würden sie fragen wie man sich so dumm anstellen kann und den einzigen armen den es in Deutschland gibt zu heiraten.
Also gibt sie weiter an und ab dem 25. Jeden Monat gibt es nur noch Reis mit Fischsoße und Salat.

Viele Grüße, Thomas

_________________
Geburt meiner Tochter in VN: http://hosting293.af914.netcup.net/gastautoren/182.html
Mein Hausbau in VN: http://hosting293.af914.netcup.net/gastautoren/184.html
Mein Grundstückskauf in VN: http://hosting293.af914.netcup.net/gastautoren/183.html

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DrSnuggles






Anmeldungsdatum: 16.05.2003
Beiträge: 12



BeitragVerfasst am: 30.06.2003, 22:10    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Lieber Thomas,

ich würde gerne etwas über die von
Dir angesprochene Problematik schreiben, und versuche es polite (freundlich) zu formulieren (obwohl ich innerlich koche wenn ich das lese).

Ich bin seit dem 19 oct, 1995 mit einer Südafrikanerin verheiratet, auch eine Ausländerin aus deutscher Sicht gesehen, sie hat auch 3 Schwestern, die immer noch in Johannesburg leben. Nun habe ich mit meiner Frau auch 3 Neffen und 1 Nichte geheiratet. Wendy (die Südafrikanerin lebt seit 11 oct.1996 in D) hat mittlerweile den Deutschen Drive drauf, und passt aufs Geld auf wie die Schlange aufs Kaninchen. Alles ist in Order soweit. Nur wenn wir in SA sind haben wir natürlich auch härtere Dollars, den Euro.
Das wir aber dort nicht den Superman machen können, ist auch Wendys Schwestern klar.
Wendy und mir kommen erst finanziell erst uns, und dann unsere 2nd Grade Family in den Sinn.
Das in Notsituationen dann auch mal auf uns zurückgegriffen wird ist selbstverständlich, nur es müssen Notsituationen sein. Nicht Showefecte für die Familie.
Deshalb verstehe ich nicht.. guckt die vietnamesische Bevölkerung kein TV , keinen Börsenstand im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt. Alles Rosa Brille ?
Bevor ich ab dem 25th nur Dosenfisch esse würde ich mal ein Pinnchen vor die Situation setzen. Es kann doch wohl nicht sein das Du für den Weissenfactor bezahlen musst. In SA nennt man das heute Social Apartheid.
Es tut mir leid, aber bevor ich wirklich Angeln gehe, bin ich mir lieber selbst der nächste.
Thomas, sowas kann mann sehr geschickt auf long term organisieren. Jeden Monat etwas weniger geben. Das fällt niemandem auf. Bestech doch lieber mit Wissen und Advice.

Tut mir leid wenn ich Dich jetzt öffentlich angestossen habe, aber besser das Gesicht verloren, als den Popo in der Hose Winken

Liebe Grüsse aus England

David

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haig
Gast










BeitragVerfasst am: 01.07.2003, 07:15    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo David,

von der Sache her hast Du absolut recht. Es gibt vietnamesische Verwandte in der Heimat, welche das Pflichtgefühl ihrer Familienangehörigen im Ausland zum eigenen Vorteil ausnutzen. Weiterhin gibt es Vietnamesen, die sich gegenüber ihren Verwandten und Freunden als erfolgreich, reich usw. aufspielen und danach nicht mehr das Gesicht verlieren wollen, indem sie auch in finanziellen Notsituationen Geld schicken, um nicht entlarvt zu werden. Ich habe das häufig erlebt.

Aber, ....

ich will angesichts meiner Erfahrungen trotzdem behaupten, dass das Ausnahmen sind. Die meisten im Ausland lebenden Verwandten fühlen sich ihren Familien in der Heimat aufrichtig verpflichtet.

Siehe: http://www.vietnam-freunde.net/seite01/html/die_familie_in_vietnam.html.

Der Vietnamese hat nur seine Familie und diese steht widerum für ihn ein und hilft ihm, niemand anderer. Du kannst Dir auch eine Vietnamesin vorstellen, deren Eltern in grösster Armut ihren 4 Kindern stets das geringe gegeben haben und 10 bis 15 Stunden hart arbeiteten um ihren Kindern es so angenehm wie möglich zu machen. Diese Vietnamesin hat das ehrliche Bestreben bzw. Bedürfnis ihrerseits ihre Eltern finanziell zu unterstützen, weil es ja kein ausreichendes Sozialsystem in Vietnam gibt. Das ist die Aufgabe der Kinder, wenn die Eltern alt und krank sind. Es ist nicht nur der Fakt, dass die Gesellschaft in Vietnam so funktioniert, sondern es ist aufrichtige Dankbarkeit und Liebe der Kinder zu ihren Eltern.

Es gibt aber auch vietnamesische Verwandte, die sagen sie wollen kein Geld von ihren Kindern, damit diese ihre Chance warnehmen können, die sich ihnen im Ausland für ein besseres Leben bietet.

Dabei gibt es auch hier im Forum genannte Auswüchse und Missbräuche. Diese verurteile ich natürlich genauso. Und ich bin auch der Meinung, wenn man kaum etwas zum eigenen Leben hat, sollte man nicht den grossen Mann/Frau markieren. Man sollte eher das geben was man entbehren kann, sollten Verwandte dringend finanzielle Hilfe benötigen.

Grüsse
haig


[Editiert durch haig ein Dienstag, 1. Juli 2003 @ 08:18]



[Editiert durch haig ein Dienstag, 1. Juli 2003 @ 12:38]

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amazona






Anmeldungsdatum: 17.01.2003
Beiträge: 45



BeitragVerfasst am: 01.07.2003, 12:05    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo thomas, erst mal die frage, bo du meine mail bekommen hast? ist mir wichtig, wegen anh toan, er soll irgendwie eine kurze nachricht bekommen, dass seine briefe angekommen sind, ich mich riesig freue, sie nun übersetze und dann antworte. sonst schicke ich dir die mail nochmal.

zum thema:

in not helfen finde ich selbstverständlich, auch alte eltern unterstützen, wenn es notwendig ist. und das nicht nur in vietnam, auch hier gibt es alte leute, die von ihrer rente kaum leben können.

was thomas meint, ist eher sich luxus auf kosten anderer zu gönnen, nur weil man annimmt, dass sie reich sind. so sind nicht alle und wahrscheinlich nicht viele vietnamesen. aber einige. natürlich könnten sie auch wissen, das in deutschland nicht alles rosig ist. ich habe in einer vietnamesischen zeitung einen bericht über einen streik in deutschland gelesen, da stand dann auch, dass es den arbeitern nicht so doll geht. und das jemand streikt, obwohl er stinkreich ist, glaubt wohl auch in vietnam niemand.

aber wenn man die augen vor der realität verschliesst und den touris ein schlechtes gewissen macht, dann ist das viel einfacher und schöner, weil man so eben an geld kommen kann.
und ich habe nicht den eindruck, dass dies die ärmsten vietnamesen sind. die haben nämlich oft kaum kontakt zu touristen. denn diese halten sich nicht in den bergregionen oder in Ho Chi Minh City in den armenvierteln der hafengegend auf. (Ich schon, aber komischerweise wurde ich dort nicht angebettelt sondern nur angeguckt.)

thomas, ich würde schon nach und nach mal ein paar berichte über das leben in deutschland einstreuen. vielleicht klappts ja schon in vietnamesisch:-). so ganz vorsichtig kannst du mal erzählen, was normale leute in deutschland verdienen und was das leben hier kostet. die betonung liegt auf normale leute!!! und dass diese normalverdiener 80% der deutschen bevölkerung ausmachen.

ich würde da lieber mal einen ehekrach in kauf nehmen, als durch schweigen das übertriebene bild von den reichen deutschen aufrechtzuerhalten.

aber wie gesagt, langsam. steter tropfen höhlt den stein!!!!

wenn dann auf mich verwiesen wird, kannst du ruhig sagen, dass mein verdienst höher liegt als der durchschnitt und ich trotzdem mindestens ein jahr auf eine reise nach vietnam sparen muss und dann auch nicht mit geld um mich werfen kann.

und dann kann man auch noch sagen, dass auch wir oft für unsere eigenen familien finanzielle hilfe leisten und uns das geld natürlich nicht selbst zur verfügung steht.

vielleicht ändert sich das bild dann in richtung realismus. klar, wir wollen uns ja auch nicht arm reden. aber zwischen einem normalen, einem guten und einem bill gates einkommen liegen welten.

herzliche grüsse eure amazona

p.s.: natürlich können auch alle anderen, die öfter mit vietnam zu tun haben, dazu beitragen.

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tayho
Gast










BeitragVerfasst am: 06.07.2003, 17:34    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Thomas,
zwar gibt es viele Möglichkeiten, " das Gesicht" zu verlieren,einen armen Mann zu heiraten aber gehört nicht dazu.
Wenn deine Frau und ihre Familie eure Heirat nicht als einen Makel sehen, der nur mit vielem Geld aufgewertet werden soll( davon gehe ich aus ) dann sind sie selbst Opfer dieser Klischeevorstellung, alle " Langnase" müssten reich sein, und gezwungen so paradox zu verhalten , damit du "dein Gesicht" nicht verlierst gegenüber Fremden.
Also spreche mit deiner Frau. Da ihr in Hoian lebt, hat es keinen Sinn dieses Theater fortzusetzen. Es sei denn du verdienst demnächst viel Geld.
Ein Nebeneffekt gibt es neben bei. Wenn man weiß, daß ihr Geld nicht wie Heu habt, und euch trozdem einlädt oder mit euch zusammen ausgeht, und die Bezahlung Reihe um tut wie unter Freunden üblich ist, dann weiß deine Frau auch wer tatsächlich ihre Freundin ist.
Ansonst finde ich gut daß ihr alles mit der Familie deiner Frau teilt. Es kommt sicherlich bessere Zeiten .

Grüße nach Hoian, die Stadt die ich und meine Familie bis her nur 1 Mal für 3 Tagen besuchen konnten und gleich lieben.

Tay Ho

Online    
Cathrin
Gast










BeitragVerfasst am: 08.01.2004, 12:25    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Micha,

soche Meinungen über Deutschland habe ich in Vietnam auch schon oft gehört. Daran sind aber viele Vietnamesen, die hier leben, nicht gerade unschuldig.
Wer hier illegal auf der Strasse Zigaretten verkauft, der berichtet seinen Verwandten und Freunden in Vietnam natürlich nicht die Wahrheit, sondern erzählt , das es ihm hier sehr gut geht und das er eine gutbezahlte Arbeit hat.
Ich kenne auch einige Fälle von vietnamesischen Familien aus Deutschland, die hier zwei Jahre lang jeden Cent sparen und sich gar nichts gönnen, das geht bis zum Geiz. Dann werden jedoch so im Durchschnitt alle zwei Jahre die Verwandten im Vietnam besucht und dort wird dann das ersparte Geld mit vollen Händen zum Fenster rausgeschmissen, nur um vor Verwandten und Freunden damit anzugeben, wie gut es ihnen doch geht und was sie sich alles leisten können. Und wenn sie wieder zu Hause sind, wird hier das eigentlich unnötige ärmliche Leben fortgesetzt und auf den nächsten Verwandtenbesuch gespart. Zum Glück sind aber nicht alle Vietnamesen, die ich kenne, so.
Auch das trägt mit grosser Wahrscheinlichkeit zum Bild vom "Paradies Deutschland" bei.

Cathrin

Online    
luxchau






Anmeldungsdatum: 27.11.2003
Beiträge: 104



BeitragVerfasst am: 08.01.2004, 16:42    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

ich kann das Verhalten vieler VNmesen sehr gut empfinden.
Viele sind illegal immigriert (via China Russland), andere sind illegal geblieben mit der Hoffnung ein besseres Leben hier auszubauen. Sie sind sehr unter Druck, müssen Geld schaffen um Schulden zu bezahlen, um zu leben und auch um die Familie zu unterstützen.
Niemand will als Versager nach Hause gehen, dafür ist der sozialer Druck zu hoch, niemand will sein Gesicht verlieren.
Um diesen Schein zu wahren kommt automatisch das Verhalten des reichen Onkel vom Westen (klassisch auch für Immigranten von Europa nach Amerika). Viele lügen zu Hause und sagen sie seien sehr gut situiert und können die Mädchen heiraten die auch vom Schlaraffenland träumen.

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