Was ist das beste, was ein Viet Kieu für VN tun kann?

**Gast** Anmeldungsdatum: 03.01.2013 Beiträge: 50

Hallo,

ich würde gerne wissen, was das beste ist, was ein im Ausland lebender Vietnamese für sein Land tun kann. Besonders möchte ich, dass Vietnam sich besonders im Bereich Wirtschaft und Bildung verbessert.

Verfasst am: 09.01.2013, 13:52 (Kein Titel)

Große Güte, was für eine Frage. Was das Beste ist, kann ich Dir natürlich nicht sagen, weil die Beurteilungen dessen, was wir tun, sehr subjektiv ausfallen werden.

Ich kann Dir aber verraten, was ich tue, und dann kannst Du entscheiden, ob ein ähnlicher Weg für Dich in Frage kommt:

Ich habe lange überlegt, ob ich eine Patenschaft, für ein mir unbekanntes Kind, übernehme. Ich habe mich dann allerdings dagegen entschieden, um stattdessen Kinder und Jugendliche in der Familie zu unterstützen, in die ich hineingeheiratet habe. Und da habe ich so ziemlich die ganze Palette abgearbeitet. Beschaffung von Lehrmitteln, Übernahme der Kosten für Nachhilfeunterricht. Schulgeld (Privatschule). Dann habe ich (haben wir) die Kosten für die Deutschkurse beim Goetheinstitut finanziert. Mitlerweile ist die eine gesponserte Person bei Stufe B2 und bereitet sich auf ein Studium in Deutschland vor. Auch das wird dann wieder Kosten verursachen.

Ich bin weder Auslandsvietnamese noch lebe ich in VN, d.h. ich habe keine Möglichkeit der Einflussnahme durch Beratung, zumal es wenig Sinn ergibt vietnamesische Probleme aus einem anderen Kulturkreis heraus lösen zu wollen, ohne die tatsächlichen Gegebenheiten vorort zu kennen. Ich kann nur über Geldtransfer helfen, und dies erschien mir innerhalb der Familie am sinnvollsten.

Verfasst am: 09.01.2013, 15:35 (Kein Titel)

Am besten mal nicht angeben, den grossen Macker in VN raushaengen lassen und allen erzaehlen was er/sie fuer ein toller erfolgreicher Hecht ist.
Sondern mal Tacheles reden, sagen das man im Ausland hart, sehr hart arbeiten muss um was zu erreichen und das es eben nicht leicht ist und viel lernen und Eigeninitiative erfordert.

Brandaktuelles Beispiel wie es nicht besser sein kann:
Ich kam mit einem jungen Mann nach Vietnam, er war ueber sieben Jahre in DE zum Studium und zum Arbeiten. Ein ganz heller Kopf, ein Elitestudent mit dem besten Abschluss auf seiner Hochschule!
Engagiert, freundlich vlt. etwas zu wenig Mann, mehr Junge und noch verspielt, egal.
Zurueck in VN kam er in die Familiere Tretmuehle, MUSSTE heiraten, sich unterordnen und hat alle seine Tugenden, westlichen Werte die er ueber Jahre pflegte und vorbildlich im Leben Beruf umsetzte, ueber den Haufen geworfen.
Keine Kommunikation mehr, alle Versprechen gebrochen, nur noch unterm Pantoffel und die letzten Worte waren:

Es tut mir leid wenn ich an Deutschland zurueckdenke,
ich habe mich veraendert und muss so viele unsinnige Sachen machen aber ich kann nicht anders...
am liebsten waere ich wieder zurueck in Deutschland...

das ist doch schon wirklich schlimm oder?
So nun ist der junge Mann ein Vorzeigebeispiel, mustergueltiger Schueler, Mitarbeiter...
doch was hat die Gesellschaft, Familie, Tradition, was hat sein Vietnam aus ihm gemacht?
Einen Verlierer, einen Hampelmann der sein Wissen nun in einem Angestelltenjob versiegen laesst und von der Arbeitsweise, der erfolgorientierten Gruendlichkeit deutscher Technologiekonzerne nichts mehr hier einbringen wird was fuer seine Landsleute sinnvoll verwertbar sein wird um sich weiter zu entwickeln.

Verfasst am: 09.01.2013, 20:07 (Kein Titel)

**Gast** Anmeldungsdatum: 03.01.2013 Beiträge: 50

warum?

Verfasst am: 10.01.2013, 05:06 (Kein Titel)

Nein Cung Le, das Beten solltest Du den Priestern und anderen Glaeubigen ueberlassen.
Junge Menschen wie Du sind die Zukunft unserer Erde!

Wir Alten haben schon genug falsch gemacht, Dinge ueber die wir (ich) heute schimpfen.
Nimm was Du gelernt hast in die Hand, drehe es, wende es, betrachte es. Denke, sei Kritisch!
Vergleiche, verurteile, sei auch mal voreingenommen und gehe Deinen Weg, lass Dir nichts nehmen von Deiner Idee und sprich darueber, lebe vor, sei authentisch und nicht jemand, der gute Mine zum boesen Spiel macht, es sei denn Du hast einen Vorteil dabei, den Du spaeter fuer Dein Leben und die Zukunft aller ausnutzen kannst.

Dann brauchst Du nicht zu Beten, dann kannst Du selbst ein kleines Stueck aendern.
Aber eines muss Dir immer klar sein, wenn Du in Deinem Heimatland was aendern willst, stehst Du immer vor grossen Hindernissen auch in der Familie.
Nimm das an, besteige den Berg, geh nicht drum herum, fahr den harten Kurs am Wind und Du wirst Dir mal in vielen Jahren sagen koennen, ich bin zufrieden mit mir auch wenns nicht einfach war.

Nehmt die Welt in Eure Haende, Jungs und Maedels, tretet uns Alten in den Arsch und versucht euren Kopf durchzusetzen gegen diese maroden Strukturen fuer ein besseres Zusammenleben und eine Zukunft, die eine Chance verdient hat.

Viel Spass dabei!

Verfasst am: 10.01.2013, 10:28 (Kein Titel)

Vielleicht, aber auch nur vielleicht, wäre es die die Auslandsvietnamesen eine Idee, darüber nachzudenken, ob sie nach Ausbildung, Studium oder was immer, nach Vietnam zurückkehren, um das Erlernte an Ort und Stelle umzusetzen.

Ich habe allerdings auch Verständnis für die, die es nicht tun und des Geldes wegen hier bleiben.

Verfasst am: 10.01.2013, 15:01 (Kein Titel)

Andy, es gibt auch andere Gründe...selbstbestimmte Verwirklichung z. B.

Verfasst am: 10.01.2013, 15:31 (Kein Titel)

Verfasst am: 10.01.2013, 15:50 (Kein Titel)

Ich dachte eher an erfolgreiche Geschäftsleute, Mediziner oder auch buddhistische Gemeindevorsteher - bereits vor der Rente, wie neulich auch im TV zu sehen (MDR), die zuhause nicht so weit gekommen wären. Mit den Augen rollen

Dabei gehts auch ums Geld, aber ebenso ums Ansehen.

Verfasst am: 10.01.2013, 16:41 (Kein Titel)

Verfasst am: 10.01.2013, 17:23 (Kein Titel)

Verfasst am: 10.01.2013, 17:58 (Kein Titel)

Die Realität sieht doch so aus, daß man Beziehungen haben muß und es was kostet, in VN eine lukrative Stelle zu bekommen.

Von daher dürften Leute aus einflußreichen Familien im Ausland studieren, um danach selbstverständlich heimzukehren. Dieser Patriotismus lohnt sich und ist keine Idiotie.
Mit einer Stelle im Außenministerium (!) kann man "patriotisch" auf Mühen im Ausland verzichten. Nur bekommt die eben kein Normalo trotz Uniabschluß (Das ist in D auch nicht anders). Wer dort anfangen darf, der gehört zur Machtelite, die es nicht nötig hat, im Ausland die "Brötchen" zu verdienen. Auch dabei gehts hauptsächlich ums Geld.

Anderen ergeht es, wie von Cung Le beschrieben. Deren Patriotismus interessiert daheim niemanden.

Die Nichte meiner Frau hat im Ausland einen international anerkannten Abschluß gemacht, aber arbeitet jetzt in Hanoi für wenig Gehalt in einer unbedeutenden Firma, weil die Familie weder Beziehungen noch genügend Geld hat, um ihr eine lukrative Stelle zu besorgen.

Sicherlich würden viele im Ausland wohnende Vietnamesen lieber in der Heimat leben. Aber sie haben dort schlechte Chancen.

Verfasst am: 10.01.2013, 18:29 (Kein Titel)

und wie soll sich ein Land weiterentwickeln, wo eigene Akademische Titel kaum was wert sind weil sie im Vergleich zum internationalen Wettbewerb nicht auf dem Stand der Dinge sind.
In dem die Jobs erkauft werden, wo Stellen oft von absolut unfaehigen besetzt werden, , weil der Alte gute Beziehungen hat oder viel Geld oder beides?

Wie kommt das Kind ins laufen, wenn man ihm die Beine zusammenbindet,
wenn man denen, die fuer viel Geld eine qualifizierte Ausbildung genossen haben, nicht die Chance gibt was zu bewegen?

Wenn ich die Aussage des jungen Mannes oben lese, faellt mir echt die Kinnlade runter.
Aber, das ist das Gute an dem Boesen, wir machen doch super Geschaefte mit der Doofheit, hahaha!
Lass die den Karren ruhig immer schoen weiter in den Dreck fahren,
ist das Beste was nem Expat passieren kann...

Verfasst am: 10.01.2013, 18:30 (Kein Titel)

Die Problematik ist mir schon bekannt. Nur die Ausgangsfrage war doch:

Was kann man tun....... und......
es soll sich was verbessern.

Und Veränderungen sind doch meist nur von "innen" möglich. Da kann die Antowrt für mich logischerweise nur heißen: Auf alles was Deutschland bieten könnte verzichten und nach Hause gehen.

Und natürlich hast Du Recht Micha, in meinen beiden Fällen war die Kariere vorgezeichnet schon bevor das Studium in Deutschland aufgenommen wurde. Und das Ding mit dem Patriotimus was zynisch gemeint. Selbst meine Beiden sind keine Patrioten, sondern rennen dem schnöden Mammon nach.