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Autor |
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mr.cholon
Gast
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 21.03.2010
Beiträge: 2
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Verfasst am:
21.05.2011, 12:07 (Kein Titel) |
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Wolzoff
Geschlecht:
Alter: 47
Anmeldungsdatum: 27.12.2010
Beiträge: 514
Wohnort: Zentralschweiz, Zentralvietnam
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Verfasst am:
12.02.2012, 07:11 (Kein Titel) |
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Auf der Suche nach dem Grab von Hồ Huệ Bá
Ein "Verwandter" und ich sind grad unterwegs mit Hausaufgaben von Catinat. Wir haben uns durchgefragt, um das Grab oder eine Strasse mit seinem Namen zu finden. Aber hier in Chợ Mới ist kein "Long Điền" bekannt. Hat sich der Name des Ortes vielleicht geändert? In Chợ Mợi gibt es keine Strasse mit diesem Namen und ein Grab ist auch nicht bekannt. Auch memoriert hier niemand die Person Hồ Huệ Bá. Allerdings gibt es hier eine Hồ Thị Bá. Hat sie was mit seiner Person gemein?
Suchend Wolzoff
Edit: So eben schallt's von hinten. Long Điền gibt es. Allerdings unterteilt in A und B. Gut 15 km voneinander entfernt.
@ Cathrin: Welches Long Điền ist es?
_________________ „Nichts ist den Mittelmäßigen so verhaßt wie geistige Überlegenheit. Da fließt in der Welt unserer Zeit die Quelle des Hasses.“ Stendhal
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig
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Verfasst am:
12.02.2012, 09:02 (Kein Titel) |
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Toll. Historische Feldforschung. Als Amateurhistoriker bin ich begeistert.
Viel Erfolg!
Micha
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Wolzoff
Geschlecht:
Alter: 47
Anmeldungsdatum: 27.12.2010
Beiträge: 514
Wohnort: Zentralschweiz, Zentralvietnam
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Verfasst am:
12.02.2012, 14:38 (Kein Titel) |
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Auf der Suche nach dem Grab von Hồ Huệ Bá
Teil II
Ich wollte fast schon aufgeben. Nichts ging mehr. Niemand kannte Hồ.
Da kam der Einwurf aus dem Hintergrund. Während ich schrieb, hatte mein Schwager in Spe weitere Leute im Cafe angesprochen und nun gab es Huyện Long Diền doch. Allerdings unterteilt in A und B.
Mir kam dann eine Idee, auf die ich viel früher hätte kommen können. Wir waren auf der Suche einmal zu einem Ort geschickt worden, der mit einem "Ông Bá" zu tun hatte. Es stellte sich aber als Pagode der Hoa Hao heraus. Pagode, dachte ich und dann:'Na klar. Wo iss denn hier die nächste katholische Kirche. Die müssten doch was wissen'. Gute Idee. Aber jetzt das Ganze auf Vietnamesisch.
Aber ich wurde von meinem Begleiter, dem Schwippschwager, verstanden. Wir fahren also zur Kirche (die es momentan nicht gibt, weil sie neugebaut wird) und finden das Grab von Hồ Huệ Bá.
Und besser noch. Ein Arbeiter, der uns das Grab zeigte und wohl Mitglied der Gemeinde war, fragte, ob wir nicht die Familie von Hồ besuchen möchten. Ich willigte ein.
Wir trafen, ein paar Häuser entfernt, im Haus der Familie Hồ ein. Ein älterer Herr begrüsste uns freundlich. Ich wurde vom vermeintlichen Gemeindemitglied vorgestellt. Man freute sich über das Interesse, über Onkel Ho's alten "Freund". Aus einem Zimmer schlich ein sehr alter, grossgewachsener, hagerer Mann herbei. Ich grüsste ihn höflich. Auch ihm wurde ich vorgestellt. Jeder von uns bekam ein Glas Zitronenlimonade mit Eis. Dann wollte man wissen. Wie alt ich sei, wo ich herkomme und wie ich auf Hồ Huệ Bá gekommen bin. Ich erzählte meine Geschichte, den ich befürchtete, man könnte mich für einen Reporter aus Deutschland halten. Kaum ins Gespräch gekommen, fing der Ältere der beiden an zu erzählen. Es ging um Jahreszahlen und die verschiedenen Lebensstationen Bá's. Ich verstand leider zu wenig, lies den Mann aber der Höflichkeit ausreden. Ich ärgerte mich schwarz, das mein Vietnamesisch nicht mehr hergab. Man holte ein Dokument, in dem Bá's wichtigsten Lebensabschnitte verzeichnet waren. Ich sollte alles fotografieren und tat wie mir geheissen. Es folgten Bilder von Auslandsbesuchen und schliesslich sollte ich noch die beiden Söhne von Hồ Huệ Bá ablichten. Ich tat auch das mit einem netten Danke und einer kleinen Verbeugung. Und innerlich ärgerte ich mich noch immer, zu wenig verstanden zu haben. schliesslich folgte noch eine Besichtigung des Ahnenaltars, aus Anstand ohne Foto. Nach gut einer Stunde verabschiedete ich mich, denn der Tag neigte sich dem Ende.
Ich bedankte mich nochmals bei der Familie für die Einladung und wurde mit den üblichen Worten:"Das ist aber ein schöner Junge" zum Moped begleitet.
Ich danke Catinat und letztendlich auch Cathrin, für dieses beeindruckende Erlebnis. Für letztere habe ich auch noch ein paar interessante Fotos des Dokuments in Petto.
Verneigend Wolzoff
_________________ „Nichts ist den Mittelmäßigen so verhaßt wie geistige Überlegenheit. Da fließt in der Welt unserer Zeit die Quelle des Hasses.“ Stendhal
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Wolzoff
Geschlecht:
Alter: 47
Anmeldungsdatum: 27.12.2010
Beiträge: 514
Wohnort: Zentralschweiz, Zentralvietnam
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Verfasst am:
12.02.2012, 14:41 (Kein Titel) |
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Und nachträglich ein Foto von einer Reise nach Ungarn (1968).
_________________ „Nichts ist den Mittelmäßigen so verhaßt wie geistige Überlegenheit. Da fließt in der Welt unserer Zeit die Quelle des Hasses.“ Stendhal
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig
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Verfasst am:
12.02.2012, 17:19 (Kein Titel) |
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
12.02.2012, 18:01 (Kein Titel) |
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Kann es kaum fassen. Matthias : grosse Leistung . Ich freu mich riesig auf Bilder und auf ein Gespraech mit Dir. Schon mal fuer alles : lieben Dank .
Catinat
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hoankiem
Gast
Anmeldungsdatum: 27.03.2011
Beiträge: 54
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Verfasst am:
13.02.2012, 11:06 (Kein Titel) |
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im nachhinein betrachtet haben diese aufstände wohl nichts gebracht. Nur zu traurig, dass viele Leute ihr Leben dafür gegeben hatten.
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Cathrin
Gast
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Verfasst am:
13.02.2012, 13:35 (Kein Titel) |
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« Wolzoff » hat folgendes geschrieben:
Ich danke Catinat und letztendlich auch Cathrin, für dieses beeindruckende Erlebnis. Für letztere habe ich auch noch ein paar interessante Fotos des Dokuments in Petto.
Ich habe zu danken. Hast du super gemacht. Darf ich das Foto vom Grab in meinem Blog verwenden?
Begeisterte Gruesse
Cathrin
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AndyNguyen
Geschlecht:
Alter: 67
Anmeldungsdatum: 18.11.2009
Beiträge: 2475
Wohnort: Berlin u. Hai Phong
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Verfasst am:
13.02.2012, 16:14 (Kein Titel) |
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@ Matthias
Hier sollte wohl jemand sein Pseudonym in Sherlock Holmes oder Dr. watson ändern. Grandiose Leitung. Respekt.
_________________ Ai làm nấy chịu
(dt.: Jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich)
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
13.02.2012, 21:46 (Kein Titel) |
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Durch eine derartige ausserordentliche Aktion wie die Recherche und Feldarbeit des noch jungen Wolzoffs mit ihren Ergebnissen wird nach ca. 45 Jahren doch noch ein Teil des Traumes von vielen heute oft verlachten ” 68ern” in der BRD wahr. Wir waren der Ueberzeugung, dass unser Vorbild, der grosse Hồ Chí Minh, fuer dessen – zugegebenmassen unsererseits nur bescheidene Unterstuetzung - wir in Bonn und anderswo auf Grossdemonstrationen unser gesellschaftliches Ansehen und unsere beruflichen Aussichten hinten an gestellt haben , in Vietnam von einer ganz breiten Mehrheit des vietnamesischen Volkes getragen wurde.
Er wurde ! Und das wuerdigen zu koennen, das wird durch Kleinarbeit wie die von Wolzoff am Beispiel Hồ Huệ Bá Stueck fuer Stueck immer offenkundiger. Ich denke, selbst “abgekochte” Historiker werden in Zukunft an einigen Ergebnissen dieser Arbeit nicht ganz vorbeikommen.
Danke, Catinat
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