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 Behinderte Kinder in Vietnam

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Courti
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BeitragVerfasst am: 23.03.2011, 16:05    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich kann mich erinnern,
dass mir in Mui Ne mal ein geistig behindertes Maedchen begegnet ist...
Abends, beim Bier trinken.
Sie wurde von einem Hotel zum anderen von Security weggescheucht,
in der Bar wo ich war durfte sie dann bleiben, da war eh kein Gast mehr
ausser mir und den Mitarbeitern.
Sie hatte ein Mathebuch fuer und ich habe mit ihr dann zusammen Aufgaben gerechnet.
Sie war ziemlich gut, fand ich.
Zwischendurch hat sie dann versucht das Bier der Mitarbeiter zu trinken
und sobald sie das geschafft hat, wollten die das nicht mehr - was ich auch verstehen kann.
Irgendwann kam meine Frau dazu und das Maedchen erzaehlte sie kenne sie.
Beide waren wohl mal gemeinsam in einer Klasse.
Meine Frau erinnerte sich nicht,
aber da das Maedel Insiderwissen praesentieren konnte,
glaubten wir ihr.
Irgendwann wurde sie dann auch von dort vertrieben und zog weiter.
Zu Hause hat meine Frau mit ihrer Mutter oder Schwester oder wem auch immer geredet,
und so haben wir erfahren, dass das Maedchen zu Hause immer ans Bett gefesselt wird.
Sie hat eine Schwester mit dem selben Problem
und ich glaube der Vater war auch so - bin mir aber nicht sicher.
Irgendeiner von beiden - also Vater oder Schwester - ertrank im Meer.
Daher diese Fesselungsmassnahmen.
Wobei ich selbst diesen Selbstschutz total unmenschlich finde.

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Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)

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minakie






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BeitragVerfasst am: 23.03.2011, 16:52    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Courti: Vor einer Weile war in den Nachrichten gezeigt, ein Vater aus China musste seinen 2 Jährigen Sohn mit zur Arbeit nehmen und ihn dann immer draussen mit Fußfesseln anketten während seiner Arbeitszeit.
Er konnte sich keine Kinderbetreuung leisten, und seine 4 Jährige Tochter wurde von Menschenhändlern entführt und verkauft.

..oder eine alte, geistig-verwirrte Frau wurde von den Kindern angekettet, was für Aufregung in Vietnam gesorgt hat.
Das klingt unmenschlich.
Wir müssen aber hören, was dieser Vater und was diese Kinder zu sagen haben.
Der Vater hat Angst um seinen Sohn, er kann aber keine Kinderbetreung leisten und muss sich und das Kind auch irgendwie ernähren.
Dieser Tat zeigt nur seine Verzweiflung und die Ausweglosigkeit seiner Armut.
Die Kinder der alten Frau haben gesagt, sie müssen arbeiten und keiner ist da um auf die Mutter aufpassen zu können, und die Mutter ist verwirrt, wenn sie weg geht, wie kann man sie wieder finden?

Solche Geschichte sind traurig und man fühlt sich manchmal ohnmächtig, weil man nichts dagegen tun kann.

MN

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Courti
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BeitragVerfasst am: 23.03.2011, 17:14    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ja sowas kanns aber doch nicht sein.
In Vietnam gibt es ueberall Nachbarn,
die man bitten koennte, ein Auge auf die Kinder zu haben.
Wenn ich mir vorstelle an ein Bett gefesselt zu sein,
in einer Huette, rund um die Uhr,
bei Temperaturen, die die meiste Zeit ueber 30Grad betragen...
Das ist doch kein Leben mehr.
Da wuerde ich vermutlich freiwillig und in vollem Bewusstsein ins Meer laufen.

Ich wollte halt mal die Erfahrung posten,
auch wenn sie weniger die Situation eines Blinden in Deutschland wiederspiegelt.

Nunja. Wie gesagt: eigentlich gehts ja um einen Blinden in Deutschland,
und da hast du ja schon geschrieben,
dass es Betreuungsmoeglichkeiten gibt,
die nicht erst erbeten werden muessten.

Vielleicht eine Geschichte noch:
Ich habe schon ein paar mal geschrieben,
dass ich letztes Jahr oefter eine Klasse mit Auslaendern,
die auf den Unterricht vorbereitet werden, unterrichtet habe.
Da gab es auch einen Chinesen,
der war super in Mathematik. Damit meine ich wirklich super.
Wusste er mal nicht weiter, hat er kurz gefragt und die Antwort sofort verstanden.
Dieser Chinese stottert, was wohl bei Auslaendischen Schuelern in Deutschland oefter vorkommen soll.
Seine Mutter kam mit ihm nach Deutschland,
weil seine Schwester hier auf irgendeine Musikschule geht.
Die Klassenlehrerin erzaehlte mir auch,
dass die Mutter sehr "kalt" ist.
Der Schueler muss mitziehen und alles wird fuer die Tochter getan.
Er ist halt da, aber aufmerksamkeit erfaehrt er keine - zumindest nicht von der Mutter,
die ihm wohl auch nichts zutraut.

Ich habe ihn so einige Zeit im unterricht begleitet
und es war super zu sehen wie er aufbluehte.
Die Klasse probte einen Theaterabend fuer die Eltern.
Dabei hat dieser Schueler dann sogar seinen ersten nicht-gestotterten Satz herausbrachte.

Die Schueler sollten im Deutschunterricht ein kleines Buch ueber die Proben der Theaterstuecke schreiben.
Die Deutschlehrerin erzaehlte mir, er schrieb: "Das war mein schoenstes Erlebnis."

Darf ich an den Themenstarter mal die Frage richten,
ob der Vietnamesische Schueler auch Geschwister hat,
in die die Eltern evtl groessere Hoffnungen stecken
und an denen die Eltern ihn messen?

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minakie






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BeitragVerfasst am: 24.03.2011, 13:00    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Courti:

es gibt Nachbar in Vietnam,die einem manchmal etwas helfen könnten... aber eine, zwei Stunden auf jemanden aufpassen ist etwas anderes als 8,10, 12 Stunden aufpassen, wo diese nicht ihre eigene Kinder sind und besonders wenn sie noch hilfsbedürftig sind.
Nachbar heutzutage sind auch nicht mehr wie früher, besonders in der Stadt. In Hanoi, wo meine Eltern wohnen, außer "Guten Tag" wenn sie sich auf dem Flur sehen, haben die Leuten nicht so viel mit einander zu tun.
..und weil diese Menschen geistlich behindert sind, können sie nicht so weit denken, dass ein Tod womöglich eine Befreiung für sie sein könnte.
Wir Menschen von Natur aus klammern nun mal so an das Leben, auch wenn es für manche andere nur "beschissen" wäre.
MN

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Courti
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BeitragVerfasst am: 24.03.2011, 14:11    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

...Du sprichst dich doch nicht wirklich dafuer aus,
geistig Behinderte anzuketten...

Dass es bei der Organisation von helfenden Nachbarn oder wem auch immer,
Probleme geben kann und nicht alles immer so glatt laeuft ist mir klar.
Das verstehe ich schon, dennoch kann es keine Loesung sein,
jemanden sein Leben lang gefangen zu halten.
Dennoch glaube ich, dass eine Betreuung durch Nachbarn machbar ist - wenn man will.
Zu meiner Schwiegermutter kommen auch oefter irgendwelche Tanten etc.
und geben ihrer Kinder ab - und sie freut sich darueber.
Man ist ja auch sicher nicht der einzige, dem es so geht
und koennte sich mit anderen Betroffenen organisieren.
Und wenn alles nicht geht,
dann koennte man ja wenigstens 3 Stunden am Tag selbst aufpassen.
So wie ich das verstanden habe, wird das in dem Fall aber nicht gemacht - ich weiss es aber nicht mehr sicher.
(Zumal ich ja eh die ganzen Umstaende nur von dritten her kenne)

Ob dieses Maedchen soweit denken konnte tut ja gar nichts zur Sache.
Ich habe ja nur fuer mich gesprochen,
dass ich mein Leben nicht mit Fesseln in einem Raum verbringen will,
bei Temperaturen, die mir auch so manchmal auf den Geist gehen.
Sollte sie aber an ihrem Leben haengen,
dann ist das doch umso besser und erst Recht kein Grund sie gefangen zu halten.

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minakie






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BeitragVerfasst am: 24.03.2011, 15:57    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich bin nicht dafür, einen Mensch anzuketten, aber jeder kann nur in seiner Möglichkeit handeln.. das will ich meinen.
Wir hören eine Geschichte, aber es gibt manchmal dafür Gründe, die wir nicht verstehen können.
Es gibt Mütter, die sich verkaufen, um ihre Kinder zu ernähren.. sie tut das ganz bestimmt nicht, weil sie es will oder weil sie nicht zu organisieren wusste.
Der Vater kettet seinen Sohn an, nicht weil er es will, sondern weil er es muss und nicht was anderes kann.
Organisation?
Ich denke nicht , dass es so viele Menschen in Vietnam gibt, die nur zu Hause sitzen und jede Zeit mit der Betreuung helfen können.. die meistens müssen arbeiten und für ihre eigene Familie zu sorgen.
Das geht hier auch nicht nur um sporadische Gelegenheit, denn solche Situation ändert sich nicht heute auf morgen.
Deine Schwiegermutter freut sich, dass sie anderen MANCHMAL helfen kann.
Schön!
Würde sie sich noch freuen, wenn das Tag für Tag passiert wird?
Dieses Mädchen kann nicht für sich selbst entscheiden, dafür ist ihre Familie da.. sonst warum gibt etwas wie Vormundschaft ?
Du bist ein Europäer, du kennst andere Lebensbedingungen, dieses Mädchen nicht.
Früher kannten wir in Vietnam auch keine Klimaanlage und hatten keinen Strom. Sollten wir uns deswegen umbringen?
Möglicherweise will das Mädchen es auch nicht.. aber wenn sie -wie du erzählt hast- auch mal Zeit hat um in der Stadt rum zu laufen, hat sie genug Gelegenheit, sich umzubringen, wenn sie es will.
Und ich sehe in dem Fall auch nicht, dass ihre Familie sie gefangen halte.

Denkst du es wäre besser, die Mutter lässt sie frei laufen, selbst wenn sie wusste, dass ihre Tochter ertrinken könnte?
Ich kenne Geschichte, wo die Eltern ihren eigenen Sohn in einen Käfig einsperren ( das ist kein Scherz), nur um zu verhindern , dass der Heroinsüchtiger sich und anderen nicht schaden kann.
Wie unmenschlich würdest du bestimmt sagen.. Hätten sie ihn machen lassen sollen, er ist doch eigentlich ein freier Mann.

MN


Zuletzt bearbeitet von minakie am 24.03.2011, 16:20, insgesamt einmal bearbeitet

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Courti
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BeitragVerfasst am: 24.03.2011, 16:19    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Das Maedchen kann eben nicht frei herumlaufen.
Ich habe sie getroffen, als sie sich irgendwie von den Ketten befreien konnte.
Meine Frau, die mit ihr zur Schule ging, kannte sie nicht mehr,
obwohl sie nicht weit entfernt lebt.
Nein, dieses Maedchen kommt so gut wie nie aus dem Haus
und das ist schrecklich.

Auch wenn man sich vorstellt,
die Mutter kommt nicht mehr nach Hause,
weil ihr etwas passiert.
Sowas liegt ja auch im Bereich des Moeglichen.

Insofern denke ich natuerlich dass es besser waere,
die Mutter liesse sie frei herumlaufen,
auch wenn Unfaelle passieren koennten.

Dass man Drogensuechtige vor sich selbst schuetzt kann ich da schon eher nachvollziehen.
Aber: Nicht permanent! Irgendwann muss das aufhoeren.

Den Vergleich mit sich verkaufenden Muettern hinkt insofern,
dass in dem Fall derjenige entscheidet,
der auch primaer das Leid ertragen muss, bzw damit zurechtkommen muss.

Da in Vietnam oft das Geschaeft ja gleich im Haus ist,
gibt es da sicher viele Leute die waehrend der Arbeit betreuen koennten.
Das mag in einigen Vierteln von grossen Staedten anders sein.
Aber auch wenn eine Frau z.B. Suppe verkauft,
so koennte sie das mit ihrer Tochter oder der Nachbarstochter oder... tun.
Lediglich die Verantwortung ist sehr gross, aber das ist sie bei allen Betreuungsjobs.

Das ist jetzt alles viel Wenn,
und sicher gibt es auch auswegslose Situationen.
Aber auch da wird sich die ein oder andere Moeglichkeit im Laufe der Zeit auftun,
um das Leid zu lindern und die Lebensqualitaet zu verbessern.

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minakie






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BeitragVerfasst am: 24.03.2011, 16:38    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Courti:
Das ist jetzt alles viel Wenn, denn wir sind nicht in dieser Situation und können alles nur vermuten.. und jeder reagiert anders..du, ich , die betreffende Personen.
Trotzdem denke ich, dass es nicht üblich ist, dass man die kranke Angehörigen anketten muss..daher muss es schon eine ausweglose Situation sein.
Mit dem Beispiel Mütter sich verkaufen will ich nur sagen, dass viele Menschen tun müssen, was sie nicht wollen, nur weil sie keine andere Wahl hätten.
Es gibt nicht viele Menschen, die einen Laden im Haus haben in Vietnam..viele sind ganzen Tag auf dem Feld, beim Müllsammeln oder durch die ganze Stadt laufen um etwas zu verkaufen. Die, die einen Job im Haus haben und auf ihre Kinder aufpassen können, würden ihre Kinder bestimmt nicht anketten, da bin ich mir sicher.
Ich hoffe auch, dass es mit der Zeit die Lebensbedingungen überall auf der Welt verbessern wird, damit wir nicht über solche traurige Geschichte diskutieren müssen.

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Courti
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BeitragVerfasst am: 24.03.2011, 16:51    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Aber es die Arbeitenden, die durch die Stadt laufen,
koennen doch dann erst Recht ihre Kinder mitnehmen.
Auch auf dem Feld sehe ich keine Probleme sein Kind mitzunehmen.
Im Gegenteil - das Kind kann sich dann da auch noch nuetzlich machen,
was allen Freude bereitet.

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BeitragVerfasst am: 24.03.2011, 17:15    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Das ist nur möglich, wenn das Kind sich einfügt und mit macht..aber wir reden hier über Kinder , die zum weg laufen neigen, sonst hätte man sie ja nicht anbinden brauchen.
Wenn du das Kind mit nimmst, bedeutet nicht, dass es sich wie ein normales Kind verhält und der Mutter hilft.
Sie muss neben der Arbeit immer noch ein Auge auf das Kind werfen und die Konkurrenz ist groß.
Selbst bei dem Müllsammeln verdienst du nicht, wenn du nicht schneller als andere da bist. Denkst du, mit dem Kind ist die Mutter schneller?

Wenn sie etwas zum Essen verkaufen, ist es keine Einladung bei dem Anblick, das Kind ist schmutzig, sabbert und will die Käufer vielleicht noch anfassen.
Wieviele Menschen würden bei dem Anblick trozdem etwas von dieser Mutter kaufen?Was denkst du?

Auf dem Feld kann man das Kind auch nicht einfach mit schleppen.
Stelle dir vor, die Mutter sät, das Kind reisst alles raus oder noch besser, will wieder weg laufen und die Mutter wieder hinter her. Manchmal kriegt sie ihr Kind wieder, manchmal ist das Kind schneller..und dann ist die Arbeit auch hin.. sie werden hungern müssen.

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Courti
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BeitragVerfasst am: 24.03.2011, 17:36    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ok, selbstverstaendlich gibt es da auch Grenzen.
Diese Grenzen gibt es auch in Deutschland.
Wenn du jemanden, der staendig alles kaputt schlaegst an eine Werkbank setzt.
Ackerarbeit macht Spass und ich bin sicher,
dass die Kinder nach einiger Zeit das nicht kaputt machen.
Die Kinder freuen sich ja auch wenn sie sich einbringen koennen.

Beim Essen, ok ich denke das wuerde aber trotzdem funktionieren.
Das haengt aber natuerlich an der akzeptanz der Kunden.

Muellsammeln geht sicher nicht im Rekordtempo,
aber das Opfer muss man da eben erbringen.

Ich sprach im uebrigen von einem Maedchen,
mit dem ich Mathematikaufgaben gerechnet habe
und das von diesen etwa soviel Ahnung hatte,
wie mein Nachhilfeschueler als er noch in die 8. Klasse ging.

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minakie






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BeitragVerfasst am: 24.03.2011, 19:14    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Wahrscheinlich ist dieses Mädchen schlau genug um ausreissen zu können Smilie.
Ackerarbeit in Deutschland kann man nicht mit Feldarbeit in Vietnam vergleichen. Man steht den ganzen Tag im Wasser, oben brennt die Sonne, die Hitze ist unerträglich und der Rücken so krumm, dass du denkst, er bricht.
Beim Müllsammeln kann man trotzdem keine Zeit verlieren.Man geht von Haus zu Haus und fragt nach alten Zeitungen, nach Gläser usw. Es gibt in der Großstadt sehr viele Müllsammler, wer kommt zuerst, mahlt eben zuerst.

Beim Essenverkaufen kann die Mutter nicht auf gut Glück hoffen, dass einige der Käufer gutmütig sind und trotzdem ihre Ware kaufen..und ich denke, die meisten Menschen verlieren bei solcher Anblick schon den Appetit.

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 24.03.2011, 19:21    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@ Courti & Minakie

Ich verstehe eins nicht :

Seit Weihnachten 2009 schreibe ich mir mit einigen aus dem Forum, die dabei helfen, die Finger wund, um KONKRETE Hilfen fuer behinderte Kinder in Vietnam aufzuzeigen. Im Thread “Behinderten Kindern in Vietnam helfen”.


http://go.forum-vietnam.de/viewtopic.php?t=5397


Pho_Bo schrieb mit einem eigenen Beispiel : “Es gibt viele Menschen in Vietnam und anderswo,welche … Hilfe einfach,unkompliziert und ohne große Dramatik anbieten. “ und schrieb, wie.

Und im Thread ueber Blinde fand Niko in einem Falle ganz simpel “den Stein der Weisen” : einen Loeffel fuer das behinderte Maedchen, das sich zum Unwillen der Familie beim Essen mit Staebchen immer beschlabbert. Genial !

Pho_Bo fragte mich mit Recht kritisch : Catinat, warum hilfst Du nicht dem Maedchen und seiner Mutter mit einer Kleinigkeit ? Ich musste darueber nachdenken und fand ploetzlich eine konkretere, situationsangemessene “Loesung”, die dem Anlass der Armutsbehinderung entspricht, glaube ich.

Jede Nacht kommt bei uns in Sài Gòn am Haus eine Dame mit ihrem Halbwaisen- Strassenkind vorbei, die das Plastikmuellpaeckchen vorsichtig oeffnet und die Plastikflaschen heraus”trennt”. Seitdem ich das weiss, stelle ich die Flaschen extra vor die Tuer und manchmal gebe ich es ihnen direkt. Was sie damit machen und wieviel sie dafuer bekommen, habe ich im Thread “Behinderten Kindern in Vietnam helfen” geschildert.

Neben den simplen , kleinen, “genialen”, KONKRETEN Hilfeleistungen ohne Dramatik – Loeffel, Kaugummi, Plastik – noch : Buntstifte, Knetgummi , Papier, Kinderscheren, Legosachen, Puzzles fuer die Kinder in entsprechenden Behinderteneinrichtungen , von denen viele im Thread “Behinderten Kindern in Vietnam helfen” genannt werden.

Oder einfach 30 Kilo Reis ( ca. 15 Euro) und den Transport auf dem Motobike (1 ½ Euro) fuer die Einrichtung Chi Hoi Tu Thien Bao Hoa - Bao Hoa Charity Association -;(Cap com va xe dua mien phi cho benh ngheo) 220 Dinh Tien Hoang, P.Dakao, Q.1, Ho Chi Minh City ; tel. : 08 – 38203231 - 0913.835.171 - 0918.916.817 . Das ist fuer krebskranke und behinderte Kinder im Krankenhaus in Sài Gòn .

Zu solchen Einrichtungen jede Menge Adressen im Thread “Behinderten Kindern in Vietnam helfen” !

Warum die Threads nicht von vorneherein zusammenlegen ? Diese Neueroeffnung mit mehr Theoretisiererei als mit KONKRETEM Nutzen hilft den Behinderten in Vietnam wenig.

Die Familienstruktur in Vietnam zu aendern , damit behinderte Kinder eine “bessere” Umwelt vorfinden – das wird nach 3000 Jahren vietnamesischer Geschichte niemandem in kurzer Zeit gelingen. Man muss anfangen, die klitzekleinen “genialen” Loesungen zu finden und die groesseren Organisationen zu unterstuetzen.

Manchmal ist die ach so unvollkommene Behandlung behinderter Kinder in vietnamesischen Familien in Vietnam trotz aller “Grausamkeiten” auch weniger grausam als eine Absonderung in speziellen Einrichtungen. Ich habe auch sehr, sehr positive Beispiele an der Hand. Direkt in unserer Nachbarschaft. Man muss dann doch mehr von Behinderten einerseits und von der entsprechenden Schicht der Vietnamesen in Vietnam andererseits verstehen, um abwaegen zu koennen, was jetzt das Beste fuer das Kind waere. Konkrete Hilfe mit Materialien und Ideen sind immer gut.

Freundliche Gruesse, Catinat aus dem zu nassen Mekongsumpf wegen der ersten dicken Regenguesse im Sueden in dieser Woche

Online    
minakie






Anmeldungsdatum: 28.09.2003
Beiträge: 110


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BeitragVerfasst am: 24.03.2011, 20:39    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Catinat:

Du hast Recht, kleine Hilfe ist besser als keine Hilfe und ein großes Haus baut man auch aus vielen kleinen Steinen.
Ich persönlich habe eine Tante, die behindert ist. Sie ist nicht nur geistig, sondern auch körperlich behindert.Ich schicke Oma regelmäßig Geld zur Unterstützung und als Vietnamesin kommt man nicht umher, der ganzen Familie zu helfen, auch wenn es manchmal sehr schwierig für mich ist.
Meine Mutter spendet wiederum etwas an die Waisenkinder.

MN

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Catinat
Gast










BeitragVerfasst am: 24.03.2011, 21:10    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Diesen Beitrag von Dir, Minakie, finde ich als Information aeusserst wichtig fuer mich. Es geht um Deine Tante, die ihr unterstuetzt, um die Mutter von ihr, Deine Oma, in Vietnam. Um Deine Mutter und um Dich mit Deinen Dir sicherlich nicht leicht fallenden Zuwendungen und um diesen beeindruckenden tiefvietnamesischen Familienverbund ueber Kontinente hinweg.

In Deutschland spricht und schreibt man viel ueber die “Integration” von Behinderten; der neue Ausdruck mit angeblich neuem Inhalt dazu heisst “Inklusion”.

Von der vietnamesischen Familienstruktur kann man lernen. Manches, was in Vietnam Behinderten angetan wird, erscheint haarstraeubend. In Deutschland nicht weniger. Vieles, was die Familien in Vietnam traditionell leisten, ist bei aller Unvollkommenheit oft menschlich vorbildlich. In Deutschland ist vieles fuer Behinderte gemaess deutscher Mentalitaet technisch und funktionell hochwertig.

Aber zum Beispiel die dreiraedrigen Rollstuehle mit “Hollaenderantrieb” fuer die, die die Arme bewegen koennen, sind auf die Verkehrssituation in der vietnamesischen Stadt gut abgestimmt.

Mich wuerde sehr interessieren, wie Du die Inklusion (Einschluss) Deiner Tante in die Familie an praktischen Beispielen aus dem vietnamesischen Alltag siehst.

Freundliche Gruesse, Catinat

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