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 Sa Pa-ein Reisebericht in mehreren Teilen

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 12.07.2004, 06:45    Sa Pa-ein Reisebericht in mehreren Teilen Antworten mit ZitatNach oben

Xin chao,

da ja hier zur Zeit nicht viel los ist, werde ich wieder mal ein bischen was schreiben.
Ich war vorige Woche mit meinen beiden vietnamesischen "Schwestern" ein paar Tage in Sapa, um der Hitze in Hanoi zu entgehen.
So eine Reise laesst sich problemlos alleine organisieren. Es fahren taeglich vier Zuege von Hanoi nach Lao Cai. Zwei am Vormittag und zwei am Abend. Sie brauchen fuer die 300km zwischen sieben und acht Stunden. In umgekehrter Richtung faehrt am Tage nur ein Zug und dafuer drei am Abend. Wer die Strecke noch nicht kennt, sollte aber wenigstens eine Richtung. mit dem Vormittagszug fahren, denn die Landschaft unterwegs ist sehr sehenswert

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Cathrin
Gast










BeitragVerfasst am: 12.07.2004, 06:49    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Montag, 5.Juli

Wir sind am Montagabend mit dem Zug um 21.30 Uhr in Hanoi losgefahren. Fahrkarten wurden schon am Vortag gekauft, denn die Zuege sind meistens voll und es werden nur so viele Leute mitgenommen, wie Sitz- oder Liegepletze vorhanden sind. Stehplaetze gibt es nicht.
Wir hatten drei Plaetze in einem klimatisierten Wagen, man sitzt dort aehnlich wie im Flugzeug und eine Nacht kann man es schon mal aushalten. Es gibt ausserdem Liegeplaetze in 4- oder 6-Bettabteilen.
Der Zug haelt unterwegs mehrmals nur ganz kurz. Nur in Yen Bai gibt es einen laengeren Aufenthalt von 15 Minuten. Wenigstens dort kann man mal aussteigen und eine rauchen.
Am naechsten Morgen waren wir puenktlich um 5.00 Uhr in Lao Cai. Dort war es fast genauso warm wie in Hanoi. Der Nachteil einer Klimaanlage im Zug ist, das man irgendwie den Bezug zur Realitaet verliert. Beim Aussteigen rennt man fast wie gegen eine unsichtbarte Wand und die Hitze hat einen wieder.
Auf dem Bahnhofsplatz von Lao Cai warten jede Menge Mopedfahrer und Minibusse, die einen die 35km bis Sa Pa bringen. Die Fahrt im Minibus kostet 20000 Dong pro Person. Sie fahren allerdings erst los, wenn sie richtig voll sind und das kann manchmal eine Weile dauern. So hatten wir aber noch Gelegenheit, in einem der kleinen Restaurants vor dem Bahnhof zu fruehstuecken.
Die Fahr nach Sa Pa geht 35km immer bergauf. SaPa liegt etwa 1600m hoch in den Bergen und hat im Sommer ein ziemlich angenehmes Klima.
In SaPa angekommen haben wir uns erst mal ein paar Hotels angesehn. Es gibt sehr viele dort, in der Woche auch jede Menge freie Zimmer. Wir haben uns dann fuer ein kleines Hotel in der Naehe des Marktes entschieden, wo wir ein Zimmer mit einem breiten und einem normalen Bett fuer 120000 Dong pro Nacht bekommen haben. Es war normal eingerichtet, mit Moskitonetz, Fernseher, Kuehlschrank,Dusche und WC. Klimanalage braucht man dort nicht unbedingt. Vom Balkon aus hatte man einen herrlichen Blick auf den wolkenverhuellten Fan Si Pan.
Wir haben uns dann erst mal zwei Stunden ausgeruht und dann vor dem Mittagessen einen kleinen Bummel durch die Stadt gemacht. SaPa ist ein sehr kleiner Ort, der fast nur aus Hotels, Restaurants und touristischen Einrichtungen besteht. Es gibt einen kleinen See und eine katholische(?) Kirche.
Am Nachmittag haben wir uns dann aufgemacht, den Ham-Rong-Park zu besuchen. Das ist eine sehr schoen gestaltete Anlage auf einem Berg ueber der Stadt mit Blumengaerten und geheimnisvollen Felsen. Von zwei Aussichtspunkten hoch ueber der Stadt konnten wir wieder den wolkenverhangenen Fan Si Pan geniessen.
Wir haben uns dann noch eine Auffuehrung von Liedern und Taenzen der Hmong, Dao und Thai angesehen. Es hat mir aber nicht so gut gefallen, da die Musik nicht live gespielt wurde, sondern vom Band kam. Ich habe vor drei Jahren dort bessere Auffuehrungen gesehen.

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 12.07.2004, 06:50    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Dienstag, 6.Juli

Nach einer sehr guten Pho Bo als Fruehstueck haben wir uns zwei Mopeds gemietet, um in den naechsten Tagen die Umgebung zu erkunden. Ich wollte ja auch einige Plaetze wiedersehen, wo ich vor drei Jahren schon mal mit meiner Mutti war. Es bieten sich auch viele junge Maenner als Mopedfahrer an, aber ich fahre lieber selber, da weiss ich, das ich lebend und unverletzt wieder zurueckkomme. Bei den teilweise schmalen und schlechten Strassen ist mir das irgendwie sicherer. Meine Freundin Phuong ist auch eine sichere Fahrerin.
Das Mieten war aber gar nicht so einfach, weil wir beide noch nicht 18 sind, aber ich habe dann meinen Pass aus dem Hotel geholt und dort als Pfand hinterlegt. Dann haben wir die Mopeds endlich bekommen, sogar vollgetankt.
Wir sind nach Norden Richtung Lai Chau aus der Stadt rausgefahren. Nach einem Stop am Thac Bac(Silberwasserfall), wo man aber leider nicht baden kann, sind wir ueber den Himmelstorpass gefahren. Er liegt etwa 2100m hoch und auf der Fahrt dorthin war es teilweise richtig kalt. Vom hoechsten Punkt des Passes soll man einen herrlichen Ausblick auf das Tal und die Serpentinenstrasse nach Lai Chau haben, sofern nicht Wolken oder ein anderes Naturereignis dieses verhindern. Wir hatten natuerlich das Glueck, mitten in den Wolken zu stehen und gar nichts zu sehen. Dafuer war aber dann auf der Rueckfahrt am Nachmittag die Sicht sehr gut. Wir sind dann auf der Strasse noch ziemlich weit gefahren, bis zum naechsten groesseren Ort, der heisst Phong To. Dort haben wir was gegessen und sind dann zurueck gefahren. Bis Lai Chau ist es auf einem Moped doch zu weit.

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 12.07.2004, 06:53    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Mittwoch,7.Juli

An diesem Morgen sehr frueh war endlich mal der Fan Si Pan ohne Wolken zu sehen. Aber ich bloede Kuh bin erst Duschen gegangen, anstatt sofort mit dem Fotoapparat auf den Balkon. Und als ich mich endlich im Bad ausgetroedelt hatte, war es schon wieder zu spaet.
Heute sind wir eine andere Strasse aus SaPa rausgefahren, zu einen Dorf der Dao, das ich von frueher noch kannte, als ich mit meiner Mutti da war. Ich durfte damals sogar eine Nacht dort verbringen. Wir hatten ein paar Gastgeschenke mitgebracht, einen kleinen Beutel Reis, Tee, Zucker und Salz. Als Gegenleistung bekam ich ein echtes Dao-Maedchenkleid als Geschenk, das passt mir aber leider heute nicht mehr.
Auf dem Weg dorthin sind wir durch das Dorf Ta Phin gekommen, dort werden alle Reisegruppen hingefuehrt und es gibt viel Touristennepp. Faehrt man allerdings auf einer ganz schmalen Strasse ein paar Kilometer weiter bis Xa Xeng, dann kann man alles ohne diesen Verkaufsrummel geniessen, die herrliche Landschaft und freundliche Menschen. Bei Ta Phin kann man auch in einer kleinen Hoehle herumklettern. Es ist ziemlich eng und dunkel dort und geht sehr tief in den Felsen rein. Kinder bieten sich vor dem Eingang als Fuehrer und Fackeltraeger an.

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 12.07.2004, 06:56    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Donnerstag,8.Juli
Wir waren den letzten Tag auf dem Moped unterwegs, wieder in eine andere Richtung.Die zunaechst noch gute Strasse verwandelte sich nach wenigen Kilometern in einen schlechten Feldweg. Ich bin ja schon ueber viele schlechte Strassen in Vietnam gefahren, aber diese war der absolute Hoehepunkt. Wir waren mehrmals kurz vorm Aufgeben. Loecher und Sandstrecken wechselten sich regelmaessig mit kleinen Wasserlaeufen ab, wo man hoellisch aufpassen musste. Wir waren beide mehrmals kurz vorm Umkippen und die kleine Thao wechselte alle paar Kilometer den Ruecksitz, weil es sich mit Sozius noch viel anstrengender fuhr. Fuer 15km haben wir fast zwei Stunden gebraucht. Da waren die Hmong Frauen, die sehr schwere Lasten zu ihren Doerfern auf dem Ruecken trugen fast genauso schnell.
Aber die anstrengende Fahr hat sich dann doch gelohnt. Wir haben die Mopeds an einem Imbiss an der Strasse abgestellt und sind einen schmalen Pfad ins Tal hinabgeklettert. Dort gab es einen kleinen Fluss, der von einem kleinen Wasserfall gespeisst wurde. Wir sind ueber eine ziemlich altersschwache Haengebruecke ueber den Fluss, dann waren es noch noch ein paar Meter bis zum Wasserfall. Ich hab mich gleich so druntergestellt wie ich war, ohne was auszuziehen. Es war einfach herrlich erfrischend und die Klamotten trocknen in der Sonne schnell wieder.
Die Berge dort in ueber diesem Tal sind laut Karte etwas ueber 2000m hoch und ungefaehr in halber Hoehe befinden sich die Haeuser der Hmong mit den dazugehoerigen Terassenfeldern.
Natuerlich mussten wir uns dann ueber die altbekannte Strasse nach SaPa zurueckquaelen und als ich dann endlich nachmittags vom Moped steigen konnte, habe ich mich wie eine alte Frau gefuehlt, mir tat einfach alles weh. Phuong und Thao ging es nicht anders.
Ich hab mich am Abend dann massieren lassen. Drei Haeuser neben unserem Hotel wurden Massagen angeboten. Ganzkoerpermassage fuer 60000 Dong die Stunde. Ich habs dann noch auf 50000 runtergehandelt. Nach drei Tagen auf dem Moped war es einfach herrlich, ich hab mich hinterher wieder sehr gut gefuehlt und die Massage haette auch noch laenger dauern koennen.

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 12.07.2004, 06:58    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Freitag,9.Juli

Heute frueh um sieben hab ich endlich mein Foto vom Fan Si Pan ohne Wolken machen koennen.
Nach den anstrengenden Mopedfahrten war heute ein Ruhetag angesagt, verbunden mit einem Einkaufsbummel ueber den Markt und durch die Souvenirgeschaefte.
Dabei ist mir aufgefallen, das viele Hmong und Dao Frauen, die hier ihre Handarbeiten an Touristen verkaufen wollen, sehr aufdringlich sind . Ich hab ja nichts dagegen, gefragt zu werden, ob ich etwas kaufen will , aber wenn ich drei Mal "Nein" sage, dann sollte das ausreichen und nicht dazu fuehren, das mir die Frauen noch 10 Minuten oder laenger hinterherlaufen. Ich konnte das "one Dollar" schon nicht mehr hoeren. Das sind die negativen Auswirkungen vom Massentourismus. Zum Glueck sind aber nicht alle so aufdringlich und bei den vernuenftigen haben wir dann auch ein paar Kleinigkeiten gekauft.
Am Abend bin ich noch mal zur Massage gegangen. Echt Super!!!!

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 12.07.2004, 07:03    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Sonnabend,10.Juli

Heute sind wir alle drei sehr frueh aufgestanden und nach dem Fruehstueck um 7.30 Uhr mit dem Minibus nach Lao Cai gefahren, denn um kurz nach 9 ging unser Zug zurueck nach Hanoi. Die Fahrkarten hatten wir am Vortag gegen einen Aufpreis von 7000 Dong bei einem Tourveranstalter in SaPa gekauft, so dass wir unsere Plaetze im Zug sicher hatten. Wir hatten auch ueberlegt, den langen Weg zurueck nach Hanoi mit dem Bus ueber Lai Chau und Dien Bien Phu zu nehmen, aber das dauert mindestens drei Tage und wenn man noch einen Tag in Dien Bien Phu, wo es auch viel zu sehen gibt, bleiben will, sogar vier. Machen wir vielleicht im naechsten Jahr.
Nach fast 8stuendiger Fahrt durch eine herrliche Berglandschaft sind wir mit ein bischen Verspaetung gegen 17 Uhr in Hanoi angekommen, wo es sich zum Glueck in der Zwischenzeit etwas abgekuehlt hat. Es sind nur noch 32 Grad und die kann man gut aushalten.


Jetzt hab ich schobn wieder so viel geschrieben, hoffentlich liest es auch jemand und hoffentlich ist es nicht zu langweilig. Vielleicht sollte ich ja lieber ein Buch schreiben, aber ich weiss nicht, ob meine Geschichten jemand interessieren.
Heute ist Sonntag. Nachher geh ich meine ehemalige Klassenlehrerin besuchen, die freut sich immer sehr, wenn ich mal vorbeikomme.
Morgen frueh fahren wir aufs Land nach Thai Binh. Wir haben uns entschhlossen, zu dritt auf einem Moped zu fahren. Das ist hier durchaus ueblich und die 150km werden wir schon schaffen. Phuong und ich werden uns beim Fahren abwechseln. Bis Thai Binh gibt es jetzt eine gute neue Strasse und die Fahrt ist nicht mehr so abenteuerlich wie frueher. Auch die Faehre gibt es nicht mehr, stattdessen eine neue Bruecke ueber den Fluss.
Nur die letzten Kilometer von der Provinzhauptstadt bis ins Dorf, geht es noch ueber sehr schmale Strassen.
Wenn wir unser eigenes Moped dort haben, sind wir auch unabhaengiger von anderen und koennen schnell mal die 12 Kilometer bis ans Meer oder die 20 bis Thai Binh Stadt ins Internetcafe oder zum Einkaufen fahren.

Jetzt mach ich aber endlich Schluss.
Ich hoffe, das doch jemand bis zu Ende gelesen hat.
Viele Gruesse

Cathrin

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carlos






Anmeldungsdatum: 22.11.2003
Beiträge: 32



BeitragVerfasst am: 13.07.2004, 12:51    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Chatrin,

da ich in ca 14 Tagen auch nach Hanoi reise, habe ich deinen Bericht

genossen,

danke

Carlos

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