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 Schuluniformen in Vientam

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ichhoffegut15
Gast



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Alter: 37
Anmeldungsdatum: 23.02.2013
Beiträge: 27


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BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 06:10    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Tom,

Wie ich in der Zeitung gelesen hab: Wenn die Schüler unzufrieden mit den Lehrer über irgendwas sind, legen sie die Bilder bzw. Videos ihrer Lehrer auf FB oder Sozialnetwerk mit ironischen Wörter rauf. Manchmal hat man wirklich Angst vor modernen Medien. Du hast Recht, alles verändert sich heute mehr als früher. Dagegen wählen viele Leute diesen Beruf weiter, weil sie das Gefühl gießen wollen, wenn sie ihre Schüler erfolgreich beibringen können.
Eine Frage : Wie ich durch deinen Beitrag Mitgefühl ha,barbeitest du jetzt auch als Lehrer?

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catbert
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Anmeldungsdatum: 10.01.2011
Beiträge: 249


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BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 06:25    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo ichhoffegut15,
ich war nicht sehr lange in der Schule, sondern ich habe nur das Pflicht Programm absolviert. Das heißt, neun Jahre Schule + dreieinhalb Jahre Berufsausbildung. Ich habe die Realschule besucht und diese nach neun Jahren verlassen. Meine schulische Geschichtsbildung endet so bei 1900. Also vor WW1 und WW2.
Internationale Geschichte, dass kann ich so eigentlich nicht sehen. Was ist international, wo beginnt das? Bereits in Frankreich?
Mal ein kurzes Programm, ich hoffe ich bring das noch zusammen.
Ich glaube alles begann in Ägypten, dann weitetet es sich aus bis Mesopotamien ging dann zu den alten Griechen über die Römer bis endlich die Germanen, also wir Deutschen, an der Reihe waren. Da verweilten wir dann etwas um dann zu den Habsburgern und deren Kolonialreiche bzw. Kolonien allgemein zu gelangen. Unglaublich wer schon alles Europa dominiert hatte. Dank Kolumbus machten wir dann auch endlich Bekanntschaft mit Amerika. Dann kamen einige Entdecker an die Reihe so, ach wie hießen die noch? Magellan? Aber das waren nur kurze Ausflüge. Es ging dann zurück zu Frankreich, Spanien, England und natürlich auch Russland, Österreich und auch die Schweden. Auch kamen wir Deutsche immer wie an die Reihe, kein Wunder wir liegen da ja mittendrin.
Bei Bismarck endet es dann bei mir.

Vor WW2, Holocaust und Nationalsozialismus konnte ich mich nicht verstecken. Mein Vater war hier Augenzeuge und wir hatten wahnsinnig viel Literatur über dieses Thema.

Vietnam, China, Japan kamen nicht vor.

Mit den Lehrern war es bei mir so eine Sache. Ich kann das Bestätigen was der TomTomTom gesagt hat. Die meisten habe ich allerdings nicht respektiert.

_________________
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Anh2
Gast










BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 07:46    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Internationale Geschichte in der Schule in Vietnam war wenig.

Frankreich, China, Japan, Korea , Russland und die USA – mehr oder weniger.
Deutschland als Kriegsland und Faschismus in der Vergangenheit, dann DDR.

Geschichte Vietnams zu allen Festtagen. Museumsbesuche. Und zusammenhaengend mit Literatur.

Gut fand ich, wenn Geschichte mal in Form von „Projekt“ auch mit modernen Medienmitteln bearbeitet wurde.

Beispiel Klasse 10, aber nicht meine Schule, Video zur Aufarbeit von Truyện Kiều :

http://www.youtube.com/watch?v=wGW6WwO9ffI

Wir hatten immer Respekt vor Lehrern.

Komisch fand ich : Wenn man einen Lehrer an der Ernst Thälmann-Schule in HoChiMinh Cty. fragte : Wer war Ernst Thälmann ? Oft wussten nicht mal Lehrer genau , wer das war. Oder konnten nicht richtig erklaeren. Ich weiss aber noch, dass er am 16.April Geburtstag hatte, 14 Tage vor dem Fest zum Tag der Befreiung.

Gruss, Anh2

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der_tomtomtom




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Anmeldungsdatum: 22.02.2012
Beiträge: 1429
Wohnort: noch unentschlossen


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BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 09:08    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@ichhoffegut
hin und wieder arbeite ich auch als Lehrer - Ich bin seit knapp 2 Jahren an einer Deutschschule in Saigon tätig. Allerdings eher im Büro. Den einen oder anderen kurs übernehme ich aber trotzdem - es macht mir auch richtig Spass.
Ich habe die Vietnamesischen Schüler immer als sehr brav und fleissig empfunden. Allerdings mag ich einen lebhaften Unterricht eher als wenn alle dasitzen wie tote Fische. Wenn jemand etwas nicht verstanden hat, dann soll er schreien und nicht still und heimlich in seinem Handy nachschauen. Das schöne ist, dass ich die vietnamesischen Schüler als sehr aufnahmefähig empfinde - D.h. Wenn man etwas Neues einführt wird das auch gerne übernommen. Oft trainiere ich den Schülern an auch ein wenig frech zu sein - auch einfach mal los zu schreien und zu quatschen oder zu spielen. Am Ende bedeutet das dann oft, dass sie sich nach und nach auch immer öfters Scherze mit dem Lehrer erlauben und frecher werden - Ich mag das aber gerne. Es sind junge Leute und wenn man jung ist hat man das Recht ein bisschen wild zu sein (zumindest meiner Empfindung nach). Viele werden durch die Familie regelrecht eingeengt von dem einem Kurs/Nachhilfe zum anderen geschickt, dürfen abends nicht ausgehen und so weiter. All das behindert eine eigenständige Entwicklung - Vielen fehlt einfach ein bisschen Spaß und Verrücktheit. Es ist alles so extrem an irgendwelche festen vorgegebenen Formen gebunden.

Witzigerweise ist das auf dem Land oft anders - alle Kinder laufen auf der Strasse, fahren mit ihren Elektrorollern oder Fahrrad zu viert oder mehr herum, schreien usw. Hier in Saigon dürfen viele ja nichtmal alleine am Tag rausgehen. Sie sind zwar reicher aber das empfinde ich eher als ein goldenen Käfig. Mich würde mal interessieren, wie oft man als typisches vietnamesisches Kind aus Saigon mal Ausflüge mit den Eltern macht - z.B. an den Strand oder in die Natur...

Letztens war ich mal im Zoo - bei dem Wildtiergehege sagte ein Kind zu seiner Mama: Die Tiere haben ein so schönes Leben, sie haben ja viel mehr Platz als wir. Traurig aber wahr.

Das mit Facebook ist wirklich ein Problem, es wird schamlos bzw. auch aus Unwissenheit alles gepostet. Das kann für Lehrer sicherlich schlimme Folgen haben - Man lästert halt sehr gerne hintenrum. Generell verbieten wir meistens Smartphones + Handies im Unterricht, denn die Ablenkung ist einfach zu groß.

...

Bei der Geschichtsunterricht kann ich Catbert voll zustimmen - Der Fokus liegt meist auf der Entwicklung der westlichen Kultur. Oestliche Kulturen z.B. Persische oder arabische Kultur sowie die asiatische Kultur lernen wir eher in Form von Kriegen - z.B. die Mongolen, die Europa angegriffen haben. Das nationalsozialistische Deutschland ist dann auch ein sehr sehr großes Thema - Ich hätte mir gewünscht das dass ein wenig kompakter gewesen währe und man mehr über andere Kulturen kennen lernt. Gerade wird ja die Integration so groß geschrieben in Deutschland. Schade, das den jungen Deutschen heute kaum andere Kulturen in der Schule nahegelegt werden, denn Integration funktioniert nicht wenn sich nur die Ausländer einseitig integrieren müssen - Vielleicht hat sich das auch geändert, meine Schulzeit ist gute 15 Jahre her. Ich hatte mal im Deutschunterricht hier das Thema die Berliner Mauer - da waren die Schüler wahnsinnig interessiert. Was mich ein bisschen irritiert hat war, dass einige nicht wussten wie lange der Krieg in Vietnam war und wann es die Wiedervereinigung gab - oder was am 2.9.45 und 30.4.75 genau passiert ist.

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starlifter
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Anmeldungsdatum: 21.07.2008
Beiträge: 1015
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BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 10:12    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ist eine Schule der richtige Ort um sich objektiv in Geschichte zu bilden???

Von deutschen Bildungseinrichtungen kann ich dies nicht behaupten.

Starlifter Cool

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"Alles Denken geschieht unter der Kategorie der Zeit, das wahre Erkennen dagegen schaut in einem ewigen Nu."

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onscho
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Anmeldungsdatum: 27.12.2009
Beiträge: 368


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BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 11:25    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Da du alle deutschen Bildungseinrichtungen kennst?
In meinem Geschichtsunterricht konnten wir über alles diskutieren. Da kommt man dann auch von selbst zu bestimmten Positionen, die oft der des Staates gleichen, oder eben auch abweichen. Es ist doch im Interesse eines Staates wie Deutschland, dass seine Bürger sich eigene Gedanken machen können. Dass das Dritte Reich scheisse war, dazu wird man schon durch eigenes Denken kommen. Wenn der Lehrer es einem einhämmert, dann machen einige zu und haben aus Trotz die gegenteilige Meinung.

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Niko
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BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 15:48    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@starlifter,

deine letzten Beitraege haben mir recht gut gefallen, doch jetzt driftest du wieder in dein rechtes Gedankengut ab. Es geht hier in dem Thread um Schuluniformen in Vietnam und nicht um Geschichtsunterricht in Deutschland.

Bitte bleib so einigermassen beim Thema.

Niko

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 19:38    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Geschichte in VN School

Lieber Catbert. Ich uebernehme mal Deine Frage. Deine Frage ist berechtigt und verstaendlich.

Eine genaue Antwort darauf moechte ich mir und anderen ersparen. Vietnam arbeitet noch viel aus der juengeren Vergangenheit auf.Da ist manches in Bewegung. Das ist als Antwort nicht sehr ergiebig , aber es sollte erst einmal als Antwort genuegen.

Geschichtsbuecher spiegeln immer die Sichtweise der jeweils Herrschenden. Egal wo und wann.
So viel zur „Objektivitaet“.

Befragt Augenzeugen , bevor es zu spaet ist. Deren Subjektivitaet ist eine moegliche Form der Erschliessung groesserer Objektivitaet.

Hier einige Quellen aus dem Netz zur Bildungssituation an Vietnams Schulen :

http://www.ibe.unesco.org/curriculum/Asia%20Networkpdf/VIETNAM.pdf

http://english.vietnamnet.vn/fms/education/87663/textbooks-for-general-school-students--forget--general-giap.html

http://en.wikibooks.org/wiki/Vietnamese/School

http://digitalcollections.sit.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1594&context=isp_collection

http://www.dw.de/vietnam-auf-dem-weg-zu-neuen-lernformen/a-1683398

Gruesse, Catinat

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catbert
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Anmeldungsdatum: 10.01.2011
Beiträge: 249


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BeitragVerfasst am: 09.02.2014, 16:29    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo,

vielen Dank für die Antworten.
Ich habe auch öfter mit meiner Frau über dieses Thema diskutiert. Sie sagte mir, das es in ihrem Geschichtsunterricht oft um das Auswendiglernen von irgendwelchen Zeitangaben ging. Der Schulunterricht meiner Frau ist aber auch schon etwas her.

Ich hatte einmal ein "moderneres" Schulbuch in der Hand. Dieses ähnelte sehr denen aus meiner Schulzeit, es war also kein Telefonbuch, wie in einem Link beschrieben. Ich konnte dies allerdings nur anhand der Abbildungen bewerten. Hier gibt es dann wohl tatsächlich eine Veränderung.

Zitat:
Die Tiere haben ein so schönes Leben, sie haben ja viel mehr Platz als wir.

Da ist schon eine erschreckende Aussage. Wir haben einige Bekannte in Saigon besucht und es war da schon sehr eng.

Ich fühlte mich von dieser Aussage etwas provoziert.
Zitat:
Deutsche manchmal sehr komisch. Aus ihrer Geschichte wohl.

Deswegen meine Frage.

Grüße nach Vietnam

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pacisso




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Anmeldungsdatum: 27.06.2012
Beiträge: 943


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BeitragVerfasst am: 10.02.2014, 10:06    der Schwachsinn geht weiter... Antworten mit ZitatNach oben

Nachdem das Schuhproblem geloest war...

Heute 10.02.2014, erster Schultag nach Tet und erster Aerger bezueglich Einheitsbrei und als erstes mal wieder
Unterdrueckung der Persoenlichkeit und Entwicklung von jungen Menschen.

SMS der Lehrerin:
Unser Bub soll eine andere Frisur tragen, wir haetten ihm vor dem Unterricht morgen die Frisur zu aendern.

Hintergrund: Er hat sich die Haare ueber den Ohren freischneiden lassen, auch im Vorfeld seine Mama gefragt. Ich finde auch, das es ganz flott aussieht und ihm steht.
Nichts Radikales oder abgedrehtes, selbst wenn, ist das sicher kein Problem der Schule, des Lehrkoerpers. Die sollen qualifiziert unterrichten und nicht die Kinder Stylen und frisieren und unterdruecken, sondern foerdern in ihrer Persoenlichkeitsentwicklung.

Kinder muessen gefoerdert werden um Alleinstellungsmerkmale zu entwickeln, ihre Faehigkeiten auszubauen, sich verwirklichen zu koennen und nicht in Abhaengigkeiten druecken die Angst vor dem Ausdruecken des eigenen Gedankenguts machen.

Nun frage ich mich:
Was soll ich tun?
Ihm die Haare ganz rasieren, oder was?
Glatze ist ja auch verboten oder anders, nicht geduldet...
Soll ich wieder hin und nen Aufstand machen, mit Presse und Medien ankommen?
Ja, was soll ich, was sollen wir tun gegen diese schmutzige, sinnfreie Willkuer der Unterdrueckung und Demuetigung?


Dann lese ich im Zusammenhang hier ein paar Aussagen wie diese:
Zitat:
Die Schuluniform symbolisiert Regel, Ordnung in einer Schule. In Vietnam tragen die meisten Mädchen Ao dai und Jungen blau, lange Hose mit weißem Hemd in der Hochschule. Diese ist eine Tradition in meinem Heimatland, die wird schon jahrelang bewahrt.


Regel? um was zu regeln im Sinne der Kinder?
Ordnung? welche, die der Erpressung, Abschoepfung, Abhaengigkeiten, ... ?
Traditionen? welche denn, die der Lehrer in ihre unerschoeflich tiefen Verankerung von unsinnigen Traditionen und getrieben von zeitweilig manischem Unterdrueckungswahn, Profilierungssucht, Macht und Geldgier?

Traditionen verderben die Welt der Gegenwart und Zukunft, so sehe ich das.
Wenn denn Traditionen so wichtig sind,
warum lassen die Traditionalisten ihre Nachrichten und eMails nicht von Boten ueberbringen, am besten in Stein gemeisselt oder Tontafeln geritzt?
Wenn man soviel Wert auf Tradition legt, warum lebt man sie nicht konsequent und pickt sich immer das raus, was einem gerade argumentativ in den Kram passt?
Traditionalisten brauchen keine Smartphones und keine Computer, die brauchen Zuspruch und Hilfe, damit sie in unserer schnellen und modernen Welt nicht den Boden unter den Fuessen verlieren.


SCHEISS auf diese unsinnigen Traditionen!
Wir essen auch nicht mehr die lebenden Foeten, die wir den Weibern unserer Feinde aus dem Bauch schneiden.
Ist auch ne Tradition die lange Bestand hatte. Oder etwa nicht?
Werden Traditionen nicht gebrochen und abgeschafft, wuerden wir uns nicht weiter entwickeln, foltern, versklaven und Dinge tun, die heute undenkbar, ja fast pervers sind...

Gute und anstaendige Traditionen, ohne z.B. Beschneidungen, Unterdrueckung, Rechtlosigkeit, Demuetigung, Tierquaelerei, Umweltverschmutzung oder Ausbeutung von Arten und vieles mehr, egal wo auf der Welt, kann man ja friedvoll pflegen, bis auch die ueberfluessig sind.
Aber diese Art der Traditionen auf die sich im Schulsystem, wie oben steht, berufen wird, ist total daneben, besonders vor dem Hintergrund das Laender wie Vietnam den Anschluss an die Industrienationen schaffen will.
Dafuer braucht man kluge und freie Geister, die bilden sich durch Gruppenzwang und Herdenhaltung definitiv nicht in dem Masse wie erforderlich heraus.

Fuer mich bleibt nur ein Fazit in Sachen Uniformitaet in Vietnam:
Das System versagt!

Was tu ich jetzt?
Ich glaub am besten fuer alle ist, ich geh woanders hin, mit so was komme ich echt nicht mehr klar, bin wohl zu alt und stur dafuer.

Hier der Uebeltaeter mit seiner abartigen, radikalen Frisur, eine die dem Lehrkoerper offensichtlich Kummer bereitet, der liebe Junge koennte sich zu weit entwickeln und ggf gefaehrlich fuer die guten Sitten und Traditionen, moeglicherweise selbststaendig denkend, kritisch zu werden...

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Catinat
Gast










BeitragVerfasst am: 10.02.2014, 12:02    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Lieber Pacisso. Dein Begriff von “Tradition” ist meines Erachtens falsch.

Tradition bedeutet Entwicklung auf der Grundlage des bisher Entwickelten. Und zwar so, dass die ueberwiegende Mehrheit der Menschen mitziehen , sich mitentwickeln kann.

Die Entwicklung der Tradition kann in Einzelfaellen als zu schnell , von anderen als zu langsam gefuehlt warden.

„Spruenge“ halte ich fuer gefaehrlich, weil Vakuen entstehen, in denen sich Totalitarismus ausbreiten kann. Meines Erachtens hat der Sprung der Deutschen heraus aus monarchistischem , wilhelminischem Totalitarismus mit Abschaffung der Monarchie hinein in ein wenig verstaendliches Vakuum von einem auf den anderen Tag auch den spaeteren Hitler mit ermoeglicht. Auch – nicht nur.

Gefaehrlich fuer Kulturen wie die Vietnamesische finde ich Deine Ansichten deshalb, weil sie den Ansichten der kolonalisierenden Franzosen und spaeter Amerikaner und dann Russen nahe zu stehen scheinen. So aehnlich haben die Franzosen auch begruendet : wir hatten unsere gelungene Revolution der Freiheit mit dem Sturm auf die Bastille. Nun zeigen wir Euch, wie es geht.

Entschuldigung. Deine zur Zeit geaeusserten Ansichten (falls ich sie richtig interpretiere) halte ich fuer verstaendlich, in einer gesellschaftlichen Umsetzung aber fuer andere Gesellschaften mit anderen kulturnormativen Grundlagen als der europaeischen fuer ausserordentlich gefaehrlich.
Nun hab ich zum Haarschnittproblem der Lehrerin mit Eurem Sohn nichts gesagt.

Es ist alles zu viel fuer mich und ich picke mir nur das mir wichtigste Gedankengut raus.
Man kann so was wirklich nur am „Stammtisch“ umfassender diskutieren.

Ich freue mich auf Dich demnaechst am Stammtisch in Saigon. Deine kontroversen Gedanken bereichern mich.

Gruesse, Catinat

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pacisso




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Alter: 19
Anmeldungsdatum: 27.06.2012
Beiträge: 943


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BeitragVerfasst am: 10.02.2014, 17:19    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Catinat

Ich will Dir nicht widersprechen, Du sagst im Grunde, was ich denke.
Ich zitiere mich selbst:
Zitat:
Gute und anstaendige Traditionen, ohne z.B. Beschneidungen, Unterdrueckung, Rechtlosigkeit, Demuetigung, Tierquaelerei, Umweltverschmutzung oder Ausbeutung von Arten und vieles mehr, egal wo auf der Welt, kann man ja friedvoll pflegen, bis auch die ueberfluessig sind.

Damit will ich zum Ausdruck bringen, das Altes, Bewaehrtes... welcher Art auch immer, das dem Wohle von Mensch und Natur, der Gemeinschaft dient, durchaus gepflegt werden soll, bis sie durch die stetige Entwicklung eben ueberfluessig werden.

Diese Traditionen auf die ich so barsch reflektiere, sind jene wie die in den Schulen heutiger Zeit, jene wie oeffentliche Schlachtfeste bei denen Tiere misshandelt werden, oder Frauen bis zur Verstuemmelung beschnitten und viele dergleichen mehr.

Ich maekele nicht an den Dingen die zu Religionen, Ahnenkult, Familienzeremonien etc. gehoeren, sofern die Menschen achtsam und respektvoll miteinander umgehen, niemanden verletzen in welcher Form auch immer oder quaelen, demuetigen.
Das gilt fuer Mensch und Natur gleichermassen, Respekt vor der Kreatur, dem Sein.


Ich vertrete die Ansicht, das wir Alten den Kindern und Jungen mit dem allergroessten Respekt begegnen muessen und nicht umgekehrt.
So ein einfacher Studienrat, ein alter Zausel wie (?) und ich, wir brauchen keinen besonderen Respekt, den haben wir uns durch unseren Lebenswandel und den Schaden den wir in der Welt anrichteten und immer noch anrichten, lange verwirkt. Die Kinder tragen den Dreck den wir wissend ohne Reue fabrizierten und muessen dafuer gerade stehen, irgendwie zurechtkommen, nicht die Alten...
Stand, Alter, Herkunft ist nicht was es zu respektieren gilt, sondern die Power der Jugend, die muessen wir foerdern, deren Geist animieren frei zu fliegen und zu denken, weit achterlich querab vom eingefahren Istzustand.
Wir muessen unsere Kinder vorbereiten sie lehren uns keinen Glauben zu schenken, sondern das gesagte zu hinterfragen, Ideen zu erneuern, Leben gestalten, nicht fesseln...

Ich bleibe dabei,
Uniformitaet zerstoert die Zukunft aller!
Das System versagt!

Ausserdem brauchen Kinder, Erwachsene auch nicht, einen militaerisch angehauchten Drill, mit Strammstehen, Apell vor Fahnen und anderem Unsinn der Abhaengigkeiten foerden soll.

Ach... ist auch egal... ich hab mich am heutigen Morgen eben echt aufgeregt...
Ich bitte um Verzeihung fuer die Ausdrucksweise im vorangehenden Post.

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Courti
Moderator



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Anmeldungsdatum: 11.06.2007
Beiträge: 4421
Wohnort: Bayern


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BeitragVerfasst am: 20.04.2014, 15:54    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Seit vorgestern und noch bis zum 23.4. ist in Ha Noi in der 66 Nguyen Thai Hoc Street, (Vietnam Fine Arts Museum) die Ausstellung "At the end of the line" zu sehen. Sie hat Schule bzw. Schüler zum Thema.

Der Künstler Nguyen Trong Minh war früher selbst Lehrer. Diejenigen seiner Bilder, die ich gesehen habe, finde ich klasse. Sie zeigen doch, dass auch Schuluniformen immer mal wieder Falten haben, die nicht aufgebügelt werden können.

Hier eines meiner Lieblingsbilder

Image

Eine kurze Biografie von Nguyen Trong Minh findet sich hier.
Mehr Infos über die Ausstellung gibt es hier.
Einige Gedanken daraus will ich zitieren:
Zitat:
About one painting in which students all look alike with emotionless faces, Thong said Minh could be criticizing the education system that is homogenizing all children and stripping off their own personalities just to win a good record for the school.

Sie beziehen sich vermutlich auf dieses Bild:

Image



Edit: Ich hatte eine interne Absprache falsch verstanden. Deshalb muss ich hier eine Übersetzung noch nachliefern. Das obige Zitat in eigener Übersetzung:

Über ein Bild, in dem die Studenten alle mit denselben emotionslosen Gesichtern sehen, sagte Thong, Minh könnte das Schulsystem, das alle Kinder gleichmacht und deren eigene Personlichkeiten unterdrückt, nur um guten Schulnoten willen, kritisieren.

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Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)

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