Verfasst am:
06.11.2003, 18:49 Vietnamesich lernen an der Universität
Nachdem ich die ersten 3 Wochen als Gasthörer im Vietnamesisch-Sprachkurs an der Uni Hamburg hinter mir habe, ein kurzes Resümee für die Interessierten:
Die Anforderungen an Konzentration und Lerndisziplin sind sehr hoch. Man kann es sich eigentlich noch nicht einmal leisten, für ein paar Minuten unkonzentriert zu sein. Schweifen die Gedanken doch einmal kurz ab, schreckt man plötzlich hoch und stellt fest, daß man etwas Wichtiges nicht mitbekommen hat. Wer eine Unterrichtseinheit versäumt, hat hinterher vermutlich einen gewaltigen Rückstand.
Letztlich sollte man noch wissen, daß der Zeitauwand erheblich ist. Die eigentlichen Lehrveranstaltungen finden an zwei Vormittagen in der Woche (jeweils 90 Minuten) statt. Ohne das (kostenlose) Tutorium dürfte man - zumindest ohne Vorkenntnisse - aber kaum eine Chance haben. Im Tutorium wird einmal wöchentlich 120 Minuten der Lehrstoff teilweise wiederholt und insbesondere die richtige Aussprache geübt. Bedenkt man noch die Anfahrtszeit und die schwierige Parkplatzsituation in Uni-Nähe, gehen mit so einem Kurs fast drei komplette Vormittage pro Woche 'drauf. Dazwischen muß man natürlich noch Hausaufgaben machen, üben und Vokabeln lernen.
Natürlich hatte ich auch nicht unbedingt ein Kaffeekränzchen erwartet. (Der Kurs wird vorrangig von Vietnamistik-Studenten und Sprachwissenschaftlern belegt.) Wer also nur ein bißchen Vietnamesisch für den Urlaub lernen will, wäre vermutlich fehl am Platz.
Trotzdem lohnt es sich: Man lernt natürlich sehr schnell und die Studenten sind hochmotiviert. Insgesamt ein sehr angenehmes Lernklima.