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 Gesellschaftsform und Sklaven in SOA

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xenos




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Anmeldungsdatum: 21.06.2012
Beiträge: 1002


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BeitragVerfasst am: 22.12.2013, 12:36    Gesellschaftsform und Sklaven in SOA Antworten mit ZitatNach oben

Jetzt hätte ich doch beinah vergessen das hier ein zustellen .


Gesellschaftsform und Sklaven in SOA


Ich habe mich auch mal dem Thema Sklaven beschäftigt .
Dieses allerdings nicht auf ein festgelegtes Gebiet in SOA begrenzt .

Denn ähnlich wie in Europa war die Kultur der Königreiche in SOA teilweise ähnlich.
Ausgangspunkt war in vielen Fällen die Kultur die in Angkor -als Zentrum des Königreich der Khmer- entstand.
Ähnlich wie wir in Europa von Griechen und Römer geprägt wurden, wurde SOA sicher von dem Königreich der Khmer aus der Hochzeit von Angkor geprägt.
(Wobei es m.E. kulturelle Unterschiede zwischen dem jetzigen Nord- und Südvietnam gab.)
Dies liegt sicher auch daran, dass dieses Königreich Teile von Thailand , Laos und Vietnam umfasste.
Auch wenn diese Länder später mächtiger als Kambodscha wurden und dieses besiegt und besetzt haben, wurde die Kultur der Besiegten von den Stärkeren in Teilen übernommen .
Eine Gegebenheit die oftmals in der Geschichte zu beobachten ist.

Die traditionelle Gesellschaft der Khmer und die ihnen folgenden Kulturen wiesen klare Strukturen auf und bestand aus der der kφniglichen Familie und fόnf weiteren Klassen:
Den Brahmanen (Priestern), den Mönchen, den Beamten und Adeligen , den Bόrgern und den Sklaven.
(Chinesen standen außerhalb des Systems)
Dabei hatten die Bürger aus der Sicht des Adels keine viel höherer Stellung als die Sklaven .
Angehörige des Volkes durften jedoch Grundbesitz erwerben, Arbeiter einstellen und hatten mehr Rechte als Sklaven.



Es war im Mittelalter in Hinterindien Sitte, dass ein König, der ein Land erobert hatte, einen Teil der Bevölkerung kriegsgefangen mit sich führte und die Leute in verschiedenen Teilen seines Reiches ansiedelte- .
Er gab ihnen Ländereien zum Bebauen samt dem dazu nötigen Betriebskapital (Getreide, Geräte, Vieh, Bauholz u. s. w. und selbst bares Geld) .
Diese Leute blieben Hörige des Königs und bildeten einen eigenen Teil der Bevölkerung des Landes.
Im Kriegsfalle wurden sie als Soldaten selbst gegen ihren ehemaligen König verwendet.
Ihrem neuen Herrn dienten sie mit derselben Treue wie dem alten; sie fühlten sich ganz als seine Untertanen, als wären sie im Lande geboren.
Ihre Nachkommen fühlten sich noch mehr als Untertanen des neuen Staates und interessierten sich fast nicht mehr für die alte Heimat.

Diese Bevölkerungsklasse hatte dem Könige bestimmte Pflichten und Abgaben zu leisten.

In früherer Zeit, vor dem Einmischen der Europäer, herrschte in Hinterindien (SOA) zwischen den verschiedenen Nationen beständig Krieg.

Im siamesischen Recht unterschied man 7 Arten von Sklaven .

1. Gekaufte Sklaven, inklusive Schuldsklaven;

2. geborene Sklaven, Abkömmlinge der Sklaven;

3. Sklaven, die man durch Erbschaft oder ein Vermächtnis
von Eltern und Verwandten erhalten hatte,

4. Sklaven, die man als Geschenk erhalten hatte;

5. Sklaven, die sich für den von einem Herrn geleisteten
Rechtsbeistand freiwillig aus Dankbarkeit in dessen Dienst be-
geben hatten;

6. Sklaven, die sich zur Zeit einer Hungersnot freiwillig in
die Knechtschaft eines Herrn begeben hatten;

1) Nach Kampi Pra Tamasatra vom Jahre 920 A. D. unterscheidet man 13 Arten von Sklaven , darunter 7 Arten, die zur Arbeit gezwungen werden können (siehe oben) und 6 Arten, die nicht zur Arbeit gezwungen werden können. Uns interessieren hier nur die 7 ersteren Arten.


7. Kriegssklaven, solche die im Kriege gefangen als Sklaven mitgenommen wurden.

Alle diese Klassen konnten rechtlich zur Arbeit gezwungen werden.

Da man gerne und dauernd Krieg führte waren Sklavern ein Wichtiger Teil zur Erlangung des Wohlstandes und die Sklaven waren auch Arbeiter bei der Errichtung von langlebigen Gebäuden .

Geschätzte 120.000 Sklaven haben allein in Angkor Wat geschuftet. Diese große Zahl würde die unfassbar kurze Bauzeit von nicht einmal vier Jahrzehnten erklären, die in den Inschriften vermerkt ist.

In Siam war es so, dass die in einem Krieg Gefangenen in Siam Unfreie wurden,
dass aber auch die ganze Bevölkerung des besiegten Landes als Kriegsgefangene betrachtet und ein grösserer oder geringerer Teil derselben in Siam als Unfreie, Hörige, Sklaven angesiedelt wurden.

Diese Unfreien waren alle Hörige des Königs in der Klasse der Prai Luang.
Solche Sklaven wurden vom König auch an Fürsten von Vasallenstaaten, die im Kriege mitgefochten hatten, ferner auch an höhere Adlige verschenkt,
aber auch diese blieben „Männer des Königs", „Kon Luang" oder „Prai Luang".
Dieselben waren aber im Unterschied von den im Dienst des Königs verbliebenen loskäuflich (s. unten), jedoch musste der Loskauf unter derselben Regierung erfolgen.
Bei einem Thronwechsel verfielen sie auf immer ihren Herren. Sie wurden dann meistens auf deren Gütern angesiedelt und blieben Sklaven, wie die römischen „mansi serviles" oder „mansi indominicati", wie Bastian
sie nennt, bis an ihr Lebensende.

Die Kinder solcher Sklaven wurden ebenfalls Sklaven in der Klasse Prai Luang.
Diejenigen jedoch, deren Eltern an jene Fürsten oder höheren Adligen geschenkt waren, waren
loskäuflich (s. unten), die anderen nicht.

Siehe:

(http://www.archive.org/stream/dielandwi ... g_djvu.txt)

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Catinat
Gast










BeitragVerfasst am: 22.12.2013, 13:17    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Danke, Xenos.

Was fuer ein Beitrag . Eigentlich habe ich drauf gewartet. Endlich jemand, der es in die Hand nimmt. Dein Beitrag behandelt schwerpunktmaessig das Sklavenhaltertum der Khmer. Ich "arbeite" mich bei den Cham und den Chinesen zu diesem Thema ein und hoffe, auch zur Stellung der Sklaven bei den Viet dieses und jenes zu finden. Ein Thema damit im Zusammenhang : die Eunuchen. Ich arbeite dran, habe auch Material, bin aber nicht boese, wenn Du oder jemand anderer vorher etwas hier in diesem Thread dazu schreibt.

Ich moechte neben allen anderen besonders auch unseren Historiker Bhadresvaravarman einladen.Ich halte so viel von ihm und seinem Wissen.Bitte.

Mit Spannung erwartend : Catinat

Online    
xenos




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Anmeldungsdatum: 21.06.2012
Beiträge: 1002


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BeitragVerfasst am: 22.12.2013, 14:14    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich habe allgemein hinsichtlich SOA recherchiert .
Wie ich bereits andeutete gibt es neben den Khmer-Einfluß auch den der Chinesischen Kultur.
Das Land Vietnam gibt es in der jetzigen Konstellation noch nicht so lange.

Manchmal kommt man mit der Internetrecherche nicht weiter.
Was die
Can betrifft sind die im Internet findbaren Quellen begrenzt.
Das gleiche gilt für die
Shan mit denen ich mich lange befasst habe .
Was die laotische Geschichte betrifft, über die ich mal in einem anderen Forum schrieb , fehlen mir ein paar Jahrhunderte .
Alle Quellen haben von einander abgeschrieben.

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