Bedürfnisse mitteilen

Verfasst am: 03.11.2011, 12:40 Bedürfnisse mitteilen

Folgende (etwas vereinfachte) Beziehungsituation:

Innerdeutsche Fernbeziehung. Er Deutscher, sie Vietnamesin.
Er führt gerade ein (finanziell) wichtiges Telefonespräch mit einem Bekannten, auf den er bereits seit zwei Tage wartet.
Sie ruft gleichzeitig an. Er geht ran und erwähnt kurz das wichtige Telefongespräch, von dem sie auch weiß, warum es wichtig ist.
Er wartet auf Reaktion. Sie sagt ok und legt auf.

Später erreicht er sie nicht. Noch später ist er wieder nicht erreichbar.

Sie später stinksauer, weil er nicht erreichbar und beschäftigt. Sie hatte ein medizinisches Problem und es ging ihr einfach sehr dreckig.

Meine aktuelle Situationsanalyse bezieht sich darauf, dass sie beim ersten Telefonkontakt nicht gesagt hat, dass gerade etwas Schlimmes ist. "Muß zum Arzt. Hab Schmerzen. Ich brauch dich jetzt."
Sie hat nichts davon erwähnt.

Sie sagt natürlich, dass sie kulturell bedingt, nichts sagen wollte, weil sie das andere Telefongespräch nicht stören wollte, blabla. Versteh ich. Konfuzius schon wieder.
Aber ich bin kein Vietnames und einfach ihr Freund. In einer Beziehung sollte man doch in der Lage sein, seine Bedürfnisse auszudrücken und darauf vertrauen, dass der andere seine Prioritäten entsprechend ändert?

Wie würde diese Situation in einer rein vietnamesischen Beziehung ablaufen?

Natürlich hätte ich das wichtige Telefongespräch sofort abgebrochen, wenn ich gewußt hätte, dass es ihr nicht gut geht und sie mich braucht.
Das wäre ihr aber unangenehm gewesen. Aber es ist doch meine Verantwortung zu entscheiden, wass in dieser Situation wirklich wichtig ist und was nicht.
Nach ihrer Prägung und Erziehung meint sie natürlich, dass es ja doch auch ihre Verantwortung ist - das verstehe ich schon. Aber wie löst man das Problem?

Geschlecht: Anmeldungsdatum: 02.02.2005 Beiträge: 1920

Man muss den Grund nicht immer in den kulturellen Unterschieden suchen. Zwischen Mann und Frau gibt es genug Unterschiede und Potential für Missverständnisse.

Verfasst am: 03.11.2011, 14:13 (Kein Titel)

Der Kommentar hilft mir jetzt aber sehr! Winken

Du meinst also, es ist gar nicht kulturbedingt?

Geschlecht: Anmeldungsdatum: 02.02.2005 Beiträge: 1920

Naja, kann natürlich schon sein dass kulturelle Dinge auch eine Rolle spielen. Aber Missverständnisse wie du sie da beschreibst kann ich mir genausogut in einer deutsch-deutschen Beziehung vorstellen.

Letztlich ist es auch egal. Du bist schuld, musst das eingestehen und ein bisschen zerknirscht sein, und alles ist wieder gut. Winken

Verfasst am: 03.11.2011, 14:45 (Kein Titel)

Hallo Moonkid,
ich halte es im Grunde genommen, auch für ein Mann-Frau/Frau/Mann-Problem, da solche "Missverständnisse und Missverständigungen" mitunter auch in rein vietnamesischen Beziehungen vorkommen.

Nur weil das dann die selbe Kultur zwischen den Partner ist, heisst das noch lange nicht, dass die Frau und der Mann da immer die gleiche Meinung oder die gleichen Vorstellungen haben!

So gesehen hätte es dir also auch nicht viel genutzt, wenn du Vietnamese wärst, wenn du nicht weisst, dass es ihr schlecht ging und es eigentlich für sie wichtig gewesen wäre.

Vietnamesische Männer können sowas auch nicht "riechen" und haben keine glasklaren Glaskugeln für die Hintergedanken ihrer Frauen im Wohnzimmerschrank stehen.

Wenn sie diesen kleinen "Zwischenfall" auf den kulturellen Hintergrund zurückführt, macht sie es sich meiner Meinung nach zu einfach.

Verlange einfach von ihr, dass sie mehr "Offenheit" und "Direktheit" in der Beziehung an den Tag legt.
Es gibt mit Sicherheit nämlich auch Vietnamesinnen, die gerade heraus sagen können, was Sache ist.

Besonders die "neue" Generation junger Vietnamesen, haben nurnoch wenige solcher "Schmuckstücke", die sich selbst zurück nehmen, um den Partner den Rücken freizuhalten oder ihm nicht zustätzlich mit ihren "Problemen" zur Last fallen wollen.

Das ist ja eigentlich ein ganz netter Charakterzug deiner Freundin.
Durchaus positiv zu bewerten.
Sag ihr das ruhig auch. Nur leider für die Beziehung halt nicht sonderlich von Nutzen, wenns dadurch zu solchen "Unstimmigkeiten" und "Missstimmungen" kommt..

Ich wünsch euch viel Glück und ihr macht das schon..

Lg

Su-Tu

Verfasst am: 03.11.2011, 15:15 (Kein Titel)

Also eigentlich ists ja auch egal,
ob das jetzt kulturell begründet ist oder nicht.
Ich denke, dass sich Asiatinnen speziell Vietnamesinnen da schon mehr zurücknehmen (können).
als deutsche Frauen das für gewöhnlich tun.
Ich kenne das auf jeden Fall auch und zwar sowohl die Ursache,
die zunächst aus Rücksicht nicht erwähnt wird, als auch die Reaktion.

Daraus entsteht aber eigentlich kein grösserer Streit,
wenn nicht eh schon was in der Luft liegt.
Aber es nervt mich in jeden Fall.

Frage an die Frauen:
Wie sollte Mann sich denn da jetzt verhalten?

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Verfasst am: 03.11.2011, 15:36 (Kein Titel)

Da ich schon lange keine nicht-asiatische Freundin/Frau mehr hatte,
habe ich solche Probleme bei nicht-asiatischen Frauen nicht in Erinnerung. Winken

Wie gesagt, ist das aber doch auch zweitrangig,
weshalb ich eher an einer Lösungsstrategie interessiert bin.

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Verfasst am: 03.11.2011, 17:23 (Kein Titel)

Völlig Wurscht ob vietnamesisch, Frau oder veitnamesische Frau. Wenn ich Aufmerksamkeit will. weil eine (vermeintliche) Notsituation vorliegt, dann sollte ich es klipp und klar sagen oder eine Runde "Heiteres Befindlichkeitenraten" eröffen. Welches Schweinderl hätten Sie gern? Mit den Augen rollen

@ Moonkid
Erkläre der Dame: Wer Mitleid will, weil das Selbstmitleid nicht ausreicht, der muß sich verständlich machen. Zicken hilft da nicht wirklich weiter.

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Verfasst am: 03.11.2011, 17:58 (Kein Titel)

Verfasst am: 03.11.2011, 17:59 (Kein Titel)

Verfasst am: 03.11.2011, 18:35 (Kein Titel)

Anmeldungsdatum: 05.07.2011 Beiträge: 165