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 Neue Literatur Vietnam

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Cathrin
Gast










BeitragVerfasst am: 20.03.2010, 19:47    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Cetan » hat folgendes geschrieben:
Doch ein Buch gegen seine Überzeugung und nur auf den Wunsch einer politischen Interessengruppe hin zu schreiben, wäre für einen hochkarätigen Schriftsteller ein Unding!


Sehr richtig. Das sehe ich auch so. Denn in meinen Augen hat sich Dương Thu Hương mit "Đỉnh cao chói lọi" vor gut einem Jahr aus dem erlauchten Kreis der hochkaraetigen Schriftsteller verabschiedet. Doch das ist natuerlich nur meine ganz persoenliche Meinung.

Viele Gruesse
Cathrin

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To_ThienHoang
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Anmeldungsdatum: 05.01.2010
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BeitragVerfasst am: 20.03.2010, 21:45    Huong ist niemals käuflich!! Antworten mit ZitatNach oben

Hallo,

für vietnamesische Literatur-Liebhaber sind alle Werke Duong Thu Huongs wärmsten zu empfehlen.

Es kann sein, dass meine innige Liebe zu ihr(en Werken) mich blind macht.
Alle 3 am meisten bewunderten und gelesenen Werke "Liebesgeschichte, vor der Morgendämmerung erzählt", "Bitterer Reis" und "Au Zénith" finde ich klasse. Duong Thu Huong gehört zu den ingeniösten vietnamesischen Schriftstellern von heute. Genial, scharfsinnig und geistreich ist ihre Sprache, fesselnd und originell zugleich, dazu noch wahrhaftig, dass man alle ihre Werke in einem Atemzug lesen möchte. Ich möchte sagen: Jedes Wort ist ein Genuss!
Wäre ich ein Ausländer(kein Vietnamese), wäre es ein Grund, Vietnamesisch zu studieren, um dann Duong Thu Huong lesen zu können.

Als platonischer Liebhaber von Huong kann ich nur betonen, dass man Huong im Gegensatz zu den vietnamesischen Machthabern von heute nie, niemals und nimmer kaufen kann, weder ihre Seele noch ihren literarischen Geist!

Böse Unterstellung und andere Äußerungen über Huong kann man einfach als kindisch, dumm … betrachten!

Mit literarischem Gruß
Hoang

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
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BeitragVerfasst am: 21.03.2010, 11:49    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ein Roman ist keine historische Kategorie.

Im Grunde geht es also um (die) Geschichte, die dahintersteckt.

Aufgabe eines Historikers* ist es, so etwas zu untersuchen und richtigzustellen, schließlich ist er ein Forscher. Und diese sind naturgemäß neugierig und wissen, daß man aus allen Quellen Nutzen ziehen kann, auch wenn sie tendenziös sind. Er ist sogar verpflichtet, alle verfügbaren Quellen zu benutzen. Die argumentative Auseinandersetzung mit gegenteiligen Meinungen beflügelt ihn, wenn notwendig auch bis zum Streit.

Einfach zurückweisen wird er so etwas also nicht, weil das unwissenschaftlich wäre. Das unterscheidet ihn vom Apologeten.
Letztendlich dienen Tabus ("Es darf nicht sein, was nicht sein darf") der Geschichtsklitterung ebenso wie die Verleumdung.

*Da mag man mir zugestehen, daß ich mehr als nur interessiert bin.

Gruß

Micha

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 22.03.2010, 17:25    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Mir ist es, ehrlich und auch persoenlich gesagt, piepegal, ob ein Buch einen kommunistischen oder aesthetischen oder antikommunistischen Anstrich hat. Wenn das Erscheinen eines Buches irgendwo unterdrueckt sein sollte, waere das natuerlich besonders spannend.
Der Wert einer Dichtung ergibt sich fuer mich auch, aber nur zum geringen Teil aus dem Inhalt.
Der Inhalt in seinem Verhaeltnis zur Aussage, zum Gehalt, ist mir schon wichtiger.
Zu qualitativ hoeherer Bedeutung setze ich die Beherrschung der Form und im besten Falle, wie bei Proust oder James Joyce, die Kraft, bestehende Formen von innen zu sprengen und neue zu schaffen.
Zur Form gehoert fuer mich der Aufbau und – noch wichtiger – als letztes , wichtigstes Qualitaetsmerkmal die SPRACHE. ( = Das Koennen, mit Sprache starke, lebendige Vorstellungsbilder erzeugen.)
Berthold Brecht erscheint mir in diesem Sinne im deutschen Sprachraum der groesste und vielfaeltigste Dichter des letzten Jahrhunderts. Zufaellig war er Kommunist.
Dichterische Kriterien – moeglichst noch von dichterischen Fehlfarben in einem Gremium fest zu legen – ist seit dem katholischen Index und Buecherverbrennungen anderer ideologischer Gruppierungen gefaehrlich. Nicht fuer die Kunst . Die wird sich durchsetzen. Das zeigen Shakespeares Koenigsmorddramen , Molieres Verspottungen der Herrschenden, Schillers Marquis Posa – allesamt nicht mit sondern unter Gefahr gegen den herrschenden Zeitgeist geschrieben – . Gefaerlich letztlich allerdings fuer die Systeme, die ich oben angemerkt habe.
Und noch eins : sollte ein Stueck Literatur und ihr/sein Verfasser “Weltliteratur” sein, gehoert diese Literatur bzw. der Autor nicht mehr nur seiner Sprachgemeinschaft – sondern der ganzen Welt.
Da muss man mal kritischg drauf gucken, bei der guten Frau
Dương Thu Hương . Vielleicht faellt sie ja qualitativ hinten runter. Mal lesen. Von Verschwoerungstheorien jeder Art halte ich ganz und gar nichts. Liebe Gruesse, Catinat

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
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BeitragVerfasst am: 22.03.2010, 17:56    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

An die Bücherverbrennung habe ich auch gedacht, mir aber verkniffen, das anzusprechen.
Das wäre die letzte Konsequenz, die hoffentlich niemand fordert.
So hat ja als Erster "unser" Qin Shihuangdi Literatur vernichtet, die nicht seiner Ideologie entsprach.

Gruß

Micha

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 23.03.2010, 00:09    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Cathrin » hat folgendes geschrieben:
Denn in meinen Augen hat sich Dương Thu Hương mit "Đỉnh cao chói lọi" vor gut einem Jahr aus dem erlauchten Kreis der hochkaraetigen Schriftsteller verabschiedet. Doch das ist natuerlich nur meine ganz persoenliche Meinung.

Mein persoenlicher Respekt, ehrlich ! Weil ich “Farbe bekennen” mag und Demokrat bin. Wird aber den internationalen Literaturbetrieb nicht stoeren. Zum Glueck. Die Geschichte wird entscheiden, nicht wir.
Bin auch gespannt auf Michas “Keiler”. Nhakhaoco : Archaeologie ist mein heimliches Hobby, viele Gruesse, Catinat

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Micha L






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BeitragVerfasst am: 23.03.2010, 18:33    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Man könnte einfach sagen, daß die Schriftstellerin nicht mehr gefällt, weil sie eine andere politische Richtung vertritt. Gegen ein solches "Farbe bekennen" kann man tatsächlich nichts sagen.

Maßstab für den Wert von Kunst kann aber nicht die Übereinstimmung mit der persönlichen politischen Überzeugung sein. Damit stellt man seine politische Überzeugung automatisch als die einzig wahre hin, obwohl es viele konkurrierende gibt.

Da Kommunisten/Sozialisten sich traditionell im Besitz der alleinigen Wahrheit wähnen ("die Partei, die Partei hat immer recht" sangen sie z. B. weltfremd in der DDR), wundert mich Cathrins Haltung hier und anderswo nicht.

Bei solchem Asolutismus sind Zweifel natürlich nicht angebracht. Alles was dazu führen könnte, wird ignoriert oder verfolgt.

Gruß

Micha

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 24.03.2010, 15:35    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Micha,

warum wohl biete ich das Buch auf meinem Blog zum Download an? Doch ganz bestimmt nicht, weil ich es ignorieren oder verfolgen will. Allerdings muss man sich meiner Meinung nach mit so einem Machwerk konsequent auseinandersetzen. Schon im Vorwort des Buches werden doch die Motive der Schriftstellerin mehr als deutlich, naemlich ein tiefer Hass auf das "kommunistische" System in Vietnam.

Vielleicht waere es besser, du wuerdest das Buch zuerst lesen bevor du ein Urteil ueber meine ablehnende Haltung abgibst. Sonst bleibt es naemlich bei haltlosen Unterstellungen deinerseits, in denen ich so gar keine Basis fuer eine vernuenftige Diskussion erkennen kann.

Viele Gruesse
Cathrin

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Micha L






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BeitragVerfasst am: 24.03.2010, 18:54    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Cathrin,

mal abgesehen davon, daß niemandem das Recht abgesprochen werden kann etwas zu hassen, was andere in den Himmel heben (das gibt es überall, ist normal und selten hat eine Seite die Wahrheit gepachtet) überschätzt Du Deine Bedeutung, wenn Du das auf Dich beziehst.
Dieses Ignorieren/Totschweigen und Verfolgen, nicht etwa nur in dem relativ unbedeutendem Fall, besorgen andere, die an den Schalthebeln sitzen.
Du kannst nur schimpfen, was Du ja ausgiebig tust.
Ausdrücklich habe ich betont, daß ich nichts dagegen einzuwenden habe, wenn Du etwas ablehnst, das nicht Deiner Überzeugung entspricht. Das tun wir alle. Aber Du bestimmst nicht, was ein "Machwerk" ist (in der Hinsicht bleibt nicht mal Reich-Ranitzki ohne Widerspruch und man mag selbst dem "Literaturpapst" nicht uneingeschränkt recht geben)
Eine deutsche Fassung des Romans würde mich interessieren, gerade wegen Deiner Hype - aber nicht aus Prinzip und um eine politische Haltung in den Himmel zu heben.
Wie begründet sie denn ihren Haß? Bei "Bitterer Reis" war Ihre Kritik auch ohne Vorwort zu verstehen und realistisch.

Gruß

Micha

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 24.03.2010, 20:20    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Jetzt verstehe ich die Welt nicht mehr. Wir sollen das Buch "Đỉnh cao chói lọi" von Dương Thu Hương lesen, um zu einer Beurteilung zu kommen. Also hole ich es mir in der Buchhandlung meines Vertrauens in SaiGon. Pustekuchen ! Gibt es nicht. Also muss ich mal erst VORLAEUFIG ein VORURTEIL (!) bilden aus den Bemerkungen von denen, die das Glueck hatten, es lesen zu koennen. Bevor ich mich einer Beurteilung oder Verurteilung des Buch(inhalts ? –gehalts ? – wertes in kuenstlerischem Sinne ?) anschliesse.
Zwangslaeufig gehoert zu meiner vorlaeufigen Vorurteilsbildung auch die Antwort auf die entscheidende Frage : Warum bekomme ich das Buch "Đỉnh cao chói lọi" von Dương Thu Hương hier einfach nicht ? Da fehlt mir von Kritikern des Buches eine schluessige, klare, eindeutige Antwort ohne Herumgeeiere (meinetwegen : “ Lieferschwierigkeiten wg. zu grosser Nachfrage” zum Beispiel). Von der Schluessigkeit der Antwort mache ich eine erste vorlaeufige und indirekte Wuerdigung des von mir hier nicht zu erwerbenden Buches mit abhaengig.
Warum kann ich das Buch in SaiGon also nicht erwerben ?
“Kommunistisch” oder “antikommunistisch” als persoenliche Stellungnahmen zu Literaturprodukten kann ich hinnehmen. Fuer den Ernst zu nehmenden Literaturexperten oder –kritiker oder einfach –geniessend beurteilenden Privatier wie mich ist ein Stempel wie “kommunistisch” oder “antikommunistisch” fuer LiteraturBEURTEILUNG einfach nur : total unbrauchbar.
Und eine Verschwoerungstheoriedazu : unappetitlich bis ungeniessbar.
http://blog.prix-litteraires.info/2009/11/prix-laure-bataillon-2009.html - Die Preisverleihung des Prix Laure Bataillon an Dương Thu Hươngs "Đỉnh cao chói lọi", und an die Uebersetzer in der Uebersetzung “ Au zenith” ist sicherlich eine weltanschaulich unverdaechtige Massnahme, die Verschwoerungstheorien eher nichtig werden laesst.
Bei einem leider mir hier nicht ermoeglichten freien Erwerb des Buches danke ich Micha, Cathrin und To_ThienHoang, Cetan und Knolle2 , mit all ihren Beitraegen mir wenigstens ein VOR-URTEIL (!) bilden zu koennen.
Bei meinem Versuch, eine Stellungnahme zur Autorin Dương Thu Hương oder zu ihrem Werk bis Ende 2009 von AutorenkollegInnen zu bekommen, stiess ich nur auf eine eher so wie beilaeufig hingestreute Bemerkung des wohl von allen hier geschaetzten Thế Dũng von Anfang 2010. Er wird auch das letzte Werk von Dương Thu Hương gekannt haben als er den “Traum von Orly” verfasste und ueberarbeitete. Auf S. 70 laesst Thế Dũng Tran Linh sagen : “ Dann las ich weiter in dem Buch “Jenseits der Illusionen”. Dann kamst Du …” und aehnlich noch einmal auf S. 71 :”Waehrend Du…, sass ich noch da mit “Jenseits der Illusionen”. Ohne Wertung, eher “romantisch positiv” denn negativ : “Jenseits der Illusionen” ist von
Schriftstellerkollegin Dương Thu Hương. Auch vor diesem Hintergrund sehe ich vorlaeufig keine Veranlassung, das Buch "Đỉnh cao chói lọi" von Dương Thu Hương abzuqualifizieren. Im Gegenteil !

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Micha L






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BeitragVerfasst am: 25.03.2010, 08:08    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Cathrin » hat folgendes geschrieben:

Allerdings muss man sich meiner Meinung nach mit so einem Machwerk konsequent auseinandersetzen....
.....
Sonst bleibt es naemlich bei haltlosen Unterstellungen deinerseits, in denen ich so gar keine Basis fuer eine vernuenftige Diskussion erkennen kann.


Das gebe ich gern wörtlich zurück.
Statt „konsequenter Auseinandersetzung“ bloße Anschuldigungen Deinerseits ohne Argumente, die man diskutieren könnte, nach dem Motto „Es darf nicht sein, was nicht sein darf“ bzw. „was mir nicht paßt, ist schlecht“.
Deshalb erörtern wir zunächst einmal diese Haltung.

Was fehlt sind Fakten, die belegen, daß es sich bei dem Roman tatsächlich um ein „Machwerk“ handelt? Kannst Du die Geschichte, die dahinter steckt und die Dir so gar nicht zu passen scheint, widerlegen?
Sicherlich nicht.

Also bitte: Fakten statt Polemik.

Gruß

Micha

P.S.:
Ein tatsächlich antikommunistisches Werk, weswegen der Autor verfolgt wurde, hat sich nicht nur als große Literatur erwiesen, sondern vor allem als wahr: Solschenizyns "Archipel Gulag".
Damit will ich die vietnamesische Schriftstellerin nicht überbewerten, sondern darauf hinweisen, daß Antikommunismus legitim ist.

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Courti
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BeitragVerfasst am: 25.03.2010, 09:42    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Sorry wenn ich mich in eure Diskussion so einfach einschalte,
aber mir kommt es so vor,
als hättet ihr einfach 2 verschiedene herangehensweisen an Literatur.
Micha und Catinat beurteilen demnach das Buch an sich und zwar jedes einzeln,
Cathrin hingegen fragt sich: Wie glaubwürdig ist der Autor, wenn das eine Buch sich so gar nicht mit dem anderen vereinbaren lässt.

Vielleicht solltet ihr euch einfach mal auf eine gemeinsame Diskussions-Grundlage einigen.

Im übrigen: Ich habe noch keines der Bücher gelesen.

_________________
Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
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BeitragVerfasst am: 25.03.2010, 09:52    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Courti » hat folgendes geschrieben:
Cathrin hingegen fragt sich: Wie glaubwürdig ist der Autor, wenn das eine Buch sich so gar nicht mit dem anderen vereinbaren lässt.


Das andere Buch "Bitterer Reis" ist ebenfalls gesellschaftskritisch. Da gibt es keinen Bruch. Die Autorin scheint nur konsequent weitergegangen zu sein.

Der Springende Punkt ist aber nicht die Literatur, sondern die Politik, die dahintersteckt.
Offizielle, d.h. tendenziöse Geschichtsschreibung, steht gegen ein biografisches Detail, das nicht gefällt, von dem aber sicherlich nicht nachgewiesen ist, daß es erfunden wurde. Erst dann wäre der Roman aus der Sicht des Historikers ein "Machwerk".

Gruß

Micha

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 25.03.2010, 11:24    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Kannst Du die Geschichte, die dahinter steckt und die Dir so gar nicht zu passen scheint, widerlegen?

Natuerlich nicht. Aber der Wahrheitsgehalt ist doch auch durch nichts beweisen. Doch das ist in meinen Augen gar nicht der entscheidende Punkt. Ein Roman ist (fast) immer Fiktion, manchmal mehr und manchmal weniger. Viel wichtiger ist meiner Meinung nach die Art und Weise, wie die Geschichte praesentiert wird und die Motivation der Autorin, sich mit einer historischen Persoenlichkeit zu beschaeftigen. Und diese Motivation kommt im Vorwort des Buches und in ihren Aeusserungen anlaesslich der Praesentation im Dezember 2008 mehr als deutlich zum Ausdruck.

« Catinat » hat folgendes geschrieben:
Warum bekomme ich das Buch "Đỉnh cao chói lọi" von Dương Thu Hương hier einfach nicht ? Da fehlt mir von Kritikern des Buches eine schluessige, klare, eindeutige Antwort ohne Herumgeeiere

Was erwartest du jetzt fuer eine Antwort? Ich bin nicht gerade gluecklich ueber diese Tatsache, kann es aber freilich nicht aendern. Fragen musst du jedoch die Verantwortlichen im Kulturministerium oder wo auch immer diese Entscheidung, die ich fuer falsch halte, getroffen wurde.
http://www.blog.de/media/document/duong_thu_huong_dinh_cao_choi_loi/3059955 (PDF, 2,6Mb)

Viele Gruesse
Cathrin

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
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BeitragVerfasst am: 25.03.2010, 12:19    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Cathrin » hat folgendes geschrieben:
Ein Roman ist (fast) immer Fiktion, manchmal mehr und manchmal weniger.


Wem sagst Du das....Damit habe ich schon argumentiert.

« Cathrin » hat folgendes geschrieben:

Viel wichtiger ist meiner Meinung nach die Art und Weise, wie die Geschichte praesentiert wird und die Motivation der Autorin, sich mit einer historischen Persoenlichkeit zu beschaeftigen. Und diese Motivation kommt im Vorwort des Buches und in ihren Aeusserungen anlaesslich der Praesentation im Dezember 2008 mehr als deutlich zum Ausdruck.


Sicherlich.
Aber die historische Persönlichkeit ist nachweislich umstritten. Deshalb muß eine kritische Einstellung nicht falsch sein, nur weil sie von idealisierenden Darstellungen abweicht (Du kritisiert auch umstrittene Persönlichkeiten, sogar aus der Ferne).
Da mußt Du schon konkret werden und belegen, ob die Motivation Geschichtsfälschung ist - ein schwerer Vorwurf, der aus Deinen Äußerungen zu entnehmen ist.

Gruß

Micha

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