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Courti
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Wohnort: Bayern
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Verfasst am:
22.10.2013, 14:16 (Kein Titel) |
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Ich finde die Idee, sich die Geschichte Vietnams anhand von Hotels zu erschliessen super bis genial, weshalb ich Deloubresse (nach meinem Rüffel im Unterforum Hotelempfehlungen) auch per PN nahelegte, dies zwar nicht im Bereich Hotelempfehlungen, aber eben hier weiterzuführen. Wie es dann gestaltet wird, ist dann Geschmackssache. Listen und Aufzählungen wirken oft erschlagend, vor allem, wenn man den Begriffen keine Bedeutung zu weisen kann. Es wäre natürlich eine breitere Beteiligung anderer Autoren wünschenswert, dann würde das auch kein Monolog sein.
Vielleicht kann ich den Stein ja ins Rollen bringen. Dazu habe ich mir mal die Mühe gemacht und etwas zur Geschichte des Hotel Caravelle recherchiert. Es ist nicht einfach an passende Informationen zu gelangen, wikipedia, google, googlescholar als auch die Bücherei meiner Universität gaben nur sehr spärliche Informationen darüber preis. Eine tiefere Recherche würde mich zeitlich überfordern. Hut ab vor jedem, der dazu bereit ist.
Hotel Caravelle
Erbaut wurde das Hotel in den 50ern. Beteiligt daran waren ein französischer und ein vietnamesischer Architekt. Das ursprüngliche Gebäude umfasste 10 Stockwerke und wurde 1998 auf 24 Stockwerke erweitert. Dabei wurde die gebogene Front erhalten, die die Fassade des Hotel unverwechslich macht.
Im Zusammenhang mit der Geschichte des Hotels sollte das Caravelle-Manifest, das dort unterzeichnet wurde nicht unerwähnt bleiben. Darin wurde das südvietnamesische Diem-Regime öffentlich kritisiert. Die 18 Unterzeichner wurden später dafür zur rechenschaft gezogen. Hier unter Punkt 3 kann es eingesehen werden. Ein kleiner Ausschnitt:
Zitat:
Today the people want freedom. You should, Mr. President, liberalize the regime, promote democracy, guarantee minimum civil rights, recognize the opposition so as to permit the citizens to express themselves without fear[.]
(Heute wollen die Menschen Freiheit. Sie, Herr Präsident, sollten das Regime entstraffen, Demokratie vorantreiben, ein Minimum an Bürgerrechten garantieren, die Opposition anerkennen um den Bürgern zu erlauben, sich ohne Angst zu äussern[.])
Auch außerhalb Vietnams fand diese Publikation Beachtung, was sich auf die Unterstützung des Diem-Regimes auswirkte.
In den 60ern befand sich im Caravelle die Zentralen einiger Botschaften und Nachrichtenagenturen. Außerdem quartierten sich während des Krieges viele Journalisten dort ein. Die Kampfhandlungen gegen Ende des Krieges konnten, so sagt man, von der legendären Saigon-Bar im 10. Stock live mitverfolgt werden ohne den Barhocker zu verlassen.
In Zimmer 514 explodierte August 64 eine Bombe. Glücklicherweise geschah dies zur Mittagszeit, sodass die Journalisten, die in in diesem Bereich des Hotels wohnten, außer Haus waren. Es gab keine Toten, aber einige Verletzte. Neun Zimmer sowie einige Autos wurden beschädigt. Leider finde ich zu diesem Vorfall nur sehr wenige Informationen - vielleicht weiss ja jemand mehr darüber. Mich würde das interessieren, da auch ich in der Saigon-Bar öfter mal meinen Abend verbracht habe.
Nach dem Krieg wurde das Hotel in Doc Lap umbenannt. Zum alten Namen fand das Hotel 1998 zurück, nachdem es wie oben erwähnt auf 24 Stockwerke ausgebaut wurde.
_________________ Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)
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bavu
Gast
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Anmeldungsdatum: 25.10.2012
Beiträge: 18
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Verfasst am:
22.10.2013, 14:35 (Kein Titel) |
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pacisso
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Alter: 19
Anmeldungsdatum: 27.06.2012
Beiträge: 943
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Verfasst am:
22.10.2013, 14:35 (Kein Titel) |
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« Courti » hat folgendes geschrieben:
ch finde die Idee, sich die Geschichte Vietnams anhand von Hotels zu erschliessen super bis genial, weshalb ich Deloubresse (nach meinem Rüffel im Unterforum Hotelempfehlungen) auch per PN nahelegte, dies zwar nicht im Bereich Hotelempfehlungen, aber eben hier weiterzuführen. Wie es dann gestaltet wird, ist dann Geschmackssache. Listen und Aufzählungen wirken oft erschlagend, vor allem, wenn man den Begriffen keine Bedeutung zu weisen kann. Es wäre natürlich eine breitere Beteiligung anderer Autoren wünschenswert, dann würde das auch kein Monolog sein.
Ich finde das auch sehr interessant!
In meinen jungen Jahren als ServiceIng fing ich an, bei einem Verband namens "Gast im Schloss" zu uebernachten, aus genau dem og. Grund.
Spaeter war ein bedeutender Teil dieser Haeuser meine Kundschaft, das wusste ich damals nicht und so war es spaeter spannend und schoen, diese Zeitreise neu zu entdecken als Geschaeftsmann.
Einige der Top 100 Hotels der Welt in den 90er und200er Jahren sind, waren meine Kunden, dadurch kenne ich sehr schoene alte Haeuser mit Geschichte und Gesicht, es war fast immer wundervoll und ich labe meinen Geist an diesen Erfahrungen bis heute.
Leider kann ich da zum Thema Vietnam nicht viel sagen, ich kenne einige Tophotels, jedoch alten Stils leider nur 3, der Rest ist naja, sagen wir nicht schlecht aber anders und gehoert hier nicht hin.
Nochmal Leider, ich stelle fest, immer oefter in juengerer Zeit, das den Menschen sparen ueber den Genuss geht, mehr Masse statt Klasse, mehr Urlaub statt guter Erholung und ich bedauere diesen Trend sehr...
Mag sein das ich da ein falsches Bild habe, umso mehr wuerde ich mich freuen, hier ueber alte Baudenkmaeler mit Gesicht und Reise&Geschichten zu lesen und mitr neue Ideen zu klauen fuer die kommende Tour mit meiner Familie.
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
22.10.2013, 15:07 (Kein Titel) |
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Caravelle
Ein grossartiger Vorschlag, Courti. Deloubresse hat Vorarbeit geleistet. Das muss man anerkennen. So gut er konnte. Ich moechte uns (nicht) erleben in einem forum vietnam-france !
Was ist daran grossartig ? Jede Metropole hat ihren leuchtenden Stern in Form eines oder mehrerer geschichtstraechtiger Hotels. Das gibt der Metropole den unverwechselbaren internationalen Glanz. Das zieht auch die Menschen aus aller Welt an. Selbst wenn sie, wie ich auch, sich einen Aufenthalt dort nicht leisten koennen oder wollen . Allein die Namen - leider hat Vietnam eine Zeitlang nicht auf diese Moeglichkeit geachtet.
Ich habe mir geschworen, keine Threads mehr zu eroeffnen. Die ja doch bald in der Versenkung verschwinden. Sondern mich nur noch an Interessantes anzuhaengen. Dies waere die Gelegenheit.
Ich bevorzuge allerdings nur dann zu schreiben, wenn ich es auch selbst erlebt habe, wenigstens da gewesen bin. So wie bei "Dalat". In einem Erlebniserzaehlstil, der den meisten Lesern mehr bringt als Wikipedia oder Auflistungen. Nun habe ich ja keines der Hotels , die noch kommen werden, als Gast besucht. Was mir uebrig bleibt, ist, in meinen Quellen zu forschen. Und die beruhen bei Catinat, wie schon der Name sagt, auf franzoesischen Archiven.
Ich haenge mich also an Deloubresse - Chapeau! - und an Courti - mutig ! - an. Morgen werde ich, wenn das Wetter es zulaesst, versuchen, ein oder zwei Fotos vom "Caravelle" zu machen und noch einiges zu ergaenzen, das man, hoffentlich, nicht bei Wikipedia findet.
Meldet Euch, die Ihr in einem der Hotels mit grossem Namen etwas getrunken oder gar genaechtigt habt. Wie war es ? Wie ist es ?
Gruesse, Catinat
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Florian
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 1920
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Verfasst am:
22.10.2013, 15:51 (Kein Titel) |
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« Catinat » hat folgendes geschrieben:
Meldet Euch, die Ihr in einem der Hotels mit grossem Namen etwas getrunken oder gar genaechtigt habt. Wie war es ? Wie ist es ?
Ich habe im Cafe de la Poste in Dalat gegessen. Das war mal ein Kaufhaus, Baujahr 1928, jetzt eben Cafe Restaurant, und gehört zum Palace Hotel / Novotel gegenüber.
Wenn man von der Kundschaft absieht, fühlt man sich in einem Bahnhofsrestaurant in der französischen Provinz, sehr nett. Essen ist etwas teurer, aber es sind recht gute französisch inspirierte Gerichte dabei. Falls man mal was anderes Essen will, gute nicht-vietnamesische Restaurants sind in Dalat ja eher rar.
Die Tischservietten bestehen aus Photocollagen aus der guten alten Kolonialzeit Dalats. Man sieht zum Beispiel das Palace Hotel einsam am neu aufgestauten Xuan Huong See stehen. Oder stolze Franzosen vor einem Haufen gemeuchelter Tiger, die laut Text damals teils noch bis an die Stadt kamen. Auch den alten Markt kann man sehen, der aktuelle wurde von den Amerikanern gebaut.
Grüsse, Florian
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deloubresse
Gast
Anmeldungsdatum: 01.08.2013
Beiträge: 2501
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Verfasst am:
22.10.2013, 16:37 (Kein Titel) |
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Cafe de la Poste war der Domizil von Nguyen Truong Tam , aka Nhat Linh . Ein berühmte Schriftsteller in Vietnam , er hat sein Leben genommen als Ngo Dinh Diem ihn vor Gericht brachte . Er war Aussenminister Vietnam unter Ho Chi Minh und Leiter der vietnamesisch Delegation an Conference DaLat 1946 . Er und seine Familie wohnte in Obergeschoss der Cafe de la Poste.
Wenn Man/ Frau dort sitzt und Kaffee trinkt , hat Man/ Frau das Gefühlt als ob Man/Frau in Café de Flore in Paris sitz . Wer nicht weiss , was Cafe de Flore ist , möge sich bitte google.
Google ersetzt aber nicht das geschichtliche Wissen .
Zuletzt bearbeitet von deloubresse am 22.10.2013, 17:23, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Florian
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 1920
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Verfasst am:
22.10.2013, 16:57 (Kein Titel) |
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« Florian » hat folgendes geschrieben:
fühlt man sich in einem Bahnhofsrestaurant in der französischen Provinz
« deloubresse » hat folgendes geschrieben:
das Gefühlt als ob Man/Frau in Café de Flore in Paris sitz .
Naja, jedenfalls très authentique! ;)
Pierre, falls du mal wieder dort bist, kannst du mal diese Tellerunterleger klauen oder fotografieren und hier einstellen? Die sind für das historisch interessierte Publikum hier sicher spannend.
Grüsse!
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deloubresse
Gast
Anmeldungsdatum: 01.08.2013
Beiträge: 2501
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Verfasst am:
22.10.2013, 17:21 (Kein Titel) |
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Es gibt in Deutschland 2 Gebäude , die ich mir wünsche dort zu übernachten , Schloss Bell de Vue und Schloss Neuschwanstein . Die beide Gebäude haben mehr Geschichte und Historie als Hotel Burj Al Arab . Burj Al Arab ist schöne hat aber keine Geschichte . Es ist für mich ein Genuss in Schloss Bel de Vue zu übernachten und Abend im Garten sitze , cafe trinke und geniesse die Sonnenuntergang .
Zurück nach Vietnam
Nha khach , 108 Nguyen Du Str. , Saigon ist Dinh Doc Lap = Palast der Unabhängigkeit = Wiedervereinigungspalast . Die Leute zahlt den Eintritt in der Palast um nur sehen zu dürfen . Man /Frau übernachtet in der Palast , hat Man/Frau mehr zu sehen und Abend dort die Sonnenuntergang zu genießen .
Bao Dai Palast II , Tran Hung Dao Str. , DaLat kann Man/ Frau dort übernachten .Sehr schön und einmalig.
Mit Google kommt Man/Frau mit Sicherheit nicht weiter . Man muss spätesten im Jahre 1945 geboren sein um das zu verstehen .
BG
Pierre
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deloubresse
Gast
Anmeldungsdatum: 01.08.2013
Beiträge: 2501
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Verfasst am:
22.10.2013, 17:25 (Kein Titel) |
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« Florian » hat folgendes geschrieben:
« Florian » hat folgendes geschrieben:
fühlt man sich in einem Bahnhofsrestaurant in der französischen Provinz
« deloubresse » hat folgendes geschrieben:
das Gefühlt als ob Man/Frau in Café de Flore in Paris sitz .
Naja, jedenfalls très authentique!
Pierre, falls du mal wieder dort bist, kannst du mal diese Tellerunterleger klauen oder fotografieren und hier einstellen? Die sind für das historisch interessierte Publikum hier sicher spannend.
Grüsse!
Die Speise Karte von Cafe de la Poste habe ich und Zucker von Cafe de Flore habe ich mit genommen .
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deloubresse
Gast
Anmeldungsdatum: 01.08.2013
Beiträge: 2501
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Verfasst am:
22.10.2013, 18:46 (Kein Titel) |
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Biet thu Hang Nga, Villa Hang Nga , Crazzy House Hang Nga , 3 Huỳnh Thúc Kháng , DaLat wurde von Frau Dang Viet Nga , jetzt 73 Jahre alte , gebaut . Sie hatte Architektur in Moskau studiert und promoviert . Sie lebt in Dalat , vorher in Hanoi gelebt und ist die Tochter der KP Vietnam Truong Chinh .
Man / Frau kann in Villa Hang Nga übernachten , es gibt 3 Zimmer , mit Frühstück .
BG
Pierre
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deloubresse
Gast
Anmeldungsdatum: 01.08.2013
Beiträge: 2501
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Verfasst am:
22.10.2013, 18:57 (Kein Titel) |
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Hotel Caravelle,
19 Công trường Lam Sơn, Bến Nghé, Quận 1, Hồ Chí Minh
wurde gebaut von Mr. Nguyen Van Hoa, a graduate of Ecole Superieure des Beaux Arts in Hanoi. (Ref: "Caravelle-Saigon, A History" by VHSG, Saigon Culture Publishing House, 2009). Geöffnet an Weihnachten 1956 .
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Courti
Moderator
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Anmeldungsdatum: 11.06.2007
Beiträge: 4421
Wohnort: Bayern
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Verfasst am:
22.10.2013, 19:17 (Kein Titel) |
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Deloubresse, hast du Zugang zu der Quelle "Caravelle-Saigon, A History"? Ich wurde nämlich nicht fündig, stolperte aber auch darüber...
_________________ Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)
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deloubresse
Gast
Anmeldungsdatum: 01.08.2013
Beiträge: 2501
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Verfasst am:
22.10.2013, 19:21 (Kein Titel) |
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« bavu » hat folgendes geschrieben:
Vielen Dank bavu für deinen Clip . In deinen Clip sehe ich Cafe de la Poste und Cathedral le Coq , nha tho con ga , Tran Phu Str. , Dalat.
Am 10.05. 1920 Pfarrer Frédéric Sidot , der erste katholisch Pfarrer Dalat, baute ein Gotteshaus , " HIC DOMUS EST DEI” , 24 Meter lang , 7 Meter breit und 5 Meter hoch . Es wurde weiter bis 25.01.1942 zu Cathedral . Der Eingang schau in Richtung Lang Biang. Das Cathedral hat 70 Glas Fenster vom Firma Louis Balmet in Grenoble, France gefertigt.
Zuletzt bearbeitet von deloubresse am 22.10.2013, 19:28, insgesamt einmal bearbeitet
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deloubresse
Gast
Anmeldungsdatum: 01.08.2013
Beiträge: 2501
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Verfasst am:
22.10.2013, 19:27 (Kein Titel) |
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« Courti » hat folgendes geschrieben:
Deloubresse, hast du Zugang zu der Quelle "Caravelle-Saigon, A History"? Ich wurde nämlich nicht fündig, stolperte aber auch darüber...
Ich schreibe ein Buch über alte historische , Zeitgeschichte Gebäude , Hotel in Vietnam mit Photos und Dokumentation , daher kann ich kein Photos und Dokumente hier posten .
" Caravelle -Saigon , a History " werde ich versuchen mit dem Manager der Caravelle Saigon zu sprechen . Ich komme auch nicht weiter mit dem History .
BG
Pierre
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deloubresse
Gast
Anmeldungsdatum: 01.08.2013
Beiträge: 2501
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Verfasst am:
22.10.2013, 19:40 (Kein Titel) |
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Der alte DaLat Bahnhof ist 1 Quang Trung Str . , Nr. 4 und Nr. 12 Quang Trung waren damals Unterkünfte für die französische Beamten , die bei der Bahn arbeiten . Diese beide Gebäude wurde heute zu Hotel umgewandelt , dort kann man übernachten .
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