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 Probleme mit privater Hilfe

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traveller






Anmeldungsdatum: 05.02.2004
Beiträge: 14



BeitragVerfasst am: 01.06.2004, 20:23    Probleme mit privater Hilfe Antworten mit ZitatNach oben

Auf meiner Vietnam-Reise vor zwei Jahren habe ich einen jungen Mann und dessen Familie kennengelernt. Er hat mich in der Gegend herumgefahren und ich habe ihn als sympathischen, gewissenhaften und ehrlichen Menschen kennen gelernt. Er und seine Familie lebt in einer Hütte etwas ausserhalb einer Stadt im Süden des Landes. Hungern müssen sie wohl nicht, aber das Geld ist natürlich knapp wie bei vielen Vietnamesen. Wenn das Geld nicht reicht, leiht man sich was von Nachbarn oder Kleidungsstücke werden zum Pfandleiher gebracht. Kurz vor meinem Abflug nach Deutschland hat er mich sinngemäss gefragt "Do you will forget me?" und ich hab aus Sympathie und einer Art Beschützerinstinkt heraus " no" gesagt. Damals dachte ich, ich schicke ihm etwas Geld zum Geburtstag und zum Tet-Fest. Für ihn bin ich natürlich unvorstellbar reich, weil ich solche weiten Reisen unternehmen kann. Und Freundschaft bedeutet für ihn, dem anderen aus der Patsche zu helfen. Also kam nach wenigen Wochen und nach ein paar emails die erste email, in der er mich um Geld gebeten hat. Von da an schilderte er mir in mehr oder regelmässigen Abständen "needy situations" mit der Bitte, ihm mit Geld zu helfen. "Needy situations" gab es natürlich jede Menge: nicht genug Arbeit, weil gerade nicht viele Touristen vor Ort waren; teure Medikamente der kranken Mutter; Regenzeit mit Überschwemmungen, kleinere Unfälle; Schulden, die rechtzeitig vor TET zurückgezahlt werden sollten; Aufwand für den kitchen god an seinem Feiertag etc etc ....
Ich bin seinen Bitten fast immer nachgekommen, weil ich ihn (immer noch) für ehrlich halte und Mitleid hatte. Ich glaube gar nicht mal, dass er mich bewusst betrügt oder belügt - er macht es sich bloss relativ bequem. Relativ in Bezug zu anderen Vietnamesen, die niemanden im reichen Westen kennen. Ich merke, dass es mir einfach schwer fällt, eine für mich vernünftige Grenze zu ziehen und dann hart zu bleiben. Mal komme ich mir wie ein dummer gutmütiger Esel vor, dann sehe ich meine Geldspenden wieder einfach als eine Art "gerechte" soziale Abgabe. Ich hätte kein Problem, ab und an in sinnvolle Unternehmungen der Familie Geld zu investieren (Stromanschluss für die Hütte, Schulgeld etc), was ich aber letztlich nicht will, ist, die Verantwortung für ihre allgemeine finanzielle Lage zu übernehmen.
Ich erwarte von keinem von euch eine Patentlösung - aber vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht. Mich interessiert einfach mal, wie andere sich in solchen Situationen verhalten haben oder verhalten würden.
Danke!

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minakie






Anmeldungsdatum: 28.09.2003
Beiträge: 110


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BeitragVerfasst am: 02.06.2004, 09:46    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hi Traveller!
Ich muß wenig schmulzeln als ich Deinen Beitrag lese Smilie ...Dein Bekannter ist schon ganz schön gerissen. Aber wennn Du immer so schnell mit dem Geld raus rückst dann ist es kein Wunder dass er sich leicht machte und Dich um Geld fragt...Hast du nicht auch ein bißchen Geld für mich übrig Smilie ( Scherz).
Wenn Du ihm und seiner Familie helfen kannst ist es schön und gut , aber versuche es auf andere Weise.Ich weiß nicht wieviel Du ihm jedesmal gegeben hat...Ich finde es wäre besser für ihn und auch für Dich wenn Du ihm ein letztes Mal 300-500 Euro schickt und sagt ihm dass er mit dem Geld ein kleines Geschäft aufbauen soll. Entweder kocht seine Frau das Essen und verkauft es , oder Gemüse, Süßigkeit...Für solche Geschäfte braucht man nicht als zu viel Geld und man kann damit leben , auch wenn man nicht reich wird.Die meisten Vietnamesen machen das auch so und ich denke so schlau wie er bis jetzt macht wird er das auch schaffen.
Er muß lernen dass das Geld nicht so einfach aus heiterem Himmel runter regnen und dass Du ihm gern helfen würdest aber irgenwo gibt es immer eine Grenze...oder was denkst Du?

Herzliche Grüße,
MN

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig


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BeitragVerfasst am: 02.06.2004, 11:51    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo,

redliche Leute verlangen nichts, auch wenn sie arm sind.
Meist sind die Gründe für Geldforderungen nur vorgeschoben.
Viele Leute sind dem Glücksspiel ergeben.
Der Vater einer hier lebenden und hart arbeitenden Bekannten hat jeden Eigenerwerb aufgegeben und tausende Dollar verspielt. Als die Tochter nichts mehr geben wollte, drohte er ihr Haus zu verkaufen und hat das dann auch getan (Auslandsvietnamesen dürfen keine Grundstücke erwerben und benötigen einen "Strohmann").
Wenn Du nichts mehr schickst, ist die "Freundschaft" möglicherweise vorbei.

Gruß

Micha L

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traveller






Anmeldungsdatum: 05.02.2004
Beiträge: 14



BeitragVerfasst am: 05.06.2004, 19:19    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Erstmal herzlichen Dank für die beiden Antworten! Ich habe sie mit Interesse gelesen!
Ich weiss wohl, dass es Vietnamesen gibt, die die Hilfsbereitschaft anderer Menschen ausnutzen. Ich habe ja auch hier im Diskussionsforum schon über solche Fälle gelesen.
Trotzdem: Gibt es nur die beiden Extrem-Pole? Hier die ehrlichen Vietnamesen, die nie einen Ausländer um Geld bitten würden und auf der anderen Seite der Spieler oder Faulpelz, der die Gutmütigkeit ausnutzt?
Wenn es wirklich so einfach wäre, dann würde es mir nicht schwer fallen, goodbye zu ihm zu sagen. Vielleicht gibt es ja wirklich untrügliche Zeichen, dass er mich bloss ausnimmt. Aber reicht es schon aus, dass er mich überhaupt und wiederholt um Geld bittet?
Ich habe ihm wiederholt Beträge von jeweils rund 50 Euro über Western Union geschickt. Selten waren es auch schon mal 200 Euro (Stromanschluss; Schulden, die rund um Tet zurückgezahlt werden sollten).
Ich bilde mir nicht ein, ein so guter Menschenkenner zu sein, dass ich nicht auch auf jemanden herein fallen könnte ..... trotzdem, so ganz überzeugt bin ich noch nicht.
Würde mich freuen, noch von anderen Kommentare oder Erfahrungsberichte zu lesen!

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hien
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Anmeldungsdatum: 06.08.2003
Beiträge: 2232


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BeitragVerfasst am: 06.06.2004, 09:48    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@ traveller,
ich denke, dass Du ein guter Mensch bist und den Leuten gerne hilfst, weil Du denkst, dass es Dir hier so gut geht und denen halt nicht. Wenn Du deren Leben nur durch 50€ etwas erleichtern kannst, dann schenkst Du denen gerne Geld. Das Problem ist nur, dass man sich im Nachhinein, wenn es öfters geschieht, nicht mehr so gut fühlt, sondern eher ausgenutzt. Der Vietnamese widerum sieht, dass es Erfolg bringt, wenn man den "Ausländer" um eine Hilfe bittet und da der Ausländer sowieso Geld hat, denn schließlich wächst das Geld hier auf Bäumen, wird der Vietnamese ihn in Zukunft auch weiterhin nach Geld Fragen. Später heisst es dann vielleicht: "Kannst Du mir etwas borgen?". Wenn man den meisten in Vietnam etwas borgt, dann kann man sicher sein, dass man das Geld nicht wieder bekommt. Wenn Du also jemandem etwas borgen willst, dann gehe davon aus, dass Du das Geld nicht wieder siehst.
Der Vietnamese denkt aber vielleicht auch, dass dieser Betrag, den Du ihm schickst, für Dich fast nichts ist.
Ich würde Dir vorschlagen, dass Du ihm vorerst (mind. 1 Jahr) kein Geld schickst. Dann kannst Du ja sehen, wie ehrlich er es mit Dir meint. Ich denke, dass der Kontakt zwischen Euch weniger wird. Sprichst Du ihn darauf an, wird er wahrscheinlich mit der Tour, von wegen ihm geht es hier so schlecht, er hat kein Geld, um ins internet zu gehen, kommen. Du wiederum hast dann ein schlechtes Gewissen. Du musst aber hart bleiben und solltest Dir dann überlegen, wie wichtig Dir diese "Freundschaft" ist. Ich denke, dass es dann nichts mehr bringen würde, wenn Du ihm weiterhin schreibst. Es tut zwar weh, aber es wird Dir noch mehr weh tun, wenn Du es hinauszögerst. Diese Freundschaft hat keine Zukunft. Sie macht Dich nicht glücklich.
Sollte sich aber der Kontakt zwischen Euch wider Erwarten nicht ändern, dann siehst Du, dass seine Freundschaft echt ist.
Mich würde interessieren, wie oft er Dich nach Geld fragt?
hien


Zuletzt bearbeitet von hien am 13.06.2004, 11:58, insgesamt einmal bearbeitet

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traveller






Anmeldungsdatum: 05.02.2004
Beiträge: 14



BeitragVerfasst am: 13.06.2004, 09:10    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hien, vielen Dank für deine Antwort. Ich glaube, dein Vorschlag ist eine gute Idee. Ich bleibe jetzt erst mal eine Zeit lang hart und schaue, wie er reagiert. Wie oft er mich um Geld gebeten hat? Am Anfang war es noch ganz unterschiedlich, zuletzt praktisch alle zwei Wochen. Während er früher zwischendurch auch viele mails schrieb, ohne um Geld zu bitten, ging es in letzter Zeit immer nur um "needy situations", d.h. Gründe, weshalb er Geld braucht.
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hien
Administratorin



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Beiträge: 2232


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BeitragVerfasst am: 13.06.2004, 12:06    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Wow! Wenn er Dich wirklich alle 2 Wochen nach Geld fragt, dann ist es echt zuviel! Ich glaube inzwischen, dass er Dich ausnutzt! Wäre er ein ehrlicher Mensch, würde er Dich niemals so oft nach Geld fragen. Ab und zu ist ja noch ok, aber alle 2 Wochen ist echt die Höhe! Bevor er Dich kannte, muss er doch auch irgendwie über die Runden gekommen sein.
Bestimmt erzählt er seinen Freunden in Vietnam auch, dass er einen ausländischen Freund hat, der ihm fast jeden Monat Geld schickt. Das ist keine echte Freundschaft und Du wärst besser dran, wenn Du die Freundschaft beendest. Alle 2 Wochen nach Geld fragen ist echt zuviel! Ich hatte gedacht, dass er vielleicht alle 2 Monate, was meiner Meinung trotzdem noch zuviel ist, nach Geld fragt. Tut mir echt Leid für Dich!

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chris-hh






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Beiträge: 78
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BeitragVerfasst am: 05.07.2004, 23:03    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

als ich meiner vietnamesischen Freundin diese Geschichte erzählte, da sagte sie mir nur, dass ein durchschnittlicher Vietnamese niemals auf diese Art Hilfe beanspruchen würde. Ihrer Familie geht es durchaus nicht rosig aber sie hat seit 15 Jahren noch nie so nach Hilfe gefragt. Und immerhin geht es hier um Familie.

Schönen Gruß
chris-hh

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traveller






Anmeldungsdatum: 05.02.2004
Beiträge: 14



BeitragVerfasst am: 24.07.2004, 20:44    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Will euch mit Folgendem über den Fortgang der Geschichte auf dem Laufenden halten:
Ich habe meinem vietnamesischen Bekannten ein letztes Mal aus der Patsche geholfen: Er hat als Taxidriver unerlaubterweise zwei Personen mit seinem Motorbike transportiert - da hat die Polizei es eingezogen und er konnte es nur gegen Geld wieder zurück erhalten. Bei dieser Gelegenheit habe ich ihm klargemacht, dass er zum letzten Mal Geld bekommen hat. Darauf hin hörte ich ungefähr drei Wochen lang erst mal nichts von ihm. Vor ein paar Tagen hat er mir dann wieder eine mail geschrieben und rumgejammert, ohne allerdings konkret um Geld zu bitten. Ich nehme an, das war bloss das Vorspiel für eine weitere mail, in der er dann wieder um Geld bitten wird.
Nun kommt es aber: Kurz nachdem ich ihm klar gemacht hatte, dass es kein Geld mehr gibt, bekam ich eine Bitt-Mail von einem anderen vietnamesischen Bekannten aus Hoi An. Ich hab zweimal mit ihm in einem Cafe gesessen. Das wars schon, zumal er nicht gut Englisch kann. Er hat mir seit gut einem Jahr sporadisch gemailt, aber im Grunde nur belanglose Nettigkeiten. Beim letzten Mal bat er mich dann plötzlich um Geld, um Klamotten kaufen zu können, die er dann wieder verkaufen will. Ich nehme an, an Touristen auf dem Markt in Hoi An. Ob allein oder als Geschäftspartner von einem anderen hab ich trotz ein paar Fragen nicht herausbekommen. Ich vermute, dass er sich in ein bestehendes Geschäft "einkaufen" will oder dem Standbesitzer eine Ablösesumme zahlen soll. Etwa zwei mails später rückte er dann mit der Summe heraus, die ich ihm leihen soll: 1000 Dollar! Er hat natürlich hoch und heilig vesprochen, es mir zurückzuzahlen. Da ich ihm nicht sofort die erhoffte Zusage gegeben habe, folgte bald eine mail mit intensiverem Jammern.
Ich hab natürlich nicht vor, ihm das Geld zu schicken, zumal die Höhe der Summe es mir einfach macht, nein zu sagen. Ich weiss aber jetzt schon, dass er mit einer geschickten Seelenmassage versuchen wird, mich noch zu erweichen.
Ich will diese Art von Erfahrungen nicht einfach verallgemeinern. Und meine positiven Eindrücke von Land und Leuten überwiegen weiterhin. Trotzdem frage ich mich jetzt: Weckt man in den Einheimischen falsche Hoffnungen, wenn man sich mit ihnen unbefangen einlässt? Ist das einfach schon zu "distanzlos", wenn man jemanden zu einem Drink oder zum Essen einlädt? Ich muss dazu sagen, dass ich nie mit dem Geld um mich geschmissen habe und auch von meinem Outfit nie den Reichen herausgekehrt habe, der ich auch gar nicht bin.
Vielleicht merkt man mir bloss meine Gutmütigkeit an, wer weiss ...

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hien
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Anmeldungsdatum: 06.08.2003
Beiträge: 2232


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BeitragVerfasst am: 25.07.2004, 11:55    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

hallo Traveller,
wie kannst Du dir denn so sicher sein, dass sein Motorbike beschlagnahmt wurde? Gerade er als Taxifahrer müsste genau wissen, wie man die Polizei dazu bringt, seinen Motorbike nicht zu beschlagnahmen (indem man der Polizei Trinkgeld gibt). Ich werde das Gefühl nicht los, dass er Dich (wieder mal) reingeleget hat.
Es ist echt Schade, dass Du solche Erfahrungen machen musst. Ich befürchte nur, dass es nicht die letzte sein wird. Ich kann Dir nur raten den Kontakt abzubrechen und seine Mails nicht zu antworten. Was erhoffst Du dir jetzt noch von dieser "Freundschaft"?
Kennen die beiden Vietnamesen sich untereinander? Vielleicht hat Dein Freund dem anderen erzählt, dass es einfach ist, bei Dir an Geld ranzukommen?
Ich kann mir vorstellen, dass der zweite Typ dann sagen könnte: "Wenn Du mir 1000USD nicht geben kannst, könntest Dumir auch 500USD geben und ich werde mir den Rest irgendwo borgen." Wenn Du ihm keine 500 geben willst, wird er mit dem Preis vielleicht weiter runtergehen.
Einst musst Du dir klarmachen. Du bist nicht für diese Leute verantwortlicht! Du kannst denen nicht immer helfen. Andere Leute in deren Situation schaffen es doch auch zu überleben, warum die also nicht?
Lass Dich bitte nicht erweichen!
« traveller » hat folgendes geschrieben:
Weckt man in den Einheimischen falsche Hoffnungen, wenn man sich mit ihnen unbefangen einlässt? Ist das einfach schon zu "distanzlos", wenn man jemanden zu einem Drink oder zum Essen einlädt?

Distanzlos ist es keines Wegs. In Vietnam ist es normal, dass ein anderer jemanden einlädt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Problem darin liegt.
« traveller » hat folgendes geschrieben:

Ich muss dazu sagen, dass ich nie mit dem Geld um mich geschmissen habe und auch von meinem Outfit nie den Reichen herausgekehrt habe, der ich auch gar nicht bin.

Du kommst aus dem Ausland und kannst dir so eine weite Reise leisten, daher bist Du in deren Augen reich!
Angenommen ich wäre eine Freundin von Dir, die in Vietnam lebt. Ich hatte Dich nur ein paar mal getroffen und habe Deine Emailadresse bekommen. Ich hätte wahrscheinlich dasselbe gemacht, wie Deine Freunde jetzt, denn was hätte ich schon großartiges zu verlieren? Einen Freund, den ich vielleicht in ein paar Jahren wiedersehen werde und den ich nur ein paar Tage kannte? Darauf kann ich doch, wenn es sein muss, verzichten, denn in Vietnam ist die Freundschaft nicht so wichtig wie die Familie. Die Familie lässt einen nie in Stich. Aber kann denn innerhalb einiger Tage eine echte Freundschaft entstehen? Ich bezweifle das.
Ich weiss, das hört sich alles sehr hart an, ist aber die Realität.
Hoffe für Dich, dass Du die richtigen Entscheidungen triffst und damit auch leben kannst.
Grüße,
hien

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traveller






Anmeldungsdatum: 05.02.2004
Beiträge: 14



BeitragVerfasst am: 25.07.2004, 13:01    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Vielen Dank für Deine Antwort, Hien!
Ich weiss natürlich, dass jeder Tourist in den Augen der Vietnamesen "reich" ist. Meine Bemerkung, dass ich nicht den Reichen herausgekehrt habe, habe ich deshalb gemacht, weil ich mich schon wundere, dass jemand mich gleich um 1000 Dollar bittet. Das ist ja für viele Vietnamesen ungefähr ein Jahresgehalt.
Weshalb ich dem ersten Vietnamesen so oft geglaubt habe? Ich habe ihn während der paar Tage, in denen ich mit ihm in VN zu tun hatte, als gläubigen Buddhisten kennengelernt, der sich bemühte, sich an die entsprechenden Grundregeln zu halten (siehe mein erstes Posting). Jetzt kann natürlich einer kommen und sagen: WOW, der war ja ganz gerissen! Der wusste genau, mit was er einem gutmütigen Deutschen beeindrucken konnte. Zumal bei vielen Europäern der Buddhismus vergleichsweise hoch im Kurs steht.
Ich kann nur sagen, dass ich ihn für so gerissen nicht halte, aber beweisen kann ich es natürlich nicht!
Ich glaube vielmehr, dass er wie fast alle Vietnamesen keine Vorstellung vom Leben hier in Deutschalnd hat, mich natürlich als "reich" erlebt hat und deshalb ganz einfach denkt: "Warum soll der Deutsche nicht was von seinem Reichtum abgeben, das tut ihm doch nicht weh."
OK, wie auch immer ..... damit ist es nun vorbei. Mal sehen, wie er sich nun verhält!

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hien
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BeitragVerfasst am: 26.07.2004, 08:19    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

hallo Traveller,
ich denke, dass er ein echter Buddhist ist und nicht nur so getan hat. Das eine muss das andere ja nicht ausschließen. In meiner Familie sind auch sehr viele gläubige Buddhisten und trotzdem habe ich das Gefühl, dass für sie Geld sehr wichtig ist. Denen interessiert es nicht, wie hart die Verwandten im Ausland arbeiten, denen interessiert nur das Geld. Das klingt vielleicht etwas hart, aber manchmal habe ich wirklich dieses Gefühl.
Du hast mir meine Frage gar nicht beantwortet, ob sich die beiden untereinander kennen. Es könnte sein, dass er Dich nach 1000USD fragt, weil er wirklich soviel braucht und er vielleicht in Erfahrung gebracht hat, wieviel Du dem ersten Vietnamesen schon geschickt hast.
Ich bin sehr daran interessiert, wie die beiden sich in Zukunft verhalten werden und würde mich freuen, wenn Du uns davon erzählst.
Was auch immer sie Dir erzählen werden, schick´ kein Geld mehr hin. Sie werden auch ohne Deine Hilfe überleben, denn sie haben in Vietnam bestimmt Freunde und Familie, die ihnen helfen würden, wenn es hart auf hart kommt.
hien

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traveller






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Beiträge: 14



BeitragVerfasst am: 26.07.2004, 19:16    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Hien,

stimmt, ich hatte vergessen, deine Frage zu beantworten. Nein, die beiden Vietnamesen kennen sich nicht. Sie wohnen in verschiedenen Städten (Nha Trang und Hoi An).
Ich halte euch gerne auf dem Laufenden ...

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hien
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Beiträge: 2232


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BeitragVerfasst am: 24.08.2004, 21:42    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

hallo Traveller,
was ist aus Deiner Freundschaft zu den beiden geworden? Schreiben sie Dir noch regelmäßig? Ich hoffe sehr für Dich, dass Du hart geblieben bist und nicht nachgegeben hast.
Grüße,
hien

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chris-hh






Anmeldungsdatum: 19.04.2004
Beiträge: 78
Wohnort: Hamburg



BeitragVerfasst am: 25.08.2004, 17:26    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

als meine vietnamesische Freundin deine Geschichte gelesen hat, da meinte sie, es müssen Gefühle im Spiel sein. Bekanntermaßen kann man gegen Gefühle nichts tun. Wenn man jemand nur einige Tage gekannt hat, dann kann man nicht so weitgehende Forderungen stellen.

chris-hh

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