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 Prägen Religionen Vietnam?

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manaan
Gast





Anmeldungsdatum: 27.07.2012
Beiträge: 10


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BeitragVerfasst am: 02.08.2012, 13:29    Prägen Religionen Vietnam? Antworten mit ZitatNach oben

Deutschland und viele europäische Länder sind ja stark vom Christentum geprägt, ds macht sich dann auch in Erziehung, bei den Gestzen und anderen Sachen bemerkbar. In den muslimischen Ländern orientert sich viel am Islam.
Wie ist das denn in Vietnam? Sind die Menschen dort religiös? Welche Religionen sind verbreitet?

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su-tu




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Anmeldungsdatum: 31.01.2009
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BeitragVerfasst am: 02.08.2012, 16:25    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

In Vietnam sind es weniger die Religionen, als der eigentliche Glaube der Menschen und dieser ist auf Ahnenverehrung ausgelegt.
Die Ahnenverehrung spielt auch im Alltag eine Rolle.

So hoffen z.B. viele traditionelle Eltern oder Schwiegereltern auf einen Enkel, weil dieser eigentlich für die Gedenk-u.Ehrrituale der Vorfahren zuständig wäre.

Zum 1. und 15. des Mondkalenders bringen die meisten Vietnamesen Opfergaben und bei mehr oder minder wichtigen Anlässen werden ebenfalls die Ahnen um Rat, Hilfe oder Beistand gebeten oder den Ahnen wird quasi "Bericht" von diversen Vorkomnissen und Ereignissen erstattet usw..

Neben den Ahnen, trifft man auch den "Mondkalender" im alltäglichen Leben der Vietnamesen.

So werden z.B. für Hochzeiten und dergleichen günstige d.h. besonders glückbringende Tage folgend dem Mondkalender ausgewählt.

Der Mondkalender, die Tierkreiszeichen und die Ahnen sind somit im Grunde allgegenwertig und das vietnamesische Leben richtet sich auch zu einem grossen Teil danach, allerdings in recht positiver und wenig "fanatischer" Weise..

Die eigentlichen Religionen, die in Vietnam verbreitet sind u.a. Daoismus, Buddhismus, Christentum usw. sind bei weitem nicht so gewichtig im täglichen Leben, wie der "Urglaube" der Vietnamesen würde ich sagen.

LG

Su-Tu

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linhchi
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BeitragVerfasst am: 03.08.2012, 06:44    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Der Kommunismus ist auch eine Religion in Viet Nam .
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Micha L






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BeitragVerfasst am: 03.08.2012, 13:22    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Nicht mehr. Er ist nur noch ein Feigenblatt für unsozialen Kapitalismus.

Religiöse Züge hatte immer die Verehrung von Ho als Nationalheld.

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linhchi
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Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 1010


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BeitragVerfasst am: 04.08.2012, 09:41    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Nicht mehr. Er ist nur noch ein Feigenblatt für unsozialen Kapitalismus.

Religiöse Züge hatte immer die Verehrung von Ho als Nationalheld.


Stimmt , jezt USD ist die Religion in Viet Nam nach Onkel Ho .

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Natalie_Tran
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BeitragVerfasst am: 30.08.2012, 10:12    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Folgendes habe ich in meiner Thesis geschrieben, ich poste hier für euch zum lesen. Bei Fragen und/oder Anregungen stehe ich zur Verfügung:

1. Glaubensvorstellungen: Der Ackerbau ist stark von der Natur abhängig. Deswegen gehen die Reaktionen der Vietnamesen in zwei Richtungen:

a. Naturfreundlichkeit: Vietnamesen halten Büffel für Freunde bzw. Mitglieder der Familie, weil sie viel beim Reisanbau helfen. Das wird in folgendem Spruch zum Ausdruck gebracht: „Con trâu là đầu cơ nghiệp“ (Der Büffel ist die erste Voraussetzung für ein Geschäft = Having a water buffalo allows one to start a business). Die schönste Kindheitserinnerung eines Vietnamesen ist typischerweise immer ein grünes Dorf mit friedlichem Tempel, vielen Bambuspflanzen, einem Teich als Wasserquelle, unendlichen Reisfeldern, Badezeiten am Fluss bzw. auf dem See mit Büffeln usw.

b. Angst vor der Natur: Vietnamesen fürchteten und verehrten undurchschaubare Naturgewalten wie Sonne, Wind, Regen, Taifun, Blitz und Donner, Überschwemmung usw. weil sie ihre Existenz und Ernten beeinflussen (vgl. Heyder 2007, S. 13-14). Man vergötterte diese Mächte entweder als Schutzgeister oder als Dämonen. Vietnamesen haben einen weiteren Spruch: „Mưu sự tại nhân, hành sự tại thiên“ (Pläne werden von Menschen gemacht, ihre Verwirklichung hängt aber vom Himmel ab), was bedeutet: das Schicksal liegt außerhalb des menschlichen Handelns (vgl. Heyder 2007, S. 76-77).



2. In Vietnam existieren mehrere Religionen, aber wie in den anderen Länder im „Osten“, steht Vietnam überwiegend unter dem Einfluss der drei Religionen: Buddhismus, Daoismus und Konfuzianismus.

a. Daoismus geht davon aus, dass der Mensch Bestandteil der universellen Ordnung ist, die als eine Harmonie der Gegensätze aufgefasst wird. Dieses Prinzip - „đạo“ (Weg der Natur) - ist Ursprung allen Seins, wobei Himmel und Erde die zwei fundamentalen Erscheinungsformen der Dualität sind. Yin ist die Erde, welche ein Symbol der Ruhe bzw. Konzentration ist. Yang ist der Himmel und repräsentiert Bewegung bzw. Ausdehnung. Alles, was zwischen Himmel und Erde existiert, bekommt die materielle Gestalt vom Yin und den Geist bzw. den Lebenshauch vom Yang (vgl. Heyder 2007, S. 27). „Đạo“ (Weg der Natur) ist ein abstrakter Begriff und meint etwas Natürliches. Ein anderer wichtiger Begriff ist „đức“ (Tugend) – die Manifestion des „đạo“ in jedem Wesen. Vom „đạo“ entstehen alle Seins, aber aufgrund des „đức“ kann jedes Sein existieren und sich entwickeln. Die Philosophie des Daoismus erteilt den Rat, dass der Mensch in Harmonie miteinander und mit der Natur leben soll; und nichts Extremes tun soll, was Yin und Yang aus dem Ausgleich bringt. Daoismus ist frauenfreundlich, weil er weibliche Gottheiten verehrt (vgl. Heyder 2007, S. 30).

b. Buddhismus erkennt das Leben als Leiden. Wenn ein Mensch geboren ist, leidet er unter den fünf Nöten: Leben, Alter, Tod, Krankheit und Trennung. Das Verhalten bzw. die Taten der Menschen könnten Ergebnis eines früheren Lebens oder aber auch Ursache für die nächste Existenz sein – das nennt man Karma. Am Ende sind das Nirvana, das Nichts, das Aufhören des Werdens, das Ende der Begierde, wo man nicht mehr leiden muss (vgl. Heyder 2007, S. 32). Wenn man dieses Prinzip versteht, kann man sich durch Vermeidung von Begierde, Hass und Selbsttäuschung verbessern. Aufgrund der Barmherzigkeit kann man das Leiden der Anderen auch verstehen. Die Philosophie des Buddhismus besteht aus der Gleichbehandlung und Befreiung der menschlichen Gedanken und ist deswegen sehr humanistisch.

c. Konfuzianismus möchte eine hierarchische Gesellschaft aufgrund folgender moralischer sozialer Beziehungen aufbauen: Güte des Herrschers – Loyalität des Untertanen, Liebe des Vaters – Pietät des Sohnes, Wohlwollen des Älteren – Ehrfurcht des Jüngeren, Gerechtigkeit des Mannes – Gehorsam der Frau, Treue des Freundes - Treue des Freundes (vgl. Heyder 2007, S. 35). Allgemeine Tugenden des Mannes sind: Menschlichkeit, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein, Höflichkeit, Verstand, Vertrauenwüdigkeit (nhân – nghĩa – lễ – trí – tín) (Heyder 2007, S. 37). Der Mensch hat sowohl in der Familie als auch in der Gesellschaft Verpflichtungen. Das sind: Verehrung der Eltern und Ahnen, Respekt für Ältere, Loyalität (Untertanentreue zum König), Vertrauenswürdigkeit gegenüber den Freunden (hiếu – lễ – trung – tín). Frauen werden gezwungen: fleißig und geschickt bei jeder Arbeit zu sein, das Äußere schön zu halten, sanft zu sprechen und sich zurückzuhalten, sich untadelig zu verhalten (tứ đức: công – dung – ngôn – hạnh) und den männlichen Personen in der Familie (Vater, Ehemann, Sohn) zu folgen (tam tòng) (vgl. Heyder 2007, S. 37-38). Die damalige Regierung bediente sich absichtlich des Konfuzianismus um das Land zu kontrollieren.

Edit von Courti: Smileys deaktiviert.

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