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 Demokratie made in Deutschland

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Pho_Bo
Gast





Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 745
Wohnort: Sachsen


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BeitragVerfasst am: 25.02.2010, 12:47    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Ein Indiz für den großen Einfluß altstalinistischer Kräfte ist, daß die Rentnervereinigung ISOR ehemaliger Stasiangehöriger und anderer bewaffneter Organe der DDR (!) die Linke unterstützt. Und Vertreter der Linken sprachen zu deren Veranstaltungen.


Auch wenn ich es nicht gutheiße,was die Stasi mit meiner Familie genacht hat,so bin ich 20 Jahre nach dem Mauerfall durchaus versöhnlich gestimmt. Das die Rentnervereinigung die Linken unterstützt liegt auch an der ideologischen Nähe.

Das in der Linkspartei ehemalige Stasimitarbeiter sind finde ich ncht sonderlich verwerflich. Jeder hat eine zweite Chance verdient und ich kenne selber genug Leute,welche nach deren Outing sich durchaus positiv in die Gesellschaft einbringen.

Nach dem 2.Weltkrieg waren und sind immer noch hochrangige Mitglieder der NSDAP und anderer Organisationen des Dritten Reiches in der CDU und SPD . Gerade die CDU wird auch von solchen Altnazis unterstützt. Viele Antifaschisten,welche damals dagegen protestierten,wurden vom Verfassungsschutz verfolgt und waren erneut zur Emigration genötigt worden. Meistens nach Westeuropa. Ich spreche hier von Antifaschisten,also ohne direkte politische Zuordnung. Genau das stellt die Demokratie infrage!!! Diese Verfolgung von Andersdenkenden ist leider immer noch bittere Realität.

MfG Bo

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Courti
Moderator



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Anmeldungsdatum: 11.06.2007
Beiträge: 4421
Wohnort: Bayern


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BeitragVerfasst am: 25.02.2010, 14:45    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Das in der Linkspartei ehemalige Stasimitarbeiter sind finde ich ncht sonderlich verwerflich. Jeder hat eine zweite Chance verdient und ich kenne selber genug Leute,welche nach deren Outing sich durchaus positiv in die Gesellschaft einbringen.


Mal ganz davon abgesehen davon, wer sollte denn sonst regieren,
wenn man fuer die meisten Politiker ein Berufsverbot erlaesst.
So viele faehige Leute, die nicht in der SED waren,
gibt es da einfach nicht.

Zitat:
Nach dem 2.Weltkrieg waren und sind immer noch hochrangige Mitglieder der NSDAP und anderer Organisationen des Dritten Reiches in der CDU und SPD . Gerade die CDU wird auch von solchen Altnazis unterstützt.

Dazu gibts sogar ne schoene Liste:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_ehemaliger_NSDAP-Mitglieder,_die_nach_Mai_1945_politisch_t%C3%A4tig_waren

_________________
Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)

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Florian




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Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 1920


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BeitragVerfasst am: 25.02.2010, 15:50    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Cathrin, natürlich kann und muss man die Zustände in Deutschland kritisieren, das hat auch dir hier niemand abgesprochen.

Aber weil es in Deutschland überschnappenden Polemiker wie Westerwelle, käufliche Rüttgers oder Einbürgerungsbehörden mit seltsamen Masstäben wie in Niedersachsen gibt, heisst das ja noch nicht dass die Demokratie nicht funktioniert, wie du das anhand dieser Beispiele gerne unterstellst. Genau für solche Fälle haben wir unsere Demokratie und den Rechtsstaat, damit man diese Menschen abwählen, verklagen, oder zumindest lautstark kritisieren kann.

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Cetan
Gast










BeitragVerfasst am: 25.02.2010, 16:09    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Interessante Liste, aber noch interessanter wäre in diesem Zusammenhang das Geburtsjahr der Aufgeführten: So einige unter ihnen dürften wohl als ganz "junge Hüpfer" in die NSDAP eingetreten sein, und ob die wohl so genau gewusst haben, was sie da taten, bleibt fraglich. Junge Menschen lassen sich schnell für irgend etwas begeistern; das war früher nicht anders als heute, und ebenso drehen heute viele Menschen ihre Fahne nach dem Wind. Politik in aller bisher bekannten Art ist und bleibt ein "schmutziges Geschäft" auf Kosten der Bevölkerung.

Cetan

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
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BeitragVerfasst am: 25.02.2010, 16:59    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Cathrin » hat folgendes geschrieben:
So viel Naivität eines ohne Zweifel sehr gebildeten Menschen erschreckt mich schon fast ein bischen. Tatsachen als Demagogie abzustempeln, zeugt von einem Heile-Welt-Denken, in dem nicht sein kann was nicht sein darf.


Das gebe ich gern mit Nachdruck zurück, denn wer glaubt, in Verbitterung und parteipolitischer Prägung mit entsprechend einseitiger Wahrnehmung, aber ohne gegenwärtige Erfahrung mittels Medienstudium (also Ferndiagnose) objektiv sein zu können, der muß tatsächlich naiv sein. Dabei sprichst Du in kontroversen Beiträger anderen vorsorglich und pauschal ihre Kompetenz ab, was ich als Zeichen der Unsicherheit werte.
Das nur als Entgegnung. Normalerweise enthalte ich mich persönlicher Angriffe, weil die nichts einbringen, vor allem kein Verständnis.

Eine heile Welt, wie Du behauptest, habe ich nicht probagiert, ausdrücklich darauf hingewiesen, daß Menschen Fehler haben und eine funktionierende Demokratie deswegen eine öffentliche Kontrolle braucht.
Fakt ist, daß der Korruptionsfall in NRW von parteiunabhängigen Instanzen aufgedeckt und beendet wurde. Und nicht nur da. Eine Quote von 100% gibt es jedoch nirgends. Das anzuerkennen, erfordert natürlich guten Willen.

Was anderes ist es, wenn es unabhängige Instanzen gar nicht gibt. Jeder weiß, daß auch dort das Problem der Korruption erkannt wird. Aber Bemühungen laufen ins Leere, wenn eine Selbstkontrolle innerhalb des Machtgefüges erfolgen soll.

Aber wir besprechen ja die deutsche Demokratie. Wie auf alle Demokratien trifft auf die ein Churchil-Spruch zu:

„Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen.“

Wer das erkannt hat erwartet viel, aber keine Perfektion.
Realistische Deutsche haben das erkannt. Dazu zähle ich im besonderen Maße die Vietnamesen. Ich kenne keinen mit Deinem Standpunkt. Im Gegenteil nutzen sie die Freiheiten und Möglichkeiten der deutschen Gesellschaft sogar in hörerem Maße als der deutsche Durchschnitt. Eltern konnten erfolgreich materielle Grundlagen für die nächste Generation schaffen, die sich erfolgreich bildet und dafür offizielles Lob erntet. Eine alleinstehende Frau mit 2 Kindern auf dem akademischen Weg mag nur eines von vielen Beispielen in meiner Umgebung sein. Uneingeschränkt loben Vietnamesen auch das hiesige Gesundheitswesen.

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig


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BeitragVerfasst am: 25.02.2010, 17:14    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Courti » hat folgendes geschrieben:
.
So viele faehige Leute, die nicht in der SED waren,
gibt es da einfach nicht.


Wer sich auskennt, weiß, daß unbequeme, aber fähige Leute unterdrückt wurden und daß SED-Größen alles andere als fähig waren, z. B. nicht mal frei reden konnten. In den unteren Ebenen herrschte bestenfalls Mittelmaß. Wen wunderts, da Erfüllung von Weisungen das kreative Denken nicht fördert. Stattdessen gab es eine unbewegliche Verwaltung der Stagnation, die stets das Wort von oben erwartete. Gegen unsere Führung sprühten alte kommunistische Kämpen in China und Vietnam regelrecht vor Esprit.

Was die Stasi-Leute betrifft, so bin ich für keine Verfolgung, wenn keine Straftaten begangen wurden.
Aber sie sollen den von ihnen weitgehend gehaßten und abgelehten Staat nicht infiltrieren können. Ihre offiziellen Verlautbarungen sind natürlich abwiegelnd.
Aber die Organisationen kümmern sich nicht nur um Renten, sondern um politischen Einfluß. Dabei öffnet ihnen die Linke ihre Türen.
Ein gewisses Maß an Erfahrung mit den Leuten (auch oder gerade ohne Verbitterung) ist hilfreich, um zu verstehen, daß Vorsicht geboten ist, keinesfalls Vertrauen.

Gruß

Micha

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Courti
Moderator



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Anmeldungsdatum: 11.06.2007
Beiträge: 4421
Wohnort: Bayern


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BeitragVerfasst am: 25.02.2010, 18:48    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Wer sich auskennt...

aha... naja...
...ist es nicht so, dass haufenweise Leute
mit gutbezahlten Verwaltungsjobs nach Osten "importiert" wurden,
um eine neue Verwaltung aufzubauen?
Ich sage nicht,
dass es keine faehigen Leute ohne SED Vergangenheit gab,
aber es sind einfach nicht genug gewesen.

Zitat:
Aber die Organisationen kümmern sich nicht nur um Renten, sondern um politischen Einfluß. Dabei öffnet ihnen die Linke ihre Türen.


Ja und? Ich weiss nicht ob ich es schon mal gesagt habe,
wenn ja sage ich es nochmal:
Solange Die Linke nicht eindeutig verfassungswidrig ist,
d.h. solange sie nicht verboten wird,
solange sollte man auch nicht mit zweierlei Mass messen.
Genau das passiert aber so haeufig,
sei es in der Berichterstattung, am Stammtisch,
oder eben wie hier beim Auslaenderamt.

Wieso laeuft aber kein Verbotsverfahren gegen Die Linke?

Mal ganz davon abgesehen:
Die Partei Die Linke ist gerade mal 3 Jahre alt,
Die SED gibt es seit 20 Jahren nicht mehr.
Irgendwann muss doch mal Schluss sein mit Nachfolgeparteivorwuerfen.

Sollte ein Stasi-Mitarbeiter Straftaten begangen haben ist er natuerlich zu bestrafen,
aber nicht mehr und nicht weniger, als jeder andere auch.

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Cetan
Gast










BeitragVerfasst am: 25.02.2010, 19:23    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Courti » hat folgendes geschrieben:
...Wieso laeuft aber kein Verbotsverfahren gegen Die Linke?...


Hallo Courti!
Hier möchte ich nochmal einen "ketzerischen" Gedanken einbringen: Weil in einem w i r k l i c h demokratischen System ein solches Verbot eigentlich gar nicht möglich ist, denn dies widerspräche jedem Grundsatz von Demokratie, die genau genommen selbst demokratiefeindliche Systeme nicht verbieten dürfte! Allerdings scheint es innerhalb der Verfechter so mancher Demokratie kaum jemanden zu geben, dem dieser Widerspruch in der Auslegung wirklich bewusst ist. Smilie

Cetan

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Cathrin
Gast










BeitragVerfasst am: 25.02.2010, 20:25    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Florian » hat folgendes geschrieben:
heisst das ja noch nicht dass die Demokratie nicht funktioniert

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
eine funktionierende Demokratie

Also eine funktionierende Demokratie stelle ich mir jedenfalls anders vor. Westerwelle und Rüttgers sind doch nur zwei Beispiele von vielen. Wenn man bestimmte Sachen mal googelt oder sich auf andere Weise abseits der (gleichgeschalteten?) Mainstreammedien informiert, stösst man doch auf erschreckende Tatsachen.

Vorbestrafte Politiker als Partei-Ehrenmitglieder, vorbestrafte Manager als Erarbeiter von Arbeitsmarktreformen, über Parteispenden gekaufte Regierungsparteien, mehr als windige Konzernchefs als Kanzlerberater, Wirtschaftslobbyisten mit eigenem Schreibtisch im Ministerbüro, Interessenvertreter der Steuerkriminellen an der Regierung, offene Preislisten zum Einkaufen von Politikern, gemeinsame Geburtstagspartys zwischen über Leichen gehender Hochfinanz und Bundeskanzlerin, Gesetze die gegen Bezahlung direkt von Lobbyisten erstellt werden, Politiker die nach ihrer Abwahl direkt Belohnungspöstchen in der Wirtschaft antreten.... in Deutschland scheint wirklich alles käuflich zu sein.

Wenn schon die führenden Repräsentanten dieser sogenannten Demokratie so viel Dreck am Stecken haben, braucht man gar nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, wie es ein paar Ebenen tiefer aussieht. Nicht umsonst sagt eine alte Redensart Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken. Ich muss mir das noch nicht einmal vorstellen, denn ich habe es zwischen 2002 und 2004 selbst erlebt.

Ein Besucher meines Blogs hat dort heute früh folgenden Kommentar hinterlassen:
Zitat:
wer glaubt die BRD stelle eine Demokratie dar der ist naiv oder desinformiert ( Gehirnwäsche durch die Medien ) oder
hat das selbsstaendige denken nie gelernt.
Ich selbst würde das nie so drastisch formulieren. Dennoch ist meiner Meinung nach an dieser Aussage etwas dran, besonders was die Desinformation betrifft.

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Dazu zähle ich im besonderen Maße die Vietnamesen. Ich kenne keinen mit Deinem Standpunkt.
Nimm bitte zur Kenntnis, dass ich keine Vietnamesin bin. Ich werde aber bald sehr intensiv daran arbeiten, endlich eine zu werden.

Viele Grüsse
Cathrin

Online    
VFU999






Anmeldungsdatum: 15.02.2004
Beiträge: 974
Wohnort: Vogtland


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BeitragVerfasst am: 25.02.2010, 20:45    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Micha L » hat folgendes geschrieben:

Wer sich auskennt, weiß, daß unbequeme, aber fähige Leute unterdrückt wurden und daß SED-Größen alles andere als fähig waren, z. B. nicht mal frei reden konnten. In den unteren Ebenen herrschte bestenfalls Mittelmaß.


Die Erkenntnisse eines Auskenners ! Eher scheint mir, da hat jemand die Leipziger Revolution verpennt und will im Jahr X+20 sein "Ich war schon immer dagegen" Image aufpolieren. Nur so kann ich Deine simplen polemischen Verallgemeinerungen von Schwächen Einzelner deuten.

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Uneingeschränkt loben Vietnamesen auch das hiesige Gesundheitswesen.


Bei dieser von Dir verbreiteten Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung werde ich mir jetzt nicht erlauben, von gegenteiligen Fällen zu berichten, mit denen ich auch aktuell konfrontiert bin. Ich muss ja Angst haben, Du könntest mich als Angehöriger der ehemaligen bewaffneten Organe outen.

_________________
- Wo hatte Honecker nur die ganzen Idioten versteckt -

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 25.02.2010, 22:37    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Bei dieser Diskussion ist jetzt das passiert, was zunächst wie eine demokratisch gestaltete Auseinandersetzung aussah : kontroverses Übertreiben der Kontrahenten.
Hier genauso wie bei der „Menschenrechtsdebatte“ im Forum.
Gemessen an historischen Zeiträumen : Deutschland gibt es als geschlossenes Land mit eigener Identifikation noch gar nicht so lange. Und noch kürzer ist die demokratische Tradition – immer war etwas zur Verhinderung dazwischen. Die Engländer waren da besser dran, nun fast 1.000 Jahre demokratiebildender Entwicklung, und die Franzosen mit ihrer Revolution können auch auf etwas zurückblicken, was demokratiefestigend wirkt und lebendiges Demonstrieren zulässt.
Dieser Hintergrund aus der Geschichte ist in den Köpfen verborgen real vorhanden und findet seinen Ausdruck in den geschriebenen Verfassungen und in der Verfassungswirklichkeit. Das wird von einigen Teilnehmern hier vernachlässigt.
Gebt den Gesellschaften Zeit. Zeit, sich zu finden. Zeit, die richtigen Politiker zu finden. Deutschland ist nicht ausgereift. Vietnam ist auf dem Wege. Fehler kann man auf den Wegen auch als Anlaß für produktive Prozesse betrachten.
Ungeduld und Prinzipienreiterei können den Prozessen nur schaden.
Deutschland ist nicht auf dem Wege zur Bananenrepublik. Weil es Instrumente und Institutionen gibt, das zu verhindern. Die Möglichkeit, hier ungefährdet seinen Mund und den Stift deutlich zum Protest einzusetzen. Das ist ein Gut, mit dem man Abwege, die immer da sein werden, zurückführen kann.
Vietnam ist kein betonierter Einparteienstaat. Hinter seiner Regierung steht eine ungeheuer positiv denkende, lebendige Gesellschaft, aus der Kräfte und Persönlichkeiten erwachsen, die die Abwege korrigieren werden.
Die polarisierenden Übertreiber in dieser Diskussion, die mit ihren Beweisstücken eher sich selbst mit ihren Interessen darstellen als die zwar unterschiedlich aber jeweils gesamt günstig strukturierten Wirklichkeiten der Völker tun der Sache – das ist Entwicklung - keinen großen Gefallen.
Freundliche Grüße, Catinat

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Florian




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Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 1920


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BeitragVerfasst am: 26.02.2010, 05:27    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Cathrin » hat folgendes geschrieben:
Also eine funktionierende Demokratie stelle ich mir jedenfalls anders vor.


Natürlich könnte und sollte das auch in Deutschland alles besser funktionierten. Mir missfällt da auch sehr sehr viel und ich finde es entwickelt sich auch nicht unbedingt zum Besten weiter...

Aber, erstens gibt es auch nicht nur schlechtes, es ist auch sehr vieles gute am deutschen System, und zweitens gibt es unter den auf dieser Welt existierenden Alternativen einfach keine die man jetzt wirklich eindeutig besser finden könnte.

Utopien gibt es natürlich genug.
Es ist ja auch wichtig dass man sich nicht mit den Zuständen der Welt, wie sie sind, zufrieden gibt, sondern an eine bessere glaubt und sich - wie auch immer - dafür einsetzt. Aber genauso wichtig ist ab und zu eine faire und nicht von Ideologie (oder persönlichen Emotionen) getrübte Betrachtung der Realität.

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AndyNguyen




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Beiträge: 2475
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BeitragVerfasst am: 26.02.2010, 09:46    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@ Cathrin

Westerwelle, Sarah Wagenknecht mit ihrer Kommunistische Plattform, selbst die Clowns von der NPD u.v.m. haben in diesem Land das Recht, sich auf die politische Meinungsvielfalt zu berufen. Sie dürfen populistisch sein und sich lächerlich machen. Das zeichnet eine Demokratie aus.

Wir haben eine weitgehend unanhängige Presse. Und natürlich gibt es Zeitungen und Publikationen, die sich eine Parteien oder politischen Strömungen ausrichten. Wir haben Fernseh- und Rundfunksender, die uns zwar mit Werbemüll dichtschwätzen, aber eben auch mehr als eine Meinung verbreiten.

Meinungsvielfalt gibt es in VN nicht, denn sie ist politisch nicht erwünscht. Wobei ich nicht ausschließe, dass auch in einem Einparteiensystem kontrovers diskutiert wird. Nur mir würde das nicht reichen.

Das es Dinge gibt, die nur unzureichend oder nicht funktionieren, spricht nicht gegen die Demokratie, so wie wir sie in D vorfinden. Die Demokratie ist eine Staats- und Gesellschaftsform in der ich ungestraft meine Kindlichkeit behalten darf. Wenn mir von staatlicher Seite gesagt wird: "....Du mußt", dann kann ich antworten "Warum?". Und von diesem kindlichen Mißtrauen und in Frage stellen lebt die Demokratie. Das vermisse ich in Vietnam.

Zitat:
Vietnam ist kein betonierter Einparteienstaat.


Doch, genauso so würde ich es definieren.

_________________
Ai làm nấy chịu
(dt.: Jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich)

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 26.02.2010, 10:12    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Florian » hat folgendes geschrieben:
und zweitens gibt es unter den auf dieser Welt existierenden Alternativen einfach keine die man jetzt wirklich eindeutig besser finden könnte.

Wärst du denn einverstanden damit, Florian, wenn du deinen Satz in dieser Weise abändern könntest : "...gibt es unter den auf dieser Welt existierenden Alternativen einfach keine, die ich jetzt wirklich eindeutig besser finden könnte. "
Mit dem "man" tue ich mich schwer, weil es den Anspruch auf allgemeine Verbindlichkeit für alle erhebt und die, die anders denken, ausschließt. Mich zum Beispiel.
Warum lässt man andere Gesellschaften mit anderer Geschichte nicht andere Wege mit anderen Schritten zum vielleicht gleichen utopischen Ziel gehen ?

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Catinat
Gast










BeitragVerfasst am: 26.02.2010, 10:31    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

In bezug auf den gefühlten Mangel an Meinungsvielfalt schreibt AndyNguyen : "Mir würde das nicht reichen." "Mir" : authentische Meinung , mit der ich gut leben bzw. diskutieren kann.
Und mir reicht es. Weil ich keine Lust verspüre, Vietnamesen in Vietnam in eine Diskussion über ihren angeblichen Mangel an Meinungsfreiheit in ihrem Land hinein zu ziehen. Ich habe keine missionarischen oder kolonialen Ansprüche an das Volk, das von Bevormundung von außen die Nase voll hat. Ich spreche dort mit vielen, jeden Tag. Sie scheinen nicht unter Meinungsgängelung zu leiden. Sie haben andere Freuden und Sorgen.
Ich will trotzdem auch etwas verändern. In meinem Land. In Deutschland. Und zwar viel. Aktuell mithelfen, einen offenbar völlig der Diplomatie unfähigen Außenminister von seinem Amt zu befreien. Langfristig : die in NRW völlig politikunfähige Gruppe der Linken bei der nächsten Wahl in NRW im Mai ebenso an Regierungsmitarbeit zu hindern wie die Rechten.

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