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 Ein Reisender denkt ueber Vergangeheit nach

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Die-Welt-ErFahren
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Anmeldungsdatum: 30.01.2012
Beiträge: 2


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BeitragVerfasst am: 31.01.2012, 01:37    Ein Reisender denkt ueber Vergangeheit nach Antworten mit ZitatNach oben

Hallo, ich bin neu hier im Forum.
Der Grund fuer meine Anmeldung hier: ich habe mich in meinem Reise-Blog auch der juengeren Geschichte Vietnams, sprich, dem Vietnam Krieg in einem Artikel gewidmet und wuerde mich freuen, wenn ihr als Kenner mal pruefen koenntet, ob sich irgendwelche groben Fehler drin befinden.
Da ich kein Historiker bin habe ich versucht nicht zu sehr auf die Fakten der vergangenheit einzugehen, sondern die Erfahrungen, die man beim Reisen so macht. Dennoch musste ich natuerlich dem unwissenden Leser zumindest einen Rahmen geben. Und der sollte moeglichst richtig sein. Also kritik und Korrekturen (gerne auch auf dem Blog direkt) sind sehr Willkommen.

Vielen Dank schon mal Sehr glücklich
Bjoern

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skinny
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Anmeldungsdatum: 25.01.2012
Beiträge: 23


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BeitragVerfasst am: 31.01.2012, 02:06    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

hallo..man solte sich um die zukunft gedanken machen..
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pauhei
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Anmeldungsdatum: 16.11.2009
Beiträge: 85


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BeitragVerfasst am: 01.02.2012, 10:15    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@skinny

Ohne Vergangenheit keine Gegenwart und ohne Gegenwart keine Zukunft!

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AndyNguyen




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BeitragVerfasst am: 01.02.2012, 11:41    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich weiß nicht, wie wichtig Dir es ist, auf die sog. Dominotheorie zu verweisen, die ja mit als Rechtfertigung für das amerik. Engagement in VN herangezogen wurde.

Dabei ging man (verkürzt) davon aus:
In vielen asiatischen Ländern nahmen die Unabhängigkeitsbewegung mit dem Ende der jap. Besatzung Fahrt auf. Dies war in Vietnam ebenso der Fall wie in Indonesien (NL), Malaysia (GB), Laos(F) und Kambodscha (F). selbst im nicht kolonisierten Thailand witterte man eine "Rote Gefahr". Die Dominotheorie ging nun davon aus, dass wenn eines dieser Länder "fällt", würden alle fallen.

Was nun Vietnam betrifft, so unterlagen die USA zumindest unter den Kennedy und Johnson Administrationen einer Fehleinschätzung der Person Ho Chi Minh. Man unterstellte ihm kommunistisches Expansionsstreben. selbst der ehem. amerik. Verteidigungsminister McNamara relativierte die Einschätzung später: "Ho war wohl mehr ein vietnamesischer Nationalist denn ein ein vietnamesischer Kommunist".

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Ai làm nấy chịu
(dt.: Jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich)

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Die-Welt-ErFahren
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Anmeldungsdatum: 30.01.2012
Beiträge: 2


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BeitragVerfasst am: 01.02.2012, 14:56    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@skinny: die Vergangenheit ist doch noch total aktuell. Viel frischer und mit handfesten Folgen fuer die Menschen heute.

@AndyNguyen: Meine erste Version des Artikels war 4 mal laenger und da bin ich auch auf die Domino-Theorie eingegangen. Aber ich will ja auch, dass die Leute den Text lesen und nicht gleich wegklicken, deshalb hab ich sehr verkuerzt. Ich schaue mal, ob ich deiner knackige Zusammenfassung irgendwie unterbringen kann.

Danke dafuer.

_________________
Ich lerne um zu Reisen, doch erst beim Reisen lerne ich.
Was ich gelernt habe, kannst Du in meinen Reiseberichten lesen.

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 01.02.2012, 16:33    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Es ist sicher ein Ding der Unmoeglichkeit, den Vietnamkrieg in einem kurzen Artikel zu behandeln, ohne viele wichtige Fakten wegzulassen. Trotzdem moechte ich auch auf die Domino-Theorie eingehen, denn mit diesem Theoriekonstrukt wurde das Engagement der USA begruendet. Es beherrschte in Washongton spaetestens seit Eisenhower (Praesident 1953-1961) bis Mitte der 80er Jahre als Dogma die Koepfe. Dieses Dogma besteht aus der einfachen Phrase, der Sieg des Kommunismus in einem einzelnen Land werde im zwangslaeufigen Domino-Effekt eine ganze Erdregion dem demokratischen Kapitalismus entziehen. Von Vertrauen in die eigene Weltanschauung kann also keine Rede sein. Real wird daraus ein Domino-Kriegspiel der USA, ein Dominoeffekt von Gewalt und Elend in ganz Suedostasien.

« Die-Welt-ErFahren » hat folgendes geschrieben:
1945 besetzte Frankreich den Süden erneut, welcher später vom kommunistischen Norden angegriffen wurde.
Diesen Satz wuerde ich so nicht stehenlassen. Das sind gleich mehrere Ungereimtheiten drin. Die Franzosen besetzten nach 1945 von Sueden her wieder das ganze Land einschliesslich der Hauptstadt Hanoi. Die Việt Minh mussten sich in abgelegene Bergregionen zurueckziehen. Mit der Beschiessung der Hafenstadt Haiphong am 22. November 1946, bei der rund 6.000 Zivilisten ums Leben kamen, loeste Frankreich den 1. Indochinakrieg aus, der am 19. Dezember 1946 mit den ersten bewaffneten Aktionen der Việt Minh begann und mit der Niederlage Frankreichs in Điện Biên Phủ am 7. Mai 1954 endete.

Nach der eigentlich nur voruebergehend geplanten Teilung des Landes im Ergebnis der Genfer Konferenz begann der bewafnete Kampf gegen den Diktator Diệm in den spaeten 1950er Jahren im Sueden. Zitat dazu aus den Pentagon-Papieren:
Zitat:
Es waren Suedvietnamesen, die zu den Waffen griffen und die Gruende, warum sie dies taten, wurden beileibe nicht im Norden erfunden.
In Hanoi tat man sich zunaechst sogar schwer mit der Unterstuetzung dieses Kampfes. Erst nach Gruendung der Nationalen Befreiungsfront Suedvietnams Ende 1960 wurde in Nordvietnam diese Unterstuetzung offiziell beschlossen. Groessere Kontingente der nordvietnamesischen Armee kamen aber erst Mitte der 1960er Jahre in den Sueden.

Aber ich merke schon, das wird alles schon wieder viel zu lang.
Viele Gruesse
Cathrin

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 01.02.2012, 19:10    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Eine fuer mich immer gut verstaendliche Quelle dazu, die vorher auch noch die Rolle der Japaner beruecksichtigt :

http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Vietnam/1945-gesch.html

Gruesse, Catinat

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AndyNguyen




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BeitragVerfasst am: 01.02.2012, 19:18    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich glaube Cathrins Einwand:

Zitat:
Es ist sicher ein Ding der Unmoeglichkeit, den Vietnamkrieg in einem kurzen Artikel zu behandeln, ohne viele wichtige Fakten wegzulassen.


Sollte eventuell dazu führen nur die noch sichtbaren Narben des Krieges zu erwähnen. Denn letztlich wird ein Reisebericht geschrieben und kein Essay zur Geschichte Vietnams. Und machmal beschleicht mich in Vn eh das Gefühl der Krieg hat für uns ausländische Beobachter einen höheren Stellenwert als für die Vietnamesen selbst.

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 01.02.2012, 20:41    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Vor dem breit gefaecherten Hintergrund zwischen Ueberleben-Muessen und Besser-Leben-Wollen spielt der Krieg nun wirklich keine Rolle mehr in dem Land. Berechtigte Ausnahme : die Agent-Orange-Opfer. Man soll die Vergangenheit nicht immer wieder an den Haaren herbeiziehen.

Viele Alte im Land machen Geschehenes leise mit sich untereinander aus.

Ein Teil verklaert die Franzosenzeit und deren Spuren. Ein groesserer Teil der Jugend ist am modernen american way of life hoechst interessiert.

Das Besondere am Vietnamesischen ist nicht das Haengen an der Vergangenheit sondern die Aufgeschlossenheit gegenueber dem Neuen.

Gruesse, Catinat

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
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BeitragVerfasst am: 01.02.2012, 21:04    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Und noch mehr Jugendliche orientieren sich an koreanischen und japanischen Idolen.
Einen wirklichen "American Way of Live" kann ich heute nicht feststellen. McDonalds & Co. werden so eigen konsumiert wie die Thüringer Bratwurst am Stil - gewissermaßen vietnamisiert.
Deutschland ist da viel amerikanischer. US-Bürger finden die dt. Lebensweise trotzdem noch immer ganz ungewohnt.

Gruß

Micha

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 01.02.2012, 21:28    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich dachte, es geht um den Krieg und seine Folgen in Vietnam . hier bei den jungen Menschen im Lande . Um deren Aufgeschlossenheit . Gerade gegenueber einem frueheren Feindbild. Und nicht um Vergleiche mit Deutschland.

Gruesse, Catinat

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 01.02.2012, 23:11    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« AndyNguyen » hat folgendes geschrieben:
Ich glaube Cathrins Einwand:
Zitat:
Es ist sicher ein Ding der Unmoeglichkeit, den Vietnamkrieg in einem kurzen Artikel zu behandeln, ohne viele wichtige Fakten wegzulassen.

Sollte eventuell dazu führen nur die noch sichtbaren Narben des Krieges zu erwähnen. Denn letztlich wird ein Reisebericht geschrieben und kein Essay zur Geschichte Vietnams.


Das sehe ich auch so. Deshalb wuerde ich nur wenige Saetze als Einleitung schreiben und fuer Leser, die sich naeher mit dem Thema befassen wollen, zum Artikel ueber den Vietnamkrieg in der Wikipedia verlinken. Der ist ganz ok.

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NamNguyen




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Anmeldungsdatum: 24.06.2011
Beiträge: 157
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BeitragVerfasst am: 02.02.2012, 03:41    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich denke, die Domino-Theorie, auch in seiner Einfachheit, nicht ganz unbegruendet ist. Nach dem Fall von Konmingtang-Regierung in China im Jahr 1949 kam in Nordvietnam von einer nationalen Bewegung von Vietminh automatisch zu einer Bewegung MIT kommunistischem Ziel. Ohne amerikanische Einmischung waer auch Suedvietnam ab 1954 automatisch kommunistisch. Ob dann Kambodscha und Laos gleich danach auch kommunistisch wurde, konnte man nicht sicher sein, aber mit grosser Wahrscheinlichkeit, ja. Mit Thailand, Indonesia, Malaysia bin ich nicht sicher, denn die Umstaende dort, auch von der geografischen Lage her, anders waren.

Der Kommunismus, direkt in seiner Theorie, wollte auf die ganze Erde verbreiten. Das war sein Ziel, sein Endziel, sozusagen. In der Wirklichkeit hat er sich schon auf das ganze Euro-Asiatische Kontinent verbreitet. Von Moskau her hat er sich sein Reich westlich bis Berlin und suedostlich bis Saigon gedehnt. Ein Riesenreich, zehnmal groesser als das Roemische Reich.

Aber was sonst? Auch der Kapitalismus (und der Katholizismus und der Islam) wollte sisch immer dehnen. Schliesslich hat der Kapitalismus auf der ganzen Erde gesiegt. Von Washington nach Tokyo, von Moskau nach Saigon, von Johannesburg nach Cairo.

So bleibt der amerikanische Krieg in Vietnam, mit welcher Begreundung auch immer, ein Fleck in seiner Geschichte.

NamNguyen

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