Im Tal der Traenen, Qualitaet in Vietnam...

Geschlecht: Alter: 19 Anmeldungsdatum: 27.06.2012 Beiträge: 943

Vorweg gesagt:
Ich lebe gern hier in Vietnam, ich arbeite, geniesse das Leben und will so schnell nicht mehr hier weg.

Aber ich bin an einem Punkt angelangt, der mich fast an den Rand des Wahnsinns treibt und suche nach einem Weg, zu verstehen, mit folgenden Problemen besser umzugehen.

Im Kern ist die Sache von mir wie folgt zu beschreiben:
Alles, aber wirklich alles was hier so getrieben, gebastelt oder sonstwie ausgeheckt wird, ist qualitativer Sondermuell.
(selbst wenn es auf den ersten Blick ganz gut wirkt)

Es spielt dabei keine Rolle, ob wir vom Baugeschaeft, von Maschinenbau, einer Motorradreparatur, der Qualitaet von zum Kauf angebotenen Waren oder dem hier viel gelobten Essen sprechen.

Mein Haus ist im vietnamesischen Sinn sicher eines der gehobenen Klasse, ueber 300qm gross, aussen wie innen chic, an einem Park in bester Gesellschaft. Aber egal was ich in die Hand nehme, es funktioniert nur eingeschraenkt oder eben garnicht. Sieht halt gut aus, wie eine Filmkulisse, die muss auch nicht funktionieren, nur so aussehen als ob...
Reparaturen die beauftrage, werden so ausgefuehrt, das oft mehr Schaden entsteht, als es vorher Maengel gab.

Ich mach nun alles selbst, danke dem Herren das ich eine umfangreiche Ausbildung und auch im Baugeschaeft gute Kenntnisse habe, Ansprueche, denen hier niemand genuegen kann oder will!
(der Bauherr ist Bauunternehmer und baute die Kiste mal fuer sich selbst)

Hab ein Fahrrad gekauft, versuchte die bestmoegliche Qualitaet zu bekommen, Ergebnis, alles Schrott. sogar die Shimano Komponenten sind eine Faelschung wie ich nachtraeglich feststellte, die waren der Grund zur Kaufentscheidung. BETRUG!
Der Haendler war noch zu dumm oder zu faul, alle Schrauben zu kontrollieren, den richtigen Luftdruck einzustellen, Radlager, Schaltung und Tretlager einzustellen, zu fetten... NIX rein garnichts wurde zu meiner Zufriedenheit erledigt. Ich habe Nachbesserung an 42 Stellen verlangt die ich bei Uebergabe feststellte.

Dafuer wollte der doch tatsaechlich bezahlt werden... A...loch!
Egal, Geld weg, Schrott zuhause, ich mach auch das selbst und sicher besser wie dieser Heini vom Fahrradladen.

Motos, das gleiche, nur Diletanten, selbst in dieversen Foren und Platformen als Doctor der Schrauber auserkorene Spezialisten habens nicht drauf. Nur Pfusch, selbst bei einfachen Dingen wie dem Austausch von Kolben und Zylinder wird gemurkst.
Ich habe nach der Reparatur beim Fahren ein klingeln bemerkt,
zu Hause den Motor geoeffnet und vermessen.
Ergebnis, der Idiot hat doch tatsaechlich einen Originalkolben in einen Zylinder mit Uebermass eingebaut, der Kolben kippt also und wird keine 1000km halten.

Ich mit dem Gelumpe zu ihm, Antwort: ist doch alles OK, moped laeuft doch!!!
Dafuer haette ich ihm am liebsten den Motor quer in dieses freche Mundwerk gestopft...

Egal was es auch ist, selbst im Geschaeft, es wird nur Dreck gekauft oder produziert.

Sogar beim Essen!
Ich mag vietnamesisches Essen sehr gerne,
wenn ich aber sehe, das in fast jedem Topf Glutamat oder Geschmacksverstaerker landet, Instant-muell verarbeitet wird dann vergeht mir der Appetit und ich frage mich, was ist denn eigentlich hier los?

Kann mir mal einer oder einige von Euch helfen mit dieser Sache besser umzugehen?

Ich kann sehr wohl fuenf gerade sein lassen, bin nicht pingelig und mir ist durchaus bewusst in welchem Land ich mich aufhalte!

Aber das kann es doch auch nicht sein, was mache ich falsch?

P.S. mal abgesehen davon, das ich vor 3 Tagen im eigenen Haus mit meiner Anwesenheit im gleichen Zimmer beklaut wurde, alle Papiere, Kreditkarten, Fuehrerscheine, 15Mio bares etc. verlor....

GEHT ES MIR GUT ! Sehr glücklich

(im Ernst)

Verfasst am: 25.08.2012, 06:09 (Kein Titel)

Du hast gar nichts falsch gemacht, sondern die Vietnamesen haben sich in falscher Richung orientiert. In ihren Augen sehe ich nur USD oder EUR. und sie versuchen, am schnelltens Geld von andren abzuzocken.

Du hast sogar richtig gehandelt. Selber machen oder nur unter Aufsicht machen lassen. In Deutschland ist es mit den Handwerken auch nicht anders. Daher habe ich mir selbst gesagt: Mache nur das Nötigste, komfort kommt erst in Frage, wenn ich Zeit dafür habe, möglichst viel selber zu machen.

Mit dem Essen in VN? Vergiss es. Essbar sind es nur noch trockene Gerichte: xôi, bánh cuôn, usw. bloss keine Suppe: Pho. hu tiêu..., Salat, Gemüse

Mein Wunsch: Ich werde ein Bún, Pho, usw. -Schnellrestaurant in VN aufmachen und koche alle Gerichte ohne Glutamat und Essenz und Farbstoff ....

Du lebst in Hanoi! Ein falscher Ort in Vietnam. Ziehst nach Süden um, dort ist es ein Bisschen besser.

Anmeldungsdatum: 26.10.2010 Beiträge: 554

Willkommen im Club!

Auf meinem Blog habe ich neulich schon geschrieben: In den knapp 4 Jahren VN hab ich jetzt 100 Millionen verloren; ein Freund toppt das noch mit 200 Millionen.

Ja, auch ich kann deine Beobachtung empirisch nachvollziehen. Nichts, was ich bei meinem Einzug vor 1 1/2 Jahren in Can Tho gekauft habe, ist heute noch in einem Zustand, der respektabel ist, wenn es nicht sogar schon kaputt ist. Ich kaufe gar nichts teures mehr, es hat gar keinen Sinn. Technologie nehme ich nur noch, wenn ich es in Dtl kaufe bzw. mitbringen lasse. Wenn ich etwas in Reparatur bringe, dann kalkuliere ich 2-3x Hin- und Herfahren ein, um die durchgeführte Reparatur gleich wieder zu reklamieren.

Diebstahl: Lass niemals jemanden in dein Haus oder Zimmer. Ich habe immer Freunde ins Haus gelassen. Die klauen auch, allerdings nicht so viel wie "Nicht-Freunde". Am besten triff dich nur im Café mit jemanden bzw. richte dein Vorzimmer so ein, dass dort nix ist, was nicht verschmerzbar ist...

Verfasst am: 25.08.2012, 07:59 (Kein Titel)

Pacisso, Pacisso...
Hach, was soll ich sagen?! Soll ich fies sein?! Winken

Ich versuche es dir schonend beizubringen Sehr glücklich

Sagen wir es so: Jetzt bist du einfach schon lange genug in Vietnam.

Was du gerade durchmachst ist nur natürlich und ich glaube jeder von uns Ausländer, die bereits über einen gewissen "Knackpunkt" hinaus hier leben, hat irgendwann das gleich durchgemacht.

Ich fühle mit dir und konnte mir aber das grinsen beim lesen leider nicht verkneifen.

Vielleicht sollte ich auch sagen: Herrzlichen Glückwunsch!
Du tauchst gerade in Phase B ein und beginnst dich von den Touristen und "möchtegern" Kennern oder Unternehmern abzulösen und im wirklichen Vietnam und unter Vietnamesen anzukommen Sehr glücklich

Das ist nun der Scheidepunkt, an dem viele feststellen, dass in Vietnam eben doch nicht alle dauernd nur lächeln und freundlich sind, dass das ach so leckere und gesunde Essen letztlich auch nur mit Glutamat gefakte, chemisch behandelte Gemüsesorten mit Fleisch -dass auf einem noch etwas mit Keimen und Bakterien von den Vortagen verdreckten Holztisch lag- sind, dass Reparaturen oder Neuproduktionen stets nur halbscharig sind, der Nachbar einem lediglich aus Berechnung hilft und Arbeiter nicht diesen gemütlichen Trott unterliegen sondern schlicht und ergreifend etwas faul und langsam sind.. Lachen

An diesem Punkt angekommen, wo man der Tatsache ins Auge sehen muss, dass auch Vietnam -wie jedes andere Land auf der Welt eben auch- ein Land mit Ecken und Kanten ist -an denen man sich unter Umständen auch kräftig stossen und reiben kann, wenn man nicht lernt sie zu akzeptieren- und wie überall seine Eigenheiten hat, die natürlich auch nicht immer nur positiv sind.

Du bist von rosaroter- auf eine normale Brille umgestiegen. Ich rate dir von daher: "take it easy"! Versuch nicht alles mit europäischen Massstäben zu messen und dich daran zu gewöhnen, dass hier einfach alles so ist, wie es ist und das eben genau das, -diese Mischung aus allem, den guten und den schlechten Dingen- Vietnam erst so macht, wie es ist.

Gerade weil Vietnam eben noch so ist und nicht mit jedem anderen bereits "standarisierten", westlichen Land XY vergleichbar ist, hat es diese unglaubliche Anziehungskraft. Diesen Charme und dieses unvergleichliche Flair.

Du kannst nun folgendes tun: Du machst es wie viele an dieser Stelle und suchst im Nachhinein entsetzt über kurz oder lang doch das weite oder du versuchst es gelassen zu sehen.
Versuche zu erkennen, dass das Essen z.B. in Deutschland auch nicht das Gelbe vom Ei ist und noch viel schlimmer als in Vietnam hierbei "gepfuscht" wird. (Das Essen liegt tagelang in irgendwelchen Kühlmöglichkeiten, Fleisch ist mit Antibiotika und Hormonen vollgestopft und kommt aus Massenzuchten), Gemüse aus irgendwelchen Gewächshäusern in Spanien, den Niederlanden oder Holland und ist mit Pestiziden versehen, Arbeiten werden nicht ordentlich sondern penibel und pinngelig erledigt, bei Behörden ist ein "Nein" auch ein "Nein" und es gibt immer nur den Weg geradeaus und wenn dieser nicht klappt keine kleinen Schotterpfade daneben, auf die man ausweichen- und über die man auf Umwegen dann auch ans Ziel kommen- könnte, usw..

Aber ich denke, du wirst deinen Weg hier machen.
Trau dich einfach dir selbst einzugestehen, dass eben einfach nicht alles nur perfekt ist und dass du Vietnam nicht ausschliesslich lieben musst, sondern auch eine Hass-Liebe von deiner Seite aus nicht verwerflich ist.

Ich mache mir jedoch keine Sorgen um dich. So wie ich deinen Charakter einschätze, wirst du diese neue und etwas schwierige Phase der Erkenntnis und des Frustes überstehen und danach alles etwas entspannter sehen können.
Du bist auf dem richtigen Weg. Mach eben wie du schriebst einfach weiterhin die Sachen, die dir wichtig sind selbst, koche bei dir daheim einfach mit Nuoc Mam (die Fischsosse) statt mit Xup (dem Würzpulver) und akzeptiere Vietnam und die Vietnamesen so wie es ist und wie sie sind und erfreue dich daran, dass du die einzigartige Gelegenheit hast in einem Land zu leben, dass noch seinen eigenen Weg geht und wo nicht alles so ist, wie überall anders auf der Welt.

Vietnam entwickelt sich wahnsinnig rasant und das was du beschreibst und was Vietnam eben auch so einzigartig macht, wird dem auch bald unterliegen und Vietnam wird sein wie jedes andere Land.
Vietnam steckt ja sogesehen noch in den Kinderschuhen, aber du weisst sicher auch, dass Kinder nur allzu schnell gross werden und ihren Schuhen und ihrer Kleidung viel zu früh entwachsen.
Dann kommen sie ins Teenager-Alter und sie wollen jedem Trend folgen und auf einmal sehen sie alle gleich aus. Jeder MUSS diese bestimmten Schuhe von Nike haben, jeder MUSS genau dieses T-Shirt von XY tragen..usw
Von Individualität dann keine Spur mehr.
Freu dich, dass du diesem Kind noch in seinen Kinderjahren zusehen kannst, wie es ein bisschen unbeholfen herumprobiert, lernt und entdeckt und langsam auf die eigenen Beine kommt..
Aber dann beginnt es anderen Kindern hinterherzulaufen und man hofft, dass sie keinen schlechten Einfluss auf das eigene haben werden und das eigene Kind nur die guten Sachen übernimmt.
Selbstverständlich wird es sich zu unserem Leidwesen auch viele schlechte Sachen abkucken, aber noch ist es frei zu entscheiden, welchen Weg es gehen wird wenn es gross ist.
Sobald es aber dann erwachsen geworden ist, gibt es kein zurück mehr es wird sich bis dahin der Gesellschaft und den Normen angepasst haben müssen und mit dem Strom schwimmen.
Wenn es soweit ist, wird ma wehmütig an die Zeit zurück denken, als es noch klein, frei und unschuldig war...

Lerne du nun deinem Kind zu vertrauen, es wird schon wissen was es da gerade tut, auch wenn z.B. ein gemaltes Bild von ihm noch nicht perfekt ist sondern noch Gekritzel entspricht weisst du aber, es wurde mit viel Liebe und Herz gemacht.
Gib deinem Kind die nötige Zeit die es braucht um sich zu perfektionieren und erfreue dich bis dahin daran, dass eben noch nicht ales so perfekt ist und dein Kind es so macht, wie es das für richtig hält.

Was du gerade empfindest ist ganz normal. Ich glaube wirklich jeder von uns hat das irgendwann mal durchgemacht.
Versuche alles nicht so eng zu sehen, halte dir die oft schön verpackten aber viel gravierenderen Fehler anderer Länder vor Augen, die meinen die zivilisierteren zu sein und dann wirst du mit Sicherheit auch wieder sehen können, dass das alles hier im Grunde doch nicht so schlimm ist..
Konzentrier dich auf die Dinge, die dir hier gefallen und akzeptiere einfach das negative.

Eines Tages werden wir uns sicher alle wünschen, dass Vietnam wieder ein bisschen was von dem hätte, dass es jetzt hat.
Der Tag wird noch früh genug kommen.

Take it easy und geniesse es Sehr glücklich

Verfasst am: 25.08.2012, 08:18 (Kein Titel)

Hi pacisso,

da hast aber eh lange gebraucht, um das festzustellen. Das habe ich vor langer Zeit auch mal geschrieben, allerdings nicht so detailliert wie du.

Die Vietnamesen sind einfach schlichtweg zu blöd dafür, ihr Denkvermögen hört bei der Nasenspitze auf. Jeder hat nur das Dollarzeichen in den Augen und selbst fürs Geldverdienen sind sie zu blöd. Es wird die Kuh heute gemolken, bis sie tot umfällt. Dass sie morgen noch Milch geben könnte, daran denkt niemand.

Es gibt zwar auch Ausnahmen unter den Vietnamesen, aber die sind eine sehr kleine Minderheit. Ob sich da mal was ändern wird ... keine Ahnung.

lg, Paul

Verfasst am: 25.08.2012, 09:46 (Kein Titel)

ich muss dich leider korrigieren: die sind auf keinen Fall "eine sehr kleine Minderheit". Es sei denn, du warst zufällig am falschen Ort gewesen, mit der falschen Person unterwegs, etc... Man darf nicht wegen eines faulen Apfels so behaupten, dass alle anderen auch verdorben sind.

Zum Thema: ich glaube, das Problem liegt zum größten Teil daran, dass es da richtige, effiziente
Qualitätskontrolle fehlt. Und wenn Qualität nicht kontrolliert wird, kommt alles mögliche auf den Markt. Das gleiche würde auch in Deutschland passieren, wenn die Waren hier nicht ein paar Tests durchlaufen mussten, bevor sie zu den Endkunden gebracht werden. Aber trozdem gab es hier immer Zwischenfälle, oder? Wozu gibt es Verbraucherschutz?

In DL kostet ein Fahrrad so ungefähr 150EUR, in VN bekommt man auch eins für schon ab 500.000VND ~ 20€ - Sagts euch was?

Ich persönlich verliere keine Hoffnung, dass es immer besser wird. Du darfst aufbrüllen aber sei danach bitte locker und denk immer an die positive Seite.

Anmeldungsdatum: 26.10.2010 Beiträge: 554

Das Qualitätsproblem ist sicher dadurch entstanden, dass jeder irgendwas zuhause herstellt. Bin eben an einem Haus vorbeigekommen, wo anscheinend Glasvitrinen hergestellt werden. Die machen das auch nur im Vorzimmer des Hauses. Alles per Hand. Dass das nicht immer gut geht...Aber wie hotvu schon schrieb, die Preise sind ja klasse. Meine Airblade hatte auch nie Probleme. Wenn ich aber ein 8-Millionen-Motorrad kaufe, dann fängt halt der Motor irgendwann an zu jammern Sehr glücklich

Mein Laptop macht bald schlapp...Bin am Überlegen, ob ich mir diesmal eins in Vietnam zulege...

Verfasst am: 25.08.2012, 12:49 (Kein Titel)

Zuerst mal Danke,

ich sehe, das diese Probleme schon ganz andere getroffen haben.
Vor allem, das meine Einschaetzung da nicht die falsche ist, ich dachte wirklich erst, das meine Erwartungshaltung zu hoch ist. Bei genauer Betrachtung: sie ist es definitiv nicht, in DE war ich viel VIEL anspruchvoller und bei schlechter Arbeit gar richtig anstrengend fuer den Murkser.

@ su-tu
vielen Dank!
Du hast mich zum Laecheln gebracht, es geht mir gut und Du hast mit Deiner Sichtweise Recht Winken

@ Bhadresvaravarman

Verfasst am: 25.08.2012, 13:00 (Kein Titel)

Ich finde meine Darstellung garnicht so provokant, sie trifft den Nagel auf den Kopf. Das ganze kann man auch in der Tourismusbranche sehen, dass die Dienstleistungen eben nur aufs schnelle Geld aus sind, aber nicht auf Langhaltigkeit. Wie gesagt, die Kuh wird HEUTE gemolken, bis sie tot umfällt. Morgen? ... soweit reicht das Denken nicht.

Detto beim Müllproblem, detto bei öffentlichen Bauvorhaben (ich denke nur an viele Strassen, die nach 2 Jahren schon wieder baufällig sind), detto bei vielen anderen Dingen in der Privatwirtschaft.

Selbst meine Freundin sieht das so. Und es geht nicht nur um Vietnamesen-Ausänder, sondern auch die Vietnamesen untereinander bescheissen und liefern minderwertige Qualität, wo es geht. Auch wenns nur ums Service vom Motorbike geht. Meine Freundin lässt das nur bei Vertrauten machen, weil sie sagt: Die bauen dir gute Originalteile aus und geben schlechte Kopien rein.

Tja, eine Minderheit die Gutdenkenden?? ... ich glaube schon.

lg, Paul

Verfasst am: 26.08.2012, 22:17 (Kein Titel)

Wohne zwar nicht in VN und war erst 3 mal im Urlaub bzw ne Freundin besucht, aber sehe es locker und entspannt. Klar guckt man als "Tourist" nicht so genau hin aber wenn ich es mit Deutschland vergleiche... geniess das Leben dort. Ich bin in der Gastronomie tätig und ein Gast hat am Samstag erst gesagt das Sie die deutsche Art nicht mag (ist aber selber deutsch). Essen muss pünktlich und günstig sein aber ne riesen Portion. Nach dem Essen sofort wieder weg weil man einfach nix geniessen kann hier.

Die Produkte im Supermarkt sind Tagelang in der Kühlung. Da wir sehr viel frische Lebensmittel haben, bin ich sehr oft einkaufen und mir fallen immer wieder Früchte auf die anfangen zu schimmeln. Radiesschen neu gekauft und zwei Tage später schon verschrumpelt und kaputt. Dazu der ständige beschiss mit den Mogelpackungen. Preis wird 5 % günstiger, die Verpackung aber 10 % kleiner...

Dazu die ganze Abzocke mit den nicht mehr zählbaren Steuerarten und den unlogischen Steuerarten bzw GEZ, Gema und sonstigen Gebühren für NIX.

DEUTSCHLAND ist jedenfalls NICHT BESSER als andere Länder

Verfasst am: 26.08.2012, 22:23 (Kein Titel)

Fabio85, wo ist der "Gefällt mir" - Button bei deinem post?! Sehr glücklich

Verfasst am: 27.08.2012, 04:24 (Kein Titel)

Klar kann man das so sehen, in mancherlei Hinsicht gebe ich Dir da Recht, sonst waere ich auch nicht in Vietnam.

Ich habe bisher ueber einhundert Laender bereist (bearbeitet), ein grosser Teil davon waren Schwellen- und Entwicklungslaender,bin daher auch nicht so ganz unerfahren und glaub(t)e eine realistische Einschaetzung zur Situation zu haben.

Vietnam ist schon sehr speziell finde ich.

Im internationalen Vergleich ist Vietnam auch nicht soo arm, was mir aber auf- und auch missfaellt ist, das viele Menschen sich an hier Qualitaet und somit Lebensqualitaet regelrecht totsparen.

Bis auf ein paar Statussymbole, die im taeglichen Leben Einzug gehalten haben, so scheint es mir, wird auf Teufel komm raus gespart und eben das Billigste vom Billigsten erworben.
Das dann eben nur noch Mist auf dem Markt ist und auch viele Handwerke sich kaum weiterentwickeln ist schon klar.

Deutsche sparen auch wie doof, aber viele legen doch auch Wert auf eine ordentliche Leistung, gute Produkte, wenn sie dann Geld ausgeben, dann oft fuer langlebige Gueter.

Beispiel China:
Dort werden Unmengen an Waren fuer Vietnam hergestellt in einer bewusst schlechten Scheissqualitaet, weil es vom Vietnamesischen Markt so verlangt wird.
In der gleichen Fabrik werden Gueter fuer den Export nach EU in guter bis sehr guter Qualitaet gefertigt (kaum teurer).
Das gleiche gilt fuer Produkte aus Korea, die machen keine schlechten Sachen, sind an sich ganz respektable Maschinenbauer, fuer Vietnam liefern sie aber auch nur Sondermuell und haben sogar einen guten Ruf! hahaha...

Wenn Du heute in der Stadt z.B. eine Bohrmaschine verkaufen willst und Du hast zwei Produkte, eine echt schlechte Maschine ohne Hammerbohrwerk fuer 500.000 und eine recht ordentliche fuer 1 Mio mit Hammerbohrwerk, was kauft man hier?
Richtig, die Billige, egal ob man damit doppelt oder dreimal so lange fuer die gleiche Arbeit braucht, egal das die billige nach ein paar Tagen Schrott ist.

Ein Freund sagte mal, Vietnamesen moegen es, wenn sie oft neue Dinge kaufen koennen.
Sie geniessen das kaufen, bzw. was neues zu haben und lieber billig und oft, als einmal richtig.

Sie machen auch keinen Druck, wenn etwas mal nicht in Ordnung ist, sondern nehmen es einfach hin!

Die Abzocke in DE ist so eine Sache fuer sich, da gebe ich Dir Recht, ist auch im Moment nicht so mein Anliegen hier.
Aber mal zur Verteidigung des Systems:
Woher soll denn die Kohle auch kommen um all die faulen und vermeintlich Fusskranken Ars..loecher und Taugenichtse zu ernaehren?
(ich sage bewusst vermeintlich, es gibt ja auch wirklich hilfsbeduerftige, denen muss und soll auch geholfen werden)

Ich habe eine vietnamesische Freundin dort, die lebt ausschliesslich von Stuetze mit Kind, ohne Mann. Ich mag sie sehr, doch ich als Deutscher sag mal ganz salopp: Raus damit, zurueck dahin wo sie herkommt, soll arbeiten!
Ich sage es auch zu Ihr, und ihr Statement ist: Nee, solange ich hier gut versorgt bin und mein Kind ne ordentliche Ausbildung bekommt ziehe ich das durch.

Scheiss Einstellung, Nehmen aber nicht geben! (da werde ich ja richtig boese)

So und nun erkaerst Du mir, woher das System die Kohle nimmt, wenn nicht durch alle evtl. moeglichen versteckten und offenen Steuern?

Aber das ist ja eine ganz andere Geschichte, koennten wir mal im Laberforum diskutieren.

Ueberlege mal, warum weit ueber 100.000 Vietnamesen in DE leben.
Na, daemmert Dir was?

Weis jemand von Euch, wieviel Deutsche in VN leben? Ich habe da so gar keine Idee dazu...

Verfasst am: 27.08.2012, 08:52 (Kein Titel)

Geschlecht: Anmeldungsdatum: 21.06.2012 Beiträge: 1002

Hallo Freunde,

ich hab die Beiträge hier teils gründlich gelesen , teils überflogen.

Irgendwann trifft jeden so was wie ein Kulturschock.
Auch diejenigen , die schon viel gesehen und erlebt haben.

Ich für meinen Tei hab 10 Jahre in Griechenland gelebt und vieles was hier beschrieben wurde, könnte man 1 : 1 in dieses Land übertragen.

Mein Sohn meint, seine Zeit in Griechenland wäre eine gute Schule gewesen um mit Chinesen zu verhandeln.
Aber Vietnamesen seinen anders - schwieriger !
Ein Bekannter meint, dass es in Saigon angenehmer ist , als in Hanoi. - wer weiß?
Vielleichtt ist es da besser, wo man gerade nicht ist.

Neben diesem Forum schau ich regelmaßig in ein Kambodscha- und ein Thailandforum .
Da ist ähnliches zu vernehmen und in Thailand meinte sogar einer in Kambodscha sei es besser .
Kaum war er eini paar Wochen da, überlegte er nach Vienam zu ziehen, da die Vietnamesen besser drauf sind als die Kambodschaner .

Im Detail kann ich dass nicht beurteilen.
Aber es ist am besten keinem zu trauen und sich die Leute etwas auf Distanz zu halten .
Die Idee mit einem Vorzimmer ist gut . Sehr glücklich

Bares und Papiere bedürfen ohnehin immer besonderer Aufmerksamkeit.

Trotzdem ,
die größten Schimpfer , die ich im Ausland kennengelernt habe , wollten auf keinen Fall nach Deutschland zurück (was ich nach einem Jahr Deutschland verstehen kann).

Ich glaube es ist wichtig , dass man einige Oasen findet, die man abwechselnd besucht .
Das kan ein tolles Restaurant sein, wo man auch für gute Qualität mehr bezahlt oder ein gebildeter Gesprächspartner, bei dem man sich mal abquatscht.

Und wenn es dem Gemüt förderlich ist, kann man da auch schon mal die rosarote Brille rauskramen und aufsetzen. Cool

Man muß sie ja nicht aufbehalten. Lachen

Auch ein kreatives Hobby bringt was . (Ich hab meinen eigenen Wein gemacht. Das hatte auch den Vorteil , dass ich jeden Abend gut schlafen konnte und immer ein "gutes" Geschenk bereit hatte..)

XenoS

Verfasst am: 27.08.2012, 23:24 (Kein Titel)

Die Diskussion über Sozialbetrüger habe ich abgetrennt und hierher verschoben.