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 Spaete "Gerechtigkeit" ?

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Cathrin
Gast










BeitragVerfasst am: 27.07.2010, 16:34    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« tak1963 » hat folgendes geschrieben:
ich denke, dass dieser prozess bzw. mehr das ergebnis relative bedeutungslos in cambodia aufgnommen ...
bis auf wenige direkt betroffene - viele werden es nicht bemerkt haben-


Das sehe ich anders. Durch meine regelmaessigen Kontakte nach Kambodscha weiss ich, dass der Prozess dort auf ein reges oeffentliches Interesse stiess. Waehrend der Herrschaft der Roten Khmer ist ein Viertel der kambodschanischen Bevoelkerung ums Leben gekommen. Ausnahmslos alle Familien haben Opfer zu beklagen. Es gibt also nicht nur "wenige direkt betroffene", sondern das ganze Volk war von dem Terror betroffen.

Ich habe vorhin mit meinem Patenkind in Siem Reap telefoniert. Das Urteil scheint in Kambodscha eher mit Enttaeuschung aufgenommen worden zu sein. Aber sollte man hier ueberhaupt von "Gerechtigkeit" sprechen? Was ist denn eine gerechte Strafe fuer einen Massenmoerder?

Viele Gruesse
Cathrin

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 27.07.2010, 20:21    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Cathrin » hat folgendes geschrieben:
Aber sollte man hier ueberhaupt von "Gerechtigkeit" sprechen? Was ist denn eine gerechte Strafe fuer einen Massenmoerder?


Stimmt. Ich hatte den Begriff auch in “Gaensefuesschen” gesetzt und ein Fragezeichen dazu.

Das, was sich ereignet hat, war grauenvoll und von Menschen grauenvoll veranstaltet. Nur die Toetungsmaschinerie Nazideutschlands uebertraf das Grauen in Kambodscha.


Die Frage nach einer Suehne noch lebender Verantwortlicher wird bei so etwas nie angemessen beantwortet. Es ist wohl mehr symbolisch und damit unbefriedigend. Die unfassbaren Begleitumstaende wie z.B. das Fehlen echter Reue kommen nun auch noch hinzu.


Gerechtigkeit ? Ich finde keine Antwort darauf. Es macht nur : schrecklich hilflos.


Gruesse, Catinat

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tak1963
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BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 02:09    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Regentroepfchen » hat folgendes geschrieben:
Die Verantwortlichen von Killing field wurden verurteilt. Das ist späte Gerechtigkeit. Aber lieber spät als nie. Hoffentlich werden alle Diktatoren und die, die Greueltaten begangen haben, zur Verantwortung gezogen. Natürlich wird solche Gerechtigkeit nicht geschenkt sondern hart erkämpft.


da hast du recht- und vorkaempfer dieser "gerechtigkeit" war ob du es magst oder nicht, vietnam, welches dort die jetzige demokratischen rundsteine gelegt hatte.

deine angebliche muster demokratie deutschland hat sich zum beispiel geweigert, damals die neue regierung anzuerkennen - uebrigens ein staat unter anderen, die die khmer rouge gern laenger an der macht gesehen haetten

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AndyNguyen




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BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 07:35    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Lieber Tak,

nun wollen wir aber bitte nicht verschweigen, dass VN damals und auch heute selbst kein demokratisches Land war und ist. Wie bitte wollten die in Kambodscha demokratische Strukturen einführen? Das ist lächerlich.

Die Roten Khmer, die noch kurz vorher selbst von Vietnam unterstützt wurden, um Kambodscha zu destabilisieren, um somit den USA eine weitere Front zu bescheren, diese Roten Kmehr wurden mit chinesischer Unterstützung für VN gefährlich, denn VN und China befanden sich in einem Grenzkonflikt. Vielleicht kann man noch argumentieren, es ging um die Rettung vietnamesischer Minderheiten, denn die Roten Khmer hatten gerade begonnen, diese abzuschlachten. Nur um Demokratie ging es sicher nicht.

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(dt.: Jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich)

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tak1963
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BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 07:57    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« AndyNguyen » hat folgendes geschrieben:
Lieber Tak,

nun wollen wir aber bitte nicht verschweigen, dass VN damals und auch heute selbst kein demokratisches Land war und ist. Wie bitte wollten die in Kambodscha demokratische Strukturen einführen? Das ist lächerlich.

Die Roten Khmer, die noch kurz vorher selbst von Vietnam unterstützt wurden, um Kambodscha zu destabilisieren, um somit den USA eine weitere Front zu bescheren, diese Roten Kmehr wurden mit chinesischer Unterstützung für VN gefährlich, denn VN und China befanden sich in einem Grenzkonflikt. Vielleicht kann man noch argumentieren, es ging um die Rettung vietnamesischer Minderheiten, denn die Roten Khmer hatten gerade begonnen, diese abzuschlachten. Nur um Demokratie ging es sicher nicht.


cambodia ist eine demokratie, es mag fuer manch zwar komisch klingen-aber es ist.
zu vietnam habe ich bereits mehrmals gesagt-ein paar grossartige phrasen aus dem ausland allein, sind wenig demokratie.vietnam ist demokratisch genug um fuer sich selbst entscheiden zu koennen. im uebrigen bin ich froh,dass es keine form von deutscher demokratie hier gibt (ausser in diesen botyschaften, wo die beamten sich selbst verherrlichen koennen)

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AndyNguyen




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BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 08:33    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Wenn Kambodscha heute eine Demokratie ist, dann ist das aber nicht das Verdienst Vietnams. Darum ging es mir. Es mag sein, dass das heutige Kambodscha deutlich demokratischer ist, als das heutige Vietnam.

Und wenn Dich selbstverliebte deutsche Beamte stören (und davon gibt es eine Menge) dann empfehle ich einen Besuch bei der VN Botschaft in Berlin. Die kriegen einen Orgasmus, wenn sie ihre Landsleute schikanieren können und wenn sie das Konzept des Teegeldes jeden Tag ein bißchen perfektionieren.

Wir sind ja völlig einer Meinung wenn wir sagen, jeder Staat dieser Erde muss, ohne Einmischung von aussen, sein eigenes System basteln. Was ich allerdings nicht akzeptiere ist, und diese Tendenz sehe ich manchmal bei Dir, wenn versucht wird aus Scheisse Bonbon zu machen. Okay, Du lebst in VN und hast gerade nichts anderes. Wenn Du möchtest darfst Du Dir gern das System dort schönreden. Nur mit wagen und unpassenden Vergleichen dem deutschen System ans Knie zu pissen, um damit die Kacke in der eigen Hose zu vertuschen, dass macht wenig Sinn und ist unredlich.

Und egal welches Thema wir diskutieren, es gelingt Dir immer wieder das Gleis zu wechseln, um Vietnam oder irgendwas in Vietnam zu rechtfertigen. Das ist bei vielen KP Anhänhern nahezu pathologisch. Kann es sein, dass Ihr ganz genau wißt welche Scheisse Ihr da baut, und vielleicht ist es Euch auch peinlich, oder Ihr ärgert Euch darüber. Nur dann bitte steht zu dem Mist. Es bringt doch nichts die eigenen Fehler mit denen der anderen zu rechtfertigen. und zu vertuschen.

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 08:57    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Die Hinterbliebenen der ermordeten Opfer sind die Opfer, die die Vorgänge bewältigen müssen. Also : jede Familie. Ein Teil davon „heilt sich allmählich selbst“. Ein ganz kleiner Teil, vor allem Jugendliche, davon geht seltsamerweise sogar „gestärkt“ aus der Sache, so absurd wie sich das anhört. Zur „Selbstheilung“ nach Katastrophen solchen Ausmaßes trägt – anders als bei „caucasian families“ – in Asien die Familie mit bei.


Psychotherapieansätze nach westlichem Muster funktionieren nicht, allenfalls bei einem kleinen Oberschichtanteil der Bevölkerung.


Eine Schwierigkeit für das Land ergibt sich zunächst daraus, daß gezielt die Schicht der Intellektuellen vernichtend getroffen wurde. Diese wichtige Schicht muß jetzt nachwachsen; das ist auch wieder absurderweise mit einem kleinen „Plus“ versehen, da die neuen Intellektuellen vermehrt aus den „unteren Schichten“ sich bilden können (Beispiel : Polen nach dem sowjetischen Gemetzel bei Katyn v.a. an den jungen Kadetten, mit der Absicht der Sowjets, die Intelligentia Polens auszulöschen).
Das erkennbar Verbrecherische der Khmer Rouge - Aktionen in Kambodscha hat zur Heilung jetzt ein „Gutes“ : es geht meistens kein allzu großer „weltanschaulicher“ Riß durch die Familie durch nachfolgend allzu unterschiedliche Ansichten der Mitglieder (ein Problem der Südamerikaner nach den Diktaturen). Die Regierung , die natürlich von Fachkräften beraten wird, greift mit ihren Mitgliedern im Umfeld des Gerichts „mäßigend“ ein. Für derartige Urteilsfindungen und Abläufe gibt es viele Beispiele, das funktioniert immer ähnlich, zu letzt und zur Zeit noch in Chile und in Argentinien. Bei Milosevic in Europa liegen die Dinge anders. Die Urteile muß man bei aller beschworenen „Neutralität“ und „Unabhängigkeit“ der Gerichte als „sozial – politische Urteile“ verstehen.


Es wird mit den Urteilen immer Menschen aller Richtungen, v.a. den Opfern, mehr oder weniger weh getan. Im nächsten Jahr geht es ja noch weiter – und der Kaing Guek Eav bzw. Duch kommt auch noch einmal zu den vier seiner ehemaligen Genossen auf die Anklagebank.


Es gilt, jetzt auch das Land in der Brüchigkeit seiner politischen Existenz zusammenzuhalten.

Die Urteile haben mit Gerechtigkeitsfindung (allenfalls für die Zukunft ! ) nicht allein zu tun.

Viele Grüße, Catinat

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AndyNguyen




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BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 09:04    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Die Prozesse und die Urteile sind enorm wichtig für die Entwicklung des Landes in der Zukunft und für den Umgang mit der eigenen Geschichte. Und auch wenn sich dass heute noch viel zu akademisch für den Durchschnittskambodschaner anhört.....es ist wichtig für die Erziehung der Kinder, die Ausbildung der Lehrer usw. und wird hoffentlich für kommende Generationen Früchte tragen.
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Catinat
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BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 09:56    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« AndyNguyen » hat folgendes geschrieben:
Die Prozesse und die Urteile sind enorm wichtig für die Entwicklung des Landes in der Zukunft und für den Umgang mit der eigenen Geschichte. Und auch wenn sich dass heute noch viel zu akademisch für den Durchschnittskambodschaner anhört.....es ist wichtig für die Erziehung der Kinder, die Ausbildung der Lehrer usw. und wird hoffentlich für kommende Generationen Früchte tragen.


Genauso sehe ich das auch. Da wächst ein junges, gereiftes Khmer - Volk heran mit einem bitter erkauften hohen Gerechtigkeitsempfinden.

Und sollte es einmal innenpolitisch kriseln, würde ich die thailändische Regierung bitten, wieder Ansprüche auf die kambodschanischen Kulturstätten zu erheben. Lachen Das festigt die Gesellschaft Kambodschas, einigt und stabilisiert sie.

Viele Grüße, Catinat

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 10:50    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« AndyNguyen » hat folgendes geschrieben:
Die Roten Khmer, die noch kurz vorher selbst von Vietnam unterstützt wurden
Diese Allianz endete schon Anfang der 70er Jahre, da die Vietnamesen den extremistischen Anschauungen der Fuehrung der Roten Khmer nicht folgen wollten. Kader, die aus Hanoi nach Kambodscha zurueckkehrten (ca.5.000 zwischen 1954 und 1970) erwiesen sich als "nicht verwertbar" und wurden zum groessten Teil liquidiert.

« AndyNguyen » hat folgendes geschrieben:
um Kambodscha zu destabilisieren, um somit den USA eine weitere Front zu bescheren.
Diese weitere Front haben die USA doch selbst eroeffnet. Waehrend einer Auslandsreise wurde Koenig Sihanouk von seinem amerikafreundlichen Premierminister Lon Nol mit Hilfe der CIA gestuerzt und nicht mehr ins Land zurueckgelassen. Unter Lon Nol hatten die USA die Freiheit, ihren Vietnamkrieg ohne Probleme auf Kambodscha auszuweiten. Lon Nol war unfaehig, die Probleme des Landes zu loesen und das Volk hinter sich zu vereinigen. Um von seinen Schwierigkeiten abzulenken erklaerte er die verhassten Vietnamesen zu den Schuldigen an der Misere. Das fuehrte zu grausamen Massakern an der im Lande lebenden Minderheit.

Im April 1970, nur zwei Monate nach dem CIA-gesteuerten Putsch, marschierten 31.000 US-Soldaten in Kambodscha ein. Mit dabei 40.000 Soldaten der suedvietnamesischen Armee. Bis zum Ende des nach wie vor geheimen Bombardements auf das Land im Jahre 1973, gingen auf den Osten Kambodschas mehr Bomben nieder als auf Japan waehrend es gesamten zweiten Weltkrieges.

Der Journalist William Shawcross kam nach den Recherchen zu seinem Buch Sideshow - Kissinger, Nixon and the Destruction of Cambodia (deutsch: Schattenkrieg - Kissinger, Nixon und die Zerstoerung Kambodschas, erschienen 1980 im Ullstein Verlag) zu folgendem Fazit:
Zitat:
Es ging mir nicht darum, Kissinger und Nixon zu verdammen. Ich wollte das Wesen und den Erfolg der Roten Khmer erklaeren. Ich kam zu dem Schluss, dass die Hauptverantwortung fuer ihr Wachstum und ihren Sieg bei Nixon und Kissinger liegt. Hier liegt der Kern meiner Kritik, fast jeder amerikanische Verantwortliche, der in Kambodscha taetig war und mit dem ich sprach, teilt diese Kritik.


« AndyNguyen » hat folgendes geschrieben:
Vielleicht kann man noch argumentieren, es ging um die Rettung vietnamesischer Minderheiten, denn die Roten Khmer hatten gerade begonnen, diese abzuschlachten. Nur um Demokratie ging es sicher nicht.
Die Massaker an der vietnamesischen Minderheit (und auch an den Cham) begannen schon unter Lon Nol, wurden aber natuerlich von den Roten Khmer noch ausgeweitet. In seinem grenzenlosen Nationalismus begann Pol Pot 1977 den Krieg mit Vietnam, um seine Ansprueche auf das einst von Khmer bewohnten Mekong-Delta geltend zu machen. Mitte 1977 bombardierten die Kambodschaner Châu Đốc, Hà Tiên und andere Ziele in vietnamesischen Provinzen. Dabei kamen zahlreiche Zivilisten ums Leben. Spaetestens seit Ende 1977 befanden sich Kambodscha und Vietnam in einem Krieg, der letztlich das Ende der Roten Khmer besiegelte. Im Dezember 1978 unternahmen die Vietnamesen die entscheidende Grossoffensive. Daran beteiligt waren auch einige Zehntausend Kambodschaner, darunter ehemalige Angehoerige der Roten Khmer, die vor der Schreckensherrschaft nach Vietnam geflohen waren.

Viele Gruesse
Cathrin

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tak1963
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BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 11:33    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« AndyNguyen » hat folgendes geschrieben:
Lieber Tak,

nun wollen wir aber bitte nicht verschweigen, dass VN damals und auch heute selbst kein demokratisches Land war und ist. Wie bitte wollten die in Kambodscha demokratische Strukturen einführen? Das ist lächerlich.

Die Roten Khmer, die noch kurz vorher selbst von Vietnam unterstützt wurden, um Kambodscha zu destabilisieren, um somit den USA eine weitere Front zu bescheren, diese Roten Kmehr wurden mit chinesischer Unterstützung für VN gefährlich, denn VN und China befanden sich in einem Grenzkonflikt. Vielleicht kann man noch argumentieren, es ging um die Rettung vietnamesischer Minderheiten, denn die Roten Khmer hatten gerade begonnen, diese abzuschlachten. Nur um Demokratie ging es sicher nicht.


deffinier mal demokratie und dann werden wir sehen

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Regentroepfchen
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BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 11:50    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« tak1963 » hat folgendes geschrieben:
« AndyNguyen » hat folgendes geschrieben:
Lieber Tak,

nun wollen wir aber bitte nicht verschweigen, dass VN damals und auch heute selbst kein demokratisches Land war und ist. Wie bitte wollten die in Kambodscha demokratische Strukturen einführen? Das ist lächerlich.

Die Roten Khmer, die noch kurz vorher selbst von Vietnam unterstützt wurden, um Kambodscha zu destabilisieren, um somit den USA eine weitere Front zu bescheren, diese Roten Kmehr wurden mit chinesischer Unterstützung für VN gefährlich, denn VN und China befanden sich in einem Grenzkonflikt. Vielleicht kann man noch argumentieren, es ging um die Rettung vietnamesischer Minderheiten, denn die Roten Khmer hatten gerade begonnen, diese abzuschlachten. Nur um Demokratie ging es sicher nicht.


cambodia ist eine demokratie, es mag fuer manch zwar komisch klingen-aber es ist.
zu vietnam habe ich bereits mehrmals gesagt-ein paar grossartige phrasen aus dem ausland allein, sind wenig demokratie.vietnam ist demokratisch genug um fuer sich selbst entscheiden zu koennen. im uebrigen bin ich froh,dass es keine form von deutscher demokratie hier gibt (ausser in diesen botyschaften, wo die beamten sich selbst verherrlichen koennen)


Was heißt hier "demokratisch genug" ?. Vietnam war und noch nie demokratisch. Verstehst du was eigentlich Demokratie bedeutet ? wenn nicht werde ich dir gern erklären.

Es gibt Demokratie auf dem Papier und echte Demokratie ! Vietn. Volk konnte und kann noch nie über eigenes Schicksal entscheiden (friedlich mit einer Stimme). Im Moment ist die KP der alleinige Herrscher über VN und entscheidet was am besten für die Partei und deren Angehörigkeit ist.

Wenn du es nicht glaubst, werde ich beweisen und zeige dir die grundlage einer Demokratie ! Lachen Einverstanden ?

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Regentroepfchen
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BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 11:57    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Nicht zu vergessen ist der Massakar von Hue beim Tet Offensive. Bei dem tausende Bauer, Beamten von Südvietn. Regierung sowie Ausländische Mediziner in Hue. Bisher hat Vietn. KP immer betritten. Unabhängige Untersuchung ist aber nicht erlaubt. Zeitzeugen und selbst die Millizien und Nordvietna. Soldaten haben zugegeben.
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Catinat
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BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 12:10    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Bevor das Thema Kambodscha durch zu viel Tröpfchen wieder völlig "verwässert" wird, noch ein Bericht dazu, Überschrift :

Nam Vang


Es war einfach für mich , vor 10 Jahren Schweißperlen auf die Stirn südvietnamesischer Bekannter zu treiben und sie zu ungeheuren ganzkörperlichen Abwehrgebärden zu bringen, wenn ich sie mit dem Satz bedrohte : „Willst du mich auf meiner Reise nach Kambodscha begleiten ?“
Da war Angst und Ablehnung greifbar.


Meine Frau erzählte mir von gemeinsamen südvietnamesisch-kambodschanischen Mythen, in denen ein Khmerkönig offenbar seiner Gemahlin Südvietnam schenkte.
Heute will sie mir die Geschichte, die ich aber nur zu 40 % verstanden hatte, nicht mehr erzählen.


Wir sind dann nach Jahren doch noch nach Kambodscha gereist. Meine Frau, die Reisen vietnamesisch versteht, also : schnell ankommen, gut essen, viel reden, für die Kinder Plastikspielzeug aus China kaufen, schlafen, schnell wegfahren, wurde die Reise zu einem Reise-Schlüsselerlebnis. Sie war tief beeindruckt von „ihrem“ (!) Heiligtum Angkor.


Die Begleitumstände waren wieder mal echt spannend.


Für mich : es war genau am Vorabend des amerikanischen Bombenangriffs auf vermeintliche Stellungen von Saddam Hussein Anhängern in Bagdad. Im Hotelgastraum in Siem Reap war der Fernseher an. Wir saßen am Tisch mit australischen Lehrern. Die konnten das Eingreifen des Militärs kaum erwarten. Mein zaghafter Protest löste einen lauten Sturm der Entrüstung aus und ich hörte mich in die Ecke der Nazis gestellt. Meine Einstellung zu Amerikanern ist dank vieler Kontakte und durch die Kenntnis von Teilen des Landes außerordentlich positiv. Zur amerikanischen Administration und ihrer Politik auch dank meiner Erfahrungen in Chile zur hinterhältigen Rolle des CIA bei der Ermordung Salvador Allendes etwa zur gleichen Zeit mit den hier beschriebenen Vorgängen in Kambodscha dagegen : äußerst negativ. Wir zogen uns fast fluchtartig ins Hotelzimmer zurück.


Am nächsten Tag löste meine Frau den nächsten „politischen“ Eklat unfreiwillig aus. Sie wagte es ganz unbefangen vor einem kambodschanischen Guide und in einer gemischten Gruppe laut von Nam Vang zu sprechen. Der wohl vietnamesische Name von Phnom Penh. Mit dem Ergebnis : heller , zorniger Protest des Guide und der kambodschanischen Gäste. Wir wurden wieder mal ausgeschlossen – und schlossen uns einer anderen Gruppe an.


Den Ausführungen Cathrins kann ich im großen und ganzen zustimmen. Ich würde die damalige militärische und politische Gemengelage lieber noch etwas differenzierter betrachtet sehen. Die Rollen waren sicherlich schwarz-weiß verteilt, aber auch mit manch mehr grauen Flecken auf dem weißen Feld. Ich war aufmerksamer Zeitzeuge. Aber das Kapitel im Buch der Kriege möchte ich persönlich lieber ein für alle Mal zuklappen. Es bringt niemanden weiter.


Liebe Grüße, Catinat

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tak1963
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BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 13:34    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Regentroepfchen » hat folgendes geschrieben:
Nicht zu vergessen ist der Massakar von Hue beim Tet Offensive. Bei dem tausende Bauer, Beamten von Südvietn. Regierung sowie Ausländische Mediziner in Hue. Bisher hat Vietn. KP immer betritten. Unabhängige Untersuchung ist aber nicht erlaubt. Zeitzeugen und selbst die Millizien und Nordvietna. Soldaten haben zugegeben.



ach ja, die behauptungen -wie immer fehlen die beweise.

ich kann sogar akzeptieren, dass es manchmal schwer bis unoeglich ist, diese zu erbringen. und waehrend dessen -sind dies nur behauptungen

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