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 Die Cham-Muslime am Mekong

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csba
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Anmeldungsdatum: 02.06.2012
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BeitragVerfasst am: 04.09.2013, 20:50    Die Cham-Muslime am Mekong Antworten mit ZitatNach oben

Die Cham-Muslime am Mekong

« zeit.de » hat folgendes geschrieben:
Muslime sind im buddhistischen Südostasien eine Minderheit. Zu ihnen zählen die Cham, rund 500.000 von ihnen leben in Kambodscha, das über 14 Millionen Einwohner hat. Die Cham stammen ursprünglich aus Vietnam und haben im Lauf der Jahrhunderte den muslimischen Glauben angenommen, der Einfluss kam wahrscheinlich über muslimische Kaufleute. Die Fotos geben einen Eindruck aus dem Leben von rund 100 Cham-Familien, die in kleinen Booten an einer Halbinsel am Zusammenfluss des Mekong und des Tonle-Sap-Flusses in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh wohnen.


Uebrigens Stichwort: "Cham"! Du wusstest sicher - lieber Catinat - dass "Chế Linh" ein "người chăm" ist?!

csba

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 04.09.2013, 23:31    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Oh, ja, lieber csba , dazu gibt es unendlich viel zu sagen.

Die Geschichte der Chăm und die Chăm heute – ein Hobby von mir, da ich in Saigon so vielen begegne.Mit einem unserer Forumsmitglieder besuchte ich vor ein paar Monaten eine Kultstätte des hinduistischen Teils der Chăm in Saigon (Gehört zu meinem Angebot einer „alternativen Stadterkundung“ für meine Freunde ), den Marriam – Tempel. Allerdings : ich bin nur historischer Dilettant . Außerdem hatte ich das Glück, zwei Tage beim Katé-Fest vor dem Kalan (Hauptturm) des Pô Klong Garai (Name der Kultstätte nach dem berühmten König dieses Namens) bei Phan Rang am Rande dabei zu sein, Fotos zu machen und zu lernen. Und die Sprache der Männer und die ganz andere Sprache der Frauen zu hören. Meine Chăm -Sammlung kann sich inzwischen sehen lassen.

Die Geschichte der Prinzessin Huyền Trân (um 1306 ) zum Beispiel , eine Geschichte zum Träumen, zum Weinen, zum Fühlen der Größe beider Kulturen, der Chăm und der Đại Việt. Geschichte der Scham, der Trauer, Tragik.

Große Geschichte auch über die Bedeutung von Sklaven, von Eunuchen , von Menschenopfern, ja, vielleicht von Völkermord.
Wo fang ich an ?

Chế Linh. Lassen wir ihn selbst mit seinem “Mein Chăm-Dorf” – einem sogenannten ariya- Lied mit Tanz zu Gehör und Gesicht kommen . “Làng Chăm Quê Em - Mein Chăm-Dorf.” , zum Genießen :

http://www.youtube.com/watch?v=QRsHFEmBYvc

Aktuell :

Huyền Trân muss wunderschön gewesen sein . Aber hier drohe ich wieder einem anderen Bild zu verfallen , und das ist eine moderne Chăm von hinreißender Schoenheit (aus San Jose in den USA) - und Klugheit. (Meine hier im Forum auch gelegentlich engagiert süffisant tätige Enkelin findet diese meine Zuneigung natürlich unangemessen.)

Vân-Anh .

http://www.vietquest.org/content.php?151-Bearing-the-Weight-of-History-the-Story-of-a-Ch%C4%83m-Young-Woman-in-America&s=4877be28f9aebde1ed2de7c9bd29f51e .

Und zum vorläufigen Abschluss hier noch etwas zum Träumen :

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=0pJNtPMOWFU

Grüße, Catinat

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csba
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Anmeldungsdatum: 02.06.2012
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BeitragVerfasst am: 05.09.2013, 00:47    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Danke, Catinat, fuer Deinen Beitrag und auch fuer die hineingestellten Musikvideos. Ich habe sie sehr genossen. Wunderschoene Cham-Lieder!

Natuerlich moechte ich sehr gerne von Deinen gesammelten Geschichten mehr zu lesen und auch zu hoeren bekommen, wenn Du Lust und Zeit dazu haettest!? Das wuerde mich aufrichtig interessieren!

Lieben Gruss
csba

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McCoi
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BeitragVerfasst am: 05.09.2013, 09:51    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

ich muss mir das mal zuhause anhören.
Hier im Büro hab ich keinen Lautsprecher/Ton am PC
Falls ihr auch mal einen Blick "woanders hin" werfen wollt
empfehle ich Chihiro Onitsuka (Ich weiß hat mit dem Thema nix zu tun, aber wenn Ich etwas für schön empfinde ,dann teile ich das auch gerne)
http://www.youtube.com/watch?v=zCvtbf1BQQg
oder
http://www.youtube.com/watch?v=w8QTb1Z-L0I

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Sau Rieng
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BeitragVerfasst am: 12.09.2013, 17:46    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Schön dass sich jemand für die Chăm interessiert, ist auch mein "Hobby".

In Binh Thuan und Ninh Thuan leben ca. 140.000 Chăm Ba La Mon und Chăm Bani.
Ba La Mon und Bani sind zwei "Glaubensrichtungen" der Chăm, ganz ganz einfach gesagt:

Ba La Mon = eher indisch
Bani = eher arabisch (oder besser gesagt, islamisch?)

Hier sind ein paar links zu Doku-videos aus dem heutigen Leben der Chăm in Binh Thuan von BTV (Binh Thuan TV)

http://www.bttv.org.vn/videoplayer.php?newsid=45962
(Ba La Mon)
http://www.bttv.org.vn/videoplayer.php?newsid=41778
(Bani)
http://www.bttv.org.vn/videoplayer.php?newsid=41385
(Bani)
http://www.bttv.org.vn/videoplayer.php?newsid=39172
(Totenfeier Ba La Mon)
http://www.bttv.org.vn/videoplayer.php?newsid=48371
(Bani)
http://www.bttv.org.vn/videoplayer.php?newsid=31833
(Bani)

Noch ein link zu einem Chăm Lied, dass auf keinem der "offiziellen" Feste fehlen darf, natürlich auf vietnamesisch gesungen:

https://www.youtube.com/watch?v=PEuMOXorKNg

Würde mich freuen, wenn sich mehr Leser für dieses Thema interessieren ...
Bhadresvaravarman, Du bist gefragt Smilie Du stimmst mir sicher zu, dass die Forschung über die Chăm und die "Hilltribes" in Viet Nam sträflich vernachlässigt wird?!


Daniel

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csba
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Anmeldungsdatum: 02.06.2012
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BeitragVerfasst am: 21.09.2013, 12:14    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich moechte Euch eine Leseprobe ueber das "Cham-Volk" von Che Lan Vien "Tho" - "Gedichte” nicht vorenthalten, welche mir sehr gut gefaellt!



Leseprobe:

AUF DEM HEIMWEG

An einem azurblauen Tag verließ ich die Stadt
Kehrte zurück zu den Bergen und Wassern der Heimat.

Ich sehe die Türme, die Ruinen der Tempel
Vom Wetter gezeichnet - vom Warten verbraucht
Verlassene Flüsse quälen sich durch die Finsternis
Die Cham-Skulpturen seufzen unter den Wunden der Jahrhunderte.

Ich sehe die tiefen Wälder, die Wipfel der Bäume geneigt
Tausend träumende Cham-Geister ziehen Hand in Hand
Durch die endlosen Wälder, im Licht der Dämmerung,
Voll lieblicher Düfte, und dem Gesang melancholischer Vögel.

Ich sehe das Schlachtfeld, wo die beiden Lager sich schlugen
Das einsame Echo der Opfer, die für ihr Land starben,
Tage und Nächte sprudelte grimmig das Blut der Cham
Unablässig schrein die Gebeine der Cham nach Rache.

Schau auf die Szenen des Friedens im Land der Cham
Auf die einsamen Dörfer im klaren Abendlicht
Langsam kehren die Cham-Mädchen zum Dorf zurück
Die Falten ihrer braunen und rosig glänzenden Kleider singen im Wind.

Schau auf die sonnendurchglänzten Paläste
Die herrlichen Tempel am hellen Horizont
Schau wie die Kriegsboote auf friedlichen Flüssen träumen
Sieh den beschaulichen Gang der Tempelelefanten am Fuß der alten Mauern.

Schau in diesem Jadeglanz ein trügerisches Traumbild:
Den Mandarinkönig der Cham, trunken von der elfenbeinfarbenen Haut
Der Cham-Mädchen, die, dem Klang der Flöten nachträumend,
Ihre Blumenkörper drehen und beugen im Takt der Melodien.

All das ist mir begegnet auf dem Weg nach Haus.
Die versunkenen Tage und Nächte bedrängen mich
Und seitdem ist mein Herz übervoll von Tränen
Und einer sehnsüchtigen Zärtlichkeit für das Volk der Cham.

Che Lan Vien
Tho - “Gedichte”
ISBN: 3980397807
Xunhasaba, Hanoi und Freundschaftsgesellschaft Vietnam Düsseldorf, 2003
Bezug auch über FG-Vietnam@t-online.de

© Text: Stefan Kühner


csba

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 02.11.2013, 08:58    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Prinzessin Huyền Trân , I.

Die Mongolische Yuan-Dynastie bedrohte Ende des 13.Jhdts. sowohl die Vietnamesen als auch die Cham.

Champas Koenig Chế Mân, oder Jaya Simhavarman III (Regierungszeit: 1288 - 1307) kam dem Wunsche Kublai Khans nicht nach, durch Cham-Gebiet zu ziehen. Ebenso unterwarf sich der vietnamesische Koenig Trần Nhân Tông (1258–1308), sein Kaisername : Trần Khâm, trotz des Verlustes von Thăng Long, 1285 nicht.

Die Mongolen wurden 1288 erst einmal gestoppt . ( Trần Hưng Đạo's Militaergeschick und Listenreichtum waren massgebend dafuer , aber m.E. ebenso das Abschneiden der zu langen Nachschubwege fuer die Invasoren durch den Widerstand der Cham und Vietnamesen). Cham und Vietnamesen rueckten etwas mehr zusammen. Die Annaeherung sollte auch dynastisch wirkungsvoll bekundet werden.

Zunaechst dankte Kaiser Trần Khâm 1293 ab. Er setzte seinen Sohn Trần Anh Tông als Nachfolger auf den Thron.

Der beabsichtigte, dem Champa-Koenig Chế Mân seine juengere, 1289 geborene Schwester, Prinzessin Huyền Trân, als Ehefrau zuzufuehren . Ihr Name sollte Koenigin Paramecvariin von Champa sein. Dafuer sollte Vietnam unter Trần Anh Tông die beiden Provinzen Châu Ô und Lý erhalten.
Schon der Vater, Kaiser Trần Nhân Tông, hatte auf die Verbindung hingearbeitet.

Aber die Sache hatte einen Haken!

Fortsetzung folgt

Gruesse, Catinat

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BeitragVerfasst am: 03.11.2013, 05:56    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Sonntagslektuere , Prinzessin Huyền Trân Công Chúa Teil II.


Im Thread "Reportagen aus Saigon" stellten wir das Schwimmbad Hồ Bơi Lão Đồng vor, das am schoenen Tao đàn - Park im Bezirk 1 liegt, an der von riesigen Tamarinden bestandenen Huyền Trân Công Chúa - Strasse. Das animierte mich, die Geschichte der Prinzessin Huyền Trân Công Chúa (geb. 1289) hier zu erzaehlen.

Ich beendete den ersten Teil hier damit, dass sie von ihrem Bruder, dem Viet-Koenig Trần Anh Tông, und ihrem Vater Trần Nhân Tông dem Champa-Koenig Chế Mân als Ehefrau zugefuehrt werden sollte . Dafuer sollte Vietnam als "Gegenleistung" die beiden Provinzen Châu Ô und Lý erhalten.
Der Name der Prinzessin Huyền Trân Công Chúa sollte dann Koenigin Paramecvariin von Champa sein.

" Aber die Sache hatte einen Haken." :

Der Cham-König Chế Mân hatte schon eine Hauptfrau als Koenigin. Tapasi aus Java.

Vater und Bruder von Prinzessin Huyền Trân passte das nicht ganz in ihre Politikvorstellung.

Minister Trần Khắc Chung am vietnamesischen Hofe draengte aber auf eine Einloesung des Versprechens mit der "Uebergabe" der Prinzessin an Cham-Koenig Chế Mân. Wohl um die Sache zu beschleunigen machten die Cham die Provinzen Châu Ô und Lý fuer die Đại Việt frei.

Prinzessin Huyền Trân ging noch 1306 nach Champa. Also rechne ich : als 17jaehrige. Als Koenigin Paramecvariin . Aber das "eheliche Glueck" war von sehr kurzer Dauer. Ein Jahr spaeter verschied der gute Gatte Koenig Chế Mân, Jaya Simhavarman III ploetzlich und unerwartet.
Nun bin ich mir nie sicher, ob bei solchen traurigen Vorkommnissen Nachhilfe geleistet worden ist. In der Geschichte bei den hohen Raengen nicht immer ganz abwegig. Jedenfalls entsandte Champas Kronprinz zur Uebermittlung der Nachricht einen Botschafter mit Gefolge und etlichen Eunuchen und weissen Elefanten an den Hof Koenig Trần Anh Tôngs.
Ich haette nicht an des Botschafters Stelle sein moegen. Denn er klaerte den Hof in Vietnam ueber eine wichtige Cham-Tradition auf , die jetzt zur Anwendung gelangen muesse.
Sterbe der Koenig, muesse die Ehefrau mit ihm zusammen verbrannt werden. Das bezog sich auf Huyền Trân, Paramecvariin .
Man kann ueber den Sinn dieser Massnahme lange spekulieren. Ich vermute, dass unter anderem auch eine Abschreckung gegenueber einer Ehefrau darin liegen koennte, unter Ausschaltung ihres Gatten unbeschwert eigene politische Vorstellungen zu verwirklichen.

Offiziell waren es Gruende der Religion und Tradition. Aber : warum die Vietnamesin Huyền Trân als Opfer und nicht die Javanerin Tapasi ? Raetsel ueber Raetsel . Der Kronprinz und Nachfolger Koenig Chế Mâns von Champa entstammte ja einer vorigen Ehe, moeglicherweise der mit Ex-Koenigin Tapasi aus Java.

Fortsetzung folgt, es bleibt spannend - und die Wartezeit kann auch wieder durch ein kleines Video dazu verkuerzt werden (das erste kleine Filmchen dazu ist in "Reportagen aus Saigon - Schwimmbaeder 1" :

http://www.youtube.com/watch?feature...&v=qfsL1Mh-0nY

Gruesse, Catinat

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BeitragVerfasst am: 03.11.2013, 18:05    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Sonntagslektuere , Prinzessin Huyền Trân Công Chúa Teil III.

Nun legt mal Eure "Bild der Frau" weg und wendet Euch der bitteren Wirklichkeit zu.

Es scheint ja im Forum niemanden zu stoeren, dass unsere Prinzessin Huyền Trân , alias Koenigin Paramecvariin von Champa , mit 18 Jahren an der Seite ihres leider ploetzlich verschiedenen Gatten, Koenig Chế Mân, Jaya Simhavarman III von Champa, als Witwe verbrannt werden soll, wo sich doch die Vorgaengerin aus Java, Tapasi, so trefflich als Opfer anbietet.Zumal weil sie doch die Mama des Kronprinzen ist.

Nebenbei : war die 17jaehrige Prinzessin etwa zu anstrengend fuer den aelteren Herrn ?

Nicht nur mir , auch dem Vietnamesischen Hofe war diese Tradition nicht geheuer.

Als offiziellen Vertreter der Vietnamesen fuer die Bestattungsfeierlichkeiten schickte Koenig Trần Anh Tông den Minister, der urspruenglich noch auf die Einloesung des Heiratsversprechens mit gedraengt hatte, Trần Khắc Chung.

Allerdings hatte der eine andere Mission als die vorgeschuetzte. Er sollte Prinzessin Huyền Trân retten und ueber den Seeweg nach Vietnam zurueckbringen.

So leicht war das wohl nicht. Denn die Aktion zur Rettung Huyền Trâns dauerte ein ganzes Jahr.

Es geht aber auch das Geruecht, Minister Trần Khắc Chung habe sich bei der Aktion in die schoene Huyền Trân verliebt. Auch das kann eine Rettungstat in die Laenge ziehen, wie jedermann von uns weiss.

Menschlich verstaendlich.

Politisch entwickelte es sich guenstig fuer Đại Việt. Sie rueckten die gewonnenen Provinzen Châu Ô und Lý nicht wieder heraus. Das wiederum legte allerdings einen dauerhaften Schatten auf das Verhaeltnis beider Voelker.

Was das Private betrifft : es gibt nichts Genaues mehr ueber Herrn Trần Khắc Chung und Prinzessin Huyền Trân. Gerade dadurch huellt sich die Person Prinzessin Huyền Trân in einen immerwaehrenden und in Vietnam immer noch lebendigen romantischen, wehmuetigen Nebel.

Dazu gibt es ein paar entsprechend gemuetvolle Theater-, Musikvideos wie. :

http://www.youtube.com/watch?feature...&v=paaqvIn3YZk (schon in "Saigon" - Schwimmbaeder empfohlen);

http://www.youtube.com/watch?feature...&v=oPx1mQE12ZE

http://www.youtube.com/watch?feature...&v=ekd3XwPmcMM

Gruesse, Catinat

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BeitragVerfasst am: 03.11.2013, 18:25    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Catinat » hat folgendes geschrieben:
Sonntagslektuere , Prinzessin Huyền Trân Công Chúa Teil III.

....
Es scheint ja im Forum niemanden zu stoeren, dass unsere Prinzessin Huyền Trân , alias Koenigin Paramecvariin von Champa , mit 18 Jahren an der Seite ihres leider ploetzlich verschiedenen Gatten, Koenig Chế Mân, Jaya Simhavarman III von Champa, als Witwe verbrannt werden soll, wo sich doch die Vorgaengerin aus Java, Tapasi, so trefflich als Opfer anbietet. ...


Na ja .
Irgendwie ist es doch was spät, um noch Amnestie International vorbei zu schicken und ein nachträgliches entrüsten hilft auch nix. :roll:

« Catinat » hat folgendes geschrieben:

...
Nebenbei : war die 17jaehrige Prinzessin etwa zu anstrengend fuer den aelteren Herrn ?

...


Also , wenn ich eine hübsche 17 jährige sehe, habe ich nicht das Gefühl, das sie zu jung für mich ist.
Eher habe ich den Verdacht , das sich zu alt für sie bin . Verlegen

Aber, wie schon angedeutet war es damals Bestandteil der Politik, dass schöne und junge Prinzessinnen die Freundschaft zu anderen Königshäusern pflegten und die Interessen ihres Landes möglichst nicht außer Acht ließen. Das führte so weit , das einige Könige gar nicht wussten, was sie mit all ihren Nebenfrauen anfangen sollten.

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 03.11.2013, 18:39    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« xenos » hat folgendes geschrieben:
Das führte so weit , das einige Könige gar nicht wussten, was sie mit all ihren Nebenfrauen anfangen sollten.


Das stimmt. Im Notfall : verbrennen !

Gruesse, Catinat

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BeitragVerfasst am: 03.11.2013, 18:49    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich dachte , das wurde den Nachfolgern überlassen .


Die Tradition der Witwenverbrennung kommt doch eher in der Hindu-Religion vor.

Waren das damals schon Moslems ?

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xenos




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BeitragVerfasst am: 03.11.2013, 19:04    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ergänzend zur Info:
Im 12. Jh. und frühen 13. Jh. wurde das Land wiederholt von den Armeen des Khmer-Reiches erobert, welche eine Oberherrschaft über die Cham-Könige errichteten. Nachdem der König von Champa das Bündnis mit Suryavarman II. (reg. 1113–1150) gelöst hatte, griffen die Khmer 1145 an und eroberten die Hauptstadt. Trotzdem blieben die Cham aktiv: Der König Jaya Harivarman I. (1149 in Vijaya) wurde durch religiöse Stiftungen und die Förderung von Gelehrten bekannt, von denen einer der nächste König wurde. 1177 fiel sogar die Khmer-Hauptstadt Angkor vorübergehend in die Hände der Cham. Aber bereits 1190 revanchierten sich die Khmer (König Jayavarman VII., reg. 1181 - um 1220) und konnten Jaya Indravarman IV. (reg. 1167–1190) besiegen und gefangennehmen. 1203 scheiterte der der Versuch des Cham-Fürsten Vidyānandana, die Herrschaft der Khmer zu stürzen. Erst mit dem Verfall des Khmer-Reiches wurde Champa um 1226 wiederhergestellt.

Die Invasion Yüan-Chinas 1283 blieb eine Episode. Ihr Grund war, dass der greise König Indravarman V. (reg. 1266–8Cool ein persönliches Erscheinen am Kaiserhof ablehnte und sein Sohn einen Aufruhr gegen den chinesischen „Vizekönig“ organisierte. 1285 einigte man sich mit einer milden Tributzahlung.

Weitaus ernstzunehmender war die Bedrohung durch Vietnam. Und zwar war der abgedankte König (bzw. „Kaiser“) Vietnams 1301 auf seiner Pilgerfahrt nach Champa gekommen und hatte dem dortigen König die Hand seiner Tochter versprochen. Die Vietnamesen waren damit aber nicht einverstanden, und so bot der König Champas 1306 zwei seiner Grenzprovinzen (im heutigen Quang Tri und Thua Thien) als Entschädigung an.
Der Handel wurde durch den Tod des Königs, die Heimreise der Prinzessin (wegen Witwenverbrennung) und Unruhen in den betreffenden Provinzen ungültig gemacht: es kam zum Krieg.
1312 eroberten die Vietnamesen Champa und machten es zu einer Provinz, bis es sich unter dem vietnamesischen Vizekönig Che Anan wieder als unabhängig erklärte.

Im weiteren Verlauf des 14. Jh. kam es unter dem König Che Bong Nga (reg. 1360–1390) zu einer Gegenoffensive der Cham gegen Vietnam, unter Ausnutzung des dynastischen Streits bei der untergehenden Tran-Dynastie. 1371 erobert Che Bong Nga die Hauptstadt Hanoi (Thang Long): ein Angriff, der sich 1377 und 1383 erfolgreich wiederholte. Insgesamt unternahm dieser kriegerische König über zehn Angriffe auf Vietnam (Dai Viet).
Er wurde in einer Seeschlacht getötet, bei der die Vietnamesen massiv neue Feuerwaffen einsetzten.


http://de.wikipedia.org/wiki/Champa

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 03.11.2013, 19:22    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Also diese von mir nicht ueberpruefbare Quelle behauptet :

„Durch die indischen Brahmanen wurde aus dem alten Adel der Fu-Nan und der Cham ein Gottkönigtum mit einer Herrschaftsdynastie, zudem wurden das Kastensystem, indische Götter und die Witwenverbrennung eingeführt.“ , naemlich :
http://dict.leo.org/forum/viewUnsolvedquery.php?idThread=178502

Witwenverbrennung : „suttee” oder “sati”.

In einer Abhandlung ueber die Cham in einem anderen, nicht mehr existenten Forum habe ich selber mal geschrieben :

„Nach vielen wechselvollen Auseinandersetzungen , deren Darstellungen eigentlich in die Rubrik “Geschichte” gehoeren … , in deren Verlauf der religioese Wechsel der Cham vom Hinduismus zum Islam stattfand, 1470, wollten die Vietnamesen den Cham 1471 endgueltig den Garaus machen. Es endete mit einem Voelkermord. Die Vietnamesen schlachteten 60.000 Menschen , Maenner, Frauen, Kinder in der Hauptstadt Vijaya ab, versklavten Tausende und zerstoerten das Land.“

Wobei Teile der Cham durchaus auch noch Hindus sind.

In Saigon besuche ich manchmal den Marriaman Tempel der Hindu - Gemeinde in Sài Gòn, der den Hindus unter den ethnischen Cham und den Indern, Tamilen, und Menschen gemischt indisch-vietnamesischer Abstammung zur Verfügung steht. Gestern fuhr ich vorbei, er wird zur Zeit gerade restauriert, ich kann aber spaeter eigene Fotos und einen Bericht dazu schicken.

Die Gruppe der Balamon Hindu Cham in Vietnam macht ca. 25 % der gesamten Cham-Bevölkerung in Vietnam aus. Es sollen 50.000 Personen der Cham Hindus sein. Eine Minorität unter den Balamon Hindu Cham bilden die Brahmin/Bramahna.

In Sài Gòn sollen 4.000 Hindus leben. Darunter sind ethnische Cham und Inder, Tamilen, und Menschen gemischt indisch-vietnamesischer Abstammung.

Gruesse, Catinat

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 03.11.2013, 19:46    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Meine Frau liebt die Lieder, die von der Prinzessin/Koenigin handeln. Noch viele Vietnamesen, zum mindesten im Sueden, moegen das gerne wie Volkslieder vor sich her summen.

Die Lieder vermischen einiges. Sie legen den Schwerpunkt auf die Khmer, d.h. Kambodscha. Sie handeln davon, dass eine suedvietnamesische Koenigin zum Koenig von Kambodscha kam. Sie wollten heiraten, dazu kam es aber nicht, die vietnamesische Koenigin opferte sich. Die Koenigin wurde in den Himmel aufgenommen . Seitdem sind Vietnam und Kambodscha Geschwister.

Das ist das, was ich ungefaehr verstehe, bis die Traenen den Saengerinnen zu schaffen machen.

Ich arbeite so im Stillen, wenn ich Zeit habe, an der Beantwortung der Fragen : gab es bei den Dai Viet und den Chăm z.B. Sklaven, in welchem Umfang Eunuchen usw. ? Experten sind bei uns im Forum SauRieng und Bhadresvaravarman, die hier auch schon gepostet haben.

Gruesse, Catinat

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